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Hörsturz - unvermittelten Hörverlust

Symptome
Plötzlich hört man auf einem Ohr nicht mehr richtig, dann kann es sich um einen Hörsturz handeln. Warum es zu diesem unvermittelten Hörverlust kommt, ist meist unklar.

Vermutet wird unter anderem, das Überlastung, Termindruck und Hektik mitverantwortlich für einen Hörsturz sind. Denn nicht selten streikt das Hörorgan genau dann, wenn der Stress am größten ist. Ein Zusammenhang konnte bis heute jedoch nicht eindeutig bewiesen werden.

Nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen glaubt man, dass Stress bei einem Hörsturz keine große Rolle spielt, wie lange angenommen.
Inhalt

Hörsturz – Was ist das?
Hörsturz – Wann kann es dazu kommen?
Aufbau der Ohren
Hörsturz – Symptome
Hörsturz - Begleitende Symptome
Hörsturz – Diagnose
Der einfache Stimmgabeltest
Das Ton-Audiogramm
Hirnstamm-Audio metrie (BERA)
Weiterführende Untersuchungen
Hörsturz – Therapie
Verschieden Therapiemöglichkeiten:
Rheologische Therapie
Ionotrope Therapie:
Hyperbare Sauerstofftherapie:
Hörsturz – Diagnose
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Hörsturz – Was ist das?

Man spricht von einen Hörsturz (bzw. Ohrinfarkt), wenn es plötzlich zu einem einseitigen Hörproblem bis hin zum Hörverlust kommt. Das geschieht meist ohne erkennbare Ursache. Der Betroffene verspürt ein dumpfes Gefühl im Ohr, wie als wenn es mit Watte verstopft wäre oder er Ohrstöpsel im Ohr hätte. Auch kann es zu Ohrgeräuschen (akuter Tinnitus) kommen.

Die Symptome muss jeder Betroffene sehr ernst nehmen und sich innerhalb kürzester Zeit einem HNO-Arzt vorstellen.
Hörsturz – Wann kann es dazu kommen?

In jede Altersgruppe kann es zum Hörsturz kommen. Im Kindesalter kommt es jedoch sehr selten zu einem Hörsturz.

Daten der Deutschen Tinnitus-Liga belegen, dass in Deutschland ca. 150.000 Menschen jedes Jahr einen Hörsturz erleiden. Auch für diese Betroffenen gilt, dass die Ursachen oft nicht genau zu klären sind. Meist kommen mehrere Faktoren zusammen, so z. B. Durchblutungsstörungen des Innenohrs, eine Mittelohrentzündung, Blutdruckschwankungen, ein Schlaganfall oder Grunderkrankungen, speziell Stoffwechselprobleme ,wie z.B. Diabetes mellitus oder Herzerkrankungen, die zu Gefäßveränderungen im Innenohr führen, können sich ebenfalls ungünstig auf die Durchblutung im Ohr auswirken und einen Hörsturz begünstigen

Zu einem Hörsturz kommt es meistens nur auf einem Ohr. Das beide Ohren zum gleichen Zeitpunkt betroffen sind, kommt so gut wie nie vor.

Nicht jeder Hörverlust ist ein Hörsturz. So kommt es auch zum Hörverlust bei einer bakteriellen Infektion, so z. B. einer Mittelohrentzündung oder einer Borreliose, einer Virusinfektion, so z. B. bei Masern, Mumps, einer HIV-Erkrankung, Herpes zoster, Herpes simplex, bei einem Pfropf aus Ohrenschmalz oder aber nach einem lauten Knall.
Aufbau der Ohren

Äußeres Ohr: Hierzu gehören die Ohrmuschel, der Gehörgang und das Trommelfell.
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Mittelohr: Dazu gehören die Mittelohrhöhle (Paukenhöhle- Cavum tympanica), das Gehörknöchelchen, die luftgefüllten (pneumatischen) Nebenräume (Mastoid) und die Eustachischen Röhre (Ohrtrompete, Tuba auditiva).

Innenohr: Im Innenohr befinden sich zwei vollkommen verschiedene Organe, zum ersten das Hör- und zum zweiten das Gleichgewichtsorgan.
Wie hören wir?

Der Schall (Töne, Geräusche oder Stimmen) gelangt durch den Gehörgang zum Mittelohr. Durch das Trommelfell und Gehörknöchelchen werden die Signale weiter an das Innenohr geleitet. Im Innenohr werden die Schalleindrücke in elektrische Nervensignale umgewandelt und schickt sie über die Nerven zum Gehirn – wir hören.
Hörsturz – Symptome

Ohrenschmerz ist kein Symptom für einen Hörsturz. Schmerzen in einem Ohr haben meist eine andere Ursache und weisen auf ein anderes Krankheitsbild hin, z. B. auf eine Entzündung. Kommt es aber zusätzlich zu einem watteartigen Geräusch im Ohr mit eventuellen Schwindelattacken kann das dann durchaus auf einen Hörsturz hindeuten.

Kommt es zu einem Hörsturz funktioniert der erste Teil des Hörvorgangs normal. Der Schall erreicht das Innenohr ohne Probleme. Ab dem Innenohr hakt es dann plötzlich mit der Informationsübermittlung.

  • Keine Ohrenschmerzen
  • Anfallsartiges Vorkommen
  • Nur ein Ohr ist betroffen
  • Auftreten ohne erkennbare Ursache
  • Watteartiges Gefühl im Ohr
Hörsturz - Begleitende Symptome

  • Gefühlsstörungen am Außenohr (z. B. einem pelzigen Gefühl um die Ohrmuschel herum, als sei sie "in Watte gepackt").
  • Ohrendruck (z. B. Druckgefühl im betroffenen Ohr – so als stecke ein großer Wattebausch fest im Gehörgang).
  • Tinnitus (z. B. ein ständiges Pfeifen, Klingeln oder Rauschen. Diese Geräusche nimmt nur der Betroffene wahr. Andere können sie nicht hören.
  • Schwindelgefühl (Treten Ohrgeräusche, Drehschwindel und Hörverlust in Kombination und anfallsartig auf, spricht das eher für eine andere Erkrankung: den Morbus Meniére.
  • Verfremdungseffekte beim Hören (nicht richtiges Erkennen von bekannten Geräuschen, Sprache oder Musik).

Bei ca. 25 % der Betroffenen mit einem Hörsturz werden zusätzlich Herz-Kreislauf-Beschwerden festgestellt.
Hörsturz – Diagnose

Der Hals-Nasen-Ohrenarzt ist der richtige Ansprechpartner um eine Diagnose zu erstellen.

Der Facharzt wird sich erst einmal nach den Symptomen und der Krankheitsgeschichte erkundigen. So wird er den Betroffenen fragen, ob er starkem Lärm ausgesetzt war, wie z. B. einem lauten Knall. Auch wird er nach der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten fragen, da es Medikamente gibt, die Hörstörungen auslösen können.

Dem Patienten wird eine Blutprobe entnommen, da das Blutbild einige Hinweise geben kann, ob die Hörminderung durch verdicktes Blut verursacht wurde und ob Bluterkrankungen, Entzündungen oder Infektionen vorliegen.

Nachdem die Anamnese abgeschlossen ist, untersucht der Arzt das betroffene Ohr.

Mit Hilfe bestimmter für das Ohr ausgelegter Instrumente, wie z. B. dem Ohrenspiegel oder Untersuchungsmikroskop, begutachtet er das Ohr. Anschließend wird das Gehör überprüft.

