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Aphasie – Sprachstörung

Krankheiten
Eine Sprachstörung (griechisch Aphasie – Sprachlosigkeit oder Verlust der Sprache) ist eine Störung, verursacht durch eine Schädigung der linken Gehirnhälfte. Ursachen für eine Aphasie sind überwiegend neurologische Erkrankungen, wie z. B. der Schlaganfall, Hirnblutungen, Hirntumore, Schädel-Hirn-Trauma oder entzündliche Erkrankungen des Gehirns.
Es handelt sich bei dieser Sprachstörung aber immer um eine Schädigung des Gehirns.

Bei einer Aphasie besteht nicht nur die Störung Sprache zu verarbeiten, es sind meist alle sprachlichen Ausdrucksformen, Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben betroffen. Nur sind nicht alle gleich stark betroffen.

Die Erkrankung hat nichts mit einer geistigen Behinderung oder psychischen Störung zu tun.
Inhalt

Das Gehirn
Wie kommt es zur Aphasie?
Das Gehirn lässt sich vereinfacht in vier Regionen einteilen, dem
Aphasie – Symptome
Aphasie – Behandlung und Therapie
Aphasie – Häufige Begleiterscheinungen
Das Gehirn

Das menschliche Gehirn (Cerebrum) ist in zwei Hälften, sogenannten Hemisphären aufgeteilt. Die beiden Hälften sind durch den sogenannten Corpus callosum (Balken) verbunden. Im Schnitt wiegt das Gehirn 1.400 Gramm, abhängig von Geschlecht und Körpergröße. Zwischen dem Gewicht des Gehirns eines gesunden Menschen und seiner Intelligenz besteht kein Zusammenhang. Fast alle lebenswichtigen Körperfunktionen werden vom Gehirn gesteuert. Es ermöglicht das Denken und emotionales Erleben sowie die Verarbeitung von Sinneseindrücken, koordiniert die Funktionen des Körpers und hält sie aufrecht und viele weitere Abläufe. Um das zu schaffen, hat das Gehirn Milliarden von Gehirnzellen (Neuronen, reizleitende Zellen), die ständig untereinander kommunizieren und Informationen austauschen. Dies geschieht über elektrische Impulse.
Wie kommt es zur Aphasie?

Der für die Sprache wichtige Zellbereich befindet sich mehrheitlich in der linken Gehirnhälfte. Kommt es z. B. zu einem Schlaganfall in der linken Gehirnhälfte ist die Wahrscheinlichkeit eine Aphasie zu erleiden bedeutend höher. Sollten durch einen Schlaganfall oder eine andere Schädigung nun Zellen zerstört oder beschädigt werden, können die Informationen nicht mehr vollständig oder rechtzeitig oder korrekt ausgetauscht werden. Die Folge davon sind dann Störungen, wie die Aphasie sie darstellt.
Das Gehirn lässt sich vereinfacht in vier Regionen einteilen, dem

  • Großhirn (Telencephalon) mit Hirnrinde (Kortex oder Cortex)
  • Kleinhirn (Cerebellum, Metencephalon)
  • Zwischenhirn (Diencephalon); beinhaltet unter anderem die Hypophyse und den Thalamus)
  • Hirnstamm (Truncus cerebri) mit Mittelhirn (Mesencephalon) und Nachhirn (Myelencephalon)

Die Regionen des Gehirns sind für verschiedene Leistungen verantwortlich. Es sind bestimmte Zellgruppen und Areale für die unterschiedlichen Aufgaben zuständig, so ist das Sprachzentrum in der linken Gehirnhälfte.

Die Hirntätigkeit wird von den Ärzten durch begleitende Stoffwechselvorgänge sichtbar gemacht. Die Ärzte beobachten hierbei den Sauerstoff- oder Zuckerverbrauch des Gehirns. Es handelt sich bei dieser Untersuchung um die funktionelle Arbeit des zerebralen Stoffwechsels. Die Untersuchung wird mithilfe der Positronen-Emissions Tomographie (PET) oder der funktionellen Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt.

