Knötchenflechte (Lichen ruber planus) - Hautkrankheit - Heilmed-Krankheit Gesundheit mit Hilfe der Naturheilkunde

Heilmed - Krankheit
Naturheilkunde und Naturheilung
Direkt zum Seiteninhalt
Naturheilung - Sodbrennen
Bilder: pixabay website5

Knötchenflechte (Lichen ruber planus) - Hautkrankheit

Naturheilkunde
Die Knötchenflechte, der medizinische Fachbegriff hierfür ist Lichen ruber planus oder kurz Lichen ruber, ist eine entzündliche Hauterkrankung, deren Verlauf schubweise ist. Bei der Knötchenflechte handelt es sich um eine nicht anstecken Hauterkrankung.

Auf der Haut bilden sich flache rötliche Knötchen, die meist stark juckend sind. Hauptsächlich sind die Beugeseiten der Handgelenke, die Lenden- und Kreuzbeinregion und der Bereich der Fußknöchel betroffen, es kann aber auch den ganzen Körper befallen. Durch starkes Kratzen der meist heftig juckenden Stellen oder auch Infektionen kann es zu Hautreizungen kommen und der Bildung weiterer Knötchen auf der gesunden Haut.

Neben der Haut können auch die Schleimhäute von der Knötchenflechte befallen sein, was medizinisch als Lichen ruber mucosae bezeichnet wird. Davon können die Mundschleimhäute, die Zunge, die Lippen und die Speiseröhre betroffen sein sowie, wenn auch seltener, die Genitalschleimhäute und die Analschleimhäute. Die Lichen ruber mucosae kennzeichnet sich durch eine weißliche Verfärbung und offene Stellen, die meist sehr schmerzhaft sind.

Die Knötchenflechte zählt zu einer relativ häufigen Hauterkrankung immerhin mit 0,5 % der Bevölkerung weltweit. Sie kann Frauen und Männer gleichermaßen und in jedem Lebensalter treffen, häufiger jedoch im Alter zwischen 30 und 60 Jahren. Die Knötchenflechte ist eine recht hartnäckige Hauterkrankung, die sechs Monate bis zu zwei Jahren andauern kann, danach aber meist ohne sichtbare Spuren spontan wieder abheilt.
Naturheilkunde - Knötchenflechte
Bild: pixabay website5
Inhalt

Knötchenflechte - Ursachen
Knötchenflechte – Symptome
Knötchenflechte – Diagnose
Knötchenflechte – Behandlung
Behandlung der äußeren Haut
Behandlung der Schleimhaut
Knötchenflechte - Vorbeugen
Knötchenflechte - Ursachen

Warum es zu der Hauterkrankung Knötchenflechte (Lichen ruber) kommt, konnte bisher leider noch nicht genau geklärt werden. Sicher ist, dass Immunzellen (T-Lmphozyten), die sich gegen die basalen Keratinozyten richten, in die Haut gelangen und eine Entzündungsreaktion auslösen. Demnach handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung.

Beobachtet wurden folgende Grunderkrankungen, die als Auslöser der Knötchenflechte in Frage kommen könnten:

  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • Erhöhte Cholesterinwerte
  • Erhöhte Harnsäurewerte
  • Viruserkrankung der Leber
  • Autoimmunerkrankungen
  • Bestimmte Wirkstoffe in Medikamenten, wie zum Beispiel Antibiotika, Antidiabetika, Rheumamedikamente, Bluthochdruckmittel, Entwässerungsmedikamente, Psychopharmaka
  • Kontaktallergien, bei Knötchenflechte der Mundschleimhaut, gegen Amalgam und/oder Gold. Oder Kontaktallergie gegen bestimmte Chemikalien.
  • Stress oder andere psychische Einflüsse
Knötchenflechte - Symptome

Es kommt zu juckenden Hautstellen, die als rötlich bis bläuliche flache Knötchen auf der Haut verbleiben. Meist treten sie symmetrisch auf, wie zum Beispiel an den Beugeseiten der Handgelenke und im Bereich der Fußknöchel. Bei zusätzlichen Hautreizungen, etwa durch Kratzen der meist stark juckenden Stellen, entstehen weitere Knötchen entlang der Reizstrecke (Köbner-Phänomen).

Sind die Mundschleimhäute von der Knötchenflechte betroffen, können sich weißliche dünne Streifen zeigen oder auch offene schmerzende Stellen.

Des Weiteren können die Knötchen im Genitalbereich und im Analbereich auftreten und es kann zu Nagelveränderungen kommen.
Knötchenflechte - Diagnose

Um die Diagnose Knötchenflechte (Lichen ruber) zu stellen, reicht dem Hautarzt häufig schon die Sichtuntersuchung aus. Ein zusätzlich deutlicher Hinweis sind auch die Hautirritationen, die durch Kratzen der betroffenen juckenden Stellen entstanden sind.
Bild: clipdealer.de

Der Arzt wird durch Befragung des Patienten versuchen herauszufinden, wie es zu der Knötchenflechte gekommen ist, ob eventuell Grunderkrankungen vorliegen und welche Medikamente regelmäßig eingenommen werden.

