Eukalyptus – Heilpflanze
Heilpflanzen
Die ätherischen Öle des Eukalyptus lösen den zähen Schleim aus den Bronchien und helfen gegen Husten sowie gegen Schnupfen.
Eukalyptus, der wissenschaftliche Name lautet Eucalyptus globulus, gehört zur Pflanzenfamilie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Bekannt ist der Eukalyptusbaum auch als Blaugummibaum. Der Baum ist in Australien und Ozeanien heimisch.
Da der Baum nur dort wuchs, lernte die Welt ihn erst um 1770 kennen, als Australien von den Europäern entdeckt wurde.
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Inhalt
Weitere volkstümliche Namen der Pflanze lauten und Pflanzenbeschreibung
Eukalyptus (Eucalyptus globulus) – Geschichte
Eukalyptus - Verwendete Pflanzenteile und Inhaltsstoffe
Eukalyptus (Eucalyptus globulus) – Heilwirkung
Eukalyptus (Eucalyptus globulus) – Anwendungsbereiche
Eukalyptus – Nebenwirkungen, Wechselwirkung und Kontraindikation
Eukalyptus (Eucalyptus globulus) – Anwendung
Eukalyptus (Eucalyptus globulus) – Teemischung
Eukalyptus (Eucalyptus globulus) - Äußerliche Anwendung
Eukalyptus (Eucalyptus globulus) – Tinktur, Ölmischung und Salbe
Eukalyptus (Eucalyptus globulus) – Umschläge, Bäder und Duftlampe
Weitere volkstümliche Namen der Pflanze lauten und Pflanzenbeschreibung
Weitere Namen des Baumes lauten Fieberbaum, Fieberheilbaum oder Blaugummibaum.
Pflanzenbeschreibung
Der Baum wird bis zu 70 Meter hoch und hat eine grauweiße Rinde. Teilweise lösen sich Schuppen von der Rinde. Das Holz des Eukalyptus ist ausgesprochen hart, weswegen es auch zum Beispiel als Schiffsmast, Eisenbahnschwellen oder Strommasten verwendet wird.
Der Baum trägt zwei verschiedene Arten von Blättern. Die jungen Blätter sind eiförmig oder breit lanzettlich und stehen gegenständig an jungen Zweigen. Die älteren Blätter sind bläulich, länglich und sichelförmig. Sie stehen an den Stengeln wechselständig und hängen an kurzen Stielen.
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Auch sind die älteren Blätter dick und lederartig und voller ätherischer Öle. Deswegen werden die älteren Blätter für Heilanwendungen und zur Gewinnung des ätherischen Öles verwendet.
Die Blüten des Baumes bestehen aus vielen weißlichen Fäden, die kreisförmig bis kugelförmig angeordnet sind.
Später entwickeln sich aus den Blüten kegelförmige Kapseln, die blaugrün sind und von einer silbergrauen Schicht überzogen werden.
Zudem gibt es einen weiteren Eukalyptusbaum, der als Heilpflanze genutzt wird. Es ist der sogenannte Zitroneneukalyptus. Der Baum ist mit einem Wachstum bis zu 50 Metern etwas kleiner als der Eukalyptusbaum. Der Zitroneneukalyptusbaum stammt aus Nord-West-Australien.
Die ätherischen Öle des Zitroneneukalyptus sind wesentlich sanfter als das normale Eukalyptus-Öl und riecht zitronig- Deswegen der Name des Baumes. Durch seine abgemilderten ätherischen Öle eignet sich die Pflanze zur Behandlung von Kindern.
Es gibt ca. 600 verschiedene Arten des Eukalyptus, deswegen bestehen jede Menge Verwechslungsmöglichkeiten.
Eukalyptus (Eucalyptus globulus) – Geschichte
Die ursprüngliche Heimat des Baumes liegt in Australien und Ozeanien. Deswegen haben sich dort die meisten Gebräuche um den Baum entwickelt. Die Menschen dort glaubten z. B. dass Eukalyptus-Zweige vor einem Blitzeinschlag schützen könnten. Auch ihr Vieh wurde durch Eukalyptus-Zweige vor Krankheit und Schutzzauber geschützt.
