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Chlamydien im Hoden – erstmals nachgewiesen

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Forscher der Queensland University of Technology in Brisbane Australien haben erstmalig Chlamydien im Hoden entdeckt.

Die Wissenschaftler untersuchten 95 Proben aus den Hoden von Männern, die sich Gewebe hatten entnehmen lassen. Der Grund war, dass sie die Probleme der Familienplanung aufklären wollten. Die Forscher fanden heraus, dass 45,3 Prozent der Proben mit dem Bakterium Chlamydia trachomatis infiziert waren.

Nach dieser Untersuchung nahmen die Forscher 18 frische Gewebeproben von Männern, die keine Kinder zeugen konnten. Auch drei dieser Proben (16,7 Prozent) waren mit der DNA von Chlamydia trachomatis infiziert. Zudem stießen die Wissenschaftler in 12 von 18 Proben auf Antikörper, die darauf hinweisen, dass die Männer in Kontakt mit Chlamydien gekommen waren. Diese 12 Männer gaben an, dass sie keine Symptome hatten und bei ihnen nie eine sexuell übertragbare Krankheit diagnostiziert wurde.
Oft verzweifeln Paare daran, wenn sie keine Kinder bekommen können. Häufig finden die Ärzte keine Erklärung dafür. Die jetzt durchgeführte Studie zeigt, dass eine Chlamydien-Infektion zur Unfruchtbarkeit von Männern beitragen kann. Denn die Studie zeigt erstmalig, dass die Bakterien auch im menschlichen Hoden vorhanden sein können.

Eine unbehandelte Chlamydien-Infektion führt unter anderem zur Unfruchtbarkeit bei Frauen. Ob das letztendlich auch bei Männern zutrifft, wird noch diskutiert.
Bilder: fotolia.de
Eine Untersuchung mit Tieren, bei denen der Hoden mit Chlamydien infiziert wurde, zeigte, dass die Produktion und das Bewegungsvermögen der Spermien durch die Infizierung eingeschränkt wurden.

Chlamydien gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Eine Infektion zeigt sich meist durch Ausfluss, Brennen beim Wasserlassen oder Schmerzen beim Sex. Viele Betroffene haben allerdings auch gar keine Krankheitsanzeichen. Chlamydien können gut mit Antibiotika behandelt werden und heilen in der Regel ohne Folgeschäden aus.

Chlamydien – Was ist das?

Die Infektionszeit nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr beträgt einige Tage bis maximal eine Woche. Beim Mann kommt es überwiegend zu Entzündungen der Harnröhre mit weißlichem Ausfluss aus der Harnröhre und Brennen beim Wasserlassen. Häufig sind die Symptome eher mild und werden nicht bemerkt, dann besteht die Gefahr, dass sich die Chlamydien auf die Nebenhoden und der Prostata ausbreiten. Dies führt in seltenen Fällen zu einer Zeugungsunfähigkeit.

In der Regel ist ein symptomfreier Verlauf bei Frauen möglich. Bei einem kleinen Teil erkrankter Frauen entwickeln sich Beschwerden, sie sind ähnlich wie beim Mann. Weißlicher Ausfluss und Brennen beim Wasserlassen, hier aber nicht nur aus der Harnröhre, sondern aufgrund des entzündeten Gebärmutterhalses, kommt eine schleimig-eitrige Flüssigkeit aus der Scheide.
Die Chlamydien können sich über die Gebärmutter auf die Eileiter und Eierstöcke ausbreiten und dort eine Entzündung verursachen. Es kommt zu Unterbauchschmerzen. In diesen Fällen kommt es oft zu Vernarbungen an den Eileitern, so dass der Transport der Eizelle von den Eierstöcken zur Gebärmutter gestört ist. Mögliche Folgen sind Unfruchtbarkeit oder das Ei nistet sich im Eileiter ein, es kommt zu einer Eileiterschwangerschaft.

Die Erkrankung kann die infizierte Schwangere während der Geburt an ihr Kind weitergeben. Das Kind kommt Kopf voran den Geburtskanal entlang und kann seine Augen an der entzündeten Stelle infizieren. Eine Bindehautentzündung der Augen ist bei dem Neugeborenen Kind möglich.

Therapie

Die Chlamydien-Infektion wird mit Antibiotika behandelt. Die Antibiotikagabe sollte mindestens eine Woche dauern. Es werden aber auch zwei Wochen empfohlen. Bei einem schweren Krankheitsverlauf, wie z. B. bei einer Entzündung der Eileiter, sollte die Therapie über einen längeren Zeitraum erfolgen. Dass der Partner in die Behandlung mit einbezogen wird, ist wohl selbstverständlich.

Dass man durch Gebrauch von Kondomen das Risiko mit Chlamydien angesteckt zu werden deutlich reduzieren kann, muss jedem klar sein.

Oktober 2019
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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