Brechdurchfall (Gastroenteritis) bei Kindern
Krankheiten
Gastroenteritis oder Magen-Darm-Grippe bei Kindern kommt häufig vor. Der Brechdurchfall ist eine der häufigsten Erkrankung bei Kindern. Verantwortlich für die Erkrankung sind meist Rota-, Noro- oder Adenoviren. Medizinisch gesehen ist der Brechdurchfall meist harmlos. Durch den Brechdurchfall wird der Körper die schädlichen Mikroben schnell wieder los.
Von einem Brechdurchfall spricht man dann, wenn das Kind gleichzeitig Durchfall hat und erbricht, verursacht von Viren oder Bakterien.
Die Durchfälle und das Erbrechen können sehr heftig sein. Sie dauern aber meist nur zwei bis drei Tage. Bei manchen Kindern kommt es auch zu Fieber. Das ist eine normale Reaktion des Immunsystems auf die Eindringlinge.
Bild: clipdealer.de
Inhalt
Rotaviren
Brechdurchfall (Gastroenteritis) – Symptome
Brechdurchfall (Gastroenteritis) – Behandlung
Brechdurchfall (Gastroenteritis) – Hausmittel
Brechdurchfall - Impfung
Rotaviren: Das Rotavirus ist weltweit die häufigste Ursache für Durchfall, Erbrechen und Fieber bei Kindern. Das Rotavirus ist hochansteckend und wird leicht übertragen. Die Übertragung des Virus geschieht durch eine sogenannte Schmierinfektion, das heißt, über Fäkalien oder verunreinigte Gegenstände sowie Lebensmittel oder Trinkwasser in den Mund. Besonders in den Wintermonaten kann es sich rasch verbreiten. Besonders häufig sind Kinder im Alter von sechs Monaten bis hin zu zwei Jahren betroffen, da sie noch keine Antikörper gegen das Rotavirus entwickelt haben.
Norovirus: Das Norovirus ist nach den Rotaviren die weltweit zweithäufigste Ursache für akute Magen-Darm-Infektionen mit Erbrechen bei Kindern. Im Gegensatz zu Rotaviren gibt es gegen Noroviren jedoch keine Impfung.
Adenoviren: Hauptsächlich bei Kindern verursachen die Adenoviren starken Durchfall und Erbrechen. Zudem werden ca. 8 % aller Erkältungen bei Kindern von Adenoviren verursacht. Eine erhöhte Gefahr sich zu infizieren besteht in Schwimmhallen und Schwimmbädern. Adenoviren können längere Zeit auf Gegenständen wie Kinderspielzeug überleben und von diesen Gegenständen aufgenommen werden. Die häufigsten Adenovirus-Infektionen treten bei Kleinkinder, Kinder und Jugendlichen auf.
Bild: clipdealer.de
Adenoviren können auch andere Erkrankungen auslösen. So zum Beispiel Atemwegserkrankungen, Erkältungen, Bindehautentzündungen, Hornhautentzündungen oder Entzündungen der Lunge.
Zu einem Brechdurchfall (Gastroenteritis) kann es aber auch durch eine Lebensmittelunverträglichkeit, durch eine allergische Reaktion oder aber durch eine Vergiftung kommen.
Brechdurchfall (Gastroenteritis) – Symptome
Am häufigsten wird der Brechdurchfall in Kindergärten, Schulen oder Schwimmbädern übertragen (Gemeinschaftseinrichtungen).
Die ersten Symptome nach einer Infizierung machen sich nach 4 bis 48 Stunden bemerkbar.
So kommt es zu
- Übelkeit
- Fieber
- Erbrechen und
- Darmkrämpfe
Bei besonders schweren Fällen kommt es zudem zu hohem Fieber und blutigem Durchfall und trockenen Schleimhäuten, Hautfalten, kühle weiße Haut, eingesunkene Augen, Schläfrigkeit, tiefe Mundatmung oder Apathie. In solch einem Fall muss auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Der Arzt sollte auch aufgesucht werden, wenn der Flüssigkeitsverlust des Kindes zu groß ist oder wenn die Windel plötzlich trocken bleibt.
Der Arzt verhindert, dass das Kind austrocknet (dehydriert). Er klärt die Ursache ab und leitet eine zielgerichtete Behandlung ein.
Brechdurchfall (Gastroenteritis) – Behandlung
Vor allem bei Säuglingen und Kindern ist es bei einer Magen-Darm-Infektion wichtig, den Wasser- und Elektrolytverlust des Körpers auszugleichen, um einer Dehydratation entgegen zu wirken.
Betroffene müssen viel trinken und man sollte seinem Kind Bettruhe verordnen. Eine medikamentöse Therapie ist meist nicht notwendig, da sie nur die Symptome lindert, jedoch nicht die Ursache der Erkrankung.
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt zum Beispiel zum Trinken folgendes Rezept:
Vier gestrichene Teelöffel Zucker, einen dreiviertel Teelöffel Salz, ein Teelöffel Bikarbonat und ein Becher Orangensaft auf einen Liter Wasser.
Bekommt das erkrankte Kind noch die Flasche sollte es unverdünnte Säuglingsmilch erhalten und Säuglinge die noch gestillt werden sollten auch während einer Magen-Darm-Infektion weiter gestillt werden.
Auf keinen Fall sollten Durchfallblocker wie etwa Kohletabletten gegeben werden. Der Durchfall sorgt nämlich dafür, dass die Erreger schnell aus dem Körper gespült werden.
Hält der Durchfall und das Erbrechen jedoch an, das Kind keine Flüssigkeit aufnehmen will oder nicht behalten kann, ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Gegebenenfalls muss das Kind in einer Klinik behandelt werden.
Brechdurchfall (Gastroenteritis) - Hausmittel
Eine Nahrungspause von sechs bis zehn Stunden – wichtig: keine Trinkpause!
Hat das Kind wieder Appetit, ist es besser mit bindenden Nahrungsmittel wie zum Beispiel Karotten, geriebenen Äpfeln, Bananen, Reis und Kartoffeln anzufangen. Auf Fette sollte man, wenn möglich verzichten, da Fette die Verdauung anregen.
Bei Bauchschmerzen helfen feuchtwarme Umschläge auf dem Bauch.
Geriebener Apfel mit Schale. Das enthaltene Pektin im Apfel bindet die Flüssigkeit.
Eine kräftige Brühe oder eine Elektrolytlösung aus der Apotheke hilft den Salzverlust auszugleichen.
Brechdurchfall - Impfung
Es gibt eine Impfung gegen Rotaviren. Sie kann ab der 6. Lebenswoche durchgeführt werden und besteht aus 2 Impfdosen. Die Impfung ist gut verträglich und wirkt gegen alle Rotavirustypen.
Bis zur 24. beziehungsweise 26. Lebenswoche sollte die Impfserie abgeschlossen sein.
Vorheriger Beitrag: Erbrechen – Schnelle Hilfe bei Kindern
Nächster Beitrag: Bauchnabelentzündung bei Babys
Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.