Eukalyptus - Verwendete Pflanzenteile und Inhaltsstoffe
In der Medizin werden die Blätter verwendet. In den Blättern kommen zwischen 1,2 bis 3,5 % ätherischen Öls vor.
Inhaltsstoffe
Der Hauptbestandteil dieses Öles ist das sogenannte Cineol. Aber auch Gerbstoffe sind enthalten. Wichtig sind hierbei Triterpene, Ellagitannine und Flavonoide. Aufgrund der ätherischen Öle ist Eukalyptus besonders bei Atemwegserkrankungen ein natürliches Heilmittel, mit dem sich Symptome schnell lindern oder ganz bekämpfen lassen.
Ätherisches Öl enthält unter anderem
- Cineol
- Pinen
- Cymen
- Limonen
- Geraniol
- Gerbstoffe
- Bitterstoffe
- Euglobale
- Flavonoide
- Harze
- Triterpene
- Proanthocyanidine
- Phenolcarbonsäuren
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Eukalyptus (Eucalyptus globulus) – Heilwirkung
Besonders die Substanz Cineol, die im Eukalyptusöl enthalten ist, löst fest sitzenden Schleim aus den Bronchien und den Nasennebenhöhlen. Es fördert zugleich den Abtransport des Sekrets, wodurch der Schleim besser abgehustet werden kann. Auch wirkt das Öl leicht krampflösend und hemmt das Wachstum von Bakterien. Zudem hat es auf der Haut und den Schleimhäuten einen kühlenden Effekt.
Weitere Heilwirkungen von Eukalyptus sind z. B.:
- anregend
- antibakteriell
- antiviral
- blutzuckersenkend
- bronchienerweiternd
- auswurffördernd
- harntreibend
- krampflösend
- durchblutungsfördernd
- pilzhemmend
- regenerierend
- fiebersenkend
- schleimlösend
- schleimbildungshemmend
- erfrischend
- entzündungshemmend
Eukalyptus (Eucalyptus globulus) - Anwendungsbereiche
Die Hauptanwendungen des Eukalyptus liegen bei den Bronchien, bei Erkältungen und Husten. Aber Achtung, dass ätherische Öl sollte nicht überdosiert werden und bei Kindern nicht im Gesicht angewendet werden.
Weitere Anwendungsbereiche:
- Asthma
- Angina
- Akne
- Arthrose
- Blasenentzündungen
- Fieber
- Diabetes
- Zahnfleischentzündungen
- Magen-Darm-Trakt
- Seitenstrangangina
- Sinusitis
- Verdauungsschwäche- nicht bei vorhandender Entzündung
- Schupfen
- Gelenkschmerzen
- Gicht
- Geschwüre
- Grippe
- Gürtelrose
- Herpes
- Insektenstiche
- Mandelentzündung
- Muskelkater
- Nierenentzündungen
- Rachenentzündung
- Migräne
- Rheumatismus
- Neuralgien
- Nervenschmerzen
- Nebenhöhlenentzündung
Eukalyptus – Nebenwirkungen, Wechselwirkung und Kontraindikation
Nebenwirkungen: Innerlich angewendet kann es bei einer zu hohen Dosierung des Öls zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen.
Äußerlich angewendet kann es bei intensiver Eukalyptus-Anwendung zu Hautreizungen kommen.
Wechselwirkung: Eingenommen mit anderen Medikamenten kann Eukalyptus die Wirkung von manchen Arzneien abschwächen oder verkürzen. Ist man im Zweifel, ob dies geschehen kann, lesen Sie den Beipackzettel genau oder fragen Sie ihren Arzt oder Homöopathen.
Kontraindikation: Das starke ätherische Öl des Eukalyptus hat einige Nebenwirkungen. So kann man es nicht bei Säuglingen und Kleinkindern anwenden, da es für die zarten Schleimhäute zu stark ist. Im schlimmsten Fall kann es bei dieser Personengruppe zu einem Glottiskrampf (Stimmritzenkrampf- Laryngospasmus) kommen. In diesem Fall droht Erstickungsgefahr.
