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Gicht (Hyperurikämie)

Symptome
Der Begriff Gicht (Hyperurikämie) umfasst verschiedene Stoffwechselerkrankungen. Verursacht wird die Erkrankung durch einen erhöhten Harnsäure-Spiegel (Hyperurikämie) im Blut und kann ihrerseits unterschiedliche Folgeerkrankungen auslösen.

Ca. 80 % der an Gicht erkrankten sind Männer. Die Krankheit tritt meist zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf. Frauen bekommen eine Gicht üblicherweise nicht vor Einsetzen der Wechseljahre. Vermutet wird, dass Frauen durch ihre weiblichen Geschlechtshormone bis zu diesen Zeitpunkt einen gewissen Schutz vor der Krankheit haben.

Meist ist das erste Symptom für einen ersten Gichtanfall heftige Gelenkschmerzen, meist in der großen Zehe.

Bei den meisten Gichtkranken besteht eine angeborene Neigung zu einem erhöhten Harnsäurespiegel. Verschiedene andere Auslöser begünstigen jedoch den Ausbruch der Gicht. Dazu gehören z. B.:

  • Medikamente
  • andere Krankheiten
  • ungesunde Ernährung
  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht

Die Krankheit selbst wird auch oft als „Wohlstandskrankheit“ bezeichnet.
Gichtanfall - Naturheilung
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Inhalt

Gicht (Hyperurikämie) – Beschreibung

Harnsäurespiegel ist erhöht – warum?
Die Purine stammen aus zwei Quellen
Ist der Harnspiegel im Blut erhöht, gibt es drei mögliche Ursachen

Man unterscheidet die Gicht in verschiedene Formen, so z. B. in die:
Primäre Form
Sekundäre Form

Gicht – Was löst einen Gichtanfall aus?
Gicht Diagnose
Gicht – Behandlung / Therapie
Gicht - Es kommen folgende Medikamente infrage:
Gicht – Allgemeinmaßnahmen
Ernährung: Die wichtigsten Regeln
Gicht Vorbeugen
Gicht (Hyperurikämie) – Beschreibung

Die eine Gicht-Krankheit als solche gibt es nicht. Gicht (Arthritis urica) ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Stoffwechselstörungen und deren Folgeerkrankungen. Verursacht wird Gicht in erster Linie durch einen erhöhten Harnsäurespiegel (Hyperurikämie). Durch einen erhöhten Harnsäurespiegel lagern sich überall in den Gelenken Harnsäurekristalle ab. Diese Kristalle stören die Stoffwechselvorgänge an mehreren Stellen des Körpers und entwickeln im Laufe der Zeit weitere Beschwerden.

Überschreitet der Harnsäurespiegel einen bestimmten Wert, kommt es zu einem sogenannten Gichtanfall. Diese treten mit plötzlich auftretenden starken Schmerzen in verschiedenen Gelenken einher. Am häufigsten betrifft es den großen Zeh (Großzehen-Grundgelenk), das Knie und die Finger. Direkter Auslöser der Schmerzattacke ist nicht selten ein üppiges Mahl oder reichlicher Alkoholgenuss.

Der Gichtanfall hält unbehandelt einige Stunden bis hin zu einigen Tagen an. Meist klingen die Symptome dann langsam wieder ab. Bis ein nächster Gichtanfall eintritt kann einige Zeit vergehen bis hin zu mehreren Monate bis Jahre. Die Dauer der Gichtanfälle und die Zeiträume, die dazwischen liegen, variieren individuell bei den Betroffenen.
Harnsäurespiegel ist erhöht – warum?

Durch den Abbau von Purinen im Körper entsteht Harnsäure.

Die Purine stammen aus zwei Quellen

  • Purine befinden sich in der Nahrung, besonders in Innereien, Fleisch und Wurst.
  • Purine sind jedoch auch normale Bausteine von Körperzellen. Durch den Abbau oder beim Zerfall von Zellen werden im Organismus Purine freigesetzt.

