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Bettnässen (Enuresis) – Heilung mit Hilfe der Naturheilkunde

Krankheiten
Naturheilung: Unter Bettnässen versteht man das Einnässen im Schlaf nach Vollendung des 5. Lebensjahres. Ab diesem Alter spätestens sollte der Reifungsgrad sowohl psychisch als auch physisch so weit sein, die Blase zu kontrollieren. Der medizinische Ausdruck für Bettnässen ist Enuresis. Das Bettnässen darf nicht tabuisiert werden und bedarf Hilfe. Die Homöopathie sowie natürliche Behandlungsmaßnahmen bieten hier einige Möglichkeiten, die bei Bettnässen helfen können.

Ist das Kind mit 3 Jahren noch nicht trocken, so ist das kein Grund zur Besorgnis. Wie auch beim Laufen lernen, hat jedes Kind seinen eigenen Rhythmus. Für die Eltern heißt das: Nicht gleich unruhig werden oder gar in Panik verfallen, wenn das Kind mit drei Jahren oder dreieinhalb noch nicht trocken ist. Häufig lässt man sich auch durch andere Mütter verunsichern, deren Kinder schon „lange“ keine Windel mehr brauchen. Wenn Ihr Kind in seiner Entwicklung noch nicht so weit ist, geben Sie ihm die Zeit, ohne Druck aufzubauen. Sorgen Sie indes für technische Lösungen, wie z. B. eine Gummimatte unter dem Bettlaken und antibakterielles Textilspray. Verwenden Sie statt eines Daunenbettes ein Zudeck, welches Sie in der Waschmaschine waschen können und was schnell trocknet.

Sollte aber das nächtliche Einnässen noch nach dem 5. Lebensjahr regelmäßig oder aber auch nur ein paar Mal im Monat auftreten, so ist das für die Eltern ein berechtigter Grund sich Sorgen zu machen. Sind zudem noch organische Grunderkrankungen oder medizinische Ursachen auszuschließen, ist Hilfe erforderlich. Gemeinsam mit dem Kinderarzt kann über eine geeignete Therapie gesprochen werden.
Inhalt

Bettnässen – Ursachen und Symptome
Primäre Enuresis
Sekundäre Enuresis
Bettnässen – Hilfe aus der Naturheilkunde, Homöopathie und Hausmitteln
Bettnässen – schulmedizinische Behandlung
Bettnässen - Fazit
Bettnässen – Ursachen und Symptome

Für das nächtliche Bettnässen kann es mehrere Gründe geben. Zunächst unterscheidet man zwischen zwei Formen des Bettnässens (Enuresis), und zwar die Primäre Enuresis und die Sekundäre Enuresis.
Primäre Enuresis

Als primäre Enuresis wird das von Geburt an nächtliche Einnässen bezeichnet ohne längere Trockenphasen. Häufig sind Kinder bei primärer Enuresis zwar ab dem 5. Lebensjahr tagsüber trocken, nässen aber nachts weiterhin ein. Folgende Symptome sprechen für eine primäre Enuresis:

  • häufiges nächtliches Einnässen (Polyurie) mit zum Teil großen Urinmengen
  • keine längere Trockenphase (über ein halbes Jahr)
  • keine Harnwegsinfektion
  • kein Einnässen während des Tages
  • keine organischen Missbildungen
  • sehr tiefer Schlaf
  • auch bei normalem Schlafverhalten schwer aufzuwecken
  • seltene psychische Begleitsymptome
Bettnässen im Schlaf
Bild: pixabay website5
Bei der primären Enuresis unterscheidet man nochmals zwischen der primären monosymptomatische Enuresis (PME) und der primären nonmonosymptomatische Enuresis. Die primäre monosymptomatische Enuresis beschreibt die bereits oben aufgeführten Symptome, bei der primären nonmonosymptomatische Enuresis wurden weitere Symptome sowie Erkrankungen des Harntrakts festgestellt.
Sekundäre Enuresis

Folgende Symptome sprechen für eine sekundäre Enuresis:

  • Das Bettnässen tritt nach einer längeren Trockenphase (mindestens ein halbes Jahr) erneut auf.
  • Es liegt eine urologische Erkrankung vor.
  • Psychische Ursachen sind der Grund für das Bettnässen (z. B. Scheidung der Eltern, Geburt eines Geschwisterkindes, Schulstress).

Das Bettnässen kann auch eine genetisch bedingte Reifungsstörung des zentralen Nervensystems sein. Dabei ist die hormonelle Regulation, die den Wasserhaushalt im Körper steuert, gestört, was zur Folgen haben kann, dass das Kontrollsystem der Blase während Schlafphase nicht richtig funktioniert.
Bettnässen ist ein Problem, was gerne verschwiegen wird. Jungen sind davon doppelt so häufig betroffen wie Mädchen. Die Kinder schämen sich dafür und die Erwachsenen verschweigen das Thema, weil sie meinen in der Erziehung versagt zu haben. 20 % der fünfjährigen Kinder sind davon betroffen, 5 % der Zehnjährigen und sogar 1 % der Jugendlichen. Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich noch viel höher. Die spontane Heilungsrate liegt bei 13 % pro Jahr.
Bettnässen – Hilfe aus der Naturheilkunde, Homöopathie und Hausmitteln

Bei Bettnässen können Hausmittel, Mittel aus der Naturheilkunde sowie der Homöopathie helfen. Um abzuklären, um welche Form des Bettnässens es sich bei Ihrem Kind handelt, sollten Sie aber unbedingt dem Kinderarzt von dem Problem erzählen. Er wird Sie anhand des Gespräches und der Untersuchung Ihres Kindes beraten, welche Maßnahme für Ihr Kind erforderlich ist.