Danach folgen Tests um die Hörfähigkeit des Betroffenen festzustellen. Dazu gehören folgende Test:
Der einfache Stimmgabeltest: Dieser Test liefert Hinweise, wo die Störung ihren Ursprung hat. Der Arzt schlägt eine normale Stimmgabel an, dann setzt er sie an bestimmte Punkte am Kopf des Betroffenen an, auch hält er sie vor dem Ohr an. Der Patient muss dem Arzt dann sagen, wie lange er den Ton hört oder in welchem Ohr er den Ton lauter hörte. Dieser Test liefert Rückschlüsse über die Art der Schwerhörigkeit. Auch ermittelt der Arzt durch den Test, ob eine Schallempfindungsstörung vorliegt, die dann auf ein Problem im Innenohr hindeutet, bei den Nerven oder im Gehirn. Diese Diagnostik passt unter anderem auch zum Hörsturz.
Das Ton-Audiogramm: Hier überprüft der Arzt, ab welcher Tonhöhe der Betroffene nicht mehr ausreichend hören kann. Der Patient setzt sich auf seinem Hinterhaupt Kopfhörer auf. Es werden dann nacheinander bestimmte Tön mit anschwellender Lautstärke eingespielt. Sobald der Patient einen Ton wahrnimmt, sagt er Bescheid. Der Arzt kann durch diese Technik die Formen des Hörsturzes abgrenzen, je nachdem welche Tonhöhen der Patient schlechter hört als zu erwarten war.
Die Tympanometrie: In den Gehörgang wird eine Sonde platziert, die den Gang nach außen abdichtet. Unter verschiedenen Druckverhältnisse werden Töne auf das Trommelfell geschickt. Der Schall, der vom Trommelfell reflektiert wird, wird dann gemessen. Bestimmte Messwerte deuten auf eine Erkrankung des Mittelohrs hin.
Hirnstamm-Audio metrie (BERA): Überprüfung der Funktion der Gehörnerven und der Hirnregion, die am Hörvorgang beteiligt sind.
Weiterführende Untersuchungen

Auch testet der Facharzt den Gleichgewichtssinn, da das Gleichgewichtsorgan sich in enger Nachbarschaft zum Hörorgan befindet. Erst recht, wenn der Patient Schwindelgefühle hat. Dazu gehören Prüfungen der Augenbewegungen unter verschiedenen Bedingungen, so z. B. in Ruhe, nach Kopfschütteln, nach Änderungen der Lage, nach Spülungen des Gehörgangs mit kaltem und warmem Wasser sowie verschiedene Koordinationsprüfungen.
Zudem wird bei Verdacht auf einen Hörsturz der Blutdruck gemessen, um festzustellen, ob ein zu niedriger oder ein zu hoher Blutdruck mit dem Hörsturz in Verbindung gebracht werden kann. Auch eine Ultraschaluntersuchung der Halsschlagadern kommt in Betracht, um Engstellen der Halsschlagadern, die zu Durchblutungsstörungen führen, festzustellen. Dadurch kann es zu Hörproblemen kommen.

Die Diagnose Hörsturz wird meist im Ausschluss-Prinzip erstellt. Das heißt, erst wenn kein anderer Auslöser (Erkrankung, lauter Knall oder Stress, usw.) für den Hörsturz verantwortlich gemacht werden kann, kommt es zur Diagnose Hörsturz.

Zudem kommen bildgebende Verfahren zum Einsatz, so z. B. eine Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT). Auf den Bildern würde man Verletzungen oder Tumore (Akustikusneurinom) im Bereich des Hörorgans erkennen können.

Hinweis: Das Akustikusneurinom (Vestibularisschwannom) ist ein gutartiger Tumor des Hör- und Gleichgewichtsnerv. Der Tumor ist sehr selten und verursacht Symptome wie Hörverlust und Schwindel. Manchmal kommt es bei diesem Tumor auch zu keinerlei Beschwerden. Kleinere Tumore werden bestrahlt und größere werden operativ entfernt.
Hörsturz – Therapie

Eine einheitliche gezielt Therapie gibt es nicht, da die genauen Ursachen des Hörsturzes nicht bekannt sind und welche Behandlung beim Hörsturz am besten wirkt, ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig geklärt.

