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Spina bifida (offener Rücken)

Symptome
Spina bifida ist eine Fehlbildung der knöchernen Wirbelsäule und des Rückenmarks mit seinen Rückenmarkshäuten. Es ist eine angeborene Fehlbildung und entsteht infolge einer Entwicklungsstörung im Mutterleib.

Mit dieser Fehlbildung kommt ca. ein Kind von 1.000 bis 2.000 Kindern in Deutschland zur Welt. Die Spina bifida variiert jedoch von Fall zu Fall sehr stark. Von dieser Erkrankung sind Mädchen etwas häufiger betroffen als Jungen. Zudem gibt es starke geografische Unterschiede. So tritt zum Beispiel die Spina bifida in England häufiger auf als in Asien.
Spina bifida – Diagnose
Bild: fotolia.de
Inhalt

Spina bifida – Ursache
Spina bifida – welche Formen gibt es?
Spina bifida – Symptome
Spina bifida – Diagnose
Spina bifida – Behandlung
Spina bifida – Vorsorge
Spina bifida – Ursache

Eine Spina bifida entsteht in den ersten Schwangerschaftswochen. Die Spina bifida, auch offener Rücken genannt, entsteht, wenn sich das Neuralrohr des Embryos, eine frühe Entwicklungsstufe von Rückenmark und Gehirn, an einer Stelle nicht richtig schließt.

Bei der Spina bifida occulta bildet sich ein Spalt, der sich häufig nur nach innen in den späteren Wirbelbogen fortsetzt.

Bei der Spina bifida aperta werden zusätzlich auch die Nervenfasern und das Rückenmark freigelegt.

Um dieser Erkrankung vorzubeugen sollten Frauen vor und während der ersten Schwangerschaftswochen Folsäure-Präparate einnehmen, da sich das Risiko eines Neuralrohrdefektes durch ausreichende Folsäure nachweislich senken lässt.

Während der Embryonalentwicklung in der dritten bis vierten Woche bildet sich aus dem Vorläufergewebe von Haut– und Nervengewebe das Neuralrohr. Aus diesem Neuralrohr bildet sich in dieser frühen Zeit der Schwangerschaft die knöcherne Wirbelsäule und das Rückenmark mit seinen Rückenmarkshäuten.

In dieser Phase kommt es durch verschiedene Störungen zu einem unvollständigen Verschluss des Neuralrohres. In dem betroffenen Bereich fehlen später die Dornfortsätze der Wirbelbögen, die normalerweise das Rückenmark von hinten umschließen. Zudem kommt es zu verschiedenen ausgeprägten Fehlbildungen des Rückenmarks und seiner Hüllen.

Am häufigsten kommt die Spina bifida, bedeutet auf Deutsch "Spaltwirbel", im unteren Bereich der Wirbelsäule vor.

Warum es zu einer Spina bifida kommt, ist bis heute nicht genau bekannt. Experten vermuten, dass verschiedene Ursachen für die Entstehung der Erkrankung verantwortlich sind. So gehen sie zum Beispiel davon aus, dass eine Veranlagung sowie auch Umweltfaktoren eine Rolle spielen.

Als Risikofaktor gilt zudem eine Behandlung der Mutter mit einem Medikament (Valproat) gegen Epilepsie. So sollte diese Personengruppe schon vor einer geplanten Schwangerschaft zu ihrem Arzt gehen, um eine individuell optimale Therapie während der Schwangerschaft zu erhalten.

Ein weiterer Risikofaktor ist ein Folsäuremangel in der frühen Schwangerschaft. So empfehlen Ärzte bei einer geplanten Schwangerschaft Folsäure einzunehmen. Meist kann die Folsäureeinnahme in der Regel nach vier Monaten wieder beendet werden.

Durch diese Empfehlung wurden die Spaltbildungen der Wirbelsäule in den letzten Jahrzehnten deutlich verringert. Lassen Sie sich von ihrem Arzt zur Auswahl der Präparate und zu deren Dosierung beraten.
Spina bifida – welche Formen gibt es?

