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Hopfen – Heilpflanze

Heilpflanzen
Eigentlich ist der Hopfen vor allem als Bestandteil des Bieres bekannt. Im Bier entfaltet der Hopfen mit seinen Bitterstoffen seine konservierende und bakterientötende Wirkung. Der Hopfen ist auch für den herben Geschmack des Bieres verantwortlich. Außerdem ist er teilweise für die beruhigende Wirkung des Bieres verantwortlich. Die beruhigende Wirkung kann man aber auch durch Tees, Tinkturen oder Dragees nutzen.

Hopfen ist eine Kletterpflanze und wird bis zu sieben Metern hoch. In Anbaugebieten sieht man das sehr deutlich durch die hohen Ranggestellen.

Der wissenschaftliche Name lautet Humulus lupulus und die Pflanze gehört zur Familie der Hanfgewächse. Volkstümlicher Name des Hopfens lautet z. B. Hoppen, Hopf, Hecken-Hopfen oder Weiden-Hopfen.
Inhalt

Hopfen – Geschichte
Hopfen – Pflanzenbeschreibung
Hopfen – Verwendete Pflanzenteile
Hopfen – Inhaltsstoffe
Hopfen – Heilwirkung
Hopfen – Heilwirkung z. B. bei:
Hopfen – Anwendung z. B. bei:
Verdauungssystem
Wechseljahresbeschwerden
Hopfen Zubereitung bei z. B.:
Heiserkeit
Nervöse Magenbeschwerden
Schlaflosigkeit
Schlechtes Einschlafen bei Babys und Kleinkindern
Naturheilkunde - Hopfen
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Hopfen – Geschichte

Der Hopfen kam vor über 1.000 Jahren nach Deutschland. Vermutet wird, dass er aus Osteuropa stammt.

Der Hopfen war auch schon im alten Ägypten bekannt, hier stellte man wohl tatsächlich auch schon Bier daraus her.

Paracelsus erwähnte ebenfalls schon die schlaffördernde Wirkung des Hopfens.

Apropos Mönche: Der Hopfen wurde auch als die "Seele des christlichen Bieres" genannt - zudem sollte der Hopfen helfen, die sexuelle Lust zu unterdrücken... Biertrinker also aufgepasst.

In der frühen Pflanzenheilkunde wurde der Hopfen innerlich bei Nervenschmerzen, bei Entzündungen der Darmschleimhaut, bei Kopfschmerzen oder bei Nervosität eingesetzt. Zudem wurde der Hopfen als Beruhigungsmittel, gegen Gallenblasen und Leberleiden sowie als Magenmittel und Abführmittel verwendet.

Die damaligen Heilkundigen verwendeten den Hopfen bei einer äußerlichen Anwendung bei Wunden, die schlecht abheilten und bei Geschwüren.

Zudem kannte man die Wirkung bei Frauenleiden, wie z. B. Beschwerden während der Wechseljahre oder während der Periode.

Auch Hildegard von Bingen schätzte die antiseptische Kraft des Hopfens und schrieb im Jahr 1153 vom Hopfen: 'Seine Bitterkeit verhindert die Fäulnis'. Eine interessante Anwendung des Hopfens ist diejenige, die man in alten Bibliotheken nutzt. Die Hopfenzapfen wurden hinter den Büchern ausgelegt, als Schutz vor Feuchtigkeit und Ungeziefer. Die Zapfen regulierten die Luftfeuchtigkeit und die in ihnen enthaltenen ätherischen Öle vertreiben Insekten.

Die Äbtissin meint außerdem in ihrer "Physica", dass der Hopfen Melancholie, also den Saft der Milz, die Schwarze Galle, verstärke und damit Trauer bereite.
Hopfen – Pflanzenbeschreibung

Als Wildpflanze wächst der Hopfen bevorzugt auf stickstoffreichen und ausreichendem feuchten Untergrund. Bevorzugter Standort sind Waldränder, Lichtungen und Gebüsche. Wild kommt der Hopfen nicht sehr häufig vor. Der Hopfen wird in Deutschland jedoch im großen Stil angebaut.

Der Hopfen ist eine zweihäusige Pflanze, das bedeutet, es gibt unterschiedliche weibliche und männliche Pflanzen. Als Heilpflanze oder zum Bierbrauen werden nur die unbefruchteten Ähren, auch Dolden oder Zapfen genannt, verwendet.
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Die Blätter und Stängel der Pflanze wachsen jedes Jahr neu, nur die Wurzeln überwintern. Im Frühjahr treibt der Stengel neu aus und rankt sich im Laufe des Sommers bis zu sieben Meter lang an Pflanzen oder Gestellen hoch.

