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Entzündung der Wirbelsäule: Spondylitis und Spondylodiszitis

Naturheilkunde
Eine Entzündung der Wirbelsäule nennt man Spondylitis (Diszitis). Häufig sind auch benachbarte Wirbelkörper betroffen. Hier spricht man dann von einer Spondylodiszitis. Die Entzündung zählt zu den rheumatischen Erkrankungen. Meist beginnen die Entzündungen im Kreuzbein-Darmbein-Gelenk und beginnen sich im Laufe von Jahren auf die gesamte Wirbelsäule auszubreiten. Zudem können auch Gelenke außerhalb der Wirbelsäule oder innere Organe betroffen sein. Die schwerste Form dieser Erkrankung ist der Morbus Bechterew. Bei dieser Erkrankung kommt es auf Grund der chronischen Entzündungen zu einer Verknöcherung und somit zur Versteifung einzelner Wirbelgelenke.
Spondylodiszitis- Entzündung
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Definition Spondylitis und Spondylodiszitis

  • Spondylitis: Osteomyelitis (Knochenentzündung) der Wirbelsäule von Abschlussplatten ausgehend; sekundär auf Bandscheibe übergreifende Infektion und WK-Destruktion
  • Spondylodiszitis: primär von der Bandscheibe ausgehende und auf den Wirbelkörper übergreifende Infektion und Destruktion

Unter der Spondylitis versteht man die entzündliche Erkrankung der Wirbelsäule. Die Entzündung greift hierbei sekundär auf die Bandscheibe über. Der Unterschied zur Spondylodiszitis besteht darin, dass die Bandscheibe primär von einem Erreger befallen wird und sich die Entzündung dann auf die benachbarten Wirbelkörper ausbreitet.

Da bei der Diagnosestellung, die durchschnittlich zwei bis sechs Monate nach dem Auftreten erster Beschwerden erfolgt, die Wirbelkörper und Bandscheiben bereits entzündliche Veränderungen zeigen, sodass der Infektionsherd nicht mehr nachzuvollziehen ist, werden die Begriffe Spondylitis und Spondylodiszitis auch synonym verwendet.

Aber da zeitliche Abfolge bei Diagnosestellung häufig unklar, in der Praxis gel. Synonym verwendet
Ursachen

Die Bandscheiben liegen in der Wirbelsäule zwischen den einzelnen Wirbelkörpern. Die Aufgaben der Bandscheiben sind, die mechanische Beanspruchung z. B. beim Gehen zu dämpfen.  Kommt es zu einer Entzündung, kommt es neben den Schmerzen auch zu Schädigungen des betroffenen Gewebes bis hin zur Degeneration der Wirbelsäule.

Für eine Entzündung des Bandscheibenapparates sind verschiedene Ursachen verantwortlich.

Eine Möglichkeit ist die sogenannte „endogene“, das heißt, eine Infektion aus dem Körper selbst heraus mit Bakterien, Viren oder Pilzen, die auf die Bandscheiben übergreifen und eine Entzündung verursachen.

Die zweite Möglichkeit besteht darin, dass auf Grund einer Operation oder durch eine Injektion in diesen Bereich Bakterien, Viren oder Pilze eindringen und die Entzündung hervorrufen.

In den meisten Fällen ist es bei den Betroffenen allerdings unmöglich einen konkreten Erregernachweis zu führen. Man spricht in solch einem Fall von der sogenannten Spondylitis Fugax.

In Deutschland ist die Bandscheibenentzündung eine eher seltene Erkrankung. Die Häufigkeit liegt ca. bei 1:250.00.

Erkranken können Patienten jeden Alters. Die größte Gruppe der Erkrankten hat jedoch ein Alter zwischen dem 50. Und 70. Lebensjahr. Festgestellt wurde zudem, dass Patienten mit folgenden Vorerkrankungen häufiger an einer entzündlichen Wirbelsäule litten.

  • Diabetes mellitus
  • Autoimmunerkrankungen
  • Niereninsuffizienz
  • Leberentzündungen
  • Krebserkrankungen
  • Alkoholismus
Symptome

Die Symptome beginnen nach einer schmerzfreien Phase mit zunehmenden Schmerzen an der betroffenen Region der Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule.

