Gewürze für die Gesundheit
Naturheilkunde
Eigentlich verwendet werden Gewürze zur Verbesserung des Geschmacks unserer Speisen. Sie sind das I-Tüpfelchen für unsere Speisen, sie machen Gerichte erst zu dem was sie sind - eben zu einem Genuss. Gewürze werden aber schon seit langer Zeit als Heilmittel in der Volksmedizin verwendet. Zudem haben Kräuter eine Vielzahl wissenschaftlicher Belege für bewiesene Heilkräfte.
So ist es bewiesen, dass Gewürze mit ihren zahlreichen Inhaltsstoffen die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen verbessern können.
Gewürze stehen in jeder Küche und sind so immer greifbar. In der Medizin werden Gewürze und Kräuter und andere Lebensmittel schon seither verwendet.
Einige, der wichtigsten gesundheitsfördernde Gewürze sind hier aufgelistet.
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Anis
Eine sehr alte Heil- und Gewürzpflanze ist Anis. Sie stammt ursprünglich aus Asien und dem südöstlichen Mittelmeerraum. In unseren Breiten ist Anis nur in Gärten oder im landwirtschaftlichen Anbau zu finden.
In der Küche ist Anis ein beliebtes Gewürz für Brot, Kuchen und Gebäck (Anisplätzchen). Es passt auch zu Gemüse (Rotkohl) oder Salat (Rote Rüben) oder in geringen Mengen zu deftigen Fleischgerichten.
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Typische alkoholische Getränke mit Anis sind zum Beispiel Anisschnaps, Pernod, Pastis oder Ouzo.
Medizinisch genutzt werden die Anisfrüchte. Die Früchte enthalten ein ätherisches Öl, was aus den reifen Früchten gewonnen wird.
Die Inhaltsstoffe wirken antibakteriell, entspannend, harntreibend, krampflösend, schleimlösend und tonisierend.
Anis lindert zum Beispiel leichte Magen-Darm-Krämpfe und Blähungen und hilft bei leichten Entzündungen der oberen Luftwege. Auch löst es festsitzenden Schleim aus den Bronchien und fördern dessen Abtransport. Eine Kombination aus Anis, Fenchel und Kümmel, als Tee, von jungen Müttern getrunken, soll zudem die Milchbildung anregen.
Kurkuma
Kurkuma ist bei den meisten Menschen nur als Gewürz bekannt. Kurkuma ist als gemahlenes Gewürz fast überall erhältlich. Das Gewürz passt besonders gut in Reis, Kartoffel- und Gemüsegerichte.
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Die Kurkuma oder Kurkume, auch Gelber Ingwer, Safranwurz(el), Gelbwurz(el) oder Gilbwurz(el) genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Ingwergewächse. Sie stammt aus Südasien und wird in den Tropen vielfach kultiviert.
Seit Jahrtausenden wird Kurkuma in der indischen Heilkunst Ayurveda verwendet.
Neuere Forschungsergebnisse belegen die Vorteile von Kurkuma bei vorbeugenden Behandlungen von Lungenerkrankungen, Darmerkrankungen und Lebererkrankungen.
Kurkuma enthält Antioxidantien und schützt somit die Zellen, bekämpft freie Radikale und fördert die DNA-Regeneration. Dies kann sich vorbeugend positiv auf den Alterungsprozess auswirken. Einige Studien zeigten auch, dass Kurkuma nachweislich die Blutfettwerte senkt und den Zuckerstoffwechsel bei Diabetespatienten positiv beeinflusst.
Der Farbstoff Curcumin, von Kurkuma, hat zudem entzündungshemmende Eigenschaften.
Ingwer
Ingwer ist nicht nur als Gewürz bekannt, er ist auch eine wirksame Heilpflanze. Er hilft bei der Verdauung, lindert Schmerzen und hilft gegen Reiseübelkeit.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird Ingwer auch bei Rheuma und Muskelschmerzen empfohlen.
Die genutzten Inhaltsstoffe befinden sich im Wurzelstock. Es kommen bis zu 1,5 bis drei Prozent ätherisches Öl vor, das unter anderem die Substanzen Zingiberen, Curcumen und beta-Eudesmol enthält.
Ingwer, ob als getrocknetes Pulver, frisch oder gegart, wird als geeignetes Mittel gegen verschiedene Erkrankungen empfohlen.
So zum Beispiel bei: Appetitlosigkeit, Magengeschwüre, Übelkeit, Reisekrankheit, Blähungen, Kopfschmerzen, Husten oder Regelschmerzen.
Majoran
Majoran kommt in der Naturheilkunde schon seit Jahrhunderten zum Einsatz. Er kommt bei unterschiedlichsten Beschwerden zum Einsatz, so z. B. bei Magenkrämpfen, Bronchitis, Erkältungen, Appetitlosigkeit oder Gliederschmerzen.
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In der Heilkunde nutzt man getrocknetes Majorankraut. Seine Inhaltsstoffe wirken schleimlösend und appetitanregend
Zudem ist Majoran in der Küche ein beliebtes Gewürz für Kartoffelgerichte, Fleisch und Tomatensoße. In Tomatensoße und Pizza ist Majoran auch eine gute Alternative zu Oregano. Ferner passt Majoran zu Geflügel, Wurst und Rohkost. Das Gewürz ist eine gute Verdauungshilfe bei Hackbraten oder weißen Bohnen.
Majoran kann man äußerlich anwenden bei Wunden, Juckreiz, rheumatischen Schmerzen und bei Krampfadern.
Dazu verwendet man einen Ölauszug aus frischem Majoran-Kraut und nutzt es zur Einreibung auf die betroffenen Stellen.
