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Antibiotika – Todesfälle versechsfacht

Naturheilkunde
In Europa verbreiten sich immer mehr extrem resistente Krankheitserreger. Bei diesen Krankheitserregern, die nicht nur multiresistent sind, sind auch die Reserveantibiotika wirkungslos.

Zurzeit breiten sich solche Erreger überall in Europa aus. So zum Beispiel in Krankenhäusern und über Landesgrenzen hinweg.

Über Landesgrenzen hinweg ist eine Verbreitung der Erreger zwar eher selten, aber es passiert.
Antibiotika - Reserveantibiotika wirkungslos
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So zeigte eine Analyse der Erregerlinie ST258/512 von 651 solchen Isolaten aus 20 Ländern weltweit, dass die Variante ST258 in den 1990er Jahren in den USA entstand, von dort nach Griechenland gelangte und sich dann von dort ausbreitete - unter anderem nach Deutschland und Großbritannien.

Der eng verwandte Stamm ST512 kam demnach wohl von Israel nach Italien und verbreitete sich von dort nach Spanien, Belgien und Österreich.

Als die an der schnellsten wachsenden Bedrohung durch resistente Keime gelten die Bakterien der Art Klebsiella pneumoniae, die gegen Carbapenem-Antibiotika immun sind. Dieser Erreger, der zum Beispiel eine Lungenentzündung auslösen kann, ist für viele Todesfälle verantwortlich. Von 2007 bis 2015 stieg die Zahl der Todesfälle durch diese Erreger, einer früheren Studie zufolge um das Sechsfache - von etwa 340 auf knapp 2100.

Carbapenem-Antibiotika gehören zu den Reserveantibiotika und werden für Fälle zurückgehalten, in denen andere Antibiotika versagen.

Jedoch helfen diese Präparate immer häufiger nicht mehr. Wissenschaftler sprechen dann nicht mehr von resistenten oder multiresistenten Bakterien, sondern von extrem resistenten Bakterien.

Im Fachblatt Nature Microbiology veröffentlichte jetzt ein Team um David Aanensen vom Wellcome Trust Sanger Institute und Hajo Grundmann von der Uniklinik Freiburg einen Beitrag, wie sich die Erreger ausbreiten.

Hajo Grundmann, der in Freiburg das Institut für Infektionsprävention und Krankenhaushygiene leitet, führte aus: „Wir können dann noch auf experimentelle oder teilweise sehr alte Antibiotika ausweichen, die aber mit vielen Nebenwirkungen verbunden sind“.

Die Gefährlichkeit solcher Erreger zeigte sich vor einigen Jahren bei einem Ausbruch von K. pneumoniae an der Uniklinik Leipzig, bei der sich mehr als 100 Menschen infizierten und viele starben.

Während ihrer Studie analysierten die Wissenschaftler die Genome von mehr als 1.700 extrem resistenten Klebsiella pneumoniae-Isolaten aus 244 Krankenhäusern. Sie stammten aus 32 Ländern inclusive Deutschland. Das Ergebnis war, dass die meisten Resistenzen auf nur wenige Gene zurückgehen. Diese sorgen jedoch für die Produktion bestimmter Enzyme, die die Antibiotika unschädlich machen - sogenannte Carbapenemasen.

So gingen 70 Prozent der Proben auf nur vier Erregerlinien zurück.

Weiter zeigte sich in der Auswertung der Daten, dass diese Linien sich vor allem in Krankenhäusern verbreiten - also genau dort, wo viele Antibiotika verabreicht werden. So fanden die Wissenschaftler zudem in mehr als der Hälfte der Fälle in verschiedenen Proben aus einer Klinik ähnliche genetische Varianten.
Hajo Grundmann sagte weiter:“Je resistenter die Erreger sind, desto besser verbreiten sie sich in Krankenhäusern, das ist sehr beunruhigend. Auch treten solche Erreger besonders häufig in Südeuropa auf, wo besonders oft Reserveantibiotika verordnet werden.“

Fazit: Wirken keine Antibiotika mehr, wirft uns das auf den medizinischen Stand des letzten Jahrhunderts zurück, als Antibiotika noch nicht entdeckt waren. Anfang des 20. Jahrhunderts führte bereits Durchfall häufig zum Tod, weil er nicht behandelt werden konnte.

Auch die Weltgesundheitsorganisation warnte schon mehrmals vor post-antibiotischen Zeiten.

Warum kommt es zu einer Antibiotika-Krise?

Je häufiger und länger Antibiotika zum Einsatz kommen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Erbgut von Bakterien entsprechend anpasst und sie resistent werden. Denn Bakterien lernen, sich vor Antibiotika zu schützen – das ist eine natürliche Fähigkeit, die sie besitzen. Ein übermäßiger Einsatz von Antibiotika begünstigt daher die Entstehung von resistenten Keimen.
Ein wichtiger Schritt wäre es, um Antibiotika-Resistenzen einzudämmen, Antibiotika nicht mehr so sorglos zu verschreiben und einzunehmen. So haben Untersuchungen ergeben, dass etwa in den USA jede dritte Verschreibung im Jahr 2016 überflüssig war.

Patienten, denen Antibiotika verschrieben werden, nehmen diese Antibiotika häufig zu lange. Häufig bis die Packung leer ist. Die Dauer der Einnahme sollte der Arzt, je nach Erkrankung des Patienten immer individuell festlegen.
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Auch verschreiben Ärzte häufig bei einer Erkältung Antibiotika. Hinter einer Erkältung stecken jedoch häufig Viren und keine Bakterien. Viren können mit Antibiotika nicht behandelt werden, da Antibiotika bei ihnen keine Wirkung zeigen.

Doch selbst Ärzte erkennen den Unterschied oft nicht - obwohl es bereits Bluttests gibt, die in kurzer Zeit klären, ob eine bakterielle Infektion vorliegt und der Einsatz von Antibiotika sinnvoll ist. Doch diese Tests kommen viel zu selten zum Einsatz.

Zudem berichtete das Robert-Koch-Institut, dass auch in der konventionellen Landwirtschaft Tiere oft massenhaft mit Antibiotika behandelt werden. Resistente Bakterien aus der Tiermast können dann auf den Menschen übergehen. So besiedelt etwa der Keim MRSA CC398 vor allem Menschen, die beruflich mit Tieren aus Mastbetrieben in Kontakt kommen.

Juli 2019
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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