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Melisse (Melissa officinalis)– Naturheilkunde

Naturheilkunde
Die Melisse, auch Zitronenmelisse genannt, kommt ursprünglich aus dem südeuropäischen Raum. Auf Grund der vielfältigen Heilwirkungen wurde diese Pflanze schon im Mittelalter in mitteleuropäischen Gärten angebaut.

Die Blätter der Heilpflanze enthalten ätherisches Öl. Dieses Öl riecht sehr angenehm und wirkt zudem beruhigend.

Melisse, ist eine Pflanze aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).

Die Pflanze kann man im Garten oder in Töpfen anpflanzen. Die beste Erntezeit für die Blätter ist zwischen Juni und Juli. Fertigpräparate aus den Extrakten der Pflanze erhält man zum Beispiel in der Apotheke.

Melissen-Extrakte kann man innerlich sowie äußerlich anwenden.
Naturheilkunde - Melisse
Inhalt

Weitere volkstümliche Namen der Pflanze lauten
Melisse (Melissa officinalis) – Pflanzenbeschreibung
Melisse (Melissa officinalis) – Geschichte
Melisse (Melissa officinalis) - Verwendete Pflanzenteile
Melisse (Melissa officinalis) – Inhaltsstoffe
Melisse (Melissa officinalis) – Heilwirkung
Melisse (Melissa officinalis) – Anwendungsbereiche
Anwendungsgebiete in der Volksheilkunde
Melisse (Melissa officinalis) – Nebenwirkungen/Kontraindikation
Melisse (Melissa officinalis) – Anwendung
Melissentee – Grundrezept
Melissenbad – Grundrezept
Melissen-Tinktur – Grundrezept
Melissenöl – Grundrezept
Melisse - Äußerliche Anwendung
Weitere volkstümliche Namen der Pflanze lauten

Die Melisse, auch Zitronenmelisse genannt ist in der Volksheilkunde auch unter den weiteren Namen bekannt.

So zum Beispiel:

Zahnwehkraut, Bienenkraut, Citronenmelisse, Gartenmelisse, Hasenohr, Herzkraut, Bienensaug, Bienenfang, Ivenblatt, Limonikraut, Mutterkraut, Mutterwurz, Zitronenkraut, Herzbrot, Zitronen-Melisse, Englische Brennessel
Melisse (Melissa officinalis) – Pflanzenbeschreibung

Die mehrjährige Melisse sprießt im März oder April aus dem Boden und sieht zuerst ähnlich aus wie eine Taubnessel oder Minze, mit denen sie auch verwandt ist, aber am zitronenartigen Geruch kann man sie deutlich erkennen.
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Die Melisse ist ein Staudengewächs und wird bis zu 80 cm. hoch. Die Pflanze besitzt gegenständig angeordnete Blätter, die eiförmig aussehen und an den Rändern grob gesägt sind. In den Blattachseln sitzen weiße bis gelbliche, zweilippige Blüten, die zitrusartig duften und sich in Scheinquirlen anordnen.

Melisse gehört zu der Pflanzenfamilie der Lippenblütler (Lamiaceae) und blüht von Juni bis August. Sie wächst bevorzugt in sonniger und windgeschützter Lage, daher liebt sie Weinbaugegenden mit mildem Klima.
Melisse (Melissa officinalis) – Geschichte

Als Heilpflanze ist die Melisse schon seit der Antike bekannt. So hat schon Dioskurides und Plinius Sekundus (23 –79 n. Chr.) Melissen-Extrakte empfohlen. Plinius empfahl zum Beispiel einen frischen Melissensaft mit Honig vermischt als Mittel gegen den grauen Star und empfahl den Saft auch gegen Hysterie. Die Araber schätzten die Melisse für ihre entspannende Wirkung auf das Nervensystem, ihre angstlösende Wirkung unter anderem auch gegen Kopfschmerzen und ihre Wirkung zur Stärkung des Herzens. In Spanien wurde die Melisse von den Arabern schon im 10. Jahrhundert kultiviert angebaut. Von hier aus trat die Melisse auch ihre Reise nach Mitteleuropa an, wo sie überwiegend in Klostergärten angebaut wurde.

Ein Erlass von Karl dem Großen (748 bis 814 n. Chr.), veröffentlicht im „Capitulare de villis“, befahl, dass die Melisse in jedem Klostergarten angebaut werden sollte.

Hildegard von Bingen (1098-1179 n.Chr.) empfahl Extrakte der Melisse zur Stärkung und Erfreuung des Herzens. Zudem verwies sie darauf, dass Melisse angenehme Träume und guten Schlaf bringe.

Auch Paracelsus (1493-1541 n.Chr.) schätzte die Melisse für ihre Wirkung auf das Herz.

