Schlechter Schlaf macht krank - Was hilft?
Naturheilkunde
Wer zu wenig oder schlechten Schlaf hat, schadet seiner Gesundheit. Das zeigen neuste Forschungen.
Experten raten dazu, wenn man wenig oder schlecht schläft sie zu Rate zu ziehen.
In Deutschland leiden gut 6 % der erwachsenen Bevölkerung unter behandlungsbedürftigen Ein- und Durchschlafstörungen. Zudem kommen noch einmal 36 %, die ihren Schlaf als schlecht bewerten.
Schlafforscher Jürgen Zulley führt aus, dass zu wenig Schlaf unter anderem dick, dumm und krank machen kann. Betroffene leiden Tagsüber an ihrem mangelhaften Nachtschlaf.
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Inhalt
Ist Durchschlafen normal?
Acht Stunden Schlaf ist normal
Nach Anstrengung schläft man gut
Wenige Schlaflose Nächte
Selbsthilfe – Verhaltenstherapie
Einschlafstörungen – Hilfe aus der Natur und Entspannungstechniken
- Einschlafhilfen aus der Naturheilkunde
- Aus der Naturheilkunde helfen
- Folgende Maßnahmen bringen eine sofortige Wirkung
- Hilfe aus der Homöopathie bei Einschlafstörungen
- Bei körperlichen Beschwerden helfen
- Entspannungstechniken helfen beim Einschlafen
- Allgemeine Tipps fürs Einschlafen
Nerven: Pflanzen, die die Nerven stärken und die Nerven beruhigen
Folgen von zu wenig Schlaf
- Einschränkung der sozialen Kontakte
- Mangelnde Konzentrationsfähigkeit
- Stress
- Tagesmüdigkeit
- Schlechter Gesundheitszustand
- Mangelndes psychisches Wohlbefinden
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So zeigt eine aktuelle Untersuchung der Universität Novosibirsk, dass Schlafprobleme das Risiko für einen Herzinfarkt verdoppeln. Schlafstörungen zählen zu Risikofaktoren wie Rauchen, ungesunde Ernährung und wenig Bewegung.
Statistisch gesehen sterben Kurzschläfer früher als Normalschläfer. Vermutet wird, dass das daran liegt das die Betroffenen unter Schlaflosigkeit eher übergewichtig sind, an Diabetes leiden oder einen zu hohen Blutdruck haben. Auch erhöht die Insomnie das Risiko für eine spätere Depression (Insomnie ist der medizinische Fachausdruck für Schlaflosigkeit). Insomnien erhöhen das Risiko für Depressionen um das 2 bis 6-fache.
Eine weitere aktuelle Studie, diesmal von der Universität Leipzig, fand heraus, dass ca. 40 % der Studienteilnehmer fand, dass sie glaubten schlecht zu schlafen. Teilgenommen hatten 10.000 Menschen.
Schlafforscher Zulley erläuterte hierzu, dass das allerdings nicht bei allen zutrifft, denn das subjektive Empfinden spielt eine große Rolle. Die meisten Menschen haben eine viel zu große Erwartungshaltung an ihren Schlaf.
Ist Durchschlafen normal?
Das glauben viele Menschen. Ist es aber nicht. Fast jeder Mensch wacht nachts auf, manchmal sogar mehrfach. Dieses Verhalten stellt jedoch kein Problem dar. Zum Problem wird es erst, wenn der Betroffene nicht wieder einschlafen kann, weil er sich z.B. darüber ärgert, dass er aufgewacht ist.
Acht Stunden Schlaf ist normal
Zulleys Erfahrung ist, dass Insomnie-Patienten eine zu hohe Erwartungshaltung an ihren Schlaf haben. Sie meinen, dass sie acht Stunden oder länger schlafen könnten. Das normale nötige Schlafpensum liegt aber oft weit darunter. Vor allen bei älteren Menschen kommt das vor, da sie annehmen, dass sie besonders viel schlafen müssten. Älteren Menschen reichten aber meist schon sechs Stunden Nachtruhe.
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Nach Anstrengung schläft man gut
Wer einen anstrengenden Tag hinter sich hat, sollte sich vor dem Schlafengehen völlig entspannen. Denn nach einen anstrengenden Tag gelingt es den wenigsten schnell einzuschlafen. Man sollte vor dem Schlafen die Hektik des Tages fallen lassen und sich entspannen.
Diese drei Mythen zu kennen, hilft Betroffenen, sagt Zulleys. Wer dann nachts aufwacht, der weiß, dass das normal ist. Der Patient kann gelassen bleiben und wieder einschlafen.
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Wenige Schlaflose Nächte
Um einzelne schlaflose Nächte sollte sich niemand sorgen. Erst wenn der Leidensdruck steigt, sollte der Hausarzt aufgesucht werden. Der Arzt untersucht dann, ob die Schlafstörung z. B. auf organische Ursachen zurückzuführen ist. Scheidet diese Möglichkeit aus, wird er den Patienten zu einem Facharzt überweisen. In Frage käme der Hals-Nasen-Ohren- Arzt, der Schilddrüsenspezialist oder der Neurologe.
