Man kann behaupten, dass die Traditionelle Chinesische Medizin ein umfassendes weltanschauliches Konzept darstellt. Sie basiert auf einem philosophischen Grundgerüst, nachdem der Mensch sowie auch seine Krankheiten und deren Ursache Teil des Kosmos sind. Das Ganze ist für den Laien betrachtet nur schwer nachvollziehbar. Die Erfolge dieser Medizin sind jedoch unbestritten. Trotz dass diese fernöstliche Medizin gesundheitspolitisch nur sehr begrenzt im Gesundheitswesen etabliert ist, bieten immer mehr Kliniken und Arztpraxen neben ihrer Schulmedizin auch eine Behandlung nach der Traditionellen Chinesische Medizin an.
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Nach westlichen Maßstäben gewichtet ist die Traditionelle Chinesische Medizin sehr umstritten. Wirkungen werden häufig Placeboeffekten und psychologische Mechanismen, wie etwa der Zuwendung des Arztes zugeschrieben. Die Annahme, dass unsichtbare Polaritäten und Energien im menschlichen Körper eine Rolle spielen, entzieht sich jeder naturwissenschaftlicher Grundlage.
Es gibt aber Belege für die Wirksamkeit der TCM, vor allem im Bereich der Akupunktur und hier speziell bei Kopf, Rücken oder Knieschmerzen. Aussagekräftig ist im Bereich der Wissenschaft beispielsweise die Gerac-Studie. Veröffentlicht wurde diese Studie 2007 in Deutschland. Diese wurde von den Krankenkassen finanziert und verglich die Wirksamkeit schulmedizinischer Therapien mit zwei verschiedenen Akupunkturbehandlungen, einer Akupunktur und einer Scheinakupunktur. Die Werte für die Scheinakupunktur waren nicht wesentlich schlechter als für die korrekt durchgeführte Akupunktur. Beide waren aber deutlich wirksamer als die Therapie nach schulmedizinischen Methoden. Komischerweise kamen danach kritische Stimmen zu Wort, die behaupteten Akupunktur sei eine wirksame Methode, aber die Ausbildung zum Akupunkteur könne man sich sparen, da es anscheinend unwichtig sei wie die Nadeln gesetzt werden würden. Die Folge dieser Studie war, dass die Krankenkassen die Behandlungskosten bei Rücken- und Knieschmerzen übernehmen. Die Übernahme der Kosten wird aber nur gewährleistet, wenn die Behandlung ein Schulmediziner mit Zusatzausbildung übernimmt.
Migräne, Erschöpfung, Schlafstörungen, Gelenk- und Rückenschmerzen, Allergien (Heuschnupfen), Menstruationsbeschwerden, Sinusitis, Arthritis, Nieren- und Blasenbeschwerden sind weitere Anwendungsgebiete der Traditionelle Chinesische Medizin bei einfachen Beschwerden oder chronischen Leiden. Ergänzend zur Schulmedizin wird sie eingesetzt bei schweren Organerkrankungen. Erfolge aus erfahrungsmedizinischer Sicht sind auch bei den funktionellen Störungen zu erkennen, das heißt bei Leiden ohne klar fassbare Grundlage. Bei diesen Fällen stößt die westliche Schulmedizin an ihre Grenzen.
Die TCM eignet sich nicht zur Selbstbehandlung. Sie erfordert ein fundiertes Wissen und das Erkennen vieler Zusammenhänge. Zum Beispiel erfordert die Heilkräutertherapie eine individuelle Zusammensetzung der Medikation. Nur ein paar Altersbeschwerden können durch den Laien behandelt werden. Das Kochen nach den fünf Elementen sowie das Ausüben von Qi-Gong-Bewegungstechniken kann man sich selbst aneignen.
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