Ist der Harnspiegel im Blut erhöht, gibt es drei mögliche Ursachen

  • Zu viele Purine im täglichen Essen.
  • Es zerfallen zu viele Zellen und im Körper entsteht vermehrt Harnsäure.
  • Es wird zu wenig Harnsäure über die Nieren ausgeschieden.

Meist tritt mehr als eine Fehlsteuerung auf. Auch spielen genetische Veränderungen bei der Entstehung der Gicht eine wichtige Rolle. So finden sich meist auch bei Verwandten des Betroffenen, Fälle von erhöhtem Harnspiegel.
Man unterscheidet die Gicht in verschiedene Formen, so z. B. in die

Primäre Form: Die Ursache hier ist ein angeborener Stoffwechseldefekt für die Hyperurikämie. Die Niere scheidet weniger Harnsäure aus als nötig wär. Sehr selten kommt es vor, dass ein Enzymdefekt schuld daran ist, dass der Körper zu viel Harnsäure herstellt.

Sekundäre Form: Die Hyperurikämie wird bei dieser Form durch andere Krankheiten oder Störungen hervorgerufen. So z. B. als Folge einer Leukämie oder anderer Blutkrankheiten, bei denen Zellen abgebaut werden. Zudem kann es zu einer Hyperurikämie durch Nierenerkrankungen oder bestimmter Medikamente kommen.
Gicht – Was löst einen Gichtanfall aus?

Wenn bereits eine versteckte Neigung zu Gicht besteht, können äußere Faktoren krankheitsfördernd oder anfallauslösend sein. Vor allem purinreiche Lebensmittel und alkoholische Getränke oder Stoffwechselschwankungen, wie bei strengen Diäten und Diabetes mellitus. Zudem kann es durch körperlichen Stress, z. B. einer Verletzung, ungewöhnlichen Anstrengungen oder Infektionen zu einem Gichtanfall kommen.
Gicht Diagnose

Nach einer ausführlichen Anamnese folgt eine körperliche Untersuchung des Betroffenen. Der Arzt wird die Gelenke, den Bauch und die Unterbauchorgane abtasten, um Druckempfindlichkeiten oder Schmerzen zu lokalisieren. Der Arzt kann hierbei auch feststellen ob sich knotige Gewebsveränderungen über den Gelenken (sogenannte Gicht- Tophi) befinden. Dazu kommen Bewegungstests, um eventuelle bestehende Beeinträchtigungen der Gelenke festzustellen.

Gicht- Tophi- Harnsäurekristalle lagern sich in Gelenken, Schleimbeuteln, Sehnen, Haut, Ohrknorpel und Nieren ab. Es können sich – vor allem an der Ohrmuschel, im Gelenk oder seiner Umgebung – sichtbare Knötchen bilden, sogenannte Gicht-Tophi. Einfach gesagt, dass sind Verklumpungen aus Harnsäurekristallen.

Durch eine Blutuntersuchung wird festgestellt, wie hoch der Harnsäurespiegel ist. Bei einem gesunden Menschen liegen die Harnsäurewerte zwischen drei und sechs Milligramm pro 100 Milliliter Blutserum. Man spricht von einer Hyperurikämie ab Werten von über 6,5 Milligramm pro 100 Milliliter Blutserum.

Nach einem akuten Gichtanfall sinkt die Konzentration der Harnsäure wieder auf normale Werte. Abgesichert wird die Diagnose dann durch erhöhte Entzündungsparameter. Dazu gehört ein erhöhter Wert des C-reaktiven Proteins, eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen und eine erhöhte Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit (BSG).

Ist die Diagnose dann immer noch nicht sicher, wird durch eine Gelenkpunktion Gelenkflüssigkeit entnommen. Unter dem Mikroskop sind darin Harnsäurekristalle zu sehen.

