Gallenschmerzen – „Wenn die Galle überläuft“ - Naturheilkunde - Heilmed-Krankheit Gesundheit mit Hilfe der Naturheilkunde

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Gallenschmerzen – „Wenn die Galle überläuft“ - Naturheilkunde

Naturheilkunde
Bei Gallenschmerzen bietet die Naturheilkunde pflanzliche und homöopathische Mittel, die die Beschwerden erfolgreich lindern und begleitend zu den psychischen Ursachen, die gerade bei Gallenbeschwerden nicht zu vernachlässigen sind, eingesetzt werden.
Es gibt zahlreiche Sprichwörter, die in ihrer Bedeutung einen körperlichen Zustand beschreiben, wie zum Beispiel: „Das geht mir an die Nieren“ (Stress und Ärger), „Er/Sie hat mir das Herz gebrochen (Trauer und Enttäuschung), „Das hat mir die Kehle zugeschnürt“ (Angst und Panik), „Mir ist eine Laus über die Leber gelaufen“ (Ärger, schlechte Laune) oder auch „Da ist mir die Galle übergelaufen“ bzw. „Da kommt mir die Galle hoch“ (Wut und extreme Aufregung). Ganz sicher ist hierbei die Wechselwirkung zwischen Körper und Psyche zu erkennen.
Gallenblase - Naturheilung
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Inhalt

Galle (kurz für Gallenblase) - Definition
Gallenschmerzen - Risikofaktoren
Gallenstein – Wie kommt es dazu?
Weniger Ärger und Stress
Gallenbeschwerden mit Hilfe von homöopathischen und pflanzlichen Mitteln lindern
Schöllkraut (Chelidonium):
Urtinktur der Pfefferminze (Mentha piperita):
Absinthium- Urtinktur (Wermut):
Urtinkturen von Löwenzahn (Taraxacum):
Gallenbeschwerden - Schröpfbehandlung
Schüssler-Salz bei Gallenbeschwerden
Galle (kurz für Gallenblase) - Definition

Die Gallenblase dient als Speicherorgan für maximal 30-80 ml Galle. Sie liegt mit ihrer birnenähnlichen Form an der Unterseite der Leber. Galle ist ein Sekret, dass von der Leber abgesondert wird und durch den Gallengang in den Zwölffingerdarm abgeleitet wird. Sie besteht aus Wasser, Gallensäuren, dem grünen Gallenfarbstoff Bilirubin, Schleim und überschüssigem Cholesterin. Die Gallensäuren werden gebraucht, um Fette zu verdauen und zu verwerten. Giftstoffe werden über den Darm abgeleitet und die Dickdarmkontraktion wird dabei angeregt, so dass die Verdauung in Gang kommt. Dieser Vorgang wird aus dem Dünndarm hervorgerufen durch das Hormon Cholecystokinin, wenn Fetthaltiges verdaut werden soll. Erst dann zieht sich die Gallenblase zusammen und lässt Galle in den Dünndarm abfließen, wo wichtige Nährstoffe verwertet werden.

Zu Beschwerden kann es kommen, wenn die Gallenblase entzündet ist oder der Abfluss der Gallenflüssigkeit behindert wird. Ein Gallenstein beispielsweise kann eine Kolik auslösen, die äußerst schmerzhaft im rechten und mittleren Oberbauch ist. Die dabei entstehenden wehenartigen Muskelkontraktionen, um den Gallenstein weiter zu befördern, verursachen neben den höllischen Schmerzen auch, dass „die Galle überläuft“ oder man Galle spuckt.

Bei angestautem Ärger oder Wut, kann die Galle das Ventil sein, was sehr schmerzhaft ist. Ratsam ist seine Probleme auszusprechen, den Ärger nicht nur bei sich zu behalten, sein Herz auszuschütten, denn dann wird die Galle wahrscheinlich nicht hochkommen oder überlaufen.
Gallenschmerzen - Risikofaktoren

Probleme mit der Galle haben 2- bis 3-mal mehr Frauen als Männer. In der Medizin spricht man von den fünf „F“:

  1. female (weiblich)
  2. fat (übergewichtig)
  3. fertile (fruchtbar)
  4. forty (vierzig)
  5. fair (blond)

Warum gerade blonde Frauen ab einem Alter von 40 Jahren ein erhöhtes Risiko haben, z. B. Gallensteine zu bekommen, ist nicht erforscht und bleibt rätselhaft.
Gallenstein – Wie kommt es dazu?

