Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) – Heilpflanze - Heilmed-Krankheit Gesundheit mit Hilfe der Naturheilkunde

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Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) – Heilpflanze

Heilpflanzen
Die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) ist ein Baum der bis zu 30 Meter in die Höhe wächst. Im Frühjahr hat der Baum große prächtige Blüten und im Herbst trägt er stattliche Früchte.

Der Baum wächst häufig in Parks oder an Straßen, wo er angesichts seiner Größe sofort zu erkennen ist.

Vor allem Kinder kennen den Standort der Kastanie, da sie im Herbst die rotbraunen glänzenden Kastanien sammeln, um sie als Bastelmaterial zu verwenden.
2005 war die Rosskastanie Baum des Jahres und im Jahr 2008 wurde die Rosskastanie vom Studienkreis der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahres gewählt.
Inhalt

Rosskastanie  - Geschichte
Rosskastanie – Pflanzenbeschreibung
Rosskastanie - Verwendete Pflanzenteile
Rosskastanie - Inhaltsstoffe
Rosskastanie – Heilwirkung
Rosskastanie - Anwendungsbereiche
Rosskastanie – Rezepte
Tinktur zum Einreiben
Rosskastanie als Badezusatz
Tee aus Rosskastanienblüten
Venengel aus Rosskastanien
Rosskastanien in der Küche
Rosskastanie im Haushalt
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Rosskastanie  - Geschichte

Nach Mitteleuropa eingeführt wurde die Rosskastanie von den Osmanen, die die Kastanien als Pferdefutter mit sich führten. Da einige Kastanien bei der Fütterung herunterfielen, entwickelten sich Bäume. Diese zufällig ausgesäten Bäume gefielen wohl vielen Menschen, da der Baum immer häufiger in großen Parks und in Städten zur Begrünung eingesetzt wurde.

Der Name der Rosskastanie beruht wohl darauf, dass sie früher an Pferde (Rösser) verfüttert wurde.

Offiziell wurde die Rosskastanie erstmals 1576 in Wiener Gärten angepflanzt. Verantwortlich dafür war Carolus Clusius, der kaiserliche Direktor der botanischen Gärten in Wien.
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Da die Kastanie keine tief reichenden Wurzeln hat und über eine große Krone verfügt, die reichlich kühlen Schatten spendet, wurde die Kastanie auch über den Gewölbekellern von Bierbrauereien angepflanzt. Durch diese Maßnahme wurde der Bierkeller zusätzlich kühl gehalten, was der Bierqualität zugutekam. So kommt es, dass der typische Baum in Biergärten die Kastanie ist.

Früh erkannt wurde auch die Heilwirkung der Rosskastanie. In den großen Kräuterbüchern, so z. B. bei Pietro Andrea Mattioli (1554) und Adam Lonitzer (1557) wurde die Kastanie erwähnt.

Heute werden zahlreiche Venensalben mit Rosskastanienextrakten zur Behandlung gegen Krampfadern im Handel angeboten.
Rosskastanie – Pflanzenbeschreibung

Ursprünglich kommt die Rosskastanie aus Indien, Zentralasien und Südosteuropa. Da die Kastanie nicht nur schön aussieht sowie schmutzige Luft und Abgase gut verträgt, hat sie sich auch als Stadtbaum in Europa durchgesetzt.

Der Baum wir bis zu 30 Meter hoch und hat große Blätter, die aus sieben Teilen fingerartig zusammengesetzt sind. Sie werden bis zu 20 cm. lang. Die Kastanie blüht im Mai mit großen Blüten, die wie dicke Kerzen aufrecht auf den Zweigen stehen.

Im Herbst wachsen daraus die Kastanienfrüchte, die in einer stachligen grünen Schale sitzen.

Die Früchte (Samen) sind etwa drei bis fünf Zentimeter groß und rundlich. Sie haben eine glänzende rotbraune Farbe. Sie fühlen sich angenehm glatt an.

Die Rosskastanie gehört zu den Seifenbaumgewächsen (Sapindaceae). Die Kastanie hat verschiedene volkstümliche Namen: Kastanie, Drusenkesten, Gichtbaum, Kestenbaum, Pferdekastanie, Saukesten oder Zierkestenbaum.

