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Gürtelrose – Erhöhtes Schlaganfallrisiko?

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Ein vorübergehendes erhöhtes Risiko einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen, haben Menschen, die an einer Gürtelrose erkrankt sind.

Viren, die diese Krankheit auslösen, trägt fast jeder Erwachsene in sich.

Zwei aktuelle Studien zeigen auf, das bei einer Gürtelrose auch das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt vorübergehend erhöht ist.

Wer als Kind an Windpocken erkrankt war, kann später einmal an einer Gürtelrose erkranken. Genannt wird diese Krankheit auch Herpes Zoster. Sie äußert sich mit langfristig anhaltenden Schmerzen und kann in einigen Fällen auch zu lebensgefährlichen Komplikationen führen.

Aber das ist nicht alles, denn zwei aktuellen Studien zufolge steigt bei einer Gürtelrose auch das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt vorübergehend an.

Ausgelöst wird die Kinderkrankheit Windpocken durch die Varizella-Zoster-Viren. Diese Viren verschwinden auch nicht nach Heilung der Windpocken aus dem Körper, sondern ziehen sich in die Wurzeln der Hirn- und Rückenmarksnerven zurück. Dort ruhen sie ein Leben lang. Ist jedoch die Immunabwehr irgendwann einmal geschwächt, ist es möglich dass die Viren einen Nerv entlangwandern und schmerzhafte Bläschen auf der Haut verursachen.

Weltweit tragen 95 % der Erwachsenen den Virus in sich. Ein Drittel dieser Menschen wird irgendwann eine Gürtelrose bekommen. Meist sind die Patienten über 60 Jahre alt. Die über 60 jährigen machen einen Anteil von fast 50 % aus.
Studie

Eine veröffentlichte Studie in Mayo Clinic Proceedings zeigt auf, dass in den ersten drei Monaten nach der Infektion deutlich mehr Schlaganfälle auftraten.

Barbara P. Yawn und ihr Team vom Olmsted Medical Center untersuchten 4.862 über 60-jährige in Olmsted County im US-Bundesstaat Minnesota, die eine Herpes Zoster Infektion hinter sich hatten.

Verglichen wurden die Daten mit einer Gruppe Gleichaltriger aus derselben Umgebung ohne eine Erkrankung an Gürtelrose.
Schlaganfall

Zwar hatten die Erkrankten an einer Gürtelrose noch weitere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf- Erkrankungen, da ihr Gesundheitszustand generell schlechter war. Doch auch nach Bereinigung dieser Faktoren war das Schlaganfallrisiko in den ersten drei Monaten nach der Gürtelrosenerkrankung noch um 53 % erhöht. Es bekamen in diesem Zeitraum 0,7 % der Untersuchten einen Schlaganfall in den ersten drei Monaten gegenüber 0,4 % der anderen Gruppe.
Herzinfarkt

Der Zusammenhang zwischen Gürtelrose und Herzinfarkt nach drei Monaten wurde nicht eindeutig festgestellt. Zwar wurde ein leichter Anstieg drei Monate nach der Infektion festgestellt (0,5 % statt 0,3 %), war aber nicht eindeutig genug nachweisbar. Um diesen Nachweis besser führen zu können wollen die Forscher eine größere Patientengruppe in ihre Studie einführen.

Das tat jedoch schon ein Team um Caroline Minassian von der London School of Hygiene and Tropical Medicine. Veröffentlicht wurde die Studie in PLOS Medicine.

Untersucht wurden Daten einer großen amerikanischen Krankenversicherung. Es wurden Daten von über 65 Jahre alten Patienten ausgewertet, die innerhalb von fünf Jahren nach dem Auftreten einer Gürtelrose entweder einen Schlaganfall, dass waren 42.954 Menschen oder einen Herzinfarkt, dass waren 24.237 Menschen, erlitten. Das Team verglich die Daten, mit denen von Gleichaltrigen ohne Gürtelrose.

Durch die Auswertung der Daten stellten sie fest, dass in der ersten Woche nach einer Infektion (Gürtelrose) das Risiko für einen Schlaganfall um 2,4-fach und für einen Herzinfarkt um 1,7-fach erhöht war.

Das Risiko an einem Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erkranken, ging in den folgenden 6 Monaten auf ein normales Maß zurück.

Jedoch blieb beim Schlaganfall bis zu drei Monaten das Risiko erhöht. In der zweiten bis vierten Woche lag es noch bei 1,6-fach und in der fünften bis zwölften Woche noch bei 1,2-fach.

Beim Herzinfarkt ging das Risiko viel schneller auf ein normales Maß zurück.
Fazit: Das erhöhte Risiko bei einer Gürtelrose an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erkranken, kann auch durch verschiedene biologische Mechanismen erklärt werden, führen die Forscher der beiden Studien aus.

Um an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken sind auch andere Infektionen verantwortlich. Das zeigen verschiedene Untersuchungen auf. Auch eine Entzündung könnte zu einer Thrombose und damit zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen, wenn die Blutgefäße schon von Arteriosklerose betroffen sind. Weitere Faktoren sind Blutdruck, Stress und Schmerzen bei einer Infektion mit Gürtelrose.

Barbara P. Yawn führte noch aus, dass andere Studien gezeigt hätten, dass das Virus die Beschaffenheit der Gefäße sowie das zentrale Nervensystem zu beeinflussen scheint.
Vorsorge

Seit 2013 gibt es eine Impfung gegen das Zoster-Virus. Diese Impfung ist in Deutschland für Personen ab 50 Jahren seit 2013 zugelassen, um Komplikationen einer Gürtelrose vorzubeugen.

Diese Impfung reduziert das Risiko, an Gürtelrose zu erkranken, um etwa 50 %. Leider nimmt die Wirksamkeit des Impfstoffs im erhöhten Alter immer weiter ab.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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