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Ageusie (Geschmacksverlust) - Symptome, Diagnose und Behandlung

Naturheilkunde
Ist das Geschmacksempfinden vollständig erloschen, spricht man von einer „Ageusie“.

Abzugrenzen ist eine Ageusie von weiteren unterschiedlichen Geschmacksstörungen. Bei diesen Störungen ist die Geschmacksempfindung nicht vollkommen aufgehoben, sie ist jedoch stark verändert.

Der medizinische Begriff für einen kompletten Verlust des Geschmacksempfindens heißt Ageusie, was aus dem Altgriechischen „geusis“ = Schmecken, Geschmack, abgeleitet ist. Eine Ageusie unterscheidet sich deutlich von einer Geschmacksstörung, die wiederum auch noch in unterschiedlichen Kategorien aufgeteilt ist, wie im Weiteren beschrieben. Ein vollständiger Ausfall des Geschmackssinns beeinträchtigt nicht nur die Lebensqualität des Betroffenen, es können zudem auch ernsthafte Erkrankungen dahinter stecken.

Der Geschmackssinn gehört zu den Sinneswahrnehmungen. Um schmecken zu können, muss das Sinnessystem intakt sein. Dies besteht aus drei Stationen, und zwar:

  • Die Geschmacksknospen
  • Die Hirnnerven
  • Das Gehirn
Geschmacksverlust - Ursachen
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Inhalt

  • Die Geschmacksknospen
  • Die Hirnnerven
  • Das Gehirn
  • Schädigung der Geschmacksknospen
  • Schädigung der drei Hirnnerven VII, X und IX
  • Schädigung am Gehirn
Geschmacksverlust – Behandlung
Geschmacksverlust - Vorbeugen
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Naturheilkunde - Geschmacksverlust
Wie schmecken wir?

Die Geschmacksknospen: Im Bereich von Zunge und Gaumen befinden sich mehrere tausend Geschmacksknospen. Durch sie können wir zwischen fünf verschiedenen Geschmacksrichtungen unterscheiden: süß, sauer, salzig, bitter und – eher nicht so bekannt – umami, was den Geschmack von Fleisch bedeutet.

Die Hirnnerven: Drei der insgesamt 12 Hirnnerven sind für das Geschmacksempfinden verantwortlich. Die Informationen der Geschmacksknospen werden durch diese Nervenbahnen zum Gehirn geleitet.

Das Gehirn: Erst wenn die Informationen der Geschmacksknospen über die Nervenbahnen an das Gehirn gelangt sind und vom Gehirn verarbeitet wurden, werden sie als Geschmack wahrgenommen.
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Hingegen des vollständigen Geschmacksverlustes, der Ageusie, gibt es die Geschmacksstörung, die Dysgeusie, welche in unterschiedliche Kategorien eingeteilt ist. Die Hypogeusie bezeichnet ein abgeschwächtes Geschmacksempfinden. Bei der Hypergeusie ist das Geschmacksempfinden besonders verstärkt. Ist die Geschmackswahrnehmung verändert, spricht man von einer Parageusie und eine Phantogeusie bezeichnet eine bestimmte Geschmackswahrnehmung, obwohl keine Nahrungsaufnahme stattfindet.
Geschmacksverlust - Ursachen

Um den Geschmack wahrnehmen zu können, sind drei Stationen notwendig. Ist nur eine dieser Stationen gestört, kann dies zum kompletten Verlust des Geschmackssinns führen, der Ageusie.

