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Bilder: pixabay website5

Neue Schlaganfall Therapie bei Neglect-Patienten

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Viele Betroffene können nach einem Schlaganfall sich selbst und ihre Umgebung nur zur Hälfte wahrnehmen. Es wurde jetzt von Neuropsychologen ein neues Verfahren entwickelt, das mithilfe einer elektrischen Stimulation die Symptome der Patienten verbessert.

Patienten haben häufig nach einen Schlaganfall Schwierigkeiten, die Seite ihres Körpers und die Umgebung wahrzunehmen, die der betroffenen Seite des Gehirns gegenüberliegt. Diese sogenannten Neglect Patienten haben einen größeren Infarkt in der rechten Gehirnhälfte erlitten und sind auf der linken Seite in der Wahrnehmung eingeschränkt. Ein Symptom ist, dass die Betroffenen alles, was sich in ihrer linken Sicht und Körperbereich befindet ignorieren. So pflegen sie nur ihre rechte Gesichtshälfte, können Dinge nur schwer finden, die sich links von ihnen befinden oder stoßen links gegen Gegenstände. Betroffenen ist meist ihr eigenes Defizit nicht bewusst und sie empfinden ihr Verhalten zunächst als normal.

An der Universität des Saarlandes wurde nun in einer Studie ein neues Therapieverfahren erprobt, das die visuellen Beeinträchtigungen der Betroffenen verringert und ihnen wieder ein Gespür für ihre linke Körperseite gibt.

Die Studie wurde von Georg Kerkhoff und Karin Oppenländer sowie ihrem Forscherteam in der Fachzeitschrift Neuropsychologia veröffentlicht.

Das neue Verfahren stimuliert das Gleichgewichtsorgan mit leichten elektrischen Strömen. Für dieses Verfahren verwenden die Forscher kleine Elektroden, die sie hinter beiden Ohren eines Patienten anbringen. Der Strom wird aus einer handelsüblichen 9 Volt Blockbatterie geliefert. Die Stromstärke wird so eingestellt, dass der Betroffene den Stromfluss noch nicht spürt, erklärt Kerkhoff. Georg Kerkhoff ist Inhaber des Lehrstuhls Klinische Neuropsychologie und Leiter der Neuropsychologischen Universitätsambulanz an der Universität des Saarlandes.
Studienablauf

Es nahmen an der Studie 24 Patienten teil, die einen rechtsseitigen Schlaganfall erlitten hatten. Es wurden hauptsächlich Aufgaben gestellt, um visuelle- räumliche Fähigkeiten zu testen.

Die Teilnehmer mussten z. B. vorgegebene Bilder, wie ein Haus oder eine Uhr malen, schrieben einen kurzen Test ab und markierten die Mitte mit einer horizontalen Linie.

Der erste Test wurde mit einer Scheinstimulation durchgeführt. Danach wurden sie, je nach erfolgreichem Test in die Gruppe der Neglect- oder ohne Neglect- Gruppe eingeteilt. Der Test wurde nach zwei und dann noch einmal nach 4 Tagen wiederholt. Allerdings waren die Wiederholungen mit einer Stimulation mit Gleichstrom verbunden. Die Stärke des Stroms belief sich auf 0,7 Milliampere. Beim ersten Mal waren der Pluspol hinter dem linken Ohr und der Minuspol hinter dem rechten Ohr befestigt. Beim zweiten Test war die Reihenfolge umgekehrt. Die Stimulationen dauerten jeweils 20 Minuten.

Bei dieser Therapie zeigte sich, dass die visuell-räumlichen Fähigkeiten der Neglect Patienten sich um 30 bis 50 Prozent verbesserten.

Auch konnten die Betroffenen ihre linke Seite wesentlich besser wahrnehmen. Bei den Studienteilnehmern ohne Neglect hatte die Therapie keine nennenswerten Veränderungen gebracht.

Interessant war auch, dass die erzielten Effekte abhängig von der Polung der Elektroden waren. Der Text konnte z. B. besser kopiert werden und durch eine horizontale Linie markiert werden, wenn der Pluspol während der Stimulation hinter dem linken Ohr angebracht war. Ist der Pluspol hinter dem rechten Ohr angebracht, konnten die anderen beiden Aufgaben besser ausgeführt werden (Bilder, wie ein Haus oder eine Uhr malen).

Kerkhoff führte aus, „was die Aktivierung des Nervs auf molekularer Ebene in der geschädigten Hirnregion genau bewirkt, wisse man noch nicht. Im Rahmen der Studie haben wir die geschädigten Hirnregionen der Neglect-Patienten nicht mit bildgebenden Verfahren untersucht, sondern nur getestet, ob sich das Verhalten dieser Patienten durch die GVS-Therapie verändert.“
Originalpublikation

Subliminal galvanic-vestibular stimulation influences ego- and objekt-centrd components of visual neglect (Paywall)

Oppenländer K. et al; Neuropsychologia, doi: .1016/j.neuropsychologia.2014.10.039; 2014
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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