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Migräne bei Kindern: Diagnose und Behandlung

Krankheiten

Diagnose

Der erste Ansprechpartner ist der Kinder- oder Hausarzt. Die Diagnose Migräne bei Kindern zu diagnostizieren ist nicht einfach. Je jünger der Patient ist, desto schwieriger ist es für die Kleinen ihre Schmerzen und Beschwerden vernünftig auszudrücken. In manchen Fällen beginnt die Migräne schon vor dem Sprechen. Umso wichtiger sind die Eltern bei der Erstellung der Krankheitsgeschichte (Anamnese). Zusätzlich können Freunde, Verwandte oder Betreuer in der Schule oder im Kindergarten zur Erfassung der Anamnese herangezogen werden, um Auskünfte über Verhaltensauffälligkeiten zu geben. Größere Kinder werden in die Anamnese mit einbezogen.

Der Arzt könnte hier folgende Fragen stellen

  • Kannst Du zeigen, wo es Dir wehtut?

  • Seit wann tut es weh?

  • Hast Du so etwas öfter oder ist dies das erste Mal?

  • Wo tut es denn noch weh, außer im Bauch? (Kinder neigen dazu, ihre Schmerzen in den Bauch zu projizieren.)

  • Ist Dir aufgefallen, ob die Schmerzen immer nach einer bestimmten Situation auftreten?


Nach der Anamnese folgt die körperliche Untersuchung. Der Arzt achtet besonders auf neurologische Ausfälle. Auf Auffälligkeiten an den Augen, dem Gleichgewichtssinn, der Motorik oder der Sensibilität. Zusätzlich wird untersucht, ob die geistige und körperliche Entwicklung der im jeweiligen Alter zu erwartenden Reife entspricht.

Weitere Untersuchungen wie beispielsweise bildgebende Untersuchungen des Schädels (wie ein Kernspin = Magnetresonanztomografie, MRT) sind in manchen Fällen notwendig, um andere Ursachen für die Kopfschmerzen auszuschließen.

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Inhalt

Diagnose
Kopfschmerzkalender
Behandlung der Migräne bei Kindern
Die nichtmedikamentöse Migränebehandlung
Behandlung eines akuten Migräneanfalls beim Kind (nichtmedikamentös)
Medikamentöse Behandlung bei Kindern mit Migräne
Kinder - Migräneprophylaxe
Prognose

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Kopfschmerzkalender

Führen Sie auf jeden Fall einen Kopfschmerzkalender und nehmen Sie diesen bei jedem Arztbesuch mit. In diesem Kalender sollten Sie genau eintragen, wann die Kopfschmerzen auftreten, wie stark sie waren und wie lange sie angehalten haben. Zusätzlich gehören auch die Begleitsymptome dokumentiert wie Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen.

Durch diese detaillierten Aufzeichnungen wird es dem behandelnden Arzt leichter gemacht, Migräne bei Kindern zu erkennen.

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Behandlung der Migräne bei Kindern

Eine Behandlung von Migräne bei Kindern unterscheidet sich von der bei Erwachsenen. Erstens die z. B. nichtmedikamentöse Behandlung bei Kindern ist deutlich wirkungsvoller als bei Erwachsenen. Daher sollte diese Behandlungsform grundsätzlich Vorrang vor dem Einsatz von Medikamenten haben.

Der zweite Unterschied bei der Behandlung von Migräne bei Kindern ist, dass teilweise andere Medikamente eingesetzt werden. Die typischen Migränemedikamente wie Acetylsalicylsäure oder Metoclopramid beim Erwachsenen dürfen bei Kindern nicht angewendet werden. Bei Kindern ist das richtige Therapieverfahren nicht die nicht-medikamentöse und medikamentöse Behandlung keine entweder oder Entscheidung. Das Therapieverfahren sollte eine Kombination aus beiden sein.

Eltern sollten aber auf keinen Fall an ihre an Migräne leidenden Kinder selbst Medikamente verabreichen. Es kann überdosiert werden und zu einem lebensbedrohlichen Zustand des Kindes kommen. Die Migränemedikamente muss ein Arzt speziell für ein Kind auswählen und dabei die richtige Dosierung berechnen.