Bei einer Entzündung der Wirbelsäule handelt es sich um eine seltene, aber ernst zu nehmende Erkrankung. Meist lösen Bakterien die Erkrankung aus. Bemerkbar macht sich die Erkrankung in den meisten Fällen durch heftige Rückenschmerzen. Diese treten besonders oft in Ruhepausen und in der Nacht auf. Meist bessern sich die Schmerzen nach dem Aufstehen und bei Bewegung. Auch werden die Entzündungen oft von Fieber, Müdigkeit und Gewichtsverlust begleitet. Sollte das Nervengewebe mit angegriffen sein kommt Muskelschwäche und ausstrahlende Schmerzen in Armen und Beinen dazu. Es kommt zusätzlich zu starken Druckschmerz am Rücken oder Nacken.

Sehr selten kommt es bei dieser Erkrankung zu Reizungen der Nervenwurzeln. Wenn sie jedoch auftreten kommt es zu stärksten neuropathischen Schmerzen und neurologischen Ausfallerscheinungen. Sollte sich auf Grund der Entzündung ein epiduraler Abszess (Flüssigkeitsansammlung) im Bereich der Rückenmarkshäute bildet, der dann auf das Rückenmark drückt, kann es sogar zur Symptomatik einer Querschnittslähmung kommen.
Zusammenfassung

  • Schmerzen im Rückenbereich
  • Eingeschränkte Beweglichkeit der Wirbelsäule
  • Die Schmerzen beginnen schleichend
  • Schmerzen treten überwiegend Nachts auf
  • Morgensteifigkeit
  • Schmerzen bessern sich nach dem Aufstehen und bei Bewegung
  • In Ruhe bessern sich die Schmerzen nicht
  • Bestehen die Schmerzen länger als drei Monate handelt es sich um chronische Rückenschmerzen
  • Schmerzen können wechselseitig im Gesäß auftreten
  • Evtl. Fieber
  • Evtl. Abgeschlagenheit
  • Evtl. Schüttelfrost
  • Erhöhte Infekt Zeichen bei der Laboruntersuchung des Blutes
  • Nackenverspannungen
  • Ischias Schmerzen

Ob die Rückenschmerzen entzündlicher oder nicht-entzündlichen Ursprungs sind, ist in frühen Stadien sehr schwierig festzustellen. Zu beachten ist dabei nicht ein einzelnes Symptom, sondern die Kombination mehrerer Symptome eines Befundes.
Diagnostik

Der Arzt erstellt als erstes eine genaue Krankengeschichte (Anamnese) seines Patienten. Danach erfolgt eine körperliche Untersuchung. Hier untersucht der Arzt z. B. ob die Wirbelsäule in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt ist, ob eventuell Haltungsschäden vorliegen und er untersucht ob es Veränderungen an den Gelenken gibt (z. B. Druckschmerzhaftigkeit, Schwellung). Auch kommt es zu einer Verkrampfung der umgebenen Muskulatur des betroffenen Segments.

Zudem haben Betroffene beim Wiederaufrichten des Rückens aus der Beugung Schmerzen im betroffenen Segment.

Erhöhte Infektwerte in der Laboruntersuchung können ein weiterer Hinweis auf eine Entzündung sein.

Hat der Arzt den Verdacht auf eine entzündliche Erkrankung der Wirbelsäule, gerade bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen, sollte für die weitere Abklärung und Diagnostik immer ein Facharzt für Rheumatologie hinzugezogen werden.

Um eine genauere Diagnostik zu erhalten kommt es im weiteren Verlauf zu bildgebenden Verfahren, zum Röntgen und zur Magnetresonanz-Untersuchung (MRT).
Röntgen: In der Frühphase der Erkrankung sehen die Gelenke auf dem Röntgenbild häufig jedoch normal aus. Auch kann man bei dieser Untersuchung keine Entzündungen feststellen. Die Veränderungen der Gelenke als Folge einer chronischen Entzündung werden erst oft nach Jahren nachdem die Symptome aufgetreten sind im Röntgenbild erkennbar.
Ist die Erkrankung erst am Anfang, reicht diese Untersuchung zur Diagnosestellung nicht aus. Es lassen sich dadurch nur nicht-entzündliche Erkrankungen als Ursache für die Rückenschmerzen abgrenzen.
MRT: Um eine entzündliche Erkrankung zu erkennen eignet sich das MRT besser. Bei dieser Untersuchungsmethode sind aktive-entzündliche Prozesse schon im frühen Stadium erkennbar, noch bevor im Röntgen sichtbare Veränderungen auftreten. Auch kann man bei dieser Bildgebung Schädigungen benachbarter Nerven des Spinalkanals oder die Bildung von Abszessen oder Ödemen erkennen.
Hat der Betroffene einen Herzschrittmacher kann man an ihm keine MRT-Untersuchung durchführen. Um hier zu einer Diagnose zu kommen, kommt es zu einer CT Untersuchung. Eine Sicherung der Diagnose erfolgt dann, vor allem für die antibiotische Behandlung des Erregers, durch eine Punktion. Alternativ kann ein Erregernachweis auch über eine Blutkultur erfolgen.
MRT - in der Naturheilkunde
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Therapie