Diese Samen werden von Kindern sehr gerne zum Basteln benutzt, was dazu führt, dass die Rosskastanie den meisten Menschen schon in früher Kindheit bekannt ist.
Rosskastanie - Verwendete Pflanzenteile

In der Heilkunde werden die Früchte, Rinde, Blüten, Blätter und Wurzel verwendet. Gesammelt werden die Rinde im März, die Blüten im Mai und der Samen (Früchte) im September und Oktober.
Rosskastanie - Inhaltsstoffe

  • Aesculin
  • Aescin
  • Alantoin
  • Angelinsäure
  • Bitterstoffe
  • Kampferöl
  • Cholin
  • Cyanidin
  • Farbstoffe
  • Flavone
  • Flavonglykoside
  • Fraxin
  • Gerbstoffe
  • Gerbsäure
  • Cumarine
  • Linolensäure
  • Saponine

Die wirksamsten Inhaltsstoffe befinden sich im Rosskastaniensamen. Sie enthalten z. B. 3 - 10 % eines komplex zusammengesetzten Saponingemisches. Ein Teil davon nennt sich Aescin, der wiederrum einen Wirkstoffkomplex von mehr als 30 verschiedenen Einzelsubstanzen hat.

Die Wirkstoffe sind inzwischen gut untersucht.

Die Samen der Rosskastanie helfen vor allem gegen Venenerkrankungen, wie Krampfadern, weil ihre Wirkstoffe die Wände der Venen abdichten. Auch ihre Wirkung gegen Wadenkrämpfe und schwere Beine ist wichtig, weil diese Gesundheitsbeschwerden sehr verbreitet sind.
Naturheilkunde - Rosskastanie
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Rosskastanie – Heilwirkung

  • antibakteriell
  • blutreinigend
  • adstringierend
  • blutstillend
  • entzündungshemmend
  • krampflösend
  • harntreibend
  • schleimlösend
  • schmerzstillend
  • tonisierend
Rosskastanie - Anwendungsbereiche

Rosskastanien haben eine vielfältige Heilwirkung, von denen die herausragende die Wirkung auf das Gefäßsystem ist. Somit eignet sich die Rosskastanie zur innerlichen und äußerlichen Anwendung gegen Krampfadern, Hämorrhoiden, geschwollene Füße und Arteriosklerose. Weitere Anwendungsgebiete sind z. B.:

  • Fieber
  • Erkältung
  • Frostbeulen
  • Keuchhusten
  • Ödeme
  • Arteriosklerose
  • Unterstützend bei Diabetes
  • Magenkrämpfe
  • Leberschwäche
  • Rheuma
  • Gicht
  • Ischias
  • Nervenschmerzen
  • Ausfluss
  • Hautprobleme
  • Ekzeme
  • Wunden
  • Wadenkrämpfe
  • Venenerkrankungen
  • Venenschwäche
  • Schwere Beine
  • Geschwollene Beine
Rosskastanie – Rezepte

Die Rosskastanie sollte man nicht in großen Mengen einnehmen, sondern immer gut dosieren, da der hohe Saponingehalt zu beachten ist.

Man kann die getrockneten und geschnittenen Samen als Tee oder Tinktur einnehmen und zur Stärkung der Blutgefäße anwenden.

Eine Rosskastanien-Tinktur hilft nicht nur gegen Venenschwäche, sie kann auch die Arterien stärken und sie von Ablagerungen befreien. Auch werden die kleinen Kapillaren angeregt, mehr Gewebeflüssigkeit aus dem umliegenden Gewebe aufzunehmen und zum Herzen zu transportieren. Dies lässt z. B. geschwollene Knöchel abschwellen.

Zudem werden Rosskastanien zu Salben und Creme verarbeitet, mit denen man die Beine gegen Krampfadern und Schwellungen einreiben kann.

Ein Blütentee wirkt besonders gut gegen Husten und ein Tee aus den Blättern hilft gegen Fieber und Keuchhusten. Der Tee wirkt zudem stärkend, durchblutungsfördernd und entwässernd.

Innerlich eingenommen wirkt die Rinde der Rosskastanie entzündungshemmend, zusammenziehend, harntreibend, fiebersenkend, schmerzlindernd, gefäßzusammenziehend und stärkend und hilft so bei fieberhaften Erkältungen und Entzündungen des Verdauungstraktes.

