Die Wissenschaftler um Andreas Peschel entdeckten einen neuen Stoff, der den Tod von Staphylococcus aureus bewirkt. Sie nannten diesen Stoff Lugdunin. Die weitere Forschung ergab dann, dass Lugdunin auch bei anderen Bakterienstämmen hilft, die gegen Antibiotika resistent sind.
Test an Mäusen ergab, dass Lugdunin eine Staphylococcus aureus-Infektion auf der Haut von Mäusen bekämpfen kann.
Einen weiteren Hinweis auf die Wirksamkeit von Lugdunin brachten Proben aus den Nasen von 187 Menschen zu Tage: Bei Probanden, in deren Nase Staphylococcus lugdunensis siedelte, kamen nur in 5,9 Prozent der Fälle auch Staphylococcus aureus vor. Bei Patienten ohne Staphylococcus lugdunensis waren es 34,7 Prozent.
In Zukunft soll untersucht werden, ob Lugdunin tatsächlich therapeutische Anwendung finden könnte. Denkbar wäre etwa, Risikopatienten mit Lugdunin-bildenen Bakterien zu besiedeln, um so das Risiko von MRSA-Infektionen zu senken.
Schwierigkeiten für eine klinische Anwendung könnte laut eines Nature-Kommentars zwei Bostoner Wissenschaftler jedoch der Wirkmechanismus bereiten, der wahrscheinlich an der Synthese größerer Zellstrukturen wie der Membran ansetze und somit möglicherweise auch menschlichen Zellen gefährlich werden könnte.
11.08.2016