Die Entstehung von Gallensteinen ist nicht völlig geklärt, sicher ist jedoch, dass das weibliche Hormon Östrogen eine Rolle dabei spielt. Östrogene werden sowohl in den Keimdrüsen als auch im Fettgewebe produziert. Bei vermehrtem Fettgewebe wird auch mehr Östrogen produziert, was in der Leber abgebaut werden muss. Übermäßiges Östrogen, was zum Beispiel in der Schwangerschaft oder bei der Einnahme der Antibabypille vorkommt, behindert den normalen Gallenfluss. Dies kann zur Folge haben, dass sich die Gallenflüssigkeit eindickt, kristallisiert und sich Steine bilden. Wird der Gallensaft nicht abgefordert, was auch bei Fasten oder Hungerkuren der Fall ist, kann es zur Verdickung der Gallenflüssigkeit kommen und somit zu Steinen.

Wie schon eingangs erwähnt, beeinträchtigen Stress, Ärger, Wut und Frust, der heruntergeschluckt wird, die Funktion der Galle. Diese Blockade, die den Gallenfluss behindert, kann Schmerzen im gesamten Verlauf der Gallenflüssigkeit verursachen, wie zum Beispiel im rechten Oberbauch bis nach hinten zum Schulterblatt.

Sollten bereits Gallensteine vorhanden sein, werden diese den Gallenfluss behindern, da die Muskelkontraktion der Gallenblase nicht mehr voll funktionsfähig sein kann. Die Folge ist, dass die Flüssigkeit nicht richtig abfließen kann und verdickt und somit die Gefahr für weitere Steine gegeben ist.

Eine andere Ursache für Gallensteine ist eine falsche Ernährung, wie zum Beispiel zu viele tierische Fette. Dies kann zu einer Veränderung in der Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit führen und der Cholesterinanteil im Gallensaft kann übermäßig ansteigen. Hierbei setzen sich winzige Kalziumkörnchen fest, die wachsähnlich überzogen werden, aus denen bräunliche Gallensteine entstehen, die sich im Laufe von Jahren vergrößern. Diese sogenannten Cholesterinsteine sind typisch bei Frauen ab dem vierzigsten Lebensjahr.

Gallensteine müssen nicht zwangsläufig Schmerzen verursachen, meist bleiben sie sogar unbemerkt. Bei größeren Steinen allerdings, die den Gallengang verstopfen, kann es zu erheblichen Komplikationen kommen, wie z. B. Gelbsucht. Oder durch Reibung der Steine in der Gallenblase kann es zu Entzündungen kommen.
Gallenbeschwerden vorbeugen

Um Gallenbeschwerden weitestgehend zu vermeiden, sollte man einige Faktoren in Betracht ziehen, wie zum Beispiel:
Ernährung: Folgende Speisen brauchen zwar nicht gänzlich vom Speiseplan verschwinden, aber sollten nicht täglich zu sich genommen werden, wie z. B. Spiegeleier, Wurststullen und Kurzgebratenes. Weniger tierische Fette (z. B. Schweinefleisch) essen, da sich bei übermäßigem Genuss von Fleisch der Cholesteringehalt erhöht, was den Leber-Stoffwechsel belastet, was u. a. zur Steinbildung führen kann. Öfter mal Fisch essen und Gemüse. Auch Salate, mit gutem Pflanzenöl zubereitet, entlasten die Leber und die Gallenblase.
Obst mit einem hohen Vitamin C-Gehalt, z. B. Zitrusfrüchte und Beeren wandeln überschüssiges Cholesterin in Gallensäure um, was die Bildung von Gallensteinen verhindert. Gemüse und Obst bindet die aus Cholesterin entstandene Gallensäure und sorgen für das Ausschleusen und verhindern somit die Wiederaufnahme des Cholesterins in den Organismus. Zu empfehlen sind Sojabohnen, Linsen, Erbsen und Knoblauch. Besonders gut für die Leber und einem gut funktionierenden Gallenfluss sind Chicorée, Endivien und Artischocken, Zucchini, Sellerie, Rettich, und Spargel, Grapefruits und Erdbeeren.

Eine bewusste und gesunde Ernährung hat zudem noch einen positiven Nebeneffekt, nämlich Übergewicht abzubauen.
Gallenbeschwerden behandeln
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Bewegung: Regelmäßige Bewegung ist ein absolutes Muss. Dabei ist es nicht wichtig, ob man joggt oder eine andere Sportart betreibt. Wichtig ist, dass man sich täglich bewegt, ob nun Joggen, Laufen, Walken, Wandern, Radfahren oder Tanzen. Schon ein täglicher Spaziergang regt den Stoffwechsel an und senkt den Pegel des Dickmacherhormons Cortisol.
Weniger Ärger und Stress