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Zudem kann das ätherische Öl bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslösen. Auch darf man das Öl nicht bei entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen, Gallenbeschwerden oder Leber-Erkrankungen anwenden.
Eukalyptus (Eucalyptus globulus) - Anwendung
Wer erkältet ist, kann mit Eukalyptusöl verschleimten Husten behandeln und seine Nase von einer Verstopfung befreien. Erkrankte können das aromatisch riechende Öl inhalieren, als Hustenbonbon lutschen oder als Kapsel einnehmen. Eukalyptus befindet sich darüber hinaus in zahlreichen Erkältungsbädern und in Balsam zum Einreiben. Häufig kommt das Öl dort kombiniert mit anderen ätherischen Ölen vor, zum Beispiel aus Rosmarin, Thymian und Latschenkiefer.
Auf der Haut aufgetragen wirkt das Öl durchblutungsfördernd und kühlt die eingeriebene Fläche.
Eukalyptus (Eucalyptus globulus) – Teemischung
Eher selten wird ein Eukalyptus als Tee eingesetzt. Gegenüber dem ätherischen Öl hat er jedoch mehrere Vorteile.
Er ist z. B. milder und kann so innerlich eingesetzt werden. Zudem kommt man in den Genuss der zusätzlichen Wirkstoffe des Eukalyptus, die nicht in dem ätherischen Öl enthalten sind.
Für einen Tee werden nur die älteren getrockneten Blätter des Eukalyptus-Baumes verwendet.
Rezept: Es wird ein Teelöffel voll der Eukalyptus Blätter auf eine Tasse aufgebrüht. Der Tee muss 10 bis 15 Minuten ziehen. Danach wird abgeseiht. Der Tee wird in kleinen Schlucken getrunken. Ist die Erkrankung akut, kann man pro Tag 3 bis 5 Tassen trinken, sofern man den Tee verträgt.
Der Tee hilft z. B. bei:
- Erkältung
- Husten
- Halsschmerzen
- Nebennasenhöhlenentzündung
- bei Halsschmerzen (gurgeln)
- bei Mandelentzündung (gurgeln)
- Seitenstrangangina (gurgeln)
Zudem hilft der Tee innerlich angewendet bei Blasenentzündungen, Nierenbeckenentzündungen oder Verdauungsschwäche durch seine desinfizierende Wirkung. Eukalyptus ist leicht blutzuckersenkend und kann somit unterstützend bei Diabetes helfen. Natürlich kann der Tee bei Diabetes nicht die Medikamente oder das Insulin ersetzten.
Eukalyptus (Eucalyptus globulus) - Äußerliche Anwendung
Äußerlich angewendet wird der Tee als Waschungen, Umschläge, Inhalationen oder Bäder.
Bei diesen Anwendungen werden die desinfizierenden, entzündungshemmenden, antibakteriellen und regenerierenden Eigenschaften des Eukalyptus genutzt. In Frage kommen hier Waschungen oder Umschläge bei schlecht heilenden Wunden, Akne, Geschwüre, Gürtelrose oder Gelenkschmerzen. Bäder mit Eukalyptus nimmt man z. B. bei großflächigen Hautproblemen oder aber bei Erkrankungen wie beispielsweise Rheuma.
Das Bad wirkt meist belebend und anregend. Für Bäder benötigt man im Durchschnitt ein bis zwei Liter starken Eukalyptustee.
Eukalyptus (Eucalyptus globulus) – Tinktur, Ölmischung und Salbe
Tinktur: Meist wird der Eukalyptus als Tinktur eingesetzt. Für ca. zwei Liter ätherisches Öl benötigt man 100 kg Eukalyptusblätter.
Das ätherische Öl ist viel zu intensiv um es innerlich anwenden zu können.