Selbsthilfe – Verhaltenstherapie
- Auf einen regelmäßigen Tagesablauf achten
- Immer zur gleichen Uhrzeit aufstehen
- Nie zu früh schlafen gehen
- Ausreichende Bewegung tagsüber
- Ab nachmittags keine aufputschenden Getränke zu sich nehmen
- Alkohol meiden
- Abends nur leichte Mahlzeiten
- Entspannte Atmosphäre am Abend schaffen
- Schlussstrich zum Tagesgeschehen ziehen
- Abends wenig Zeit vor einem Bildschirm verbringen
- Entspannungstechniken anwenden
Zum Schluss einen besonderen Rat des Schlafexperten: wird man früh morgens um vier wach und ist sehr unruhig, sollte man aufstehen und sich beschäftigen. Auf keinem Fall wieder hinlegen. Auch keinen Mittagsschlaf machen und am Abend trotzdem nicht zu früh ins Bett gehen. Diese Maßnahme erhöht die Chance auf eine wohlverdiente Nachtruhe.
Einschlafstörungen – Hilfe aus der Natur und Entspannungstechniken
Neben den Schlafstörungen im Allgemeinen nehmen die Einschlafstörungen einen besonderen Stellenwert ein. Fast jeder kennt das: man ist hundemüde, legt sich ins Bett und ist auf ein Mal wieder hellwach. Jeder Versuch, sich in die richtige Schlafposition zu legen, scheitert und dazu dann kommt noch das „Kopfkino“, die ewig kreisenden Gedanken, die sich einfach nicht abstellen lassen und uns vom Schlafen abhalten. Im Extremfall bei anhaltenden Einschlafstörungen hat man irgendwann Angst ins Bett zu gehen.
Derartige Einschlafschwierigkeiten führen häufig zu einem großen Leidensdruck der Betroffenen. Die Angst die Anforderungen des nächstens Tages, aufgrund mangelnden Schlafs, nicht meistern zu können, schränkt die Lebensqualität stark ein. Die Gefahr an Depressionen zu erkranken steigt bei Menschen mit Einschlafstörungen massiv an, aber auch andere Erkrankungen können hinzu kommen.
Die Ursache von Einschlafstörungen oder Schlafstörungen überhaupt können sowohl organischer als auch/oder nicht organischer Herkunft sein.
Zu den nicht organischen Ursachen zählen z. B. depressive Gedanken, Stress, Angstgefühle oder andere psychische Erkrankungen. Aber auch schlechte Schlafbedingungen können ursächlich für Einschlafstörungen sein, wie z. B. Lärm oder absolute Stille, Raumtemperatur oder auch das Schnarchen des Partners.
Zu den organischen Ursachen zählen z. B. Schmerzen, wie Herz-Kreislaufbeschwerden, Atemwegserkrankungen, Unruhe in den Beinen (Restless Leg Syndrom) oder Medikamente.
Bei den organisch bedingten Ursachen, die zu den Einschlafstörungen führen, muss der Arzt eine entsprechende Behandlung einleiten. Bei den nicht organischen Ursachen gibt es eine Reihe von Selbsthilfemaßnahmen, die helfen können, die Einschlafschwierigkeiten zu verbessern. Hier bietet die Naturheilkunde eine Reihe von Maßnahmen an. Auch bestimmte Entspannungstechniken, wie z. B. das Autogene Training können helfen, die Einschlafstörungen zu überwinden.
Einschlafhilfen aus der Naturheilkunde
Folgende Mittel aus der Naturheilkunde sowie allgemeine Tipps können wirkungsvolle Einschlafhilfen sein und auch die Homöopathie hält eine Vielzahl von wirkungsvollen Mitteln bereit:
Aus der Naturheilkunde helfen
- Baldrian (am besten in Drageeform, rezeptfrei aus der Apotheke)
- Melisse (z. B. als Tee)
- Lavendel (als Tee oder ein paar Tropfen aufs Kissen)
- Johanniskraut
Wie bei allen Naturheilmitteln muss man ein wenig Geduld haben, bis die Wirkung einsetzt. Eine konsequente tägliche Einnahme ist die Voraussetzung, um dann nach drei bis vier Wochen die Wirkung zu spüren.
