Faulbaum (Rhamnus frangula) - Heilpflanze - Heilmed-Krankheit Gesundheit mit Hilfe der Naturheilkunde

Heilmed - Krankheit
Naturheilkunde und Naturheilung
Direkt zum Seiteninhalt
Naturheilung - Sodbrennen
Bilder: pixabay website5

Faulbaum (Rhamnus frangula) - Heilpflanze

Heilpflanzen
Die Pflanze ist seit dem 14. Jahrhundert als Heilpflanze bekannt. Heilkundige nutzten die Rinde der Pflanze als Abführmittel. Zudem wurde die Faulbaumrinde bis ins 19. Jahrhundert zur Herstellung von Munition verwendet. Zudem eignet sich Faulbaum zum Färben von Haaren und Textilien.

Faulbaum wird die Pflanze genannt, weil seine Rinde faulig riecht. Auch daher gibt es viele Namen mit dem Hinweis auf den Geruch der Pflanze. Die Rinde wird geerntet, getrocknet und mindestens 1 Jahr lang gereift, bevor sie medizinisch genutzt wird. Überwiegend wird die Rinde als Abführmittel genutzt.

Dieses milde aber sehr wirksame Abführmittel schont die Dickdarmschleimhaut und beansprucht den menschlichen Körper kaum. Es führt nur sehr langsam zu Gewöhnungseffekten und ist sicher in der abführenden Wirkung.

Der Faulbaum gehört zur Pflanzenfamilie der Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae).
Faulbaum – Geschichte:
Bild: pixabay website5
Inhalt

Weitere volkstümliche Namen der Pflanze lauten
Faulbaum – Pflanzenbeschreibung
Faulbaum – Geschichte
Faulbaum - Verwendete Pflanzenteile
Faulbaum Inahltsstoffe
Faulbaum – Heilwirkung
Faulbaum - Anwendungsbereiche
Weitere Anwendungsgebiete in der Volksheilkunde
Faulbaum – Nebenwirkungen
Faulbaum Kontraindikation
Faulbaum Anwendung
Teemischung gegen Blähungen
Äußerliche Anwendung
Wichtig
Achtung
Weitere volkstümliche Namen der Pflanze lauten

  • Amselbaum
  • Bauchberste
  • Brechwegedorn
  • Buckbeere
  • Buckstrauch
  • Buckthorn
  • Elsebaum
  • Faulkersch
  • Faulkirsche
  • Gichtholt
  • Gichtholz
  • Glatter
  • Wegdorn
  • Grindholz
  • Hexdorn
  • Hundsbeere
  • Pulverholz
  • Purgierbeere
  • Scheißbeere
  • Schusterholz
  • Spargelbaum
  • Spillbaum
  • Sprickel
  • Stinkbaum
  • Stinkbeere
  • Stinkboom
  • Stinker
  • Stinkstrauch
  • Teufelsbeere
  • Vogelbeere Zapfenholz
  • Zweckenholz
Faulbaum – Pflanzenbeschreibung

Heimisch ist der Faulbaum in Europa und Asien. Er wächst an feuchten Stellen, in Hecken, Mooren, lichten Laubwäldern und Auewäldern. Der Faulbaum ist eine mehrjährige und sommergrüne Pflanze. Der Strauch ist meist zwischen 2 und 3 Metern hoch und wird selten zu einem Baum, der bis zu 9 Metern hoch wachsen kann.
Bild: pixabay website5

Bei jungen Pflanzen ist die Rinde grün und wird mit zunehmendem Alter braungrau. Die Blätter der Pflanze sind verkehrt eiförmig und nach vorne hin zugespitzt. Die Blüten sind weiß-grünlich und erscheinen zwischen Mai und Juni.

Aus den Blüten entwickeln sich von Juli bis September zunächst grüne, dann rote und am Ende violett-schwarze kuglige Steinfrüchte. Das Fruchtfleisch ist grünbraun.
Faulbaum – Geschichte

Aus der Antike gibt es keine Dokumentation zu einer Nutzung zu Heilzwecken.
Im Mittelalter wurde aus dem Holz der Pflanze die Holzkohle für das Schießpulver bzw. Schwarzpulver hergestellt.

Die Holzkohle aus dem Faulbaum hat den Vorteil, dass der Aschegehalt sehr gering ist.

Aus dem Faulbaum wurden auch Gehstöcke und Fassspunde hergestellt.
Früchte und Rinde dienten als Färbemittel.

Erst im 13. bzw. 14. Jahrhundert wurde die Rinde des Faulbaums vermutlich zu Heilzwecken bei Haut- und Zahnerkrankungen genutzt. Dies geriet aber wieder in Vergessenheit.

Erst im 16. Jahrhundert wurde der Faulbaum als Heilpflanze gegen Verstopfung neu entdeckt. So wurde die Rinde der Pflanze zwischen dem 17. Und 19. Jahrhundert die Heilpflanze gegen Verstopfung.

