Den Magen-Darm schützen mit Brokkoli
Krankheiten
Durch seinen Pflanzenstoff Sulforaphan, ein sog. Isothiocyanat mit zahlreichen positiven Eigenschaften, ist Brokkoli ein besonders gesundes Gemüse.
Schon seit langem wird der Inhaltsstoff Sulforaphan von Wissenschaftlern untersucht. So auch als Anti-Krebswirkstoff.
Brokkoli kann Magenbakterien unschädlich machen und damit vor Magengeschwüren schützen.
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Verursacht werden die Magengeschwüre vom Bakterium Helicobacter pylori, die sich in der Magenschleimhaut festsetzten und die Magenschleimhaut zerstören. Dadurch entstehen Magengeschwüre und durch diesen entzündlichen Prozess erhöht sich das Risiko an Magenkrebs zu erkranken.
Ein Mittel diesen Prozess zu unterdrücken, den Erreger zu bekämpfen, sind Brokkolisprossen. Ist man täglich eine Portion davon, schützt man sich vor Magengeschwüren. Das untersuchten Wissenschaftler an der Johns Hopkins University in Baltimore.
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Wie die Forscher ausführten kann Sulforaphan das Bakterium Helicobacter pylori zwar nicht vollständig zerstören, aber er kann das Risiko für eine Magenerkrankung drastisch senken. Der Inhaltsstoff Sulforaphan im Brokkoli kommt auch in anderen kreuzblütigen Gemüsesorten vor. So z. B. im Rosenkohl und Brunnenkresse.
Schon frühere Studien haben festgestellt, dass Brokkoli auch bei krankhaften Blutzellen (Leukämie) oder auch bei bösartigen Hautzellen (Melanomen) helfen kann. Veröffentlicht wurde diese Studie schon im Jahr 2003 im amerikanischen Fachblatt Oncology Report. Der Inhaltsstoff Sulforaphan im Brokkoli trägt dazu bei, die krankhaften Blutzellen als auch die bösartigen Hautzellen zur Selbstzerstörung (Apoptose) anzuregen oder dieses sogar auszulösen.
Im Jahr 2006 berichtete die Rutgers Universität in New Jersey/USA, das Sulforaphan auch bei einem vorhandenen genetisch bedingten Dickdarmkrebs-Risiko die passenden körpereigenen Schutzmechanismen aktivieren könne, um den Ausbruch der Krankheit zu vereiteln.
Darm schützen durch Brokkoli
Eine Studie aus Oktober 20017 zeigt, dass Brokkoli auch schützende Wirkung auf den Darm hat. Ältere Studien haben gezeigt das Brokkoli heilsam bei Atemwegserkrankungen, Krebs und Diabetes ist.
Die beteiligten Wissenschaftler der Studie 2017 gehen daher davon aus, dass wer Brokkoli oder anderes Kohlgemüse isst, sein Risiko senken kann, ein Leaky Gut Syndrom und chronisch entzündliche Erkrankungen zu entwickeln.
Das Leaky Gut Syndrom beschreibt eine geschädigte (undichte) Darmschleimhaut und ist oft der Beginn einer chronischen Entzündung. Die Entzündungen beschränken sich dann nicht nur auf den Darm, sondern können sich zu anderen chronischen Entzündungen, wie z. B. einer Arthritis oder Herzkrankheiten entwickeln.
Beim Leaky Gut Syndrom wird die Darmschleimhaut, die normalerweise nur Nährstoffe in den Blutkreislauf lässt, auch durchlässig für Giftstoffe und andere Mikroorganismen. Das wiederrum alarmiert das Immunsystem und es kommt zu einer Überreaktion des Immunsystems und führt so auch zu Autoimmunerkrankungen jeglicher Art.
Die Studie aus Oktober 2017 wurde von Wissenschaftlern der Penn State University (Pennsylvania) durchgeführt.
Gary Perdew, Professor für Agrarwissenschaften an der Penn State University, führte aus, dass das Gemüse in den entsprechenden Untersuchungen in der Lage war, den Darm so zu beeinflussen, dass die Betroffenen besser mit den Symptomen eines Leaky Gut Syndroms und einer Colitis (Darmentzündung) zurechtkamen, als Probanden, die genetisch bedingt die Stoffe aus Brokkoli nicht verwerten konnten.
Der Forscher erklärte weiter, dass anderes Kohlgemüse, wie zum Beispiel Rosenkohl oder Blumenkohl ähnliche Wirkung auf den Darm haben.
Die Studie wurde im Journal of Functional Foods veröffentlicht. In ihrem Beitrag erklärten die Wissenschaftler, dass die Gemüse aus der Familie der Kreuzblütengewächse, also Brokkoli, Rosenkohl, Kohl, Senf, Kresse etc. Pflanzenstoffe enthalten, die sogenannten Senfölglycoside. Diese Senfölglycoside zerfallen im Magen zu anderen Substanzen. So entsteht zum Beispiel Indolcarbazol (ICZ).
Bindet sich nun ICZ an die Aryl- Hydrocarbon-Rezeptoren der Darmschleimhaut, dann sorgt das für ein Gleichgewicht der Darmflora. Es wird dadurch das Immunsystem gestärkt und sorgt dafür, das schädliche Stoffe nicht durch die Darmschleimhaut ins Blut gelangen können. Insgesamt werden durch diesen Vorgang Krankheiten wie verschiedene Krebsformen oder auch Morbus Crohn, eine chronisch entzündliche Erkrankung, die sich in einer entzündeten Darmschleimhaut zeigt, dann weniger wahrscheinlich.
Eine Schlüsselfigur in diesem Prozess sehen die Forscher in einem Rezeptor, der sich Hydrocarbon-Rezeptor (Ah-Rezeptor) nennt. Dieser hilft dem Körper bei der Regulation seiner Reaktionen auf bestimmte Umweltgifte.
Dezember 2017
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.