Die Blätter sind zackig, gelappt und etwa handgroß. Sie ähneln den Blättern der Weinreben. Hopfen blüht von Juli bis August. Die männlichen Blüten sind kleiner als die weiblichen und hängen in Trauben. Die weiblichen Blüten entwickeln sich zu Ähren, die auch Dolden oder Zapfen genannt werden.
Hopfen – Verwendete Pflanzenteile

Vom Hopfen werden ausschließlich die Ähren (Zapfen) der weiblichen Pflanzen verwendet.
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Geerntet werden nur die unbefruchteten weiblichen Dolden. In der Naturheilkunde verwendet man die Zapfen des Hopfens. Als Heilpflanze oder zum Bierbrauen werden nur die unbefruchteten Ähren, auch Dolden oder Zapfen genannt, verwendet.
Hopfen – Inhaltsstoffe

  • Harze mit Humulonen (α-Hopfenbittersäuren), wie z. B. Humulon, Cohumulon Adhumulon
  • Lupulonen (β-Hopfensäuren), wie z. B. Lupulon, Colupulon, Adlupulon
  • ätherisches Öl- Hopfenöl mit Myrcen, Humulen und β-Caryophyllen, Farnesen
  • Eiweiße
  • mineralische Bestandteile
  • östrogenwirksame Flavonoide wie Hopein (8-Prenylnaringenin)
Hopfen – Heilwirkung

Die Fruchtzapfen des Hopfens wirken

  • beruhigend
  • blutreinigend
  • entzündungshemmend
  • schmerzstillend
  • tonisierend
Hopfen – Heilwirkung z. B. bei

  • Fieber
  • Nervöse Magenbeschwerden
  • Magenkrämpfe
  • Darmkrämpfe
  • Verstopfung
  • Blasenentzündung
  • Blasensteine
  • Appetitmangel
  • Haarausfall
  • Kopfschmerzen
  • Herzklopfen
  • Nervöse Unruhe
  • Schlafstörungen
  • Migräne
  • Angstzustände
  • Wechseljahresbeschwerden
  • Menstruationsbeschwerden
  • Muttermilch fördernd
Hopfen – Anwendung z. B. bei:

Hopfen ist als Bestandteil in vielen Beruhigungstees vorhanden.

Verdauungssystem: Durch seine entspannenden Eigenschaften ist der Hopfen geeignet, nervöse Verdauungsbeschwerden zu lindern. Zudem wird die Verdauung angeregt.

Wechseljahresbeschwerden: Hopfen enthält Phytohormone. Diese Hormone ähneln dem Östrogen. Deswegen wird Hopfen gegen Wechseljahresbeschwerden eingesetzt. Die Phytohormone des Hopfens gleichen das schwindende Östrogen etwas aus.

In der Anfangsphase der Wechseljahre besteht jedoch eher ein Progesteron-Mangel und somit ein relativer Östrogen Überschuss. In dieser Phase ist der Hopfen eher ungeeignet. Man sollte, um die anfänglichen Wechseljahresbeschwerden zu lindern, zu Mönchspfeffer, Scharfgarbe oder Frauenmantel greifen.
Hopfen Zubereitung bei z. B.:

Heiserkeit: Eine Handvoll Hopfendolden mit einem Liter Wasser aufsetzen. Langsam aufkochen lassen und ca. 15 Minuten ziehen lassen. Danach abseihen. Ist die Flüssigkeit leicht abgekühlt, kann sie zum Gurgeln verwendet werden.

Schlafstörungen: Man vermischt 20 g Baldrianwurzel, 15 g Hopfenzapfen, 15 g Kamillenblüten und 5 g Pfefferminze. Von der Teemischung nimmt man ein Esslöffel und übergießt sie mit ¼ Liter kochendem Wasser. Der Sud muss 10 Minuten abgedeckt ziehen und wird dann abgeseiht. Pro Tag sollte man 3 Tassen voll davon trinken.

Nervöse Magenbeschwerden: Es werden 30 g Melissenblätter, 50 g zerstoßene Kümmelfrüchte, 30 g Fenchelfrüchte und 20 g Hopfenzapfen gemischt. 2 volle Teelöffel dieser Mischung werden mit 250 ml kochendem Wasser übergossen. Der Sud muss 10 Minuten ziehen und wird dann abgeseiht. Davon werden je nach Bedarf 2 bis 3 Tassen voll täglich getrunken.

Schlaflosigkeit: es werden zwei Teelöffel voll mit Hopfenblüten mit 250 ml kochendem Wasser übergossen und für 15 Minuten zum ziehen an die Seite gestellt. Danach wird abgeseiht. Der Tee wird eine Stunde vor dem zu Bett gehen getrunken. Dem Tee kann man auch noch Baldrian dazugeben.

Schlechtes Einschlafen bei Babys und Kleinkindern: Es kommen ca. ein halbes Kilo getrockneter und natürlich biologisch unbehandelter Hopfenblüten in ein Kissen. Etwas Lavendel kann man dazu geben. Auf diesemKissen finden Kinder schneller in den Schlaf.

Äußerlich angewendet hilft der Hopfen z. B. als Badezusatz und hat eine beruhigende Wirkung.
Tipp: Frische zarte Hopfensprossen sind eine köstliche Delikatesse. Die Sprossen werden wie Spargel zubereitet. Sie werden aber nur sehr kurz, ca. für ein bis zwei Minuten, in Salzwasser gekocht oder gedämpft.
Man kann den Hopfen als Tee oder Tinktur einnehmen. Angeboten werden auch Dragees im Handel.

Vorsicht bei der Anwendung von Hopfen bei Hopfenunverträglichkeit (Allergene).
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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