Folgende Maßnahmen bringen eine sofortige Wirkung
- Wassertreten (nach Kneipp)
- Sitzbäder
- Kalte, nasse Socken vor dem Schlafengehen anziehen
Hilfe aus der Homöopathie bei Einschlafstörungen
Bei Einschlafstörungen, die auf bestimmte Ereignisse z. B. familiärer oder beruflicher Art, die zu starken inneren Anspannungen führen, helfen:
- Gelsemium sempervirens C9 (großer seelischer Kummer)
- Aconitum napellus C9 (Todesangst)
- Ambra grisea C9 (große Alltagssorgen, die ständig im Kopf kreisen)
Bei körperlichen Beschwerden helfen
- 5 Globs. Lycopodium C9 (bei Bauch- und Magenschmerzen)
- Causticum (bei innerer Unruhe)
- Kalium phosphoricum C9 (bei körperlicher Überanstrengung)
Entspannungstechniken helfen beim Einschlafen
Entspannungstechniken sollen helfen die innere Unruhe abzubauen. Stress und kreisende Gedanken sollen während der Entspannungsphase verschwinden, so dass man darüber einschläft. Die Übungen zur Entspannung müssen aber erlernt werden und es dauert eine Zeit bis man die Technik beherrscht, dann aber sind die Entspannungstechniken sehr erfolgreich. Es gibt zwei Methoden der Entspannung, und zwar:
Autogenes Training: Unter Autogenem Training versteht man eine Form der Selbstsuggestion, welche nicht so einfach zu erlernen ist. Die Gesundheitszentren der Krankenkasse bieten diese Kurse an (meist kostenlos für Mitglieder). Auch die Volkshochschulen sowie private Anbieter geben Kurse für Autogenes Training. Hierbei gelten auch die konsequente Durchführung und am besten die Anleitung von Fachleuten. Wer das Autogene Training beherrscht, wird keine Einschlafstörungen bzw. Wiedereinschlafschwierigkeiten mehr haben.
Progressive Muskelrelaxation nach Jakobsen: Diese Methode ist leichter zu erlernen und genauso wirksam. Durch gezielte An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen soll ein Zustand von tiefer Entspannung erreicht werden, der sich auf den gesamten Körper ausbreitet. Aber auch bei dieser Entspannungstechnik ist es ratsam, sie durch erfahrene Fachleute zu erlernen.
Allgemeine Tipps fürs Einschlafen
Hier noch ein paar Tipps, die sich positiv auf das Einschlafen auswirken:
- Wenn möglich immer zu selben Uhrzeit zu Bett gehen
- Abends eine warme Dusche oder ein warmes Bad nehmen
- Eine Tasse Tee mit Milch und Honig vorm Schlafengehen trinken
- Im Bett lesen bei gedämpften Licht lässt die Augen schwerer werden
Nicht ratsam ist es im Bett noch fernzusehen oder sich am Computer zu betätigen. Diese Dinge gehören in den Tagesablauf und nicht ins Bett. Gerade die Zeit vorm Einschlafen sollte man nur für sich haben, auch das ist wichtig für einen erholsamen Schlaf.
Nerven: Pflanzen, die die Nerven stärken und die Nerven beruhigen
Baldrian: Baldrian wird bei Angstzuständen (Prüfungsangst), Einschlafstörungen und innerer Unruhe verabreicht. Die Inhaltsstoffe greifen hemmend auf Botenstoffe im zentralen Nervensystem ein.
Hopfen: Bei unruhigem Schlaf kann man Hopfen einnehmen. Eine Kombination mit Baldrian ist aber sinnvoller.
Johanniskraut: In Form von Tabletten wird Johanniskraut gegen Depressionen eingesetzt. Das Öl der Pflanze (Rotöl) kann bei Hautproblemen helfen. Das Kraut kann die Stimmung aufhellen, Angstzustände lösen und nervöse Unruhe lindern. Warum das so ist, konnte die Wissenschaft noch nicht klären.
Melisse (Zitronenmelisse): Melisse wirkt beruhigend und duftet angenehm durch sein ätherisches Öl. Zudem scheint es bei Lippenherpes zu helfen.
Passionsblume: Die Substanzen der Passionsblume wirken beruhigend, können Ängste lösen und das Einschlafen erleichtern. Zubereitungen aus dieser Pflanze besitzen angstlösende und beruhigende Eigenschaften. Welche Wirkstoffe dafür verantwortlich sind, konnten Forscher bislang nicht nachweisen.
Taigawurzel: Die Taigawurzel wird auch sibirischer Ginseng genannt. Die Extrakte der Wurzel gelten als wirksames Stärkungsmittel bei Stress. Häufig unterstützen Vitamine oder andere Stoffe ihren kräftigenden Effekt. Da die Gewinnung der Extrakte aufwendig ist und diese deshalb sehr teuer sind, enthalten nicht alle Präparate gleich viel davon.
Lavendel: Lavendelöl kann beruhigend wirken und den Schlaf verbessern. Wer schlecht einschläft oder nachts aufwacht, dem kann das Öl eventuell helfen, da es positiv auf Schlaf und Psyche wirkt.
Ginseng: Ginseng wird als stärkendes Mittel bei Müdigkeit und Erschöpfung eingesetzt. In der fernöstlichen Medizin wird Ginseng gegen viele Beschwerden verwendet, so zum Beispiel zur Stärkung des Immunsystems, Verbesserung des Stoffwechsels, Stressbewältigung sowie gegen Müdigkeit und soll helfen einer Erkältung vorzubeugen.
Tipp: Bitte lassen Sie sich zur Auswahl und Anwendung der Präparate von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.