Stress oder Ärger hat jeder Mal, das ist normal und gehört zum Leben dazu. Wenn Stress jedoch ein ständiger Begleiter im Alltag ist, so schadet das dem Körper erheblich. Gerade die Leber und die Galle reagieren darauf, in dem sie das durch Stress bedingte übermäßig produzierte Cholesterin verarbeiten müssen.
Gallenbeschwerden behandeln

Um abzuklären, ob die Schmerzen tatsächlich was mit der Galle zu tun haben, muss zunächst ein Arzt aufgesucht werden, der mittels Ultraschall- und Laboruntersuchungen diagnostizieren kann, ob und um welche Art der Gallenerkrankung es sich handelt, wie z. B.:

  • Gallenwegsdyskinesien (Funktionelle Störung)
  • Gallenblasenentzündung
  • Gallensteine
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Je nach Ursache der Beschwerden wird dann die Behandlung eingeleitet. Bei Gallensteinen kann zunächst versucht werden, diese mit medikamentös verabreichter Gallensäure aufzulösen. Eine andere Möglichkeit ist es die Steine zu zertrümmern, dies geschieht mit Hilfe von Schallwellen. Als letzte Maßnahme muss operiert werden.

Eine Gallenblasenentzündung, verursacht durch aufsteigende Darmkeime, wird meist mit Antibiotika behandelt.

Aber: Auch wenn die Gallenbeschwerden erfolgreich behandelt werden, besteht ein Rückfallrisiko, wenn die seelischen Ursachen, die im Zusammenhang mit der Erkrankung stehen, außer acht gelassen werden.
Gallenbeschwerden mit Hilfe von homöopathischen und pflanzlichen Mitteln lindern

In der Naturheilkunde gibt es eine Vielzahl von pflanzlichen und homöopathischen Mitteln, die bei Gallenschmerzen helfen können. Eine homöopathische Behandlung sollte aber grundsätzlich mit einem erfahrenen Arzt für Naturheilverfahren oder einem Heilpraktiker besprochen werden. Dieser wird nach sorgfältiger Untersuchung und Anamnese die geeigneten Mittel einsetzen. Auf keinen Fall sollte man eine Selbstmedikation vornehmen.
Folgende Mittel können zur Anwendung kommen:
Schöllkraut (Chelidonium): Bei Beschwerden der Gallenblase (homöopathische Potenz D6 oder D8).
Urtinktur der Pfefferminze (Mentha piperita): Bei Krämpfen der Gallenwege und damit verbundene Übelkeit.
Absinthium- Urtinktur (Wermut): Bei Gallenwegsdyskinesien(Funktionelle Störung) mit psychovegetativen Schwächezuständen und Störungen der Fettverdauung.
Urtinkturen von Löwenzahn (Taraxacum): Bei der Gallenflüssigkeit kommt es zu Stockungen, was Fettunverträglichkeit und Darmträgheit zur Folge hat.
Weitere zahlreiche homöopathische Mittel, die bei zähem Gallenfluss, Gallenblasenentzündung oder sogar Gallensteinen zur Anwendung kommen, bringen gute Heilungserfolge.
Gallenbeschwerden - Schröpfbehandlung

Begleitend zu therapeutischen Heilverfahren bei Gallenbeschwerden kann eine Schröpfbehandlung angewendet werden. Diese Art der Behandlung zählt zu den Alternativen Heilmethoden. Hierbei wird ein sogenanntes Schröpfglas auf die entsprechende Stelle gesetzt und mit Hilfe einer Vakuumpumpe ein Unterdruck erzeugt. Durch den entstehenden Sog auf das Gewebe werden tiefer liegende Hautschichten erreicht, so können Ablagerungen ausgeleitet werden.
Schüssler-Salz bei Gallenbeschwerden

Ergänzend zu den naturheilkundlichen Behandlungsmethoden können Schüssler-Salze zur Anwendung kommen, die die Selbstregulierung des Körpers wiederherstellen sollen und die benötigten Minerale aus der täglichen Nahrung besser verwerten sollen. Für die Galle wird das Schüssler-Salz Nr. 10 (Natrium sulfuricum) eingesetzt in der homöopathischen Potenz D6. Bei akuten Schmerzen sollte alle fünf Minuten eine Tablette eingenommen werden, bei chronischen Beschwerden erfolgt die Einnahme von ein bis zwei Tabletten drei- bis sechsmal täglich.
Gallenbeschwerden - Fazit

Neben allen anderen aufgeführten Ursachen, die zu Gallenschmerzen führen können, weiß man, dass die psychische Verfassung Auslöser für die Beschwerden sein können. Wichtig ist es, über Probleme zu reden. Dabei sollte man sich auch nicht davor scheuen, einem erfahrenen Arzt oder Homöopathen sein Herz auszuschütten.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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