Dermalsinus: Die Dermalsinus ist die leichteste Form einer Spina bifida. Bei dieser Form der Erkrankung kommt es zu einer kanalartigen Verbindung von Hautoberflächen und Rückenmarkskanal.

Allerdings kann er als Eintrittspforte für Keime dienen und dadurch Infekte der Hirnhäute auslösen. In solch einem Fall wird ein neurochirurgischer Verschluss empfohlen.
Spina bifida occulta: Ärzte sprechen von einer Spina bifida occulta, auf Deutsch „verborgene Spaltwirbel“, wenn die Wirbelbögen gespalten sind. Hierbei sind weder das Rückenmark noch die Hirnhäute betroffen. Oft verursacht diese Erkrankung keine Beschwerden und wird meist als Nebenbefund bei Röntgenuntersuchungen erkannt.
Nur in sehr seltenen Fällen kommt es bei der Spina bifida occulta zu erheblichen Beschwerden. So kommt es zum Beispiel zu raschen Ermüdung der Beine oder zu Problemen der Blasenentleerung.
Spina bifida aperta: Bei der Spina bifida aperta (offene Spaltwirbel) besteht auch eine Fehlbildung der Hirnhäute und des Rückenmarks. So liegen bei dieser Erkrankung Rückenmarksgewebe und Hirnhäute oft nicht im Wirbelkanal. Sie sind in diesem Fall sackartig vorgewölbt.
Von einer Meningozele (Rückenmarkshäute) spricht man, wenn das Rückenmark gesund ist. Sie sind meist von ganz normaler Haut bedeckt. Meist treten auch keine Symptome auf. Als Therapie wird der Wirbelkanal operativ in den ersten Lebenstagen verschlossen.

Wenn das Rückenmark mit betroffene ist nennt man die Erkrankung Myelomeningozele. Hier sind die Myelomeningozelen meist nur mit einer sehr dünnen Haut bedeckt, die sehr verletzlich ist. Das Rückenmark liegt nur in seltenen Fällen völlig frei.

Die Myelomeningozele ist die häufigste Form der Spina bifida.
Spina bifida – Symptome

Spina bifida occulta: Hier liegt eine Spaltbildung am 5. Lenden- oder dem ersten Sakralwirbel vor. Meist hat die Spina bifida occulta keine Symptome. In seltenen Fällen kann es jedoch zu einer neurogenen Blasenentleerungsstörung kommen.

Spina bifida aperta: Bei einer Spina bifida aperta ist immer mit Funktionsstörungen des Rückenmarks zu rechnen. Es kann zu Lähmungen der Muskeln (sogenannte Paresen) kommen oder zu Verlust von Schmerz und Berührungsempfindung sowie zur Lähmung von Blase und Darm.

Durch Paresen kann es zu Fehlstellungen und Deformierungen an den Gelenken kommen. Durch eine Blasenlähmung werden Harnwegsinfekte begünstig,t wodurch wiederrum auf Dauer die Nierenfunktion bedroht ist. Eine Infektion wird durch den offenen Rücken begünstigt, so dass es zu einer Entzündung der Rückenmarksstrukturen kommen kann, die wiederrum eine Hirnhautentzündung verursachen kann.

80 % der Betroffenen entwickeln einen sogenannten Wasserkopf (Hydrozephalus). Ein Wasserkopf (Hydrozephalus) entsteht durch einen Stau der Hirnflüssigkeit (Liquor) im Kopf.

Zudem kommt es bei ca. 10 % der betroffenen Kinder zu Krampfanfällen und bei ca. 30 % der Kinder zu eingeschränkter Intelligenz.
Spina bifida – Diagnose

Eine sichtbare Auffälligkeit erleichtert die Diagnose. Weitere Hinweise auf eine Spina bifida sind Hautveränderungen wie zum Beispiel abnorme Behaarung, Grübchen oder Anhängsel jeweils in der Mittellinie.