Schädigung der Geschmacksknospen: Es gibt mehrere Ursachen, die die Geschmacksknospen vorübergehend oder dauerhaft schädigen können. Die Folge ist, dass Geschmacksreize im Mund kaum oder gar nicht mehr wahrgenommen werden. Folgende Ursachen können dafür verantwortlich sein:

  • Infektionen im Mund- und Rachenraum
  • Grippale Infekte
  • Nebenwirkungen von Medikamenten (z. B. gegen Pilzinfektion)
  • Mundspülungen mit dem Wirkstoff Chlorhexidin
  • Erkrankung der Mundschleimhaut
  • Erkrankung der Zunge
  • Ungenügende Speichelproduktion
  • Mangelnde Mundhygiene
  • Diabetes mellitus
  • Autoimmunerkrankungen
  • Leber- und Nierenerkrankungen
  • Chemo- und Strahlentherapie bei Tumoren im Kopf-Hals-Bereich

Schädigung der drei Hirnnerven VII, X und IX: Drei der insgesamt 12 Gehirnnerven sind für die Weiterleitung der Geschmacksknospeninformation zuständig. Einige Gründe können dazu führen, dass diese geschädigt werden und somit die Weiterleitung an das Gehirn nicht oder kaum noch erfolgen kann:
  • Entzündung der Hirnnerven oder des Gehirns
  • Verletzungen von Großhirn oder Hirnstamm
  • Gehirntumor
  • Ohroperation
  • Entfernung der Gaumenmandeln

Schädigung am Gehirn: Das Gehirn verarbeitet die Informationen, die von den Geschmacksknospen über die Hirnnerven geleitet werden. Wird das Gehirn aber an den betreffenden Stellen geschädigt, kommt es zu Geschmacksstörungen bzw. den Totalausfall des Geschmackssinns.
Folgende Ursachen können dazu führen

  • Entzündliche Erkrankungen des Gehirns, wie zum Beispiel Multiple Sklerose
  • Absterben von Gehirnzellen, wie zum Beispiel bei Morbus Alzheimer
  • Gehirntumore
  • Schwere Verletzungen im Schädelbereich
  • Epilepsie

Welche Erkrankung hinter dem Geschmacksverlust (Ageusie) oder der Geschmacksstörung (Dysgeusie) steckt, kann nur der Arzt heraus finden.
Geschmacksverlust - Symptome

Das Geschmacksempfinden ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Und so, wie die Geschmäcker verschieden sind, wird auch jeder Mensch eine Veränderung der Geschmackswahrnehmung unterschiedlich empfinden. Bei einem kompletten Geschmacksverlust, zum Beispiel durch einen Unfall oder direkt nach einer Operation ist eindeutig. Bei einer Beeinträchtigung des Geschmacks hingegen, wird man zunächst selbst überlegen, woran es liegen kann. Wenn ein unmittelbarer zeitlicher Zusammenhang zwischen Geschmacksveränderung und zum Beispiel der Einnahme von bestimmten Medikamenten besteht, könnte das die Ursache sein, die diese Symptome auslösen.
Naturheilkunde - Geschmack
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Geschmacksverlust - Diagnose

Mit einer Geschmacksstörung bzw. einem kompletten Geschmacksverlust sollte man nicht zu lange warten und möglichst umgehend einen Arzt aufsuchen, denn es können schwerwiegende Erkrankungen dahinter stecken. Zunächst sollte man damit zum Hausarzt gehen. Anhand der Krankheitsgeschichte und detaillierter Schilderung des Patienten, seit wann und wie die Veränderung aufgetreten ist, kann der Arzt eine erste Einschätzung vornehmen. Es erfolgt die körperliche und die labortechnische Untersuchung.

Zur Erfassung der Krankengeschichte (Anamnese) ist für den Arzt folgendes wichtig

  • Seit wann besteht der Geschmacksverlust bzw. die Geschmacksstörung?
  • Trat der Geschmacksverlust bzw. die Geschmacksstörung plötzlich auf, nach und nach, nur ab und zu mal oder ständig?
  • Bestehen zusätzlich auch Riechprobleme?
  • Kopfschmerzen?
  • Schwindel?
  • Sehproblem?
  • Gefühlsstörungen?
  • Werden Medikamente eingenommen?
  • Besteht ein übermäßiger Alkohol- und/oder Nikotingenuss?
  • Gibt es Vorerkrankungen?