Handelt es sich um eine unkomplizierte Bandscheibenentzündung kommt es zu einer Antibiotischen Behandlung mit der Ruhigstellung des Betroffenen Areals. Zudem bekommt der Patient Schmerzmittel und Entzündungshemmende Medikamente. Liegen jedoch Nervenschädigungen oder Einklemmungszeichen vor und die Infektion ist nicht in den Griff zu bekommen, muss operativ behandelt werden.
Konservative Therapie: bei einer Bandscheibenentzündung ist der Hauptbestandteil der Behandlung eine mehrwöchige antibiotische Behandlung. Die Behandlung sollte jedoch erst nach Bestimmung des Erregers und dessen Resistenz erfolgen. In den ersten Tagen wird Bettruhe verordnet. Anschließend muss der Patient für mehrere Wochen mit einem Korsett oder einer Orthese stabilisiert werden. Durch diese Maßnahmen werden weitere Reizungen verhindert. Ist die Lendenwirbelsäule von der Entzündung betroffen, wird zu einer wesentlicheren längeren Bettruhe geraten (ca. 6 bis 12 Wochen) um eine Immobilisation (Heilung) zu erreichen. Es wird hier auch häufig gleich zu einer operativen Methode geraten.
Die Behandlung entzündeter Bandscheiben ist in der Regel langwierig. Bandscheiben werden vom Körper nur spärlich versorgt. So erreichen Medikamente die Bandscheibe nur begrenzt.

Sollten nach 4 bis sechs Wochen keine Erfolge erzielt werden, oder die Infektion besteht weiterhin ist meist eine Operation notwendig.
Operative Therapie: Ziel einer Operation ist es, dass Ausräumen des Infektherdes einerseits und um eine Stabilisierung der Wirbelsäule zu erreichen. Die Stabilisierung der Wirbelsäule erfolgt mit der sogenannten Spondylodese, teils mit zusätzlicher Implantation von Knochengewebe, meist aus dem Beckenkamm. Bei dieser Methode werden einzelne Wirbelkörper mittels Schrauben und Platten miteinander verbunden oder durch Titanimplantate ersetzt.
Allerdings ist die natürliche Beweglichkeit der Wirbelsäule dadurch ganz- oder teilweise eingeschränkt.

Der operative Eingriff wird entweder von vorne, über den Bauch oder vom Rücken aus vorgenommen. Welche Operationsmethode zum Einsatz kommt hängt vom Ausmaß der Schädigung und vom Patientenzustand ab.
Vorbeugung

Allgemeine Verhaltensweisen oder vorbeugende Maßnahmen, um sich vor einer Bandscheibenentzündung zu schützen gibt es nicht.

Dennoch gibt es einige Risikofaktoren, die vermieden werden können, so dass das Risiko, an einer Entzündung der Wirbelsäule zu erkranken, geringer ist.

Patienten mit folgenden Erkrankungen neigen eher dazu an einer entzündlichen Wirbelsäule zu erkranken:

  • Diabetes mellitus
  • Alkoholismus
  • Niereninsuffizienz
  • Adipositas
  • Tumoren
  • Tuberkulose
  • Drogenabhängigkeit
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • HIV

Diese Patienten können ihr Risiko verringern, indem sie Erkrankungen bzw. Infektionen wie Tuberkulose adäquat behandeln lassen. Durch eine konsequente Therapie dieser Erkrankungen kann einer Entzündung der Wirbelsäule vorgebeugt werden.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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