Äußerlich als Waschung, Bad oder Creme wirkt die Rinde einerseits, wie die anderen Teile der Rosskastanie, gegen Venenprobleme, andererseits aber auch hautheilend gegen Ekzeme, Geschwüre und andere Hautprobleme.
Tinktur zum Einreiben: Die frisch gesammelten Kastanien werden samt Schale zerkleinert und in ein Schraubglas gegeben und mit einem gutem Schnaps übergossen. Das so gefüllte Glas stellt man für drei Wochen auf eine helle Fensterbank. Während der drei Wochen wird das Glas mehrmals geschüttet. Nach den drei Wochen wird der Sud abgeseiht und in eine dunkle Flasche aufbewahrt.
Es empfiehlt sich zur Anwendung bei sehr trockener Haut pro Anwendung einige Tropfen eines guten Hautöls, z.B. Mandelöl, hinzuzufügen.
Rosskastanie als Badezusatz: Hier bedarf es einige Zeit an Vorbereitung. Man benötigt für ein Vollbad ca. einen halben Eimer frische Kastanien. Die Kastanien werden gewaschen und dann geteilt. Über Nacht werden die Kastanien ins Wasser gelegt, damit sie weich werden. Am nächsten Tag werden die Kastanien kurz aufgekocht. Dann wird abgeseiht und der Sud ins Badewasser geschüttet und umgerührt. Durch das Umrühren bildet sich schönster Badeschaum, der sehr gesund ist. Der Schaum entsteht durch die in der Kastanie enthaltenden Saponine und hilft bei Rheuma, Gicht und Durchblutungsstörungen.
Tee aus Rosskastanienblüten: Für einen Tee nimmt man einen halben Teelöffel getrockneter Blüten (frisch im Frühjahr ein Teelöffel voll) pro Tasse heißem Wasser. Den Sud lässt man fünf Minuten ziehen und seiht danach ab. Bei Bedarf kann man den Tee mit Honig süßen. Pro Tag sollte man 2 bis 3 Tassen trinken.
Je dünner man den Tee ansetzt, umso stärker ist seine entspannende Wirkung für Seele und Geist. Wenn Sie zum Beispiel schlecht einschlafen können, weil Ihre Gedanken Karussell fahren und Sie die Sorgen um andere nicht loslassen, dann ist Kastanienblütentee genau das richtige.
Venengel aus Rosskastanien: Man nimmt 20 ml Kastanientinktur und gibt 80 ml frisch aufgekochtes Wasser, wieder abgekühlt, in ein Gefäß. Als Bindemittel gibt man einen sogenannten Gelbildner hinzu. Gelbildner gibt es für ca. 5 Euro pro 20 g in der Apotheke. Ein Teelöffel davon, das entspricht etwa ein Gramm, wird in das Tinktur-Wassergemisch gestreut und mit dem Schneebesen solange gerührt, bis sich der Gelbildner gelöst hat. Verfeinern kann man das Venengel mit einem Tropfen Rosmarinöl.  Das verbessert zusätzlich die Durchblutung und es entfaltet einen belebenden Geruch.

Verwendet wird dieses Gel bei Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen, bei Krampfadern, Blutergüssen oder bei nächtlichen Wadenschmerzen.
Rosskastanien als Heilpflanze
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Hinweis: Bei Zubereitungen aus Rosskastanien kommt es nur selten zu Nebenwirkungen. Wenn es zu einer Nebenwirkung kommen sollte, handelt es sich meist um Magenbeschwerden oder bei Anwendung auf der Haut zu Juckreiz.
Nimmt man blutverdünnende Medikamente, darf die Rosskastanie nur mit Rücksprache eines Arztes verwendet werden.
Rosskastanien in der Küche

Allgemein gelten Rosskastanien als nicht essbar. Das stimmt jedoch nur teilweise.
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Rosskastanien haben einen hohen Saponingehalt von 8 bis 25 %. Dadurch sind sie in größeren Mengen nicht gesund. Da man jedoch die Saponine ausschwemmen kann, kann man den Rostkastaniensamen danach essen.

Die Kastanie wird bei niedriger Hitze leicht geröstet. Danach schält man sie und schneidet sie in dünne Scheiben. Die Scheiben werden mehrere Tage, mit immer wieder erneuertem Wasser gewässert.

Anschließend kann man die Samen kochen und essen. Sie enthalten ca. 10 % Eiweiß, 5 % Fett und 35 % Stärke.
Rosskastanie im Haushalt

Wenn man kleingeschnittene Rosskastanien mit kochendem Wasser übergießt, wird das Wasser seifig. Dieses Wasser kann man zum Waschen des Körpers und von Kleidungsstücken benutzen.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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