Ist die Gicht weiter fortgeschritten, lassen sich auch auf einem Röntgenbild die typischen Gelenkveränderungen feststellen.
Gicht – Behandlung / Therapie

Der Krankheitsverlauf der Gicht ist von Patient zu Patient sehr unterschiedlich. Ziel bei jeden Betroffenen ist es, den Überschuss von Harnsäure im Blut zu reduzieren. Die Behandlung sollte frühestmöglich einsetzen, da sonst Schmerzen und später Folgeerkrankungen wie dauerhafte Gelenkveränderungen oder Nierenschäden drohen.
Gicht - Es kommen folgende Medikamente infrage

  • bestimmte kortisonfreie entzündungshemmende Medikamente
  • Colchicin (ist ein Medikament zur Therapie des akuten Gichtanfalls und in niedriger Dosierung auch zur Prophylaxe geeignet)
  • Kortisonpräparate als Tabletten oder als Spritze direkt ins Gelenk
  • Allopurinol ist ein Medikament, das die Bildung der Harnsäure unterdrückt
  • Febuxostat, ein neu entwickelter Wirkstoff. Kann alternativ zu Allopurinol eingesetzt werden, um erhöhte Harnsäurespiegel zu senken, die bereits zu Ablagerungen geführt haben.
  • Benzbromaron (Urikostatikum), um das Ausscheiden der Harnsäure zu fördern
Gicht – Allgemeinmaßnahmen

  • Hochlagerung des betroffenen Gelenks
  • kühle Umschläge
  • leichte purinarme Kost
  • ausreichend Trinken
Ernährung: Die wichtigsten Regeln

  • umstellen auf eine purinarme Kost
  • sehr üppige Mahlzeiten, Fasten und Durstphasen vermeiden
  • mindestens zwei Liter Flüssigkeit am Tag trinken, sofern aus medizinischer Sicht nichts dagegen spricht
  • Alkoholgenuss stoppen
  • Übergewicht langsam reduzieren – durch gesunde Ernährung und viel Bewegung. Auf "Radikaldiäten" verzichten
  • Vorsicht bei Fleisch, bestimmten Fischsorten, Hülsenfrüchten (wie Erbsen, Linsen, weiße Bohnen) und Hefe. Sie sind sehr purinreich! Hier ist Zurückhaltung geboten. Auf die äußerst purinreichen Innereien am besten ganz verzichten.
  • Als gute Quelle für Eiweiß kommen Milch- und Milchprodukte sowie Eier infrage.
  • Auch eine hohe Fettzufuhr ist ungünstig. Lebensmittel möglichst fettarm zubereiten (dünsten, grillen).
  • Günstige Lebensmittel sind – mit Ausnahmen – Obst, Gemüse, Salate, Kartoffeln. Eher purinreich und damit ungünstig sind zum Beispiel Spinat und Rosenkohl.
  • Vitamin C hat einen milden harnsäuresenkenden Effekt.

Das Fleisch sollte am besten gekocht werden, da beim Kochen die Purine aus dem Fleisch in die Brühe gelangen.
Gicht Vorbeugen

Wenn Gicht in der Familie liegt, ist es sinnvoll, der Gicht schon in jungen Jahren vorzubeugen. Eine gute Vorsorge kann den Ausbruch der Gicht in vielen Fällen verhindern.

Dazu ist es vor allem wichtig, sich möglichst purinarm zu ernähren.

Solange keine Gicht oder erhöhten Harnsäurewerte (Hyperurikämie) bestehen, braucht man nicht auf deftige Fleischmahlzeiten zu verzichten, aber man sollte nicht täglich Fleisch essen und auch keine riesigen Mengen.

Außerdem sollte man mit Alkohol zurückhaltend sein und stattdessen lieber große Mengen nichtalkoholischer Getränke trinken.

Mindestens 2 Liter sollten täglich getrunken werden, damit die Niere ausreichend Harnsäure ausspülen kann.

Positiv ist Nahrung mit viel natürlichem Vitamin C und Folsäure, z.B. Erdbeeren. Die Einlagerung der Harnsäurekristalle in die Gelenke wird reduziert.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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