Der erste Melissengeist wurde 1611 von Angehörigen des Karmeliter-Ordens zusammengestellt und in Paris eingeführt. Der uns bekannte Klosterfrau-Melissengeist wurde 1775 von der Nonne Maria Clementine zusammengestellt und ist heute noch sehr beliebt.
Melisse (Melissa officinalis) - Verwendete Pflanzenteile

In der Heilkunde wird das gesamte Kraut verwendet.
Melisse (Melissa officinalis) - Inhaltsstoffe

So enthalten die Blätter der Melisse ätherisches Öl, das sich unter anderem aus den Substanzen Citral, Geranial, Neral und Citronellal zusammensetzt. Zudem kommen noch die Stoffe beta-Caryophyllen und sogenannte Lamiaceengerbstoffe wie Rosmarinsäure und Kaffeesäure vor.

  • ätherisches Öl
  • Bitterstoff
  • Gerbstoff
  • Gerbsäure
  • Harz
  • Schleim
  • Glykosid
  • Saponin
  • Thymol
Melisse (Melissa officinalis) – Heilwirkung

Die Melisse gehört zu den Kräutern, die in der Volksheilkunde fast gegen alle Arten von Beschwerden verwendet wird.

Die Schulmedizin spricht der Melisse hingegen nur eine förderliche Wirkung gegen Unruhe und Schlafstörungen zu.

Extrakte der Melisse haben folgende Heilwirkung:

  • anregend
  • antibakteriell
  • aufmunternd
  • beruhigend
  • entspannend
  • krampflösend
  • kühlend
  • pilzhemmend
  • schmerzstillend
  • schweißtreibend
  • virushemmend
Melisse bei Herpesinfektion
Melisse (Melissa officinalis) - Anwendungsbereiche

Das HMPC hat Melissenblätter als traditionelles pflanzliches Arzneimittel eingestuft. Es empfiehlt zum Beispiel eine Anwendung äußerlich bei Herpesinfektion (Lippenbläschen durch Herpes simples HSV-1 und HSV-2). Es ist ein durch klinische Daten festgestelltes Anwendungsgebiet.

Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) ist der wissenschaftliche Ausschuss der Europäischen Arzneimittelagentur, der für die wissenschaftliche Bewertung von pflanzlichen Arzneimitteln zuständig ist.

Die ESCOP empfiehlt Melissen-Extrakte bei Angespanntheit, Unruhe und Reizbarkeit sowie zur symptomatischen Behandlung von Verdauungsbeschwerden wie leichte Bauchkrämpfe; äußerlich zur Behandlung der wunden Stellen (Lippenbläschen) bei Lippenherpes.

Die European Scientific Cooperative on Phytotherapy (kurz ESCOP) ist ein 1989 gegründeter Dachverband nationaler europäischer Gesellschaften für Phytotherapie (Pflanzenheilkunde). In ihm sind auch Mitglieder aus Nicht-EU-Staaten organisiert.

Die Kommission E empfiehlt Extrakte der Melisse als innerliche Anwendung bei funktionellen Magen-Darm-Beschwerden und bei nervös bedingten Einschlafbeschwerden.

Die Kommission E ist eine selbstständige, wissenschaftliche Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes (BGA) und des heutigen Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Deutschland.
Melisse - Anwendungsgebiete in der Volksheilkunde

Das Haupteinsatzgebiet der Melisse ist die Beruhigung des Nervensystems, womit sie gegen nervöse Herzbeschwerden, Schlafstörungen, Unruhe, Reizbarkeit und viele andere nervlich bedingte Beschwerden helfen kann.

Die Melisse gehört zu den Kräutern, die in der Volksheilkunde fast gegen alle Arten von Beschwerden verwendet wird.

Weitere Anwendungsgebiete in der Volksmedizin sind vielfältig.

So kann man Melissen-Extrakte zum Beispiel beifolgenden Beschwerden anwenden

  • Unruhe
  • Nervosität
  • Blutergüsse
  • Bronchitis
  • Erkältung
  • Fieber
  • Husten
  • Insektenstiche
  • Ischias
  • Kopfschmerzen
  • Lippen-Herpes
  • Appetitlosigkeit
  • Asthma
  • Augenringe
  • Blähungen
  • Geschwüre
  • Gicht
  • Angstzustände
  • Grippe
  • Magenleiden
  • Menstruationsfördernd
  • Menstruationsbeschwerden
  • Migräne
  • Milchstau
  • Herzbeschwerden (nervöse)
  • Magenkrämpfe
  • Ohrenschmerzen
  • Periodenkrämpfe
  • Zahnschmerzen
  • Reizbarkeit
  • Schlafstörungen
  • Sodbrennen
  • Unruhezustände
  • Unterleibskrankheiten
  • Wechseljahrsbeschwerden
  • Wunden
Melisse (Melissa officinalis) – Nebenwirkungen/Kontraindikation

Bei bekannten Allergien gegen Melisse müssen Melissenzubereitungen gemieden werden.

