Für die Gesundheit: Akupressurmatte, Therapiedecke und Heilwolle
Naturheilkunde
Akupressurmatte
Die Preise für Akupressurmatten liegen je nach Variante und Anbieter zwischen 15 Euro und 120 Euro. Der hohe Preisunterschied ist dabei sicherlich auf die Qualität des Materials und die Verarbeitung zurückzuführen.
Das tägliche Liegen (ca. 15 Minuten) auf der Matte soll nicht nur für Entspannung sorgen, sondern u. a. Rückenschmerzen lindern, Stress abbauen und Schlafstörungen vorbeugen.
Die Wirkung der Noppenmatte basiert auf der Akupressur, ein Verfahren aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Dabei sollen durch Druck auf bestimmte Energiepunkte des Körpers der Energiefluss, genannt Qi, verbessert werden und somit die Selbstheilungskräfte aktiviert werden.
Inhalt
Akupressurmatte – Anwendung
Akupressurmatte – Wirkung
Akupressurmatte – Für wen ist sie nicht geeignet?
Akupressurmatte - Anwendung
Empfohlen wird eine tägliche Entspannung auf der Matte von 15 bis 20 Minuten. Jedoch sollte man zu Beginn mit 5 Minuten anfangen und je nach Empfinden die Liegendauer steigern. Wird das Picksen als unangenehm empfunden, sollte man sich zunächst mit einem T-Shirt bekleidet auf die Matte legen und erst nach Eingewöhnung unbekleidet. Die Matte kann auf die Bettmatratze gelegt werden, was den Druck etwas mindert oder aber auf den Fußboden.
Akupressurmatte - Wirkung
Um eine positive Wirkung zu erzielen, sollte man das Liegen auf der Akupressurmatte zu seinem täglichen Ritual machen. Am besten wählt man eine Zeit, wo man nicht gestört wird. Die vielen spitzen Noppen wirken wie eine Druckpunktmassage, die Durchblutung wird angeregt und nach wenigen Minuten ist die Haut rot und warm. Die Muskulatur entspannt sich und durch die wohlige Wärme, die sich ausbreitet, kommt der gesamte Körper und Geist zur Ruhe.
Auch Nackenverspannungen oder Kopfschmerzen können durch das Liegen auf der Matte bzw. auf dem Nackenkissen verbessert werden. Die Matte eignet sich auch als Fußreflexzonenmassage; wenn man sich mit den Füßen auf die Matte stellt, werden durch die vielen winzigen und spitzen Noppen die Akupressurpunkte stimuliert, was durchblutungsfördernd wirkt und Verspannungen lockert.
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Wichtig: Eine Akupressurmatte ersetzt nicht den Arzt. Bei chronischen Rücken- und/oder Nackenschmerzen kann sie jedoch begleitend zu den ärztlichen Behandlungsmaßnahmen eingesetzt werden. Sicherheitshalber sollte man mit dem Arzt darüber sprechen.
Akupressurmatte – Für wen ist sie nicht geeignet?
Für Schwangere ist die Akupressurmatte nicht geeignet, da es zu vorzeitigen Wehen kommen kann. Ebenso sollten Menschen mit Herzproblemen oder auch Epilepsie darauf verzichten. Auch bei Neurodermitis oder empfindlicher Haut ist von der Benutzung der Matte abzuraten, da die spitzen Noppen die Haut reizen können und es zu Juckreiz und Schmerzen führen kann.
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Fazit: Das Liegen auf der „Nagelmatte“ ist für die meisten Nutzer eine Wohltat, so dass sie sich auf die tägliche körperliche Entspannung freuen. Allerdings ist die Matte kein Ersatz für ausreichend körperliche Bewegung, wie tägliche Spaziergänge oder sportliche Aktivitäten. Bei länger anhaltenden körperlichen Beschwerden sollte man immer ein Arzt zu Rate ziehen.
Therapiedecke
Therapiedecken sollen für einen gesunden Schlaf sorgen. Die Bezeichnung Gewichtsdecke lässt ahnen, um was es bei der sogenannten Therapiedecke eigentlich geht – nämlich um die Schwere der Decke. Eine Therapiedecke ist deutlich schwerer als eine normale Zudecke. Das Gewicht einer Therapiedecke sollte etwa 10 % des eigenen Körpergewichts wiegen. Die gängigen Decken sind mit einem Gewicht zwischen 6 kg, 8 kg, 10 kg oder 12 kg erhältlich. Für die Befüllung einer Gewichtsdecke kommen mehrere Materialien in Frage, wie zum Beispiel Linsen, Bohnen, Reis, Schrot oder auch Microglasperlen (0,6 – 0,8 mm) sowie Polypropylen-Granulat. Die Decken sind im Inneren in kleine Fächer
unterteilt, um ein einseitiges Zusammenrutschen des Materials zu verhindern.
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Therapiedecke - Wirkung
Gerade die Älteren von uns werden sich noch an die dicken Federbetten der Eltern oder Großeltern erinnern. Die Federbetten waren auch verhältnismäßig schwer, unter der Decke entfaltete sich schnell eine wohlige Wärme. Federbetten waren damals gut und sinnvoll, da die Zimmer, vor allem das Schlafzimmer ohne Heizung waren und die Wände in den kalten Monaten schnell auskühlten. Später ersetzte man die Federn dann gegen Daunen, die wegen der fehlenden Federkiele viel leichter sind. Danach folgten die synthetischen Zudeckfüllungen, u. a. auch weil man auf Federn bzw. Daunen wegen des Tierwohls verzichten wollte.
Doch die leichten Decken haben nicht nur Vorteile, gerade bei Menschen, die einen unruhigen Schlaf haben, wird die Decke oft hin und her bewegt, so dass häufig die Füße, die Beine oder die Schulter unbedeckt sind und auskühlen, so dass man erneut davon wach wird. Eine schwere Zudecke macht das unruhige Herumwälzen im Bett nicht so einfach, so dass man quasi „zur Ruhe gezwungen“ wird.
Die Therapiedecke ist eigens dafür ausgerichtet, dem Schläfer die nötige Ruhe zu bescheren, ohne dass sich dieser von der Gewichtsdecke erdrückt fühlt. Ganz das Gegenteil soll der Fall sein; die Schwere der Decke soll ein Wohlfühleffekt haben, ganz so wie bei einer Umarmung.
In Krankenhäusern gibt es die Therapiedecken schon lange, sie werden bei Schlafstörungen eingesetzt und sollen sogar bei psychischen Problemen helfen. Seit einiger Zeit haben verschiedene Unternehmen die Therapiedecke oder auch Gewichtsdecke für den Hausgebrauch entdeckt und werben damit, so dass sie mehr und mehr zu einem Lifestyle-Produkt avanciert.
Therapiedecke - Anwendungsgebiete
Nicht jeder Trend ist auch sinnvoll. Eine Therapiedecke kann jedoch einen positiven Effekt haben bei Menschen, die unter Einschlafstörungen und allgemeinen Schlafstörungen leiden. Gerade wenn man das Erlebte vom Tag gedanklich nicht abschalten kann, reagiert der Körper meist unruhig und man wälzt sich im Bett hin und her. Eine Gewichtsdecke erschwert das Zappeln, so dass der Körper schneller zur Ruhe kommt und man dadurch schneller einschläft. Auch beim nächtlichen Aufwachen hilft der sanfte Druck, der bedingt durch die Decke auf einem lastet, beim Weiterschlafen.
Als Therapie finden die Decken hauptsächlich bei Kindern mit ADHS und Autismus und bei erhöhtem Bewegungsdrang Anwendung sowie bei Angstzuständen. Bei Erwachsenen mit dem Restless-Legs-Syndrom kann sich das Schlafen unter einer Gewichtsdecke positiv auswirken.
