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Autoimmunkrankheiten durch salzreiche Ernährung

Symptome
Schon lange ist bekannt, dass eine salzreiche Ernährung zu einem erhöhten Blutdruck (Hypertonie) führt.
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Natriumchlorid, gemeinhin Speise- oder Kochsalz genannt, kann den Bluthochdruck begünstigen.

Im Juni 2018 zeigte eine Berliner Studie, dass eine salzreiche Ernährung für manche nützlichen Darmbakterien tödlich sein kann. Da aber eine gestörte Darmflora zu den Mitverursachern für chronische Erkrankungen zählt, ist es wichtig, dass man seine Darmflora schützt. Dazu zählt offenbar auch eine salzarme Ernährung. Eine gestörte Darmflora, genannt Dysbiose, kann zu einem erhöhten Blutdruck beitragen. Durch einen erhöhten Blutdruck kann es zu weiteren Folge-Erkrankungen kommen.

Krankheiten, die direkt durch einen erhöhten Blutdruck als Folge entstehen, sind zum Beispiel:

  • Gefäßentzündungen (Vaskulitiden)
  • Verengung der Hauptschlagader (Aortenisthmusstenose)
  • Gefäßveränderungen (Arteriosklerose) der Nierengefäße
  • Nierenentzündung (Glomerulonephritis)
  • Nebennierentumore, die Hormone wie Adrenalin und Noradrenalin im Übermaß bilden (Phäochromozytom)
  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
  • Cushing-Syndrom (erhöhter Kortisolspiegel im Blut)

Zuviel Salz erhöht zudem das Diabetesrisiko und kann das Fortschreiten einiger Autoimmunerkrankungen beschleunigen. So zum Beispiel das von Multipler Sklerose, was neuere Studien untersuchten.

Diese Untersuchungen wurden von Wissenschaftlern am Max-Delbrück-Centrum für molekulare Medizin in Berlin durchgeführt. Veröffentlicht wurde die Ergebnisse bei einer Konferenz der British Cardiovascular Society im Juni 2018 in Manchester.
Inhalt

Autoimmunkrankheiten
Schadet ein hoher Salzgenuss auch dem Gehirn?
Salzreiche Ernährung
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Autoimmunkrankheiten

In der Studie wurde festgestellt, dass eine salzhaltige Ernährung gerade den nützlichen Darmbakterien schadet. Vor allem die Stämme der Laktobakterien. Aber gerade, wenn diese Stämme in großer Zahl die Darmschleimhaut besiedeln, können sie den Menschen vor vielen Krankheiten schützen.

So kann zum Beispiel der Lactobacillus helveticus den Darm vor gefährlichen Erregern schützen. Dazu gehört auch EHEC.

EHEC ist die Abkürzung für enterohämorrhagische Escherichia coli. Das ist ein Bakterium, das lebensgefährliche Darminfekte verursacht. Eine Infektion mit diesem Erreger äußert sich meist durch blutigen Durchfall (enterohämorrhagische Colitis). Häufig infizieren sich Frauen, Kleinkinder und ältere Menschen mit dem Erreger.

Zudem schützt er vor Candidainfektionen, Scheidenpilz und Blasenentzündungen.

Candida ist ein Hefepilz, der auf den Schleimhäuten vieler Menschen zu finden ist. Solange der Pilz sich nicht übermäßig ausbreitet, stellt er für unsere Gesundheit noch keine Gefahr dar. Kommt es jedoch zu einer Candida-Infektion, die sich als Scheidenpilz, Darmpilz oder Pilzerkrankung des Mund- und Rachenraums äußern kann, hat dies sehr unangenehme und teilweise auch gefährliche Folgen für unseren Körper.

Lactobacillus helveticus sorgt auch für eine erhöhte Knochendichte.

Ein anderes Bakterium aus dem Stamm der Laktobakterien, das Lactobacillus reuteri, schützt vor Zahnfleischerkrankungen und Zahnbelag. Auch fördert dieser Lactobacillus-Stamm das kindliche Immunsystem und schützt es vor Allergien.

Aus einer Studie aus dem Jahr 2017 zeigte sich, dass eine Mischung aus fünf Laktobakterienstämmen, den Lactobacillus oris, Lactobacillus rhamnosus, Lactobacillus reuteri, Lactobacillus johnsonii und Lactobacillus gasseri bei der Erkrankung Lupus nephritis (Entzündung der Nieren) sehr hilfreich sind. Lupus nephritis ist eine Folgeerkrankung der Autoimmunkrankheit Lupus erythematodes. Lupus erythematodes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem verändert ist und den eigenen Körper bekämpft.

Die oben genannten Laktobakterien konnten die Nierenfunktion verbessern, das vorliegende Leaky Gut Syndrom heilen, die chronische Entzündung mildern und die Lebenszeit verlängern. Das Leaky Gut Syndrom beschreibt eine geschädigte (undichte) Darmschleimhaut und gilt als gravierende Mitursache für zahlreiche chronische Krankheiten.
Studie

In der an Mäusen durchgeführten Studie zeigte sich nun, dass eine salzreiche Ernährung nicht nur einige Laktobakterien absterben ließen, sondern sich auch der Blutdruck erhöhte und die entzündungsfördernden Immunzellen (TH17-Zellen) triggerte. Sogenannte TH17 Zellen spielen eine große Rolle, sowohl bei der Abwehr von Infektionen als auch bei der Entstehung von Autoimmunerkrankungen, so sind sie zum Beispiel bei der Multiplen Sklerose überaktiv und beschleunigen das Krankheitsgeschehen.