Eine meist symptomlose Spina bifida occulta wird meist zufällig bei einer Röntgenuntersuchung der Wirbelsäule festgestellt.

Während der normalen Vorsorgeuntersuchung in der Schwangerschaft kann man eine Spina bifida schon vor der Geburt diagnostizieren.

Bei der Spina bifida aperta ist die Fehlbildung am Rücken sofort sichtbar. Betroffene Bereiche sind häufig der Bereich der Lendenwirbelsäule und des Kreuzbeins. Zudem kann ein offener Rücken auch im Bereich der Hals- und Brustwirbelsäule vorkommen.

Um eine genaue Ausdehnung der Rückenmarksfehlbildung festzustellen, wird neben der Ultraschall- und Röntgenuntersuchung auch eine Magnetresonanztomografie zur sicheren Diagnose veranlasst.
Spina bifida – Behandlung

Nach der Geburt wird eine Spina bifida aperta schon in den ersten Tagen operativ abgedeckt, um eine Infektion zu vermeiden.

Die eventuell schon bestehenden neurologischen Störungen lassen sich jedoch nach wie vor nicht korrigieren. Die Betroffenen sind ein Leben lang auf regelmäßige und einer individuell abgestimmten Behandlung angewiesen.

Die Kinder bekommen Krankengymnastik, orthopädische Hilfsmittel sowie Schienen und Korsetts, um ihnen das Stehen und gehen zu ermöglichen. Auch dienen korrigierende Operationen dazu, die Lebensqualität der Kinder zu verbessern.

Liegt eine Blasenlähmung vor, bekommt das Kind einen Katheder. Dieser Katheder wird über die Harnröhre in die Blase eingeführt, so dass der Urin ablaufen kann.

Entwickelt sich ein Wasserkopf (Hydrozephalus) wird ein Abfluss für das Gehirnwasser geschaffen. Hierbei wird ein Schlauch-Ventil-System (Shunt) von der Gehirnkammer (Ventrikel) unter der Haut bis in die Bauchhöhle eingebracht. So fließt das Gehirnwasser in die Bauchhöhle und wird vom Körper aufgenommen.
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Eine sogenannte Fetalchirurgie ermöglicht es, eine Spina bifida schon im Verlauf einer Schwangerschaft zu schließen. Dieser Eingriff findet zwischen der 19. Und 26 Schwangerschaftswoche statt.

Der Vorteil dieser Operation ist, dass es im Laufe der weiteren Schwangerschaft es zu keinen neuen Verletzungen durch zum Beispiel Stöße gegen die Gebärmutter kommen kann. Auch verhindert der Eingriff, dass weitere Hirnflüssigkeit austritt.

Durch den pränatalen Eingriff zeigte sich in Studien, dass bei den so behandelten Kindern die typischen Beschwerden durch den Hydrocephalus deutlich abnahmen. Auch gab es höhere Chancen auf mehr Beweglichkeit und Gefühle in den Beinen.

Kritiker dieser Operation weisen jedoch auf das erhöhte Risiko einer Frühgeburt hin und verweisen zudem darauf, dass es nach dem Eingriff auch zu Narkoseunverträglichkeit, Blutungen oder Infektionen kommen kann.
Um diese Risiken zu senken, arbeitet das Deutsche Zentrum für Fetalchirurgie und minimal-invasive Therapie (DZFT) mit der minimal-invasiven Therapie. Bei dieser Methode wird der Eingriff mit drei kleinen Operationsröhren durchgeführt.
Spina bifida – Vorsorge

Es gilt als erwiesen, dass die Einnahme von Folsäure das Risiko einer Spina bifida des Kindes deutlich verringert. Die Einnahme sollte bei einer geplanten Schwangerschaft mindestens acht Wochen vor und zwölf Wochen nach Eintritt der Schwangerschaft erfolgen.

Betroffene Eltern können Hilfe und Rat bei der Arbeitsgemeinschaft Spina Bifida und Hydrocephalus e.V. (ASBH) finden.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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