Nach dem Gespräch mit dem Arzt folgt die körperliche Untersuchung. Als erstes werden der Mund, die Nase und der Rachen gründlich untersucht sowie natürlich die Zunge, an der die Geschmacksknospen liegen. Die Lymphknoten im Bereich von Kopf und Hals werden abgetastet, um zu überprüfen, ob diese geschwollen sind.

Für weitere spezielle Untersuchungen, falls erforderlich, sind Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunden (HNO-Ärzte) zuständig, die sich auf Schmeck- und Riechstörungen spezialisiert haben. In einigen größeren Städten gibt es sogar „Zentren für Schmeckstörungen“. Zur weiteren Abklärung sind diese Zentren aufgrund ihrer Erfahrung sicherlich eine gute Adresse. Gegebenenfalls muss auch neurologisch untersucht werden und Radiologen hinzugezogen werden.

Weitere Untersuchungen können folgen, wie

  • Computertomographie (CT).
  • eine Magnetresonanztomographie (MRT).
  • Blutuntersuchung.
  • Zahnärztliche Untersuchung.
  • Gewebeprobe der Mundschleimhaut und/oder der Zunge.
  • Untersuchung des Nervenwassers (Liquoruntersuchung).
  • Sialographie, bei der die Speicheldrüsen geprüft werden.
  • Messung der Hirnströme, um zu lokalisieren, an welcher Stelle die Störung auftritt.
  • Elektrogustometrie: Ein spezielles Verfahren, bei dem die Geschmacksknospen mittels geringfügig eingesetzten Stroms gereizt werden, um eine Geschmackswahrnehmung auszulösen. Die zweifelsfreie Ursache ist mit dieser Methode aber leider nicht möglich.
Geschmacksstörung
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Geschmacksverlust – Behandlung

Handelt es sich „nur“ um eine Geschmacksstörung (Dysgeusie) kann das eine vorübergehende Beeinträchtigung sein. Wird der Grund dafür abgestellt, wie zum Beispiel bestimmte Medikamente oder auch ein grippaler Infekt oder übermäßiger Alkohol- und/oder Nikotingenuss, wird sich wahrscheinlich sehr bald wieder die Geschmackswahrnehmung einstellen. Eine bakteriell bedingte Entzündung im Mund kann mit einem Antibiotikum behandelt werden. Bei Mundtrockenheit kann ein Speichelersatzstoff helfen den Mund ausreichend zu befeuchten.

Bei einem kompletten Geschmacksverlust (Ageusie) hingegen sind die Behandlungserfolge schwieriger, da auch die Ursachenfindung aufwendiger ist. Wird zum Beispiel eine Störung der Nervenbahnen angenommen, so kann zum Beispiel eine Behandlung mit Zink oder Alpa-Liponsäure versucht werden.

Ob eine Ageusie reversibel ist, hängt also ganz entscheidend von der Ursache ab. Ein totaler Geschmacksverlust sowie auch die Geschmacksstörung sind für den Betroffenen eine erhebliche Einbuße der Lebensqualität, was dauerhaft zu einem enorm psychischen Leidensdruck führt. Deshalb sollte man im Fall dieser Beeinträchtigung unbedingt professionelle Hilfe (psychologisch/psychotherapeutisch) in Anspruch nehmen.
Geschmacksverlust - Vorbeugen

Eine Ageusie (Geschmacksverlust) kann man nicht grundsätzlich vorbeugen. Bei einem Unfall, wie zum Beispiel einen Schlag auf den Kopf, kann die zuständige Stelle im Gehirn derart geschädigt sein, dass der Geschmacksverlust nicht heilbar ist.

Ansonsten kann man jedoch schon einiges dafür tun, um einem Geschmacksverlust oder einer Geschmacksstörung vorzubeugen, wie zum Beispiel:

  • Ausreichende Mund- und Zahnpflege
  • Gesunde Ernährung
  • Verzicht auf Nikotin und/oder übermäßigem Alkoholgenuss
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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