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Leistenzerrung (Adduktorenzerrung) Diagnose, Behandlung und Vorbeugung

Krankheiten
Eine der häufigsten Sportverletzungen ist eine Leistenzerrung. Von ihr betroffen sind nicht nur Profisportler, sondern auch Freizeitsportler.
Eine Leistenzerrung, genannt Adduktorenzerrung, ist beim Fußball eine der häufigsten Verletzungen.

Die Adduktoren befinden sich an der Innenseite des Oberschenkels und erstrecken sich vom Schambein bis zum Unterrand des Oberschenkelknochens. Die Adduktoren (Hinführer) sind verantwortlich für das seitliche Heranführen eines Körperteils an die Körpermitte. Zudem stabilisieren diese Muskeln im Bein das Becken. Adduktoren befinden sich auch im Daumen und im Fuß.

Schon ein Ausfallschritt oder eine Grätsche, wobei der Fußballspieler meist stürzt, reicht aus, um eine Leistenzerrung (Adduktorenzerrung) zu bekommen. Die Adduktorenzerrung ist eine typische Verletzung im Fußball, Eishockey und Sprinten.

Je mehr Beinarbeit gefordert wird, erhöht sich das Risiko, sich eine Leistenzerrung zuzuziehen.

Es kommen aber auch noch andere Ursachen in Frage, die eine Leistenzerrung begünstigen, so z. B. angeborene Hüftfehlstellungen oder Beckenschiefstände, die als Folge eine unterschiedliche Beinlänge mit sich bringen, stehen hierbei im Vordergrund.
Inhalt

Leistenzerrung – was ist das?
Besondere Form der Leistenzerrung (Adduktorenzerrung) - Sportlerleiste
Die drei Formen der Leistenzerrung (Adduktorenzerrung)
Leistenzerrung (Adduktorenzerrung) - Diagnose
Leistenzerrung (Adduktorenzerrung) – Behandlung
Leistenzerrung (Adduktorenzerrung) – Vorbeugen
Leistenzerrung (Adduktorenzerrung) – Naturheilkunde
Wirksamkeit der TENS
Weitere Möglichkeiten zur Linderung
Leistenzerrung – was ist das?

Man versteht unter einer Leistenzerrung (Adduktorenzerrung) eine Verletzung oder Überdehnung bestimmter Muskelfasern und Sehnen. Diese Verletzung entsteht meist durch plötzliche Seitwärtsbewegungen, die zu einer Überlastung führen. Die Leistenzerrung ist eine meist schmerzhafte Verletzung, da häufig unterschiedliche Muskelpartien und Sehnenansätze im Bereich von Leiste und Oberschenkel betroffen sind. Gerade diese Muskeln sind dafür verantwortlich, dass man die Beine Heranziehen kann. Es gibt verschiedene Formen der Leistenzerrung, so dass man zwischen drei Graden der Ausprägung unterscheiden muss.
Besondere Form der Leistenzerrung (Adduktorenzerrung) - Sportlerleiste

Eine besondere Form der Leistenzerrung (Adduktorenzerrung) ist die sogenannte Sportlerleiste. Es handelt sich hierbei um chronische Beschwerden und Schwäche im Leistenkanal. Betroffen sind hiervon überwiegend Fußballer, die den Ball von der Innenseite des Fußes abspielen. Dabei belasten sie die Bänder und Muskeln der Adduktoren extrem.
Die drei Formen der Leistenzerrung (Adduktorenzerrung)

Beim 1. Grad der Leistenzerrung handelt es sich um eine Überdehnung der Fasern, von weniger als fünf Prozent der Adduktorenfasern.

Beim 2. Grad der Leistenzerrung bestehen Muskelfaserrisse an mehr als fünf Prozent der Adduktorenfasern. Das ist dann bei Belastungen und Bewegungen schon sehr schmerzhaft.

Beim 3. Grad der Leistenzerrung liegen ausgeprägte Muskelfaserrisse vor. Die Schmerzen fühlen sich wie Stiche an und es kann zu starken Blutergüssen kommen.
Der 1. Grad der Leistenzerrung
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Leistenzerrung (Adduktorenzerrung) - Diagnose

Eine Leistenzerrung (Adduktorenzerrung) macht sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar, so z. B. durch:

  • einen plötzlich stechenden Schmerz an der Innenseite des Oberschenkels.
  • scharfe Schmerzen in der Leiste, die plötzlich auftreten.
  • ausstrahlende Schmerzen bis in den Bauchraum.
  • zudem kann es zu Blutergüssen in der Leiste und in den Innenseiten der Oberschenkel kommen.

Es gibt aber auch sich langsam einschleichende Leistenzerrungen, so etwa durch ständige, aber moderate Überbelastung und falsche Bewegungen. Hier sind die Anzeichen dann schleichend. Bemerkbar machen sie sich dann durch ein leichtes Ziehen in der Leiste, das immer schlimmer wird.

Zudem kommt es zu weiteren Symptomen, wie z. B.:

  • durch Druck auf das Schambein wird der Schmerz schlimmer.
  • durch Druck auf den Muskel wird der Schmerz schlimmer.
  • durch das Zusammendrücken der Beine wird der Schmerz schlimmer.

