Gestörte Darmflora – Wie helfe ich meinem Darm?
Naturheilkunde
Im Darm leben Billionen von Bakterien. Diese Mikroorganismen bilden die natürliche Darmflora, zu denen auch Probiotika und Präbiotika gehören. Die natürliche Darmflora wird auch als Mikrobiom bezeichnet.
- Probiotika sind Zubereitungen, die lebensfähige Mikroorganismen enthalten, zum Beispiel Milchsäurebakterien und Hefen.
- Präbiotika dagegen sind nicht verdaubare Lebensmittelbestandteile, die Wachstum und Aktivität der Bakterien im Dickdarm fördern - etwa Ballaststoffe wie Inulin und Oligofruktose.
- Symbiotika sind eine Kombination aus beiden.
Ein gesundes funktionierendes Mikrobiom ist für unsere Gesundheit immens wichtig.
Die Bakterien im Darm helfen bei der Verwertung von Nahrungsbestandteilen, verhindern, dass sich Krankheitserreger im Darm ausbreiten können und tragen zum Funktionieren unseres Immunsystems bei. Zudem regt die Darmflora die Darmbewegungen an und produziert das für die Blutgerinnung wichtige Vitamin K.
Die Darmflora ist bei jedem Menschen unterschiedlich und kann sich im Laufe des Lebens öfters verändern. Jeder Mensch hat so seinen eigenen Mikrobiom-Abdruck.
Auch gibt es von Kontinent zu Kontinent unterschiedliche Darmbakterien. So haben Japaner beispielsweise Darmbakterien, die von Meeresbakterien abstammen, mit denen sie besser Meeresalgen aufspalten. So wird bei ihnen das Sushi anders verdaut, als bei uns Europäern.
Zu einer unterschiedlichen Darmflora tragen auch Lebensstil, Bekanntschaften, Krankheiten, Ernährung oder auch unsere Hobbys bei.
- Der Darm ist das größte Organ unseres Körpers. Er kommt insgesamt auf eine Länge von 5 bis 7,5 Meter.
- Dem Darm und Magen durchziehen ca. 100 Millionen Nervenzellen.
- In einer ausgeglichenen Darmflora leben ca. 100 Billionen Organismen wie Bakterien, Viren und Pilze.
- Zusammen wiegen die Bakterien ca. 2 Kilogramm.
- Insgesamt besteht das Mikrobiom aus bis zu 1.000 unterschiedlichen Bakterienarten.
- In einem gesunden Mikrobiom leben 85 Prozent nützliche und 15 Prozent schädliche Bakterien.
Ein Baby entwickelt seine eigene Darmflora in den ersten drei Lebensjahren. Erst dann ist das Kind durch die Darmflora geschützt. Der Darm braucht also Zeit, um sein Mikrobiom zu bilden. Durch Bildung der nützlichen Bakterien im Darm ist das Kind durch sein Immunsystem geschützt.
Die Bakterien helfen bei der Verdauung von langkettigen Kohlehydraten und produzieren Fettsäuren und Vitamine. Die Darmflora bildet eine Barriere, um das Ansiedeln von pathologischen Keimen, also Keimen, die schlecht für uns sind, zu verhindern und beim Auftreten dieser das Immunsystem zu alarmieren.
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Inhalt
Darmflora - Wie kommt sie ins Ungleichgewicht?
Symptome eines kranken Darms
Wie helfe ich meinem Darm?
Wenn mein Darm aus dem Gleichgewicht ist
Hilfe bei Schmerzen im Magen-Darm-Bereich
- Aus der Natur
- Verdauungsprobleme
- Verstopfung
- Durchfall
Beschwerden bei falscher Ernährung können sein
Treten die Symptome nur zeitweise auf, können folgende Heilkräuter helfen
- Deutsche Kamille oder Hundskamille (Matricaria chamomilla)
- Fieberkraut (Chrysanthemum parthenium)
- Süßholzwurzel
- Fenchel (Foeniculum vulgare)
- Löwenzahnwurzel (Taraxacum officinale)
- Pfefferminze (Mentha piperita)
- Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
Darmflora - Wie kommt sie ins Ungleichgewicht?
Ursachen, die das Mikrobiom schädigen können, sind zum Beispiel zu wenig Bewegung, Zigaretten, Medikamente, Stress und eine falsche Ernährung. Dadurch gerät die Darmflora aus ihrem Gleichgewicht und die schädlichen Mikroorganismen verdrängen die nützlichen.
