Melatonin – Die Einschlafhilfe
Naturheilkunde
Endlich ist sie da – die Einschlafhilfe. Ein freiverkäufliches Produkt aus der Apotheke, in Form von Sprays, Tabletten oder Dragees, dass ein schnelles Einschlafen und einen erholsamen Schlaf verspricht. So wird es zumindest täglich in der Werbung versprochen. Doch was hat es eigentlich mit dem Wirkstoff Melatonin auf sich und was bedeutet das. Bevor man sich also dessen bedient, sollte man sich ein wenig damit befassen.
Melatonin – Was ist das?
Melatonin ist ein körpereigenes Hormon, welches den Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert. Gebildet wird dieses Hormon in der Zirbeldrüse, einem Teil des Zwischenhirns, und zwar abhängig vom Tageslicht. Bei Dunkelheit wird die Produktion angeregt und Müdigkeit stellt sich ein. Der Gegenpart zu Melatonin ist das Hormon Cortisol, dessen Produktion abends verringert wird. Somit wechseln sich Melatonin und Cortisol ab, um den Schlaf-Wach-Rhythmus zu regeln.
Bild: pixabay website5
Durch das freigesetzte Melatonin, was nachts zwischen zwei und vier Uhr am höchsten ist, wird der Blutdruck, die Körpertemperatur und der Energieverbrauch gesenkt – der Körper ist im Ruhemodus.
Melatonin – Das körpereigene Hormon künstlich zuführen
Mit zunehmendem Alter lässt die körpereigene Produktion des Hormons Melatonin nach. Das führt gerade bei älteren Menschen zu den bekannten Einschlafproblemen. Aber auch jüngere können, bedingt durch Job, Stress oder einem nicht gesunden Lebensstil darunter leiden.
Nun verspricht seit einiger Zeit die Einschlafhilfe Melatonin Abhilfe. Und das Interesse ist groß.
Bild: pixabay website5
Tatsächlich sind hochdosierte Melatonin-Präparate in Deutschland verschreibungspflichtig. Sie können, wenn überhaupt, bei Patienten über 55 Jahren, zur kurzfristigen Behandlung eingesetzt werden, wenn die Schlafstörung nicht auf einer anderen Erkrankung beruht. Die Melatonin-Tabletten sollen hierbei den Schlaf-Wach-Rhythmus unterstützen.
Als Nahrungsergänzungsmittel gibt es die Melatonin-Einschlafhilfen in niedrigdosierter Form auch rezeptfrei in der Apotheke zu kaufen, ob in Tablettenform oder als Spray. Dabei wird das Spray als besonders effektiv angepriesen, da die Aufnahme über die Mundschleimhaut direkt ins Blut gelangt.
Melatonin - Nebenwirkungen
Wem verschreibungspflichtiges Melatonin, also hochdosiertes, vom Arzt verordnet wird, wird sicherlich über die möglichen Nebenwirkungen aufmerksam gemacht. So ist die Einnahmezeit wichtig, um den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus beizubehalten. Wer zum Beispiel beim nächtlichen Wachwerden Melatonin zu sich nimmt, spürt die Wirkung möglicherweise noch am Vormittag des Folgetages und ist müde. Berichten zufolge kann es bei der Einnahme von Melatonin zu lebhaften Träumen kommen bis hin zu Albträumen. Zu den seltenen Nebenwirkungen zählen Kopfschmerzen, Schwindel, Mundtrockenheit, Reizbarkeit, Magenkrämpfe und zu einem verringerten Sexualverlangen.
Schwangere und Frauen während der Stillzeit sollten grundsätzlich auf die Einnahme von Melatonin verzichten. Die hochdosierten Präparate sind allerdings ohnehin erst für Patienten ab 55 Jahren zugelassen.
Beim rezeptfreien niedrigdosierten Melatonin wird als häufigste Nebenwirkung angegeben, dass die Wirkung gleich null ist. Besonders bei jüngeren Menschen bleibt die erhoffte Wirkung oft aus.
Melatonin-Einschlafhilfe - Fazit
Das freiverkäufliche künstliche Melatonin, meist als Spray in der Werbung angeboten, kann durchaus beim Einschlafen helfen. Man sollte sich aber nicht zu viel davon erhoffen und schon gar nicht ein erholsames Durchschlafen.
Vorheriger Beitrag: Schlafapnoe Symptome, Diagnose, Therapie Natürliche Behandlung
Nächster Beitrag: Wechseljahre: Auch der Mann hat Wechseljahre