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Ursachen der Migräne bei Kindern
Bild: clip-dealer.de

Die nichtmedikamentöse Migränebehandlung

Zu dieser Behandlung zählt man unter anderem Therapieformen aus der physikalischen Therapie. Dazu zählen Entspannungsverfahren, autogenes Training, Wärmeanwendungen und das sogenannte Biofeedback.

Diese Verfahren sind teilweise sowohl für den akuten Migräneanfall als auch für die Vorbeugung (Prophylaxe) weiterer Migräneattacken wertvoll. Nach Angaben der Deutschen Migräne und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) sind die nicht-medikamentösen Verfahren durchaus ähnlich effizient wie eine reine medikamentöse Prophylaxe.

Eine sehr gute Entspannungsmethode ist die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson.

Das Kind erzielt durch diese Übungen eine optimale Entspannung des gesamten Organismus. Ganz bewusst werden bei dieser Methode einzelne Muskelgruppen, in einer bestimmten Reihenfolge angespannt, und entspannt; gleichzeitig wird langsam und regelmäßig geatmet.

Durch diese Entspannungsmethode können innere Unruhe und Erregung, sowie Spannungen, Blockaden und Stress abgebaut werden.

Bei den Methoden des Biofeedback-Verfahren lernt das Kind, wie bestimmte Faktoren aus der Umwelt, sich auf seinen Körper auswirken. So achtet es dann z. B. genauer auf Anzeichen von Unwohlsein. Es kann in Zukunft stressauslösende Situationen besser vermeiden oder den Stress leichter bewältigen.

Das Wissen erlaubt es dem Kind einen Migräneanfall besser vorherzusehen, um den Anfall schon im Frühstadium zu behandeln und seine Schmerzmittel frühzeitig einzunehmen, wodurch sie effektiver wirken.

Insbesondere die Methode des Biofeedbacks scheint gerade bei Kindern und Jugendlichen sehr wirkungsvoll zu sein.

Um Migräneattacken vorzubeugen, sollte man dem Kind helfen, mit Triggerfaktoren richtig umzugehen. Ausreichend Schlaf, genügend Flüssigkeit und regelmäßige Mahlzeiten können das Migräneanfallrisiko senken. Daneben sollte man dem Kind ausreichend Möglichkeit geben, sich beim Sport auszutoben und in Ruhephasen zu entspannen. Probleme in der Schule, mit Freunden oder in der Familie sollten in einem angenehmen Rahmen regelmäßig und einfühlsam besprochen und, wenn möglich, mit dem Kind gemeinsam behoben werden.

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Behandlung eines akuten Migräneanfalls beim Kind (nichtmedikamentös)

Bei einem Migräneanfall ihres Kindes fühlen sich Eltern häufig hilflos. Sie können aber schon mit einfachen simplen Maßnahmen dem Kind helfen. Bei einem akuten Migräneanfall sollten Sie dafür sorgen, dass ihr Kind vor allem Ruhe bekommt. Das Kind sollte in einen abgedunkelten Raum gebracht werden und auf Geräuschquellen wie Radio oder Fernsehen sollte verzichtet werden. Gönnen Sie ihrem Kind ein paar Stunden Schlaf. Legen Sie dem Kind ein kühles Tuch auf die Stirn oder machen Sie eine Nacken-Massage mit Pfefferminzöl. Schon diese Maßnahmen reichen oft aus, dass die Migräne bei Kindern wieder schnell vergeht. Kleine Kinder schlafen bei einem Migräneanfall häufig schon beim Spielen ein. Der Schlaf tut gut und das Kind wird möglicherweise ohne Kopfschmerzen wieder aufwachen. Verzichten Sie aber auf jeden Fall auf kleinste Tätigkeiten des Kindes wie Umherlaufen oder Fernsehen. Das kann die Migräne des Kindes verstärken.