Zimt
Seit vielen tausend Jahren wird Zimt in China als Gewürz genutzt. Aber auch als Heilpflanze ist deren Wirkung seit langem bekannt. Genutzt wurden die Extrakte von Zimt gegen vielerlei Beschwerden.
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Die wirksamen Inhaltsstoffe stecken in der Zimtrinde. Sie enthält 0,5 bis vier Prozent ätherisches Öl, welches zu 65 bis 75 Prozent aus Zimtaldehyd besteht und zu etwa fünf Prozent aus Eugenol.
In der Heilkunde nutzt man die Zimtrinde und das Zimtöl, um die Verdauungsfunktion zu unterstützen und Unwohlsein zu bekämpfen.
Zimt gehört zu den ältesten Gewürzen der Welt. Arabische Händler vertrieben die Zimtstangen als erste, hielten die Herkunft des Zimts aber geheim. Zimt war damals eine Kostbarkeit.
Ca. im 14. Jahrhundert gelangte Zimt auch nach Europa. Die europäischen Händler suchten jedoch intensiv nach der Herkunft der wertvollen Rinde und fanden den Ursprung auf der Insel Ceylon. Seitdem vertrieben überwiegend portugiesische und später niederländische Händler Zimt.
Die Inhaltsstoffe von Zimt haben zum Beispiel eine antibakterielle, schleimlösende, harntreibende, krampflösende, schmerzstillende, schweißtreibende, adstringierende, auswurffördernde, tonisierende und wärmende Wirkung.
Wissenschaftlich abgesichert sind die Anwendungsgebiete von Zimt bei Appetitmangel, Verdauungsbeschwerden mit Völlegefühl und Blähungen sowie Magen-Darmkrämpfen.
Pfefferminze
Schon vor Jahrtausenden wurde die Minze in Asien, Europa und im Norden Afrikas als Heilpflanze verwendet. Reste dieser Pflanze wurden als Grabbeigaben bei den alten Ägyptern gefunden und bei anderen Kulturen der antiken Geschichte war die Pflanze von mystischer, ritueller und medizinischer Bedeutung.
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Der wissenschaftliche Name der Pfefferminze lautet Mentha piperita und sie gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler-- Lamiaceae. Die Pfefferminze ist fast jedem Menschen als Kräutertee oder Lutschbonbons bekannt.
Gerade die reichlich enthaltenen Bitter- und Gerbstoffe in der Minze sowie auch der hohe Gehalt des ätherischen Öls Menthol wirken nachweislich krampflöslich, beruhigend und schmerzlindernd. Verwendet wird die Minze für innere und äußerliche Anwendungen.
Besonders gesund ist Pfefferminze für Magen und Darm, denn das Menthol sowie die reichlich enthaltenen Bitter- und Gerbstoffe wirken nachweislich krampflösend, beruhigend und schmerzlindernd. Äußerlich angewandt wirkt Pfefferminze zum Beispiel auch bei Muskel- und Nervenschmerzen.
Die Hauptanwendung in der medizinischen Behandlung sind Verdauungsbeschwerden.
Rosmarin
Auch Rosmarin gehört zu den Kräutern und Gewürzen, denen viele Heilkräfte zugesprochen werden. In der Volksmedizin kommt Rosmarin zum Beispiel als Medikament gegen Migräne, Rheuma und Verstauchungen zum Einsatz.
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In den mittelalterlichen Kräuterbüchern wurde Rosmarin gegen vielerlei Beschwerden empfohlen. Auch zur Potenzsteigerung wurde er verwendet. Zudem sollte Rosmarin, in Ziegenmilch gekocht, gegen Tuberkulose und Hautkrebs helfen.
Heimisch ist der Rosmarin im Mittelmeerraum, wird aber auch in Deutschland angebaut.
In der Naturheilkunde hat Rosmarin, durch seine anregende Wirkung, als Heilpflanze eine wichtige Rolle zur Behandlung von zu niedrigem Blutdruck.
Rosmarin hat eine Vielzahl von Heilwirkungen auf den Menschen.
So wirkt Rosmarin zum Beispiel: anregend, adstringierend (zusammenziehend), antibakteriell, entspannend, entzündungshemmend, krampflösend, pilztötend, schmerzstillend und tonisierend.
Man kann die Pflanze innerlich als Tee und als Tinktur anwenden. Das ätherische Öl sollte man nur äußerlich verwenden, da es stark ist und innerlich eingenommen den Magen reizen könnte.
Thymian
Schon in der Antike wurde die Heilpflanze von Dioskurides und von Plinius Secundus beschrieben.
Im 11. Jahrhundert wurde Thymian von Mönchen nach Mitteleuropa gebracht und in Klostergärten angebaut.
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Als wertvolle Heilpflanze wurde Thymian auch von Hildegard von Bingen und von Albertus Magnus empfohlen.
Als Gewürz, einzeln oder in italienischen Kräutermischungen, ist der Thymian sehr bekannt.
In der Heilkunde verwendet man das Kraut (z.B. als Thymiantee) und das darin enthaltene Thymianöl. Thymian wirkt schleimlösend, antibakteriell und krampflösend. Entsprechend kommt Thymiankraut beispielsweise bei erkältungsbedingtem Husten und Keuchhusten zum Einsatz (z.B. in Tee, Hustensaft oder -tropfen).
Eigenschaften und Heilwirkungen von Thymian: tonisierend, anregend, antibakteriell, blutstillend, beruhigend, entzündungshemmend, desinfizierend, pilztötend, krampflösend, schleimlösend, schmerzstillend und schweißtreibend.
Thymianextrakte kann man äußerlich und innerlich anwenden.
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