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Gluten Unverträglichkeit bei Kindern – ohne Magenspieglung

Krankheiten
In Europa leiden etwa 1 % aller Kinder und Jugendlichen an der Gluten-Unverträglichkeit. Enthalten ist das Klebereiweiß, z. B. in Getreidesorten wie Weizen, Roggen oder Gerste. Dieses Klebereiweiß-Gluten löst bei diesen Kindern und Jugendlichen eine allergische Reaktion aus. Das führt dann zu chronischen Entzündungen der Dünndarmschleimhaut. Beschwerden einer Zöliakie sind sehr vielfältig. So kann es zu Verdauungsproblemen mit Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen oder zu Verstopfungen kommen. Auch kann es zu verminderten Wachstum oder zu einer Blutarmut (Anämie) kommen. Betroffene einer Zöliakie müssen ein Leben lang auf Speisen mit Gluten verzichten.
Bisher wird eine Zöliakie durch eine Magenspieglung (Gastroskopie) mit Gewebeentnahme diagnostiziert.

Forscher glauben jetzt einen Weg gefunden zu haben, gerade diese für Kinder unangenehme Prozedur mit Narkose, der Gastroskopie mit Gewebeentnahme in vielen Fällen, den Kindern zu ersparen.

Die Forscher haben ihre Erkenntnisse in der Fachzeitschrift „Gastroenterology“ veröffentlicht.

Ihre Untersuchung ergab, dass eine zuverlässige Diagnose in mehr als 50 % der Fälle ohne den Eingriff gestellt werden kann.
Inhalt

Studie
Zöliakie/Gluten/Weizen- chronische Erkrankung der Dünndarmhaut
Studie

Koordiniert wurde die neue Studie von der Leiterin der Kindergastroenterologie Dr. von Haunerschen, Kinderspital am Uniklinikum München, Sibylle Koletzko und ihren Mitarbeitern.

Das Hauptaugenmerk lag auf den gesammelten Laborwerten- und Gewebeproben.
In die Studie flossen Daten aus 33 Kliniken aus 21 Ländern ein. So kamen Daten von mehr als 700 Kindern und Jugendlichen mit Zöliakie-Auto-Antikörpern zusammen. Das sind von Immunzellen gebildete Abwehrstoffe, die sich gegen das eigene Gewebe richten und eine Entzündung im Darm auslösen können.

Anhand der ausgewerteten Daten konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass eine gesicherte Diagnose in vielen Fällen auch durch spezifischer Beschwerden und Bluttests mit deutlichen Ergebnissen gestellt werden kann. Sind jedoch die Blutwerte nicht eindeutig, ist eine Magenspieglung weiterhin erforderlich.

Weitere Studien sind nötig, ob auch bei Kindern ohne offensichtliche Symptomen oder bei Erwachsenen eine Zöliakie ohne Gewebeprobe sicher diagnostiziert werden kann.

12.07.2017
Kinder- Gluten-Unverträglichkeit
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Zöliakie/Gluten/Weizen- chronische Erkrankung der Dünndarmhaut

Die Zöliakie ist eine chronische Erkrankung der Dünndarmschleimhaut auf Grund einer Überempfindlichkeit gegen Bestandteile von Gluten, das in vielen Getreidesorten vorkommenden Klebereiweiß. Die Unverträglichkeit bleibt lebenslang bestehen und ist zum Teil erblich. Zurzeit kann die Erkrankung nicht ursächlich behandelt werden.
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In Nahrungsmitteln sind Gluten enthalten, durch sie entsteht eine Entzündung der Dünndarmschleimhaut mit oft ausgedehnter Zerstörung der Darmepithelzellen. Nährstoffe können dadurch nur schwer aufgenommen werden und verbleiben unverdaut im Magen. Die Symptome und die Schwere des Krankheitsbildes können sehr unterschiedlich sein, was eine Diagnostik erschwert. Symptome können sein Gewichtsverlust, Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Depressionen und im Kindesalter Wachstumsstörungen (verlangsamte körperliche Entwicklung). Eine nicht therapierte Zöliakie erhöht die Gefahr des Non-Hodgkin-Lymphoms (ein Lymphknoten-Krebs) sowie auch Karzinome des Verdauungstraktes. Bei 5 % bis 10 % der Erkrankten entwickelt sich ein Diabetes mellitus Typ 1. Die Behandlung besteht zurzeit nur aus einer glutenfreien Diät.

Ähnliche Symptome wie bei der Zöliakie treten bei einer Glutensensitivität (Glutenunverträglichkeit) auf. Auch hier führt nur eine Glutenvermeidungs-Diät zur Verbesserung des Gesundheitszustands.
Glutensensitivität

Glutensensitivität gehört zu einer Reihe von Erkrankungen, bei denen Gluten negative Auswirkungen auf den Körper hat. Es handelt sich dabei um eine nicht-allergische und nicht-autoimmune Erkrankung, bei der der Konsum von Gluten Symptome ähnlich jenen der Zöliakie oder Weizenallergie (andere glutenbedingte Erkrankungen) verursachen kann.

Blähungen, abdominale Beschwerden, Schmerzen oder Durchfall gehören zu den Symptomen der Glutensensitivität. Weitere Symptome wären Kopfschmerzen und Migräne, Lethargie, Müdigkeit, Aufmerksamkeitsdefizitstörungen, Hyperaktivität, Muskelbeschwerden, Knochen- und Gelenkschmerzen und Schizophrenie.
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Bis vor kurzem wurden Zöliakie und Glutensensitivität als gleiche Krankheit bezeichnet. Neue Untersuchungen haben aber erste Unterschiede festgestellt. Wenn aufgrund der Krankengeschichte eines Patienten sowie klinischen Untersuchungen Zöliakie und Weizenallergie ausgeschlossen werden können, sollte die Diagnose Glutensensitivität in Betracht gezogen werden.

Doch es müssen mehrere Kriterien zutreffen, damit sich die Diagnose Glutensensitivität erhärten lässt. Die Behandlung aller drei Erkrankungen besteht in einer glutenfreien Diät; der Unterschied liegt darin, dass bei einer Weizenallergie eine vorübergehende Störung vorliegt, die medikamentös behandelt werden kann, während bei der Zöliakie eine lebenslange Diät erforderlich ist und selbst kleinste Mengen von glutenhaltigen Lebensmitteln der Gesundheit schaden und bei der Glutensensitivität der Verzicht auf Gluten nur vorübergehend notwendig sein kann.
Weizenallergie

Im Gegensatz zur Zöliakie und der Glutensensitivität reagiert der Körper hierbei auf die im Weizen enthaltenen Proteine, die ein Allergieauslöser sind. Über die Nahrung aufgenommen, sorgt Weizen häufiger für allergische Reaktionen als seine Pollen, besonders bei Kindern zählen Weizen, Milch und Ei sowie Nüsse zu den Hauptallergenen. Bei Erwachsenen tritt diese Allergie jedoch seltener auf, da sie in den meisten Fällen in der Pubertät abklingt. Die häufigsten Krankheitszeichen spielen sich bei Allergien auf der Haut und in den Atemwegen ab. Diese werden meistens durch die Nahrungsaufnahme ausgelöst.
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Die Weizenallergie ist eine der am häufigsten auftretenden Getreideallergien. Es gibt sie in verschiedenen Erscheinungsformen. Reagiert man allergisch gegen die Pollen des Weizens, leidet der Betroffene hauptsächlich im Juni unter den Beschwerden. Andere Betroffene sind gegenüber den Eiweißbestandteilen im Getreide überempfindlich. Die Allergene, verantwortlich für die allergischen Reaktionen, entstehen bei einer Getreideallergie erst bei der Verdauung von Getreideprodukten im Dünndarm. Die Eiweiße Albumin und Globulin sitzen beim Weizen wie bei allen Getreidesorten direkt unter der Schale des Korns. Während der Verarbeitung des Korns wird dieses geschält. Damit geht ein großer Teil der Allergene bereits vor der Herstellung des Produktes verloren. Allerdings sind in Lebensmitteln immer noch ausreichend Eiweißstoffe enthalten, um allergische Symptome auszulösen. Das Klebereiweiß hingegen befindet sich im Mehlkörper. Eine Weizenallergie ist sehr häufig unter Bäckern anzufinden. Das Allergen wird über das Weizenmehl eingeatmet. Die Folge ist das Bäckerasthma.

Anhand von Haut- und Bluttests stellt ein Allergologe fest, ob es sich um Unverträglichkeiten oder um Allergien handelt. Allergien haben unterschiedliche Behandlungsformen, vor allem muss der Verursacher, das Allergen, aus dem Ernährungsplan genommen werden.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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