Um eine geeignete Therapie für Ihr Kind zu finden, ist beispielsweise das Führen eines Blasentagebuchs sehr hilfreich. In einem Blasentagebuch soll das Trinkverhalten und jeder Toilettengang sowie jede Auffälligkeit, die in Zusammenhang mit der Blase steht, genau dokumentiert werden, und zwar über einen Zeitraum von mehreren Tagen.
Hausmittel

Grundsätzlich braucht man viel Geduld und Fürsorge, wenn das Kind einnässt. Das Kind schämt sich dafür und das Problem sollte sehr sensibel angegangen werden, um dass es sich nicht noch verschlimmert. Folgende Maßnahmen und Hausmittel können ausprobiert werden:

  • Abends sollte das Kind nichts mehr trinken (einen Zeitpunkt festlegen, z. B. ab 18.00 Uhr). Achten Sie darauf, dass Ihr Kind tagsüber ausreichend trinkt.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind immer warme Füße hat.
  • Warme Sitzbäder.
  • Massieren Sie den Bauch Ihres Kindes vorm zu Bett gehen, reiben Sie dabei den Daumen über die Muskeln unter dem Bauchnabel (ca. 10 mal), anschließend mit der Handfläche im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel herum massieren, bis es dem Kind warm wird.
  • Heublumen mit Wasser aufkochen, ein Leinentuch darin eintauchen und so warm wie möglich auf die Blasengegend legen.
  • Getrocknete Litschis über den Tag verteilt essen.
  • Salbeiblätter (3 Teelöffel zerkleinerte Blätter) aufkochen, ziehen lassen und abseihen. In eine Thermoskanne füllen und über den Tag verteilt trinken.
Homöopathie

Unterstützung und Hilfe bieten auch Mittel aus der Homöopathie. Aber auch hier gilt: Viel Geduld und Behutsamkeit. Verschieden Mittel haben sich bei Bettnässen gut bewährt. Bei der Auswahl ist es wichtig, ob es sich bei Ihrem Kind um die primäre Enuresis oder die sekundäre Enuresis handelt. Auf welches der homöopathischen Mittel Ihr Kind am besten anspricht, hängt zudem noch von der Konstitution Ihres Kindes ab.

Bei primärer Enuresis

  • Equisetum D 6: 3 Globuli am Abend
  • Pulsatilla pratensis D 6: 3 Globuli am Abend
  • Sepia officinalis D 6: 3 Globuli am Abend

Bei psychisch bedingtem Bettnässen

  • Belladonna D 6: 3 Globuli am Abend
  • Causticum D 6: 3 Globuli am Abend

Dauer der Behandlung: 1 Woche
Bettnässen – schulmedizinische Behandlung

Stellt der Kinderarzt fest, dass bei Ihrem Kind weder eine Entzündung der Blase und Harnröhre vorliegt noch, was sehr selten vorkommt, eine Fehlbildung der Unterleibsorgane, so wird meist auch nicht gleich zur medikamentösen Behandlung geraten. Wie zuvor beschrieben, sollten zunächst natürliche Maßnahmen zum Einsatz kommen.

Eine weitere Möglichkeit, das Bettnässen zu stoppen, sind die Bettnässer-Alarmsysteme, wie zum Beispiel die Klingelmatte oder die Klingelhose. Durch den Alarm, der durch die Feuchtigkeit ausgelöst wird, soll Ihr Kind aufwachen und zur Toilette gehen. Dadurch soll das Kind lernen, auf seinen Blasendruck zu achten und die Blase zu kontrollieren. Diese Maßnahme, die auf jeden Fall die Nachtruhe stört, kann für das Kind und die Eltern sehr belastend sein. Über das Für und Wider sowie den Nutzen gibt es geteilte Meinungen.

Als Medikament, das bei Bettnässen helfen soll, wird meist Minirin verschrieben.
Minirin: Minirin wird synthetisch hergestellt und enthält den Wirkstoff Desmopressin (synthetisch hergestellter Eiweißstoff) und ist dem körpereigenen Hormon ADH (Adiuretin) nachempfunden. Es verringert die Harnmenge, indem es dem Harn Wasser entzieht, d. h. ihn konzentrierter macht, wodurch die Menge reduziert wird. Durch die Einwirkung auf den körpereigenen Wasserhaushalt, kann es zu Elektrolytmangel kommen, wodurch Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen auftreten können sowie eine Gewichtszunahme. Minirin ist rezeptpflichtig.
Bettnässen Fazit: Bettnässen – ein Thema, über das man nicht gerne spricht. Spätestens aber wenn das eigene Kind davon betroffen ist, wird es zum Thema in der Familie. Wichtig ist, das Bettnässen nicht zu tabuisieren und sich über die verschiedenen Hilfemaßnahmen zu informieren, ohne dabei das Kind oder sich selbst unter Druck zu setzen.
Naturheilkunde sowie der Homöopathie- Bettnässen
Bild: pixabay website5
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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