Welche Behandlung für den einzelnen Betroffenen in Frage kommt, sollte zwischen Arzt und Patient individuell geklärt werden. Durch zahlreiche unterschiedliche Behandlungsansätze, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten erprobt wurden, ist eine einheitliche Therapie nicht möglich. Eine Überlegenheit einer bestimmten Therapie ist wissenschaftlich noch nicht nachzuweisen.
Verschieden Therapiemöglichkeiten

Intratympanale Therapie: Mit einer Spritze wird ein Kortisonpräparat direkt ins Ohr gespritzt. Vorher wird das Ohr örtlich betäubt, da das Präparat durch das Trommelfell direkt ins Mittelohr gespritzt wird, um den Wirkstoff in höherer Konzentration ins Mittelohr zu bekommen. So kann es per Diffusion in das Innenohr gelangen. Nur sehr selten kommt es bei dieser Methode zu einem bleibenden Loch im Mittelohr oder zu einer Mittelohrentzündung.
Rheologische Therapie: Um den Blutfluss zu verbessern, bekamen Betroffene früher Infusionen mit z. B. Hydroxyethylstärke (HES) über die Vene verabreicht. Allerdings ist HES für diese Therapie seit 2014 nicht mehr zugelassen.
Ionotrope Therapie: Einige Ärzte in Kliniken verabreichen bestimmte Betäubungsmittel (Lokalanästhetika) über die Vene. Sie erhoffen sich dadurch einen Effekt auf die Funktion der Haarzellen (Hör- und Sinneszellen), speziell beim Tinnitus. Diese Therapie sollte jedoch nur von erfahrenden Ärzten ausgeführt werden, da eine genaue Dosierung des Medikaments erfolgen muss, da es sonst zu Herzrhythmusstörungen, Krampfanfällen und ernsten Kreislaufproblemen kommen kann. Zu bedenken ist jedoch, dass es für diese Therapie keine Zulassung gibt, da die Medikamente für die Therapie eines Hörsturzes nicht zugelassen sind.
Hyperbare Sauerstofftherapie: Die Hyperbare Sauerstofftherapie (hyperbare Oxygenierung, HBO) erfolgt in einer Druckkammer, in der der Patient reinen Sauerstoff einatmet. Dieser Vorgang wird mehrmals wiederholt. Der Vorgang soll sich günstig auf das Hörorgan auswirken. Die Therapie wird in speziell dafür hergestellten Druckkammern ausgeführt und ist sehr teuer. In neueren Leitlinien wird die Therapie nicht mehr empfohlen, wird in Ausnahmefällen aber weiterhin angewandt. Vor allem, wenn alle anderen Therapieversuche fehlgeschlagen sind. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese Therapie nicht.
Ohne Aufenthalt in der Druckkammer hat eine Sauerstofftherapie keinen Sinn.
Kortisonpräparate: Über eine Infusion wird ein entzündungshemmendes Mittel verabreicht oder aber es werden Tabletten verschrieben, die man oral einnimmt. Verabreicht werden meist Wirkstoffe, die dem Hormon Kortison aus der Nebennierenrinde ähnlich sind. Dazu gehören Glukokortikoide, wie z. B. Prednisolon. Die Medikamente sollen Entzündungsvorgänge und dadurch entstandene Schwellungen bekämpfen. So lautet die Theorie. Als Nebenwirkung kann es zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel kommen. Diese Therapie ist sehr weit verbreitet und wird auch in den Leitlinien als ein Verfahren der ersten Wahl empfohlen.
Infusionsmaßnahmen: Zur Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes sowie zur Erweiterung der Gefäße gehören Infusionsmaßnahmen zum Standard bei einer Hörsturztherapie. Ebenfalls eingesetzt werden Vitamin-B-Präparate und Procain zur Blockade bestimmter Nerven, die die Gefäße verengen.
Hörsturz – Vorsorge

Direkt vorbeugen kann man einem Hörsturz nicht. Wichtig ist es Dauerstress zu vermeiden, sich immer wieder Momente der Entspannung zu gönnen und sich aus dem Alltagslärm zurückzuziehen.

Zudem sollten sich Menschen mit chronischen Erkrankungen, wie z. B. Diabetes oder Bluthochdruck regelmäßig ärztlich untersuchen lassen.

Raucher sollten ihren Nikotinkonsum überdenken, da Rauchen neben vielen anderen Erkrankungen auch einen Hörsturz fördern kann.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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