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Aderlass – Das Heilverfahren aus der Antike

Naturheilkunde
Der Aderlass war in der Antike und bis ins 19. Jahrhundert ein weit verbreitetes angewandtes Heilverfahren. Bis heute gehört der Aderlass bei den Naturvölkern zu den üblichen angewandten Behandlungsmethoden.

In der heutigen Zeit hört man eigentlich nichts mehr vom Aderlass. Die Blutspende könnte man allenfalls als „kleinen Aderlass“ bezeichnen.

Seit einigen Jahren jedoch gewinnt der Aderlass als Ausleitungsverfahren wieder an Bedeutung, vor allem in der Alternativmedizin. Aber auch klinische Studien haben eine vorübergehende Wirkung nach einem Aderlass bei Bluthochdruck belegt. So soll der Aderlass oder auch regelmäßiges Blutspenden blutdrucksenkend wirken.
Naturheilkunde- Aderlass
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Inhalt

Was passiert beim Aderlass?
Wer führt den Aderlass durch und wie ist das Prozedere?
Welche Arten des Aderlasses gibt es?
Aderlass – Mögliche Anwendungsgebiete
Besser kein Aderlass!
Aderlass – Gibt es Nebenwirkungen?
Was passiert beim Aderlass?

Beim Aderlass wird, genau wie beim Blutspenden, dem Körper Blut entzogen. Das verringerte Blutvolumen wird sofort durch Flüssigkeit aus dem Gewebe ersetzt, was eine Verdünnung des Blutes bedeutet und somit einen verbesserten Blutfluss bewirkt. Die Blutbildung wird angeregt und das Immunsystem aktiviert. Desweiteren wird ein blutbildender Reiz auf das Knochenmark bewirkt und eine Vermehrung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Desweiteren werden Giftstoffe ausgeschwemmt.
Wer führt den Aderlass durch und wie ist das Prozedere?

Der Aderlass kann sowohl von Ärzten als auch von Heilpraktikern durchgeführt werden. Zuerst muss die Zusammensetzung des Blutes labortechnisch untersucht werden. Erst dann wird die abzunehmende Blutmenge bestimmt. Sie liegt je nach den Werten zwischen 50 ml und 500 ml und wird meist in der Ellenbeuge entnommen. Außerdem spielen das Alter, das Geschlecht und der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten eine Rolle.

Die Blutentnahme selbst erfolgt entweder durch eine Spritze (bei kleinen Blutmengen Blut „kleiner Aderlass“) oder durch eine Nadel, die in die Vene gelegt und an die ein Schlauch fixiert wird. Das Blut fließt dann durch den Schlauch in ein Gefäß mit Messanzeige. Eine weitere Möglichkeit ist, die Vene mit einer Lanzette (kleines medizinisches Stechinstrument) anzuschneiden, so dass das Blut hinaus fließen kann.
Welche Arten des Aderlasses gibt es?

  • Zum natürliche Aderlass kommt es bei Spontanblutungen, wie Nasenbluten oder Zahnfleischbluten oder auch bei starker Regelblutung.
  • Eine Blutspende, wie sie üblicherweise durchgeführt wird, ist auch ein Aderlass.
  • Ein spezielles Verfahren ist der Aderlass nach Hildergard von Bingen, bei dem Giftstoffe aus dem Körper ausgeleitet werden sollen und anschließend schwerpunktmäßig Ernährung und Lebensweise des Patienten im Vordergrund stehen.
  • Ist der Wert der Blutdicke (Hämatokritwert) zu hoch, kann in Ausnahmefällen ein schulmedizinischer Aderlass vorgenommen werden. Hierbei werden bis zu 1 Liter Blut entnommen.
Aderlass – Mögliche Anwendungsgebiete

Durch den Aderlass gelangt das verdünnte Blut leichter in verengte Gefäße, so dass diese wieder besser durchblutet werden und mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden. Die Gefahr eines Blutstaus in engen Gefäßen, der zu Bluthochdruck, Thrombosen oder Schlaganfall führen kann, wird somit vorübergehend minimiert.

Ein Aderlass kann bei folgenden Erkrankungen als sinnvoll erachtet werden und therapeutisch eingesetzt werden:

  • Bei stark erhöhtem Hämatokritwert (Blutdicke)
  • Verengten Blutgefäßen
  • Thrombose oder Thrombosegefahr
  • Hoher Blutdruck
  • Polyzythämie (zu viele rote Blutkörperchen)
  • Herzinfarktgefahr (Übergewicht und Bluthochdruck)
  • Anzeichen für Lungenödeme
  • Schwangerschaftskrämpfe
  • Eisenspeicherkrankheit

Außerdem kann der Aderlass begleitend therapeutisch eingesetzt werden, bei Patienten, die sich ungesund ernähren, sich wenig bewegen, über Kopfweh und schweren Gliedmaßen klagen und ständig müde sind. Hier ist es aber mit dem Aderlass allein nicht getan, vielmehr muss die Behandlung mit einer Ernährungsberatung und einer Beratung der Lebensumstände einhergehen.

Ein weiterer positiver Effekt des Aderlasses ist, dass die blutbildenden Organe (Rückenmark, Rippen, Brust- und Hüftbein) besonders angeregt werden, Blut nachzubilden, wodurch das Immunsystem gestärkt wird.
Besser kein Aderlass!

Auch wenn sich das Blut nach einem Aderlass normalerweise nachbildet, sollten Menschen mit niedrigem Blutdruck, Untergewicht, Frauen mit starker Regelblutung und geschwächte Personen davon Abstand nehmen. Der Aderlass könnte hier einen Mangel an roten Blutkörperchen verursachen.
 Blutentnahme- Naturheilkunde
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Aderlass – Gibt es Nebenwirkungen?

Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Allerdings darf der Aderlass nur von Fachkräften durchgeführt werden unter strengsten hygienischen Bedingungen, so dass auf keinen Fall Krankheitskeime auf diesem Wege übertragen werden können.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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