Ein überhöhter Salzgenuss kann sogar konkrete Symptome auslösen, die an einer Multiplen Sklerose erinnern.

Nach dieser Versuchsreihe gab man den Mäusen ein Probiotikum, aus überwiegend nützlichen Darmbakterien, den Laktobakterien. Dadurch wurde erreicht, dass die MS-Symptome zurückgingen und dass sich die Zahl der TH17-Zellen reduzierten.

Dieser Versuch wurde mit menschlichen freiwilligen Probanden wiederholt. Bei diesem Versuch nahmen zwölf gesunde Männer über einen Zeitraum von zwei Wochen täglich zusätzlich zu ihren üblichen Salzverbrauch 6 weitere Gramm Salz zu sich. So kamen die Probanden auf einen Verzehr von 12 Gramm Salz am Tag.

Nach den 14 Tagen stellten die Wissenschaftler fest, dass die meisten Studienteilnehmer keine Laktobakterien mehr in der Darmflora hatten. Auch ließ sich feststellen, dass ein erhöhter Blutdruck vorlag und es eine erhöhte Anzahl von TH17-Zellen gab, genauso wie bei den Mäusen.

Professor Dominik N. Müller, Studienleiter, empfiehlt bei der Therapie von Bluthochdruck, Entzündungen und anderen Erkrankungen, also die, die sich durch einen erhöhten Salzverzehr verstärken lassen, auch an die Darmflora zu denken und diese mit zu behandeln.

Wichtig sei, das Salz nicht nur bei einer Autoimmunkrankheit zu reduzieren, sondern auch bei anderen Erkrankungen um die Darmflora wiederaufzubauen.

Zudem wisse man nicht, ob es auch noch andere salzempfindliche Bakterienstämme gibt, die für die Gesundheit ähnlich wichtig sind wie Laktobakterien, so dass Probiotika womöglich ein wichtiger Pfeiler bei der Behandlung ernsthafter Krankheiten darstellen könnten.

Durchgeführt wurde die Studie von einer Wissenschaftlergruppe um Dominik Müller und Nicola Wilck vom Berliner Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIH), einer gemeinsamen Einrichtung des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) und der Charité in Berlin
Studie zur salzreichen Ernährung
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Achtung: In Deutschland liegt der tägliche Verbrauch an Kochsalz sehr hoch. Bei Frauen liegt er bei ca. 8,4 Gramm am Tag und bei Männern bei ca. 10 Gramm pro Tag. Experten aus aller Welt, empfehlen einen Verbrauch von höchstens 5 bis 6 Gramm. Das entspricht ca. einen knappen Teelöffel Salz. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt nur eine Menge von 5 Gramm Salz, entsprechen einer Menge von 2000 Milligramm (mg) Natrium. In Deutschland haben Experten bislang geraten, nicht mehr als sechs Gramm Salz pro Tag aufzunehmen Zu beachten ist hier, dass Lebensmittel wie Brot und Brotbeläge, wie Wurstwaren, Schinken oder Käse meist schon viel Salz enthalten. Das gilt für fast alle industriell hergestellten Lebensmittel.
Schadet ein hoher Salzgenuss auch dem Gehirn?

Eine Studie aus dem Jahre 2017, von Wissenschaftler des Weill Cornell Medical College in New York, hatten zumindest bei Mäusen festgestellt, dass es bei einem hohen Salzkonsum bei den Mäusen offenbar zu kognitiven Defiziten kam.

Costantino Iadecola, Neurowissenschaftler und sein Team setzten dem Futter der Mäuse über einen längeren Zeitraum hinweg regelmäßig vier bis acht Prozent Kochsalz zu. Die Menge war um das 8 bis 16-fache erhöht, was die Mäuse normalerweise an Salz aufnahmen.

Bereits vier Wochen nach Beginn des Experiments beobachteten die Forscher, dass das Gehirn der betroffenen Tiere schlechter mit Blut versorgt wurde. Nach weiteren acht Wochen stellten sich dann die kognitiven Beeinträchtigungen ein. Den Mäusen gelang es schlechter bekannte und unbekannten Gegenständen zu unterscheiden. Auch sich räumlich zu orientieren viel den Mäusen schwerer.

Mäuse, die Futter ohne künstlich erhöhten Salzgehalt erhalten hatten, zeigten dagegen keine Auffälligkeiten.

Auf welche Weise das Salz dem Gehirn zusetzte fanden die Forscher auch heraus. So stellten sie fest, dass durch die salzhaltige Kost die Anzahl spezieller T-Helferzellen im Dünndarm erhöht war. Diese T-Helferzellen schütten den entzündungsfördernden Signalstoff Interleukin-17 vermehrt aus.

Interleukin-17 ist eine Familie von sechs nah miteinander verwandten Zytokinen (IL-17A-F), die eine zentrale Rolle bei Entzündungsreaktionen, Autoimmunität und der Wirtsabwehr spielen.
Der Signalstoff kommt dann vermehrt im Blutplasma vor und stört dort die Funktion der Endothelzellen. Die wichtigste Funktion der Endothelzellen ist die Bildung einer regulierbaren Barriere zwischen dem Blutgefäß und dem Extravasalraum. Die Zellen kleiden die Innenseite der Blutgefäße aus und spielen beispielsweise eine wichtige Rolle bei der Regulation des Blutdrucks.

Juli 2018
Erhöhter Salzgehalt-Auswirkungen auf das Gehirn
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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