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Sind natürliche Süßen wie Stevia die gesunden Zucker-Alternativen?

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Die Deutschen essen durchschnittlich 70 kg Zucker pro Kopf und Jahr. Zum Vergleich: Um das Jahr 1800 wurden weniger als 5 kg im Jahr konsumiert und zur Jahrhundertwende im 19. Jahrhundert waren es 40 kg. Im Jahr 2006 waren es 70 kg pro Person und Jahr (veröffentlicht im BMC Biology).

Der Zuckerkonsum pro Tag sollte höchstens 10 % der täglichen Energiemenge betragen, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Das entspricht 50 Gramm Zucker pro Tag bei einem durchschnittlichen Bedarf von etwa 2000 Kalorien. Die doppelte Menge konsumieren die Deutschen pro Tag, so der Verbraucher-Service Bayern.
Da man aber um die Risiken von übermäßigem Zuckergenuss weiß, wie z. B Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sucht man nach Zuckeralternativen und greift somit gern zu den Ersatz-Süßmitteln wie Stevia, Sirup und Xylit, die als gesunde Zuckeralternativen gelten. Ist das wirklich so? Die Langzeitwirkung dieser Zucker-Ersatzstoffe ist noch nicht erforscht.

Stevia zum Beispiel ist 300-mal süßer als Zucker bei 0 Kalorien. Der pflanzliche Süßstoff ist seit 2011 in der EU zugelassen. Die in der subtropischen Stevia-Pflanze enthaltenen Steviolglycoside sind als Lebensmittelzusatzstoff mit der Nummer E960 gekennzeichnet. Stevia hat so gut wie keine Wirkung auf den Blutzuckerspiegel und ist somit diabetikergeeignet.

Allerdings wird auch hier vor übermäßigem Genuss gewarnt (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa)), da Langzeitwirkungen bei höherer Dosierung noch nicht erforscht sind. Als unbedenklich gelte, laut der Efsa, vier Milligramm Steviolglycosid pro Kilogramm Körpergewicht. Stiftung Warentest untersuchte ein Jahr nach der Zulassung des Zucker-Ersatzstoffes Stevia 16 neue Produkte mit dem Ergebnis, dass ein Verzehr in normaler Menge pro Tag völlig unbedenklich sei und man nicht annähernd diese Dosis ausschöpfe.
Xylit ist genauso süß wie Zucker, hat aber 40 % weniger Kalorien. Der Zuckeraustauschstoff Xylitol, kurz Xylit, ist ein organischer Zuckeralkohol (Polyol). Ursprünglich wurde Xylitol, auch Birkenzucker genannt, aus finnischem Birkenholz gewonnen. Heute ist es als künstliches Süßungsmittel, z. B. aus Xylose, in Lebensmittel wie Milchprodukte und Desserts enthalten – gekennzeichnet als E967.

Es gibt keine Bedenken gegen den Verzehr von Zuckeralkoholen wie Xylit, sagt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa). Zudem belegen klinische Studien, dass Xylit vor Karies schützt.

Allerdings können Zuckeralkohole bei übermäßigem Verzehr Durchfall verursachen. Lebensmittel, die mehr als zehn Prozent dieses Süßungsmittels enthalten, müssen deshalb mit dem Hinweis „Kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken“ gekennzeichnet sein.
Honig ist etwas süßer als Zucker und hat etwa 25 % weniger Kalorien. Honig ist das älteste Süßungsmittel, was schon in der Steinzeit zum Einsatz kam. Der Zucker-Ersatzstoff besteht je nach Honigsorte aus unterschiedlichen Anteilen an Glukose, Fruktose, anderen Zuckerarten und Wasser.

Die Inhaltsstoffe des Blütenhonigs sind Mineralstoffe (0,2 %) und Vitamine sowie Eiweiß (0,4 %) in Form von Blütenpollen und Enzymen. Die Inhaltsstoffe können eine wundheilende und antibiotische Wirkung haben.

Allerdings können die natürlichen Bestandteile der Zuckeralternative auch Allergien auslösen. Babys sollten keinen Honig essen, da der noch empfindliche Darm des Babys nicht mit den Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum zurechtkommt. Außerdem ist das Kariesrisiko höher als durch raffinierten Zucker, was an der klebrigen Konsistenz liegt.

Dicksäfte sind etwa genauso süß wie Zucker und haben etwa 25 % weniger Kalorien. Der eingedickte Fruchtsaft gilt als Zutat und nicht als Zusatzstoff bei der Kennzeichnungspflicht. Der Fruchtsaft wird so eingedickt bis der Wasseranteil nur noch 25 % bis 35 % beträgt.

Die Dicksäfte enthalten teilweise Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe. Der Zucker in den Dicksäften oder Sirups wird langsamer freigesetzt, was eine positive Wirkung auf den Insulinspiegel hat.

Übermäßiger Genuss dieser Säfte können Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall verursachen. Das liegt an dem hohen Fruchtzuckergehalt (Fruktose), die den Dünndarm überlasten. Weiterhin haben Untersuchungen ergeben, dass Fruktose Diabetes und Übergewicht fördern kann, erklärten Kathleen Page von der Yale University in New Haven und ihre Kollegen im Fachmagazin „JAMA“.

In jedem Fall ist eine ausgewogene Ernährung die gesündeste. Und Süße: In Maßen und nicht in Massen.

Dienstag, 10.03.2015
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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