Für die Anwendung von Melissenblättern während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor. Für eine Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren reichen die Erkenntnisse noch nicht aus.
Melisse (Melissa officinalis) - Anwendung

Bei Erkältung hilft die Melisse die Atmung zu verbessern und eventuelles Fieber besser auszuhalten. Sogar bei Asthma kann Melissentee die Atmung erleichtern.

Melissentee kann auch bei Kopfschmerzen und Reizungen des Nervensystems helfen.

Wenden Sie ätherische Öle nicht unverdünnt an, da sie Haut und Schleimhaut reizen.

Melissentee hat zudem eine entkrampfende Wirkung auf Magen und Darm und kann nach längerer Krankheit den Appetit anregen.
Melissentee - Grundrezept
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Melissentee - Grundrezept

Übergießen Sie zwei Teelöffel getrocknete Melissenblätter (aus der Apotheke oder dem Reformhaus) mit einer Tasse kochendem Wasser und lassen Sie den Ansatz zehn Minuten lang zugedeckt ziehen, ehe Sie ihn abseihen. Trinken Sie morgens und abends jeweils eine Tasse des frisch zubereiteten Tees.
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Abends hilft Melissentee, auf Wunsch mit Honig, beim Zur-Ruhe-kommen und beim Einschlafen.

Morgens oder bei Abgespanntheit wirkt Melissentee hingegen belebend und erfrischend und gibt Stärke.

Allerdings sollte der Melissentee nicht uneingeschränkt getrunken werden, da Studien warnen, dass die in der Pflanze enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide langfristig in großen Mengen gesundheitsschädlich sein könnten.

Der Tee sollte immer nur in einem begrenzten Zeitraum getrunken werden, also nur während einer Infektion, bei akuten Beschwerden oder stressigen Lebenssituationen.
Melissenbad - Grundrezept

Ein Melissenbad wirkt gegen Depressionen und hilft dabei sich zu entspannen.

Übergießen Sie 50 g getrocknete Melissenblätter mit zwei Liter Wasser und bringen dies zum Kochen, lassen es zehn Minuten ziehen, bevor Sie es abseihen und ins Badewasser geben. Fertigbäder bekommen Sie im Handel.
Melissen-Tinktur - Grundrezept

Übergießen Sie in einem Schraubdeckelglas 50 g getrocknete Melissenblätter mit 70-prozentigem Alkohol, bis sie bedeckt sind und lassen Sie den Ansatz etwa zwei Wochen lang dunkel stehen. Gießen Sie ihn dann durch einen Kaffeefilter und füllen Sie die Tinktur in eine dunkle Flasche ab. Nehmen Sie davon bei Bedarf einen Teelöffel ein. Mit dieser Tinktur können Sie auch ein Kompressentuch tränken und es dann auf schmerzende Gelenke auflegen.

Diese Tinktur kann man gegen die gleichen Beschwerden einsetzen wie Melissentee. Allerdings entfällt dann die entspannende Wirkung, die das Trinken eines warmen Tees ausüben kann.
Melissenöl – Grundrezept

Auf 500 ml Olivenöl kommen 60 Gramm Melissenblätter.
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Die Melissenblätter werden in einem verschließbaren Glas mit 500 ml Olivenöl übergossen. Das Glas wird danach verschlossen und für zwei Wochen an einem warmen sonnigen Ort gestellt. Die Mischung muss für zwei Wochen ziehen. Ab und zu das Glas bitte schütteln. Danach wird das Melissenöl abgeseiht. Das fertige Öl wird an einem lichtgeschützten, kühlen Ort gelagert. Haltbar ist es so für sechs bis neun Wochen.

Genutzt wird dieses Öl zum Beispiel für Hautanwendungen. Es schmeckt aber auch sehr gut in einem Salat.
Melisse - Äußerliche Anwendung

Für die äußerliche Anwendung bei Lippenherpes stehen Salben in Form von Fertigarzneimittel zur Verfügung.

Melissen-Tee kann man auch äußerlich als Umschlag oder Kompresse anwenden.

Dazu tränkt man ein Baumwolltuch mit Melissentee und legt es auf die betroffene Stelle.

Mit solchen Melissen-Umschlägen kann man Geschwüre, Beulen, Blutergüsse, Insektenstiche, aber auch Nervenentzündungen und Milchstau bei stillenden Müttern behandeln.
Tipp: Melisse können Sie im Garten oder auch in Töpfen anpflanzen. Die beste Erntezeit für die Blätter ist zwischen Juni und Juli. Fertigpräparate aus Melissenextrakten sowie getrocknete Melissenblätter erhalten Sie in der Apotheke.
Die Blätter und oberen blühenden Triebe sollte man möglichst wenig anfassen und zügig im Schatten trocknen.

Die getrockneten Pflanzen sollte man nicht in Metalldosen aufbewahren und auch nicht anderweitig mit Metall berühren.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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