Sollte die Diagnose dennoch nicht sicher sein, werden weitere Untersuchungen folgen, wie eine Biopsie (Hautgewebeprobe). Bei einer Knötchenflechte zeigen sich typische Veränderungen der Zellen.
Knötchenflechte - Behandlung

Zunächst gilt es, die Hautbeschwerden, die eine Knötchenflechte hervorruft, das heißt den zum Teil extremen Juckreiz, zu lindern, um auch eine weitere Ausbreitung, bedingt durch Kratzen, zu vermeiden. Die Behandlung richtet sich nach der Schwere und der Verbreitung der Hautirritation. Da aber davon ausgegangen wird, dass eine Grunderkrankung oder aber ein Wirkstoff der Medikamente gegen diese Grunderkrankung der Auslöser für die Knötchenflechte ist, muss begleitend die Behandlung der zugrundeliegenden Krankheit behandelt werden bzw. ein eventueller Medikamentenwechsel vorgenommen werden. Handelt es sich um eine Lichen ruber mucosae, also ein Befall der Schleimhäute, kommen andere Behandlungsmaßnahmen in Betracht.
Behandlung der äußeren Haut

Kortison-Therapie: Behandelt wird in der Regel mit Kortisonpräparaten in Form von Salben. Bei einer stärker ausgeprägten Knötchenflechte kann auch eine Kortisonlösung unter die entsprechende Hautstelle gespritzt werden. Kortison ist zwar ein sehr wirksames entzündungshemmendes Medikament, sollte aber aufgrund der Nebenwirkungen (die Haut wird an diesen Stellen dünn und pergamentartig) nicht über einen längeren Zeitraum angewandt werden.
Lichttherapie: Eine andere Möglichkeit der Behandlung ist die Lichttherapie, entweder mit UV-B-Bestrahlung oder die sogenannte PUVA (Fotochemotherapie mit Psoralen). Die Lichttherapien sind erfolgsversprechende Behandlungsmethoden, müssen aber konsequent über mehrere Wochen eingehalten werden.
Tabletten: Bei einem schweren Verlauf der Krankheit können sogenannte Körperabwehr unterdrückende Medikamente zum Einsatz kommen, wie zum Beispiel Immunsuppressiva. Hierbei ist eine regelmäßige Kontrolle der Blutwerte wichtig. Neben einem erhöhten Infektionsrisiko als Nebenwirkung kann es bei diesen Medikamenten auch zu Schwindel, Müdigkeit, Übelkeit, Durchfall, Juckreiz und Fieber kommen.
Natürliche Behandlungsmaßnahmen: Neben der aus der Schulmedizin verordneten Maßnahmen stehen alternativ auch Therapien aus der Naturmedizin, vorwiegend aus der Homöopathie, zur Verfügung. In Frage kommen hier u. a. Psorinoheel-Tropfen zusammen mit Schwef-Heel-Tropfen, die sich bei der Behandlung einer Knötchenflechte bewährt haben. Eine Vorstellung bei einem Homöopathen könnte sich also lohnen, vor allem, wenn man eine Kortisonbehandlung wegen der bekannten Nebenwirkungen vermeiden möchte.
Neben allen Maßnahmen benötigt die Haut eine besondere Hautpflege. Dazu gehören pH-neutrale Cremes und Salben mit rückfettenden Substanzen und dem Wirkstoff Polidocanol, der juckreizstillend wirkt.
Behandlung der Schleimhaut

Ist die Mundschleimhaut von der Knötchenflechte (Lichen ruber mucosae) betroffen kann nicht mit Salben oder Cremes behandelt werden, da sie vom Speichel wieder weggespült werden. Hier eignen sich Mundspülungen oder Lutschpastillen mit den entsprechenden Wirkstoffen. Von einer Kortison-Therapie wird abgeraten, da sie nicht zu einer dauerhaften Abheilung führt und die Schleimhaut durch eine ständige Kortison-Behandlung Schaden nimmt. Eine Alternative zu Kortison ist die Behandlung mit sogenannten Calcineurin-Inhibitoren, die das Immunsystem hemmen. Es handelt sich um antientzündliche Medikamente, die in Form von Salben oder Cremes auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden. Allerdings ist eine Behandlung mit diesen Medikamenten derzeit noch nicht offiziell zugelassen.

Gerade im Bereich der Mundschleimhaut kann es zu starken Schmerzen und Brennen kommen, so dass jede Mahlzeit zur Qual wird. In diesen schweren Fällen kann ein Mittel mit einer örtlich betäubenden Substanz, ein sogenanntes Lokalanästhetikum, zum Einsatz kommen, als Spüllösung oder in Form eines Mundgels.

Des Weiteren sollte auf scharfe oder saure Speisen verzichtet werden, da sie die Schleimhaut zusätzlich reizen, genauso wie Alkohol und Nikotin. Auch bestimmte Inhaltsstoffe von Zahnpasta oder Mundwasser können eine Verschlechterung des Zustands bewirken. Der Zahnarzt wird Sie dahingehend beraten, welche Substanzen zu meiden sind. Genauso müssen mechanische Reize im Mundbereich vermieden werden. Dazu gehören u. a. falsch sitzende Zahnprothesen.
Knötchenflechte - Vorbeugen

Da die genauen Ursachen einer Knötchenflechte (Lichen ruber) nicht bekannt sind, kann man dieser Hautkrankheit auch nicht vorbeugen. Nach einer durchlebten Knötchenflechte, die bis zu 2 Jahren andauern kann und dann spontan wieder verschwindet, können je nach Schwere des Krankheitsverlaufs kleine Hautveränderungen, wie Pigmentierungen zurückbleiben. Ein erneutes Auftreten der Hautkrankheit ist in späteren Jahren möglich.

Patienten, die einmal von der Knötchenflechte betroffen waren, sollten einige Maßnahmen beibehalten, um ein erneutes Auftreten zu verhindern. Dazu gehören: Parfümfreie Pflegeprodukte, rückfettende Körperlotionen, keine enge Kleidung (möglichst Naturfasern), eine regelmäßige schonende Mundhygiene, regelmäßige Zahnarztbesuche.
Vorheriger Beitrag: Kleieflechte (Pityriasis versicolor) - Hautkrankheit

Nächster Beitrag: Röschenflechte - Hautkrankheit


Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
Zurück zum Seiteninhalt