Therapiedecke - Kosten
Wer sich ernsthaft Gedanken macht, sich eine Therapiedecke anzuschaffen, sollte dabei einiges beachten. Immerhin sind die Decken nicht günstig – zwischen 150 Euro bis zu 1000 Euro muss man schon rechnen. Daher sollte man sich eingehend darüber informieren und für sich wissen, was einem wichtig ist. Das fängt schon bei der Füllung an, dann kommt es auf die Verarbeitung an und natürlich auch auf den Bezug, ob reine Baumwolle oder Synthetik. Auch wie die Decken zu reinigen sind ist eine wichtige Frage. Je nach Bedarf kann aber auch eine günstigere Decke den jeweils individuellen Ansprüchen gerecht werden.
Obwohl die Krankenkassen sich in der Regel nicht an den Kosten einer Therapiedecke beteiligen, da diese nicht in dem Hilfsmittelkatalog aufgeführt sind, lohnt es sich dennoch nachzufragen. Mit einem entsprechenden Empfehlungsschreiben eines Arztes, Heilpraktikers oder Therapeuten oder einer Verordnung könnte ein Zuschuss bewilligt werden. Zumindest könnte man versuchen die Ausgabe steuerlich geltend zu machen.
Fazit: Der Kauf einer Therapiedecke kann eine durchaus sinnvolle Anschaffung sein und dem Käufer ein verändertes positives Schlafverhalten bringen. Wichtig ist, dass man sich auf etwas Neues einlässt. Es gehört nämlich auch ein wenig Geduld dazu, um sich an eine solche Decke zu gewöhnen. Die meisten Benutzer berichten davon, dass sie nach einer Weile einen wesentlich erholsameren Schlaf haben.
Heilwolle – Hausmittel bei Hautreizungen und Entzündungen
Lanolin wirkt hautpflegend, besonders bei trockener und rissiger Haut. Es bindet die Feuchtigkeit in der Haut und macht sie weich und geschmeidig. Lanolin ist in vielen Salben und Cremes enthalten, die besonders bei trockenen und schrundigen Hautstellen eingesetzt werden kann. Zudem soll Lanolin auch eine entzündungshemmende Wirkung haben.
Anstelle von Salben oder Cremes ist die Heilwolle eine gute Alternative. Für die Heilwolle werden nur feinste Fasern verwendet, so dass die Wolle von ihrer Struktur an Watte erinnert. Der Vorteil von Heilwolle ist, dass nicht Salbe auf die zum Teil schmerzende Wunde aufgetragen werden muss, sondern die Heilwolle nur daraufgelegt wird. Hinzu kommt, dass Heilwolle frei von Zusatzstoffen ist.
Die Anwendungsgebiete von Heilwolle sind vielseitig. Besonders beliebt ist sie bei wunden Babypopos und gereizten Brustwarzen während der Stillzeit.
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Heilwolle - Anwendungsgebiete
Wunder Babypopo: Die Heilwolle hat eine entzündungshemmende Wirkung, nimmt die Feuchtigkeit auf und ist im Gegensatz zu Cremes besonders atmungsaktiv. Sind bereits offene und nässende Stellen am Po, empfiehlt es sich es sich, diese vorab mit einer dünnen Mullschicht abzudecken, sodass keine Wollfasern in der Wunde kleben bleiben.
Gereizte und wunde Brustwarzen: Gerade zu Beginn der Stillzeit kann es passieren, dass die Brustwarzen auf das ungewohnte, teils kräftige Saugen des Babys, empfindlich reagieren. Dabei kann es zu Rötungen, Rissen und nässenden Wunden kommen. Nach jedem Stillen etwas Heilwolle in den BH stecken. Die Heilwolle beruhigt die entzündeten Brustwarzen und lindert somit die Schmerzen.
