Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes)
Symptome
Von einer Schwangerschaftsdiabetes oder Gestationsdiabetes merkt die Betroffene anfänglich nichts. Sie betrifft ca. 5 % der Schwangeren mit steigender Tendenz. Die WHO geht in ihren Schätzungen von einer Rate von sieben bis acht Prozent aus. Eine Schwangerschaftsdiabetes ist im Gegensatz zu anderen Formen der Diabetes, die einen Betroffenen ein Leben lang begleitet, meist nach der Schwangerschaft wieder verschwunden.
Die Gestationsdiabetes gehört zu den häufigsten Komplikationen während einer Schwangerschaft.
Gemeinsam haben sie jedoch die hohen Blutzuckerwerte.
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Bei der Diabetes ist der Körper nicht in der Lage ausreichend Insulin zu produzieren. Gebildet wird das Hormon in der Bauchspeicheldrüse. Dies reguliert die Menge an Zucker im Blut, aus dem der Körper Energie gewinnt und deaktiviert überschüssigen Zucker, den der Körper nicht braucht oder speichern kann.
Bei der Schwangerschaftsdiabetes stören die Hormonveränderungen in der Schwangerschaft wohl die Insulin-Produktion, so dass es zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel kommt.
Besondere Risikogruppen sind Schwangere, die schon in einer früheren Schwangerschaft an einer Schwangerschaftsdiabetes litten, Frauen mit starkem Übergewicht, ältere Schwangere und Frauen, deren Bruder, Schwester oder ein Elternteil Diabetes haben.
Die Erkrankung ist tückisch, da man sie nicht bemerkt - kein Schmerz, kein Ziehen, kein Drücken. Es ist eben eine heimtückische Störung, ohne ersichtliche Beschwerden. Behandelt man Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) jedoch nicht rechtzeitig, kann das schwerwiegende Folgen für Mutter und Kind haben.
Inhalt
Schwangerschaftsdiabetes – Definition
Wer ist besonders gefährdet?
Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) – Diagnose
Schwangerschaftsdiabetes – Behandlung
Schwangerschaftsdiabetes – Definition
Während einer Schwangerschaft ändert sich der Körper der Frau. In dieser Zeit ist der Körper der Frau und damit auch der Stoffwechsel einer besonderen Belastung ausgesetzt. Vor allem der rapide Anstieg an Schwangerschaftshormonen setzt der Frau zu. Diese plötzlich freigesetzten Hormone erhöhen den Insulinbedarf der Frau, sie benötigt also mehr Insulin als sonst. Kann die Frau den erhöhten Bedarf nicht selbst ausgleichen steigt der Blutzuckerspiegel und das gilt dann auch für das ungeborene Kind.
Wer ist besonders gefährdet?
Gefährdet sind zum Beispiel:
- übergewichtige Frauen
- Frauen, in deren Familie Diabetes Typ-2 vorkommt
- Frauen, die in einer früheren Schwangerschaft schon einmal eine Schwangerschaftsdiabetes hatten
- Frauen, die in der Vergangenheit ein überdurchschnittlich großes Kind zur Welt gebracht hatten (bei Mädchen über 4000 Gramm und bei Jungen über 4170 Gramm) und
- bei Schwangeren, die über 35 Jahre alt sind.
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Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) – Diagnose
Die Schwangere merkt selbst meist nichts. Einige wenige Frauen haben zum Beispiel extremen Durst oder müssen häufig auf die Toilette und sind ungewöhnlich müde.
Festgestellt wird einen Gestationsdiabetes durch einen Zuckerbelastungstest.
Auffälligkeiten beim Blutzucker stellt der Arzt während der Vorsorgeuntersuchungen fest.
Der sogenannte Screening- Test (Vortest) wird zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Dazu gibt der Arzt der Frau ein Glas voll Wasser mit 50 Gramm gelöstem Zucker (Glukose). Nach einer Stunde nimmt der Arzt der Frau Blut ab und bestimmt den Blutzuckerwert. Ist der Test unauffällig ist er beendet.
Sollte der gemessene Wert jedoch bei 135 mg/dl oder höher sein, kommt es zu einem weiteren Test.
Es kommt dann zum sogenannten Zuckerbelastungstests (oraler Glukose-Toleranztest (oGTT)). Mit diesem Test kann der Arzt sicher feststellen ob es sich um eine Diabeteserkrankung handelt.
Test: Es werden 75 Gramm Zucker in einem Glas Wasser gelöst. Die Frau muss nun auf nüchternen Magen die Zuckerlösung trinken.
Noch im nüchternen Zustand nimmt der Arzt eine Blutprobe. Die zweite Blutprobe wird zwei Stunden nach der Einnahme der Zuckerlösung genommen. Beide Werte werden bestimmt. Anhand des Ergebnisses kann er eine Schwangerschaftsdiabetes sicher feststellen.
Eine Gestationsdiabetes ist diagnostiziert, wenn der Nüchtern-Blutzuckerwert über 91 mg/dl liegt, der Wert eine Stunde nach dem Belastungstest (1-Stunden-Wert) über 179 mg/dl und nach zwei Stunden über 152 mg/dl liegt.
Diese Regeln gelten nur zur Feststellung einer Schwangerschaftsdiabetes.
Gehört die Frau zu den oben genannten Risikogruppen, sollte dieser Test bereits in der 13. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden.
Schwangerschaftsdiabetes – Behandlung
Eine Schwangerschaftsdiabetes kann man gut therapieren, wobei ca. 30 % der Betroffenen eine Insulintherapie benötigen. Häufig hilft schon eine Ernährungsumstellung, entsprechend einer Diät bei Diabetes.
Betroffene sollten auf Vollkornprodukte, fettarme Nahrungsmittel und viel Obst und Gemüse umsteigen. Zudem sollten sie auf Kohlenhydrate verzichten. Das heißt, wie sie zum Beispiel in Zucker und Weißbrot enthalten sind.
Für eine Ernährungsumstellung sollten sich Schwangere vom Experten beraten lassen.
Heilpflanzen
Heilpflanzen können unterstützend zur Diabetes Therapie eingesetzt werden. Dieser begleitende Einsatz und Auswahl der jeweiligen Dosierungsform gehört jedoch in die Hände eines Heilpraktikers oder Arztes.
So hat zum Beispiel die Artischocke nicht nur einen positiven Einfluss auf die Verdauung, sondern durch ihre Inhaltsstoffe auch einen positiven Einfluss auf den Glukosestoffwechsel.
Ingwer enthält den Wirkstoff Gingerole, der die Aufnahme von Glukose in die Muskelzellen unterstützt.
Silymarin ist ein Inahltsstoff der Mariendistel und trägt zu einer Verbesserung der Insulinresistenz bei.
Die Wegwarte beinhaltet Bitterstoffe, die regulierend auf die Leber und auch auf den Zuckerstoffwechsel positiv wirken.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.