Zudem lassen sich die Gehirnströme von außen durch das EEG (Elektronenzephalogramm) ableiten.
Hirnstamm mit Mittelhirn
Bild: pixabay website5
Aphasie – Symptome

  • Fehler in der Wortwahl
  • Wortfindungsstörungen
  • Wortbedeutung, z. B. Glas statt Tasse
  • Fehler in der Lautstruktur, z. B. Spille statt Spinne
  • gestörter Satzaufbau, z. B. Tisch kaputt, stürzen und dann Krankenhaus

Zudem bekommt der Betroffene einer Aphasie Probleme beim Verstehen. Er erfasst nicht mehr genau das, was ihm sein Gesprächspartner sagt. Sie wirken unkonzentriert, vorschnell und nicht bei der Sache. Auch schriftliche Erklärungen sind betroffen. Beim Schreiben passieren Fehler, die früher nie gemacht wurden oder beim Lesen werden wichtige Passagen des Textes überlesen.

Ist die Aphasie schwer ausgeprägt, kann es dazu kommen, dass der Betroffene gar nicht mehr sich lautsprachlich äußern kann. dazu kommt dann meist, dass auch das Sprachverstehen schwer beeinträchtigt ist, das heißt, was andere sagen kann nur noch rudimentär (unzureichend) und/oder falsch verstanden werden.
Aphasie – Behandlung und Therapie

Schon in der Akutklinik sollte der Verdacht auf eine Sprachstörung nach einem Schlaganfall, Unfall oder einem anderem Ereignis abgeklärt werden. Das sollte am besten von einem Sprachtherapeuten überprüft werden. Es gibt viele Gründe, warum ein Patient in den ersten Stunden oder Tagen nicht sprechen kann. Der Sprachtherapeut wird den Patienten über mehrere Tage beobachten und unter Umständen mit einfachen Testübungen versuchen, eine Sprachstörung auszuschließen oder zu bestätigen. Erkennt der Therapeut eine Sprachstörung, sollte sofort mit der Therapie begonnen werden. Der Beginn der Therapie richtet sich jedoch nach dem Allgemeinzustand des Patienten, da die Behandlung der Grunderkrankung (Schlaganfall, Unfall oder einem anderem Ereignis) Vorrang hat.

Nachdem alle medizinischen Maßnahmen abgeschlossen sind, sollte der Patient unbedingt in einer Rehaklinik mit einer sprachtherapeutischen Abteilung kommen. In dieser Klinik wird nach einer genauen Diagnostik, um den Umfang der Sprachstörung festzustellen, mit einer gezielten Therapie begonnen.

Hier werden dann nicht nur nach den Symptomen, wie z. B. grammatisch falsche Sätze oder Wortfindungsstörungen geschaut, sondern auch welche sprachlichen Handlungen der Patient im Alltag erfolgreich durchführen kann. Dazu gehören z. B.: „sich einen Kaffee zu bestellen oder nach dem Weg zu fragen“.

Jede Therapie richtet sich individuell je nach Betroffenen und Stärke der Sprachstörung. Für jeden Betroffenen werden individuelle Übungen, Rollenspiele oder Beratungsgespräche erarbeitet. Zudem sollten die engsten Familienmitglieder in die Therapie mit eingebunden werden.

Nach Abschluss der stationären Behandlung sollte möglichst nahtlos eine ambulante Therapie in einer sprachtherapeutischen Praxis vor Ort folgen.
Aphasie – Häufige Begleiterscheinungen

  • Halbseitige Lähmung - meist rechts
  • Reizbarkeit und Gefühlsschwankungen
  • Krampfanfälle
  • Sehbehinderung (Hemianopsie - Gesichtsfeldausfälle bei Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Verletzung)
  • Gedächtnis- oder Aufmerksamkeitsstörungen
  • Störungen der räumlich-konstruktiven Fähigkeiten
  • Rechenstörung
  • Störungen beim Ausführen von Einzelbewegungen

In Deutschland erkranken jährlich 200.000 Menschen neu an einer Sprachstörung, davon ca. 80 % als Folge durch einen Schlaganfall. Nur wenige haben eine Chance, die Aphasie vollständig zu überwinden.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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