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Bessern sich die Symptome bei Multipler Sklerose im Winter?

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In Deutschland leiden schätzungsweise 130.000 Menschen an Multipler Sklerose. Bei dieser Krankheit greift das Immunsystem Strukturen im Gehirn und Rückenmark an. Betroffene leiden an Sehstörungen, Kraftlosigkeit, Lähmungen oder Empfindungsstörungen in Armen und Beinen. Bei den Erkrankten unterscheiden sich die Ausprägungen der Symptome sehr stark, genauso wie der Verlauf der Krankheit.

Das besondere an der Krankheit ist, dass die Patienten mit Multipler Sklerose (MS) insbesondere im Sommer mit den gefürchteten Schüben rechnen müssen. Dagegen bleiben diese Schübe im Winter häufig aus.

Bisher war es für die Forscher ein Mysterium, warum der Rückgang der Schübe in den Wintermonaten erfolgte. Der Rückgang wird auch als saisonales Paradox bezeichnet. Vermutet wird, dass der Auslöser dafür der Rückgang der Vitamin D Synthese in der Haut ist. In den Wintermonaten nimmt die Konzentration an Vitamin D im Körper ab.

Forscher haben jetzt herausgefunden, dass vermutlich das Hormon Melatonin dafür verantwortlich ist.

Die Wissenschaftler berichteten jetzt im Fachmagazin Cell wie sich der Widerspruch erklären lässt.

Das Team um Mauricio Farez vom Forschungsinstitut für neuroimmunologische Krankheiten im argentinischem Buenos Aires schreiben im Magazin, dass der Grund dafür der Botenstoff Melatonin sei.

Experimentelle Studien im Fachmagazin Cell (2015; 162: 1338–1352) veröffentlicht, ergaben, dass das Nachthormon (Melatonin) die Autoimmunreaktion in einem Mäusemodell der Erkrankung abschwächt und dabei die Aktivität von T-Zellen beeinflusst.

Mit steigendem Melatonin-Spiegel sinkt demnach die Gefahr eines MS-Schubs. Die Forscher warnen davor, daraus zu schließen, dass Betroffene von einer Therapie mit Melatonin profitieren.
Studie

Es nahmen 139 MS-Patienten an der Studie teil. Ermittelt wurde, wie oft sie MS-Schübe hatten, wie hoch der Vitamin D- und der Melatonin-Spiegel war. Auch wurde dokumentiert, wann sie unter Atemwegsinfekten litten oder unter anderen möglichen Einflussfaktoren. Den Forschern zeigte sich durch das ausgewertete Ergebnis, dass es einen Zusammenhang von Melatonin und Krankheitsverlauf gab. Bestätigt wurde das Ergebnis durch Versuche an Zellkulturen und Mäusen.

Nach diesen Versuchen stand fest, dass ein steigender Melatonin-Spiegel die Gefahr eines MS-Schubes verringert.

Trotz dieses Ergebnisses, warnen die Forscher davor, dass Patienten mit MS von einer Therapie mit Melatonin profitieren könnten.

Die immunologischen Zusammenhänge bei der Multiplen Sklerose seien komplex und eine Wirkung von Melatonin bei der Multiplen Sklerose könne aus den Ergebnissen nicht abgeleitet werden.

Viele MS-Patienten sehen das jedoch anders. In Foren wird von z. B. Selbstversuchen mit Melatonin berichtet. Diese Patienten nehmen dabei die Nebenwirkungen des Mittels in Kauf, ohne das es eine Gewissheit gibt, dass das Mittel hilft.
Die Forscher wollen in einer Pilotstudie untersuchen, ob die Gabe von Melatonin Betroffene mit Multipler Sklerose helfen kann.
Was ist Melatonin?

In der Zirbeldrüse, eine kleine Drüse im Zentrum des Gehirns, wird das Melatonin hergestellt. Es steuert den Rhythmus von Wachsein und Schlaf. Eine erhöhte Produktion des Hormons setzt bei Dunkelheit ein, weshalb der Melatonin-Spiegel im Winter höher ist. Licht wiederrum hemmt die Produktion des Hormons.

Innerhalb der EU gibt es Melatonin als rezeptpflichtiges Medikament. Eingesetzt wird es gegen bestimmte Schlafstörungen. Das Medikament hat unter anderen folgende Nebenwirkungen: Rastlosigkeit, Kopfschmerz, Bluthochdruck, Schmerzen in der Brust oder im Oberbauch, Schwächegefühl und Gewichtszunahme. Im Gegensatz zur EU sind Melatonin Präparate in den USA als Nahrungsergänzungsmittel ohne Rezept zu erhalten.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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