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Medikamentöse Behandlung bei Kindern mit Migräne

Leider ist in manchen Fällen eine medikamentöse Behandlung der akuten Migräne nötig sowie zur Vorbeugung weiterer Attacken (Prophylaxe). Es gilt hier, genauso wie bei den Erwachsenen, dass die medikamentöse Therapie am wirkungsvollsten ist, je früher sie eingesetzt wird. Die Medikamente sollten bereits bei den ersten Migräneanzeichen eingenommen werden. Dadurch kann man mit Glück auch eine Migräneattacke stoppen.

Zur Behandlung der akuten Migräne wird mit einem sogenannten Antiemetikum begonnen. Bei Kindern kommt der Wirkstoff Domperidon als Tablette oder Zäpfchen zum Einsatz. Dieser Wirkstoff bekämpft nicht nur die häufig vorkommende Übelkeit, er verstärkt auch die Wirkung der im Anschluss gegebenen Schmerzmittel. Bitte beachten Sie bei der Verabreichung der Medikamente die genaue Dosis, die Ihnen Ihr Arzt empfohlen hat. Eine zu hohe Dosis kann zu schweren Nebenwirkungen führen.

Nach der Einnahme des Antiemetikums wartet man 15 Minuten und verabreicht dann ein Schmerzmittel. Bei Kindern und Jugendlichen wird Ibuprofen oder Paracetamol empfohlen. Absolut Verboten ist die Gabe von Acetylsalicylsäure bei Kindern, die häufig bei Erwachsenen verwendet wird. Durch die Einnahme von Acetylsalicylsäure kommt es bei Kindern und Jugendlichen zu einem lebensbedrohlichen Reye-Syndrom.

Sollten die Schmerzmittel keine Besserung erzielen, gibt es noch Wirkstoffe aus der Gruppe der Triptane oder (seltener) der Ergotamine. Diese sollten allerdings bei Migräne bei Kindern mit Bedacht eingesetzt werden und dürfen in der Regel erst ab dem zwölften Lebensjahr eingenommen werden. Bei kleineren Kindern können sie in ganz schweren Fällen von einem Kopfschmerzspezialisten verordnet werden. Diese Medikamente sind als Tabletten, als Zäpfchen oder teilweise als Nasensprays erhältlich.

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Kinder - Migräneprophylaxe

Die Medikamente zur Vorbeugung einer weiteren Attacke müssen dauerhaft eingenommen werden. Da die unerwünschten Nebenwirkungen der Medikamente Kinder meist mehr belasten als Erwachsene kommt es häufig zu Problemen. Medikamente zur Behandlung der akuten Migräneattacke müssen nicht dauerhaft eingenommen werden. Bei schweren Fällen ist eine medikamentöse Prophylaxe unvermeidbar.

Wie bei Erwachsenen kommen Betablocker wie Metoprolol oder Propranolol und Calciumantagonisten (Flunarizin) zum Einsatz. Die Medikamente werden nur einzeln eingesetzt und dürfen nicht kombiniert werden.

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Prognose

Kinder haben eine gute Prognose zur Heilung der Migräne. Nur bei ca. der Hälfte der Kinder bleibt die Auffälligkeit für Migräne bis ins Erwachsenenalter. Bei der anderen Hälfte verschwinden die Migräneanfälle nach der Pubertät.

Mit einer Änderung der Lebensgewohnheiten und einfachen Maßnahmen kann man Migräne im Kindesalter meist erfolgreich vorbeugen. Hilfreich sind hierbei kindgerechte Entspannungsverfahren, die Suche und Vermeidung von Auslösern, eine individuelle Ernährungsumstellung und ein regelmäßiger Schlafrhythmus. Pausen und freie Zeit können einer Reizüberflutung vorbeugen.

Allerdings ist Migräne nicht heilbar. Ziel jeder Behandlung ist es die Schwere und Häufigkeit der Attacken zu reduzieren. Kinder sprechen auf eine nichtmedikamentöse Vorbeugung von Kopfschmerzen viel besser an als Erwachsene, Je früher die Migräne behandelt wird, desto höher ist die Chance, dass später keine oder nur selten Kopfschmerzen auftreten.

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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.

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