Nässende Wunden: Heilwolle eignet sich gut auch bei offenen und nässenden Wunden. Der Vorteil ist, dass die Wolle saugfähig und atmungsaktiv ist, was zu einer schnelleren Heilung beitragen kann. Allerdings sollte man bei offenen Wunden immer erst eine dünne Mullschicht auf die Wunde legen, damit keine Wollfasern in die Wunde gelangen können.
Ohrenschmerzen: Bei leichten Ohrenschmerzen wirkt die Heilwolle beruhigend und schmerzlindernd. Entweder die Wolle außen auf das Ohr legen und mit einem Tuch oder Schal befestigen oder ein kleines Knäuel der Heilwolle vorsichtig in den vorderen Gehörgang platzieren. Nach einigen Stunden Einwirkzeit die Heilwolle wieder entfernen und bei Bedarf wiederholen.
Halsschmerzen: Bei Halsschmerzen kann die äußerliche Anwendung mit Heilwolle helfen, die Beschwerden zu lindern. Dazu die Heilwolle am oder um den Hals herum legen und mit einem Schal fixieren. Über die Haut gelangen so die entzündungshemmenden und durchblutungsfördernden Wirkstoffe an die gereizten und entzündlichen Stellen im Hals, wodurch der Heilungsprozess beschleunigt wird und die Schmerzen gelindert werden.
Husten: Bei der äußerlichen Behandlung von Husten oder Bronchitis kann die Heilwolle als Brustwickel verwendet werden. Die Heilwolle auf die Brust legen und mit einem Tuch oder einem T-Shirt fixieren. Auf die Wolle kann etwas ätherisches Öl geträufelt werden, was die Wirkung noch etwas verstärkt.
Muskelverspannungen und Gelenkbeschwerden: Auch bei Muskelverspannungen oder Gelenkbeschwerden kann die Heilwolle durch ihre durchblutungsfördernde Wirkung helfen, die verspannte Muskulatur zu lockern. Einfach die Wolle auf die schmerzende Stelle legen und entsprechend fixieren.
Wie fühlt sich Heilwolle an?
Durch die feinen Härchen der Wolle wird die Durchblutung der Haut angeregt und das Lanolin kann seine hautpflegende und entzündungshemmende Wirkung entfalten. Die Wollhärchen können ein leichtes Kribbeln auf der Haut verursachen und ein Wärmegefühl. Das Gefühl auf der Haut ist nicht für jeden angenehm. Manche Menschen empfinden es eher wie einen kratzenden Pullover. Je feiner die Heilwolle ist, desto weniger irritierend wirkt sie auf der Haut.
Kann man Heilwolle mehrmals verwenden?
Ist die Heilwolle mit offenen und nässenden Wunden in Kontakt gekommen, kann man sie nicht wiederverwenden. Wenn man die Heilwolle wäscht, verliert sie ihr Wollfett und somit die heilende Wirkung. Wenn man die Heilwolle jedoch auf die trockene Haut legt, beispielsweise bei Halsschmerzen, kann man sie durchaus noch einmal benutzen.
Wo gibt es Heilwolle zu kaufen?
Heilwolle gibt es in Apotheken, Drogerien, Reformhäusern und in Bio-Läden zu kaufen oder man bestellt sie im Internet. Wichtig beim Kauf ist es auf den enthaltenen Lanolin-Gehalt der Wolle zu achten und auf die ökologische Haltung der Schafe.
Fazit: Heilwolle ist eine gute Alternative zu Cremes, Verbänden oder Pflaster. Heilwolle lässt Luft an die entzündlichen Hautstellen und beschleunigt so den Heilungsprozess. Zudem wirkt die Wolle auf der Haut durchblutungsfördernd, was sich bei verschiedenen Beschwerden schmerzlindernd auswirken kann.
Allerdings ist die Wirkungsweise der Heilwolle nicht wissenschaftlich belegt und einen Arztbesuch bei anhaltenden Beschwerden oder Wunden ersetzt sie keinesfalls.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.