Als Folge ist unser Immunsystem geschwächt und eventuelle Krankheitserreger haben es nun leichter, sich in unserem Körper breit zu machen.
Ist die Darmflora erst einmal aus dem Gleichgewicht gekommen, verbessert sie sich nicht von selbst. Wir müssen selbst aktiv werden, um die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Das heißt, sich mehr bewegen, gesünder essen, dass Rauchen aufgeben und stressfreier leben. Unterstützen im Heilungsprozess kann man den Darm mit Pro- und Präbiotika.
Symptome eines kranken Darms
Eine falsche Ernährung schadet dem Darm. Aber auch Medikamente und Stress schädigen die Darmflora.
Durch eine gestörte Darmflora begünstigt man Erkrankungen wie zum Beispiel Rheuma, Allergien, Depressionen, Neurodermitis und man schwächt sein Immunsystem.
Bringen Sie ihren Darm ins Gleichgewicht. Denn unser Darm ist ein unterschätztes Organ. Wissenschaftliche Studien zeigen immer häufiger, dass unsere Darmflora immens wichtig ist für unsere Gesundheit.
So ist der Darm überlebenswichtig, da er Bakterien, Viren, Pilze und Umweltgifte zuverlässig entsorgt. So kommt es weniger zu Krankheiten, Entzündungen und Magen-Darm-Problemen.
Denken Sie daran, dass sich ca. 80 Prozent unseres Immunsystems im Darm befindet.
Der Darm sendet frühzeitige Signale, wenn sein Gleichgewicht gestört ist. So verschlechtert sich das Immunsystem und unser eigenes Wohlbefinden verschlechtert sich. Zudem kann es, wenn man nichts unternimmt, zu chronischen Beschwerden kommen.
Bei einer gestörten Darmflora kann es zum Beispiel zu folgenden Symptomen kommen:
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Blähungen
- Verstopfung
- Asthma
- Rheuma
- Kopfschmerzen
- psychische Erkrankungen
- Müdigkeit
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Allergien
- Heuschnupfen
- Hautkrankheiten wie Akne und Neurodermitis
- Pilzerkrankungen
- Immunschwäche
Wissenschaftler auf der ganzen Welt forschen zwischenzeitlich daran, um den Zusammenhang zwischen einer gestörten Darmflora und Krankheiten besser zu verstehen. Deutlich geworden ist, dass ein gesunder Darm eine Schlüsselfunktion für unsere Gesundheit hat.
Erwähnt sei hier noch, dass gerade Antibiotika, insbesondere Breitband-Antibiotika eine schädigende Wirkung auf die Darmflora haben. Häufig führt das zu Durchfall und Darmentzündungen. Antibiotika können die Zusammenstellung der Darmbakterien auch dauerhaft verändern, denn das Antibiotikum tötet nicht nur die schlechten und gefährlichen Darmbakterien, sondern auch die guten, die wir für unser Immunsystem benötigen.
Ein Ungleichgewicht im Darm wird als Dysbiose bezeichnet. Die Bakteriengemeinschaft kann durch übermäßigen Alkoholkonsum, Medikamente, wie Antibiotika und Cortison oder Fehlernährung gestört sein.
Wie helfe ich meinem Darm?
Unterstützen kann man seinen Darm, indem man zum Beispiel Stress abbaut und sich häufig entspannt. Das heißt auch ausreichend schlafen und sich regelmäßig bewegen. Alkohol und Kaffee sollte man nur in Maßen trinken und auf das Rauchen ganz verzichten.
Auch schwarzen Tee sollte man nur in Maßen trinken.
Verzichten sollte man zudem auf verarbeitete Lebensmittel und Fertigprodukte. Diese enthalten häufig Zusatzstoffe, die man nicht verträgt.
Wenn mein Darm aus dem Gleichgewicht ist
Sollte die Darmflora aus dem Gleichgewicht kommen, benötigt man meist keine aufwendige Therapie mit Medikamenten. Häufig hilft einen Lebensumstellung mit einer Ernährungsumstellung.
Der Darm ist unser Spiegel der Gesundheit. Er erstreckt sich vom Magenpförtner bis zum After, davor liegen der Magen, die Speiseröhre und die Mundhöhle.