Kommt es zu einer Leistenzerrung, z. B. beim Sport, sollte man seinen ausgeübten Sport sofort einstellen und wenn möglich seine Beine direkt hochlagern, sodass die Muskulatur und die Sehnen entlastet werden. Zudem kann man den Schmerzbereich kühlen, da sich das auf die Zerrung positiv auswirkt. Hämatome und Schwellungen werden auf diese Weise vermieden oder zumindest reduziert.
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Um eine richtige Diagnose zu erstellen, sollte die Untersuchung in der Regel ein Sportmediziner oder Orthopäde durchführen.
Der Arzt wird die Leiste und den Oberschenkel vorsichtig auf dessen Funktion prüfen. Häufig reichen die Beschreibung der Schmerzen und die Form der Bewegungseinschränkung aus, um eine Diagnose zu erstellen.

Um den gesamten Umfang der Verletzung zu erkennen, erfolgen weitere Untersuchungen, wie z. B. Ultraschall-, Röntgen- oder eine Kernspinuntersuchung. So lässt sich auch feststellen, ob ein Beckenschiefstand oder eine Hüftgelenksfehlstellung vorliegt.
Leistenzerrung (Adduktorenzerrung) – Behandlung

Mittel der Wahl bei einer Leistenzerrung (Adduktorenzerrung) ist eine Physiotherapie und Krankengymnastik. Dadurch wird die Überbeanspruchung gemildert und die überstrapazierten Adduktoren wieder langsam an die normale Bewegung gewöhnt.

Von Ärzten werden bei einer Leistenzerrung Typ zwei und drei auch Schmerzmittel empfohlen, um vor allem bei Beginn der Behandlung massive Schmerzen zu vermeiden.

Folgende Maßnahmen haben sich begleitend zur Physiotherapie und Krankengymnastik bewährt:

  • Reizstromtherapie
  • Wärmetherapie
  • Salbenverbände mit Zink
  • Lymphdrainage
  • medizinische Salben gegen Schmerz und Entzündungen

Der Heilungsprozess dauert je nach Schweregrad der Leistenzerrung (Adduktorenzerrung) bis zu drei Monate, manchmal sogar noch länger. Während dieser Zeit sollten alle sportlichen Aktivitäten, die die Adduktoren beanspruchen, vermieden werden.

Erst nachdem alles gut verheilt ist, darf man die Adduktoren wieder langsam belasten. Werden die Muskeln zu schnell belastet, muss mit einem Rückfall gerechnet werden. Das Risiko dann ist, dass die Beschwerden chronisch werden können.
Leistenzerrung (Adduktorenzerrung) – Vorbeugen

Gerade beim Sport kann man durch richtiges Aufwärmen vor dem Sport zu einem gewissen Maß eine Leistenzerrung vermeiden. Zudem ist es wichtig zum Ende des Sports eine langsame Abkühlphase einzuhalten, in der die Muskeln nach und nach weniger belastet werden, genannt Cool-down.

Aber auch das richtige Schuhwerk spielt eine wichtige Rolle, wenn es um Vorbeugung einer Leistenzerrung geht.

Je nach Sportart sollten die Schuhe der jeweiligen Situation angepasst sein. Das sorgt dafür, dass Gelenke, Sehnen und Muskeln nicht falsch belastet werden.
Leistenzerrung (Adduktorenzerrung) – Naturheilkunde

Neben der schulmedizinischen Behandlung einer Leistenzerrung (Adduktorenzerrung) gibt es eine Vielzahl naturheilkundlicher Alternativen, die Leistenzerrung zu behandeln.

Das gilt vor allem dann, wenn die Leistenzerrung durch eine Überlastung der Leiste ausgelöst wurde.

Eine wichtige Therapiemöglichkeit ist die transkutane elektrische Nervenstimulation, kurz TENS genannt.
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Bei diesem Heilverfahren werden die Schmerzen mit Strom bekämpft. Es werden einfach elektrische Impulse mittels Hautelektroden auf Körperteile übertragen.

Nach Überlieferungen kannten diese Methode schon die Ägypter vor 4.500 Jahren. Sie legten Fische, die kleine Stromstöße abgaben, auf die schmerzenden Stellen am jeweiligen Körperteil.

So wird heute natürlich nicht mehr vorgegangen. Schmerztherapeuten verwenden heute kleine Geräte mit Hautelektroden für die Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS).
Wirksamkeit der TENS

Durch die Elektroden werden Stromimpulse des Gerätes auf den Körper übertragen.

Die Position der selbstklebenden Elektroden richtet sich nach dem Ort der Schmerzen und deren Ausstrahlung. Zudem muss der Verlauf der Nerven und die Lage von Schmerz- und Akupunkturpunkten sowie die auslösende Krankheit berücksichtigt werden. Eingestellt werden am Gerät Frequenzen zwischen 50 und 150 Hertz bei mittlerer Stromstärke. So angewendet sollen sich akute und örtliche Schmerzen für eine kurze Zeit lindern lassen. Soll eine längere Wirkungszeit erreicht werden, wird mit einer niedrigen Frequenz und mit einer hohen Stromstärke therapiert.
Weitere Möglichkeiten zur Linderung

In der akuten Phase einer Leistenzerrung durch Überlastung hilft auch eine Kälte- bzw. Kryotherapie. Anschließend kann man die Zerrung mit einer Wärmebehandlung therapieren. Dafür kann man z. B. ein Heizkissen verwenden. Weitere häufige Maßnahmen sind Fango- oder Moorpackungen und verschiedene Formen der Wassertherapie.

Zur Anwendung können zudem eine Akupunktur und Laserbehandlungen kommen.

Alternativ zu herkömmlichen Schmerzmitteln gibt es eine ganze Reihe von pflanzlichen Medikamenten, so z. B.:

  • Bryonia- bei stechenden reißenden Schmerzen.
  • Arnica- bei Unfall- und Sportverletzungen.
  • Ruta graveolens- bei Muskelverletzungen, Prellungen und Sportverletzungen.
  • