Sauerdorn/Berberitze – Naturheilkunde
Heilpflanzen
Häufig anzutreffen ist der Sauerdorn in lichten Wäldern und in Gebirgen. Heimisch ist die Heilpflanze in West-, Mittel- und Südeuropa. Früher wurde aus der Pflanze ein gelber Farbstoff gewonnen, der zum Färben von Wolle und Leder verwendet wurde.
Inhalt
Weitere volkstümliche Namen der Pflanze lauten
Sauerdorn/Berberitze – Pflanzenbeschreibung
Sauerdorn/Berberitze – Geschichte
Sauerdorn/Berberitze - Verwendete Pflanzenteile
Sauerdorn/Berberitze – Inhaltsstoffe
Sauerdorn/Berberitze – Heilwirkung Früchte
Sauerdorn/Berberitze – Heilwirkung Wurzelrinde
Sauerdorn/Berberitze – Anwendungsbereiche
Sauerdorn/Berberitze Anwendung
Sauerdorn/Berberitze – Nebenwirkungen/Kontraindikation
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Weitere volkstümliche Namen der Pflanze lauten
Im Volksmund ist die Heilpflanze noch unter den folgenden Namen bekannt:
Weinscharln, Sauerdorn, Essigscharl, Geissenlaub, Hasenbrot, Kuckucksbrot, Reselbeere, Bubenlaub, Dreidorn, Spiessdorn, Spitzbeeri, Weinzäpferln, Zizerlstrauch
Sauerdorn/Berberitze – Pflanzenbeschreibung
Der Sauerdorn ist ein Strauch, der bis zu drei Meter hoch wird. Ist der Strauch noch jung hat er rutenförmige rötliche Zweige, die im Alter verholzen und grau werden. Die Blätter des Strauchs werden teilweise zu Dornen. Sonst sind die Blätter eiförmig und relativ klein sowie am Rand leicht gezähnt.
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Die Blüten sind leuchtend gelb und blühen im Mai und Juni. Bis Ende August und September entwickeln sich aus den Blüten rote, längliche Beeren. Die Beeren selbst haben eine walzenartige Form und sind so von anderen Bären leicht zu unterscheiden.
Sauerdorn/Berberitze gehören zur Pflanzenfamilie der Berberitzengewächse (Berberidaceae). Der wissenschaftliche Name lautet Berberis vulgaris.
Sauerdorn/Berberitze – Geschichte
Schon die Ärzte im Altertum kannten die Heilpflanze. Sie verwendeten Extrakte der Pflanze bei Durchfall oder Bauchgrimmen. Auch sollte sie den Fluss der Frauen stillen. Äußerlich wandten sie die Extrakte als Umschläge an. Sie sollten Splitter und Dornen ausziehen und heiße Geschwüre heilen. Dioskurides erwähnte auch den Aberglauben, dass die Wurzel – dreimal über den Bauch einer Schwangeren geschlagen oder gerieben – Frühgeburt bewirken sollte.
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Hildegard von Bingen erwähnte die Heilpflanze in ihren Physica-Manuskripten, dass die aufbrechenden Knospen, zu einer Salbe verarbeitet, bei Hautkrankheiten helfen könnten.
Über Jahrhunderte hinweg wurden Extrakte bei Fieber, Blähungen und Appetitlosigkeit eingesetzt.
Sauerdorn/Berberitze - Verwendete Pflanzenteile
In der Medizin werden die Früchte und Wurzelrinde verwendet. In der Naturheilkunde werden die Beeren bei Lungen- und Milzleiden verwendet. Die frischen Beeren werden zu Kompott, Konfitüre oder Marmelade verarbeitet.
Sauerdorn/Berberitze - Inhaltsstoffe
Genau genommen besteht die Pflanze aus zwei verschiedenen Heilpflanzen, den Früchten und der Wurzelrinde. Denn beide haben ganz unterschiedliche Wirkungen.
Folgende Inhaltsstoffe befinden sich in den verwendeten Pflanzenteilen:
Früchte: Vitamin C, Capsanthin, Gerbsäure, Hyperosid
Wurzelrinde: Alkaloide, Berberin, Gerbsäure, Jatrorrhizin
Sauerdorn/Berberitze – Heilwirkung Früchte
Die Früchte haben folgende Heilwirkungen:
- antibakteriell
- schleimlösend
- schweißtreibend
- tonisierend
Sauerdorn/Berberitze – Heilwirkung Wurzelrinde
Die Wurzelrinde wirkt:
- adstringierend
- antibakteriell
- harntreibend
Sauerdorn/Berberitze – Anwendungsbereiche
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Der Sauerdorn wird in der Naturheilkunde innerlich und äußerlich angewendet.
Die Früchte des Sauerdorns werden hauptsächlich angewendet bei:
- Zahnfleischentzündungen
- nach Infektionskrankheiten
- als Kräftigungsmittel
Die Extrakte der Wurzelrinde werden hauptsächlich angewendet bei:
- Blähungen
- Leberstauung
- Gallen anregend
- Gallengrieß
- Verstopfung
- Gelbsucht
- Gallenblasenentzündung
- Wassersucht (Ödeme)
- Menstruationsbeschwerden
- Hautjucken
- Kreislauffördernd
- Beruhigung der Pulsfrequenz
- Bluthochdruck
- Blutgefäß erweiternd
Sauerdorn/Berberitze Anwendung
Wurzelrinde
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Zubereitung eines Wurzelrinden Tees: Man nimmt einen halben bis ganzen vollen Teelöffel der getrockneten Wurzelrinde und kocht den Sud auf. Der Sud muss für fünf Minuten ziehen und wird dann abgeseiht.
Der Tee sollte in kleinen Schlucken getrunken werden. Ein bis zwei Tassen pro Tag reichen aus.
Früchte
Die Früchte des Sauerdornes kann man trocknen und im Winter als Vitaminspender verwenden.
Zudem kann man die Früchte zu Marmelade oder Mus verarbeiten.
In vielen Ländern werden die Früchte zudem in der Küche verwendet. Im Orient wird der Sauerdorn zum Beispiel mit Reis, mit Fisch und Fleisch gekocht.
Sauerdorn/Berberitze – Nebenwirkungen/Kontraindikation
Achtung: Die Wurzel, die Blätter und die Rinde enthalten Berberin. Bei schon mittleren Mengen kann Berberin zu Vergiftungen führen. Anzeichen einer Vergiftung mit Berberin sind Nasenbluten, Atembeschwerden und Benommenheit.
Die roten Beeren dagegen sind essbar, vitaminreich, allerdings leicht säuerlich im Geschmack und enthalten kein giftiges Berberin. Die getrockneten Beeren eignen sich als fruchtige Zugabe zum Müsli oder zum Würzen von süß-sauren Speisen.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.