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Zur Behandlung von Atemwegserkrankungen kann man einen Inhalator verwenden. Man kann aber auch mit Hilfe einer hitzefesten Schüssel und einem Handtuch auskommen.
Es kommen dann eine Handvoll Eukalyptus-Blätter (oder das ätherische Öl 3 bis 5 Tropfen) in die Schüssel mit aufgekochtem Wasser. Man beugt sich dann über die Schüssel und der Kopf wird mit dem Handtuch bedeckt. Dem heißen Sud wird sich so weit genähert, wie man es gerade aushalten kann. Geatmet wird ruhig und tief.
Durch diese Anwendung werden die Atemwege befreit und Entzündungen der Haut werden gelindert.
Ölmischung: Das Eukalyptusöl kann man mit einem guten Pflanzenöl vermischen, um es direkt auf die Haut aufzutragen. Dazu nimmt man 10 ml gutes Pflanzenöl und 10 bis 20 Tropfen ätherisches Eukalyptusöl. Die Mischung wird gut vermischt und dann auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Die Anwendung wirkt schmerzlindernd und bekämpft Viren z. B. bei einer Gürtelrose.
Salbe: Im Handel kann man verschiedene Eukalyptus-Salben kaufen. Die stark riechenden Salben sind meist zur Einreibung von Rücken oder Brust gedacht, während die milderen Salben z. B. für die Nase bei Schnupfen gedacht sind. Zudem enthalten viele Rheumasalben Eukalyptus.
Auch eignet sich die Salbe bei Arthrose und Muskelkater.
Zur Herstellung einer eigenen Eukalyptussalbe benötigt man 30 ml gutes Pflanzenöl, 2 g Bienenwachs und 20 bis 50 Tropfen ätherisches Eukalyptusöl.
Will man eine milde Salbe zubereiten, nimmt man nur ca. 5 Tropfen Eukalyptusöl.
Zur Zubereitung der Salbe füllt man das Öl und das Bienenwachs in ein hitzefestes Glas. Dann stellt man das Glas in ein heißes Wasserbad. Wenn das Bienenwachs geschmolzen ist, nimmt man das Glas aus dem Wasserbad.
Nun wird das ätherische Öl in die Salbe getropft und das Glas geschwenkt. Die Mischung härtet nach mehreren Stunden aus, die Salbe ist nun fest und kann verwendet werden.
Eukalyptus (Eucalyptus globulus) – Umschläge, Bäder und Duftlampe
Umschläge: Für einen Umschlag wird ein Tuch mit Eukalyptustee getränkt. Das feuchte Tuch wird dann auf die betroffene Hautstelle aufgelegt. Das Tuch kann man auch mit wenigen Tropfen Eukalyptusöl beträufeln.
Der Tee hat jedoch den Vorteil, dass er neben dem ätherischen Öl noch andere Stoffe enthält. So z. B. Gerbstoffe, Bitterstoffe, Harze usw.
Bäder: Ein Eukalyptus-Bad kann man mit starkem Eukalyptustee, ätherischem Eukalyptusöl oder mit fertigen Bademischungen anrichten.
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Für ein Vollbad mit Eukalyptustee nimmt man bis zu 2 Liter Tee, bei ein Vollbad mit Öl benötigt man 5 bis 10 Tropfen und bei Fertigmischungen hält man sich an die Anweisungen des Herstellers.
Ein Vollbad wirkt gegen Erkältungen, ist anregend, lindert Gelenkbeschwerden und wirkt gegen großflächige, entzündliche Hautprobleme.
Das Bad sollte nicht länger als 20 Minuten dauern, da es sonst zu Kreislaufproblemen kommen kann.
Duftlampe: Eine mit Eukalyptusöl gefüllte Duftlampe kann die Raumluft desinfizieren und erfrischen. Für diese Art der Anwendung kommen 2 bis 3 Tropfen ätherisches Eukalyptusöl in eine mit Wasser gefüllte Duftlampe.
Durch das verdampfende Öl werden Bakterien in der Luft abgetötet und Insekten vertrieben. So kommt es zu weniger Mückenstichen auf der Haut.
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