Seine Aufgabe besteht darin, die Nährstoffe so weit aufzuspalten, bis sie über die Darmwand aufgenommen (resorbiert) werden können. Zudem ist der Darm immens wichtig für unser Immunsystem, so sitzt über 80 Prozent unseres Immunsystems im Darm und beherbergt zudem die Darmflora (Mikrobiota). Dabei handelt es sich um ein komplexes Ökosystem an Mikroorganismen, deren Zusammensetzung offenbar nicht nur unsere Darmgesundheit beeinflusst, sondern auch unsere Abwehrkräfte und sogar unsere Emotionen. Bis heute sind ungefähr 1.000 verschiedene Darmbakterien bekannt. Man weiß heute auch, dass der Darm über ein eigenes Nervensystem, das auch als Bauchhirn bezeichnet wird, verfügt und mit unserem Gehirn kommuniziert.
Den Darm wieder aufbauen kann man mit Probiotika und Präbiotika. Diese befinden sich in verschiedenen Lebensmitteln oder man kauft sie als Nahrungsergänzungsmittel.
Probiotika: Probiotika sind lebende Mikroorganismen. Diesen wird eine gesundheitsfördernde Wirkung auf den Darm nachgesagt. Enthalten sind gute Bakterien wie Bifidobakterien oder Milchsäurebakterien (Lactobacillus). Diese siedeln sich im Darm an und bekämpfen dort schädliche Bakterien und regen die Darmbewegung an.
Vorhanden sind diese Bakterienstämme vor allem in Lebensmittel wie Joghurt, Kefir oder Buttermilch.
Weitere Lebensmittel mit Probiotika sind zum Beispiel:
- Käse
- Sauerkraut
- Kimchi
- Apfelessig
- Hefe
Damit unser Darm allerdings diese ganzen positiven Eigenschaften nutzen kann, müssen die Probiotika kontinuierlich in großer Menge lebend aufgenommen werden. Zudem müssen sie die Passage durch Magen und Dünndarm überstehen und sich gegen die im Dickdarm vorherrschenden Bakterien durchsetzen.
Sobald die Bakterien über einige Tage nicht mehr aufgenommen werden, entwickelt sich die Darmflora in ihren Normalzustand zurück.
Probiotika kann man auch als Flüssigprobiotika, Kapseln und Pulver mit probiotischen Bakterienkulturen kaufen.
Präbiotika: Präbiotika sind keine Mikroorganismen. Hier handelt es sich um Ballaststoffe, die den guten Darmbakterien hochwertige Nahrung bieten. Präbiotika helfen dabei, dass sich unsere guten Darmbakterien vermehren und dass sich krankmachende Bakterien nicht so einfach ausbreiten. Genannt seien hier vor allem Obst, Gemüse und Vollkornprodukte.
- Artischocken
- Brokkoli
- Leinsamen und Flohsamen
- Schwarzwurzeln
- Hafer
- Roggen
- Pastinaken
- Bananen
- Spargel
- Lauch
- Schwarzwurzel
- Chicorée
- Zwiebeln
- Vollkornprodukte
- Äpfel
- Knoblauch
Neben der Funktion den Darmbakterien als Nahrung zu dienen, haben lösliche Ballaststoffe weitere wichtige Effekte:
- Sie sorgen für eine gute Balance im Ökosystem Darm.
- Sie haben Einfluss auf die Verdauungsfunktion.
- Sie haben Einfluss auf die Calcium-Aufnahme.
- Sie erhöhen die Bakterienmasse und sorgen für eine erhöhte Stuhlmenge, was zu einer normalen Stuhlfrequenz führt.
- Unsere Darmbakterien produzieren aus ihnen nützliche kurzkettige Fettsäuren, wie Acetat, Propinat und Butyrat.
Hilfe bei Schmerzen im Magen-Darm-Bereich
Aus der Natur: Maßnahmen, die man ergreifen kann, hängen von der Ursache der Erkrankung ab. Bei leichten Bauchschmerzen sind meist Verdauungsprobleme die Ursache.
Verdauungsprobleme: Hier hilft Wärme mit Wickel (z. B. Kartoffelwickel) oder eine Wärmflasche auf die betroffene Stelle.
Verstopfung: Es kann hier ein pflanzliches Abführmittel genommen werden, zum Beispiel Laktulose oder aber an einen Einlauf denken.
Durchfall: Bei Übelkeit und Durchfall sollte man einige Tage magenschonende Nahrung zu sich nehmen.
Bei häufigen Magen-Darm-Infekten oder Verdauungsproblemen sollte man an eine Ernährungsumstellung denken. Eine große Hilfe ist auch das Fasten.
Viele Beschwerden können durch falsche Ernährung verursacht werden. Dies trifft vor allem auf chemische behandelte Lebensmittel und Fertigmahlzeiten zu. Zu viel Tee oder Kaffee sollte man genauso meiden.
