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Blutegel und Co. gegen Arthrose und schlecht heilende Wunden?

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Lange Zeit bevor die moderne Medizin zum Einsatz kam, wurden Tiere zur Heilung von Krankheiten bei Menschen eingesetzt, wie zum Beispiel die Blutegel und die Fliegenmaden. Inzwischen kommt man wieder auf die uralten Heilmethoden zurück.
Die Blutegeltherapie

Sehr populär ist der medizinische Einsatz von Blutegeln. Der Egel wird auf die betroffene entzündliche Stelle des Körpers gelegt, saugt das Blut und gibt Speichel in die Bissstelle ab. Der Speichel enthält entzündungs- und schmerzlindernde Stoffe. Das Saugen des Blutegels soll zudem durchblutungsfördernd sein.

Bei Kniearthrose soll durch Anlegen der Egel der Schmerz gelindert werden. Ob das tatsächlich der Fall ist, konnten Forscher allerdings bislang nicht nachweisen. So könnte es sich hierbei um einen Placeboeffekt (Heilung durch Glaube) handeln.

Die Blutegeltherapie ist zudem nicht ganz unbedenklich, so können unerwünschten Nebenwirkungen und Komplikationen auftreten. Es besteht die Gefahr einer Infektion mit Bakterien, die durch die Blutegel übertragen werden können. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) empfiehlt deshalb bei einer Behandlung mit Blutegel vorbeugend die Einnahme von Antibiotika, um einer möglichen Infektion entgegenzuwirken. Bei Viren und anderen Erregern, die von den Blutegeln auf den Menschen übertragen werden können, helfen Antibiotika allerdings nicht. Es dürfen in jedem Fall auch nur Blutegel für eine Therapie verwendet werden, die unter keimfreien Bedingungen im Labor gezüchtet wurden und sie dürfen auch nur einmalig verwendet werden.
Die Madentherapie

Bei schlecht heilenden Wunden werden Larven der Schmeißfliegengattung Lucilia sericata als Heilmethode eingesetzt. Die Maden werden auf die Wunde gesetzt und sollen nur die Wundränder abfressen und somit die Wunde reinigen. Sogar multiresistente Keime, so wird behauptet, sollen die Tiere bekämpfen können. Das konnten die Wissenschaftler nach genauer Untersuchung nicht bestätigen, genauso wenig wie die Beschleunigung der Wundheilung. Tatsächlich aber klagen die Betroffenen nach einer Madenbehandlung über deutlich mehr Schmerzen. Bei der Behandlung wird zudem auch gesundes Gewebe von den Maden angegriffen – schuld daran sind deren Ausscheidungen.
Die Wurmtherapie

Bei Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie z. B. Morbus Crohn kommen Schweinepeitschenwürmer zum Einsatz. Dieser Parasit im Darm hat die Aufgabe die Entwicklung und Reifung von Immunzellen im Körper zu kontrollieren und somit positiv zu beeinflussen. Anhaltspunkte, diese Heilmethode erfolgreich anzuwenden, gab die geringe Zahl der Darmerkrankungen in den Entwicklungsländern, wo sehr viele Menschen diese Parasiten im Darm haben.

Doch Studienergebnisse, unter Leitung vom Darmspezialist und ärztlichen Direktor des Uniklinikums Frankfurt, Jürgen Schölmerich, konnten die Hypothese nicht bestätigen. „Die Wurmeier wirken nicht besser als ein Scheinmedikament“. Der Placeboeffekt bei der Wurmtherapie ist jedoch enorm. Erstaunlicherweise ging es 40 Prozent der Betroffenen nach der Behandlung besser und es kam sogar zu Spontanheilungen, sowohl bei den Patienten, die tatsächlich den Parasiten in sich hatten, als auch bei den Patienten, denen nur Glauben gemacht wurde, den Darmbewohner in sich zu tragen.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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