Auch die giftigen Früchte wurden eine Zeitlang gegen Magen-Darm-Erkrankungen eingesetzt. Die Früchte wurden im Backrohr getrocknet oder zu einer Marmelade verkocht.
Faulbaum - Verwendete Pflanzenteile

Als Arznei kommt die Rinde zum Einsatz. Sie enthält bis zu sieben Prozent Anthranoide. Dazu gehören besonders die Substanzen Glucofrangulin A und B, Frangulin A und B sowie Frangulaemodin.
Faulbaum Inahltsstoffe

  • Anthrachinone
  • Bitterstoffe
  • Gerbstoffe
  • Glukofranguline
  • Glykoside
  • Saponine
Faulbaum – Heilwirkung

  • abführend
  • antiabsorbtiv
  • hydragog,laxierend
  • stuhltreibend
Faulbaum - Anwendungsbereiche

Die Hauptanwendung des Faulbaums als Medizin liegt bei Verstopfung.
Weitere Anwendungsgebiete in der Volksheilkunde

  • Abszesse
  • Arterienverkalkung
  • Blutreinigung
  • Gallensteine
  • Fettsucht
  • Mundschleimhautentzündung
  • Wassersucht
  • Verstopfung
  • Völlegefühl
  • Zahnfleischentzündungen
  • Leberschwellung
Faulbaum – Nebenwirkungen

Durchfall und Elektrolytverlust.
Faulbaum Kontraindikation

Darmverschluss, Entzündungen im Magen-Darm-Bereich, Herzschwäche, Kinder, Schwangerschaft, Stillzeit.
Faulbaum Anwendung

Die frische oder zu kurz gelagerte Rinde darf nicht benutzt werden, da die giftigen Bestandteile starkes Erbrechen auslösen.
Nach der Einnahme dauert es 8 - 10 Stunden bis die Wirkung im Dickdarm einsetzt.

Die optimale Menge an Rinde ist dann erreicht, wenn nach der Anwendung der Stuhl weichgeformt ist.

Die Pflanze sollte nicht länger als 2 Wochen an einem Stück eingesetzt werden, da es dann durch Kaliumverlust zu Herz- und Muskelproblemen kommen kann.
Teemischung gegen Blähungen

1 Teelöffel zerkleinerter Faulbaumrinde (Frangulae cortex) auf 250 ml Wasser. Kalt aufsetzen und kurz aufkochen, dann 30 Minuten ziehen lassen. Tee vor dem Schlafengehen trinken, die abführende Wirkung setzt erst am nächsten Morgen ein.
Äußerliche Anwendung

Den Tee kann man auch zu Waschungen und mit Umschlägen äußerlich gegen Hautkrankheiten einsetzen.
Mundspülung

1 Teelöffel zerkleinerter Rinde auf 250 ml Essig. Kalt aufsetzen und einige Zeit kochen, nach dem Abkühlen zur Mundspülung eingesetzt, hilft gegen Entzündungen im Mundraum.
Tinktur

Man nimmt 5 Teelöffel Rinde auf 100 ml Rotwein oder Obstler. Von dieser Tinktur nimmt man vor dem Schlafengehen etwa 1 Esslöffel voll zu Abführzwecken.
Homöopathie

In der Homöopathie wird die frische Rinde verarbeitet und als Rhamnus (D3) gegen Durchfall/saure Diarrhöe eingesetzt.
Räuchern

Holz und Rinde des Faulbaumes eignen sich als Räucherpulver in der Aromatherapie, um eine entspannende und beruhigende Atmosphäre im Raum herzustellen.
Arterienverkalkung

Man nimmt einen halben Teelöffel Faulbaumrinde auf 250 ml Apfelwein. Kalt aufsetzen und kurz aufkochen, trinken, sobald die Temperatur es erlaubt. Hilft gegen Arterienverkalkung und beugt Schlaganfällen vor.
Bild: pixabay website5

Wichtig: Sie dürfen Zubereitungen aus Faulbaumrinde nicht einsetzen, wenn Sie einen Darmverschluss haben (dies ist ein Notfall!) oder an entzündlichen Darmkrankheiten wie Morbus Crohn leiden. Dies gilt ebenfalls, wenn Sie schwanger sind oder Stillen. Auch für Kinder sind die Pflanzenextrakte tabu.
Faulbaumrinde kann mit anderen Medikamenten wechselwirken. Dazu zählen Diuretika (entwässernde Mittel), Kortisonpräparate, Herzglykoside (bei Herzschwäche angewendet) und Süßholzwurzel.
Achtung: Die frische Pflanze ist giftig! Verschlucken Sie Teile davon versehentlich, kann es zu Erbrechen und blutigem Durchfall kommen. Durch Lagerung der getrockneten Pflanzenteile gehen die Inhaltsstoffe in eine verträglichere Form über.
Allgemein

Abführmittel sollten Sie – auch wenn es pflanzliche sind – nur für kurze Zeit anwenden. Meist reicht es aus, das Mittel einmal einzunehmen. Dann entleert sich der Darm nach einigen Stunden. Wichtig: Trinken Sie ausreichend viel. Leiden Sie öfters an Verstopfung, dann sollten Sie die Ursache dafür von einem Arzt abklären lassen. In vielen Fällen ist einfach eine falsche Ernährung schuld, mangelnde Bewegung oder zu wenig Flüssigkeit. Manchmal kann aber auch eine Krankheit hinter dem trägen Darm stecken.
Vorheriger Beitrag: Färberwaid (Isatis tinctoria L.) - Heilpflanze

Nächster Beitrag: Feige (Ficus carica) – Naturheilkunde


Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
Zurück zum Seiteninhalt