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Hilft ein Bakterium beim Abnehmen?

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Der Darm spielt bei Übergewicht eine wichtige Rolle. Das Gewicht wird offenbar vor allem von bestimmten Bakterien beeinflusst, so eine neue Studie.

Wissenschaftler wissen das schon lange, dass der Darm bei Übergewicht eine wichtige Rolle spielt.

Im Darm befinden sich gut 100 Billionen Bakterien.

Emeran Mayer, Gastroenterologe und Mikrobiom-Forscher von der University of California in Los Angeles sagt: „Ich glaube, dass die Darmmikroben der Schlüssel für die menschliche Gesundheit sind“.

Die Bakterien des Darms bezeichnet die Forschung häufig als Mikrobiom – ihm schenken Wissenschaftler in den letzten Jahren besondere Aufmerksamkeit. Man kann es sich wie ein Ökosystem vorstellen. Inzwischen werden sogar Zusammenhänge zwischen den Darmflora-Bakterien und psychischen oder neurologischen Erkrankungen untersucht. Welche Arten von Bakterien im Darm vorkommen, scheint sich von Mensch zu Mensch nicht zu unterscheiden – wohl aber, wie viele Bakterien einer bestimmten Spezies im jeweiligen Mikrobiom vorhanden sind.

Belgische Forscher haben jetzt herausgefunden, dass das Bakterium Akkermansia muciniphila, dass im Darm für die Neubildung von Schleimhaut verantwortlich ist, vermutlich auch unser Gewicht beeinflusst.

Das Mikrobiom (Darmflora) beinhaltet alle Bakterien, die im Darm leben. Die Darmflora verändert sich zum Beispiel bei bestimmten Stoffwechselstörungen, Darmkrankheiten oder Übergewicht.

Bekannt ist, dass sich das Bakterium Akkermansia muciniphila im Darm bei Patienten mit Diabetes oder Adipositas (Übergewicht) verringert. Dadurch schrumpft die Darmschleimhaut und ist dadurch weniger geschützt. So steigt das Risiko für eine Entzündung.

Das Wissenschaftsteam von der Katholischen Universität Louvaine in Belgien hat jetzt untersucht wie sich das Bakterium zum Beispiel auf den Fettstoffwechsel und das Gewicht auswirkt.

Veröffentlicht wurden die Ergebnisse der belgischen Forscher im Fachblatt Nature Medicine.

Studie

An dieser ersten Studie, bei der es um sogenannte neue Probiotika geht, nahmen 40 Übergewichtige bis adipöse Probanden mit einer Insulinresistenz teil. Bei diesen Patienten hatte das Insulin nicht mehr die gewünschte Wirkung, so dass die Zellen nicht mehr genug Zucker aus dem Blut aufnehmen konnten. Auch litten die Teilnehmer an Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Fettleibigkeit.
Till Strowig, Forscher am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, der nicht an der Untersuchung beteiligt war, sagte unter anderem: „Alte Probiotika gibt es schon seit längerem. Meist werden diese als Nahrungsergänzungsmittel genutzt und so ist die neue Studie in diesem Bereich ein Meilenstein.

Das Forscherteam teilte die Teilnehmer in drei Gruppen ein. Die erste Gruppe bekam abgetötete A. muciniphila, die zweite Gruppe lebende A. muciniphila und die letzte Kontrollgruppe erhielt ein Placebo.

Zudem wussten weder die Teilnehmer noch die Wissenschaftler, wer welches Präparat erhielt. Zudem sollten alle Teilnehmer ihre bisherigen Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten beibehalten. Der Zeitrahmen der Behandlung dauerte drei Monate.

Die Abschlussuntersuchung ergab, dass sich der Stoffwechsel und das Körpergewicht der Teilnehmer durch das Bakterium ganz ohne zusätzliche Diät verbesserte.

Die aktuelle Studie bestätigte vorausgegangene Experimente an Mäusen, bei denen A. muciniphila die Entwicklung von Adipositas und Typ 2-Diabetes verhinderte.
Am meisten profitierten die Probanden, die die abgestorbenen Bakterien bekamen. Einige Patienten in dieser Gruppe verloren etwas mehr als zwei Kilo ihres Körpergewichtes und die Fettmasse war im Vergleich zum Ausgangswert um etwas mehr als ein Kilo zurückgegangen. Auch hatten sich die Leberwerte verbessert. Nebenwirkungen wurden während der Untersuchung nicht festgestellt.

Da an der Studie nur 40 Personen teilnahmen, muss jetzt eine groß angelegte klinische Studie folgen, damit überprüft werden kann, ob die Behandlung tatsächlich so vielversprechend ist, wie es diese Pilot-Studie zeigt.
Das Mikrobiom (Darmflora)
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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