Beschwerden bei falscher Ernährung können sein
Kopfschmerzen und Erschöpfung, Migräne, Durchfall, Magengeschwüre, Depression, Blähungen, Verstopfung oder Colitis (Die Colitis ulcerosa ist eine Entzündung, bei der ausschließlich die Schleimhaut des Dickdarms betroffen ist).
Treten die Symptome nur zeitweise auf, können folgende Heilkräuter helfen:
Deutsche Kamille oder Hundskamille (Matricaria chamomilla): Ein alt bewährtes Heilmittel ist die Kamille. Kamille ist säurebindend, stärkt das Verdauungssystem, bekämpft Entzündungen und lindert Schmerzen. Eine Tasse Kamillentee, eventuell verstärkt durch einige Tropfen Kamillentinktur nach dem Essen, stärkt das Verdauungssystem.
Fieberkraut (Chrysanthemum parthenium): Eines der bekanntesten Pflanzenheilmittel gegen Migräne. Täglich dreimal eine Tasse als Aufguss getrunken beugt Migräne vor bzw. mindert diese.
Süßholzwurzel: Bei Magengeschwüren und Gastritis ist die Süßholzwurzel das Mittel der Wahl. Bei bestimmten Lebererkrankungen, Bluthochdruck und einer Hyperkaliämie (Erhöhung der Kaliumwerte im Blutserum) darf diese Heilpflanze nicht eingesetzt werden.
Fenchel (Foeniculum vulgare): Täglich drei kleine Tassen als Tee zubereitet vom Samenabsud wirkt verdauungsfördernd.
Löwenzahnwurzel (Taraxacum officinale): Ein gutes Lebertonikum ist der Absud aus der Löwenzahnwurzel. Dreimal täglich eine kleine Tasse als Tee getrunken kommt der Leber zu gute.
Pfefferminze (Mentha piperita): Pfefferminze wirkt anregend auf Gallenfluss und Gallensaftproduktion, krampflösend bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, antimikrobiell und antiviral. Daher wird sie bei Gallenbeschwerden (auch leichteren Gallenkoliken) und verdorbenem Magen mit Erfolg eingesetzt. Das ätherische Öl wird auch zum Einreiben bei Migräne, Kopf- und Nervenschmerzen sowie zum Inhalieren bei Erkältungskrankheiten verwendet; hierbei gilt wie für alle starkriechenden ätherischen Öle: Vorsicht bei Säuglingen und Kleinkindern.
Rosmarin (Rosmarinus officinalis): Um die Verdauung zu fördern und nervöse Spannungen zu beruhigen trinkt man dreimal täglich eine Tasse als Aufguss. Der Tee wirkt kreislaufanregend, vor allem wirkt er anregend bei der Blutzufuhr zu den Unterleibsorganen und der Bildung von Magen- und Darmsaft. Rosmarintee wirkt zusätzlich appetitanregend und harntreibend. Da zu hohe Dosen Rauschzustände verursachen können, wird dazu geraten nicht mehr wie 6 Gramm Blätter als Tagesdosis zu verwenden sowie nicht mehr als 20 Tropfen ätherisches Öl aus dieser Pflanze oder über 50 Gramm für Bäder.
Fazit: Ernährt man sich nicht richtig, ist man anfälliger für Erkrankungen. Vor allem wer sich langfristig falsch ernährt, wird anfälliger für Darm-Erkrankungen. Denn das falsche Essen kann die schlechten Bakterien im Darm vermehren und dadurch die guten verringern und andersrum.
Um bestehende Folgen einer falschen Ernährung oder vorbeugend sollte man auf bestimmte Nahrung verzichten oder zumindest einschränken.
Dazu gehört zum Beispiel: Zucker oder Gepökeltes, Geräuchertes und stark verarbeitete Wurstwaren. Eine schlechte Ernährung und Lebensweise schaden generell der Darmflora. Zu viel Fett und Zucker mögen gute Bakterien nicht, diese Bakterien lieben eher Ballaststoffe, die sich in Vollkornprodukten, Gemüse und Obst befinden.
Eine gestörte Darmflora kann die Ursache für viele Krankheiten sein. Wissenschaftler auf der ganzen Welt forschen zwischenzeitlich daran, um den Zusammenhang zwischen einer gestörten Darmflora und Krankheiten besser zu verstehen.
Zurzeit gibt es weder in europäischen noch in amerikanischen Leitlinien zur Ernährung, Empfehlungen zur Einnahme von Prä- oder Probiotika beim Menschen.
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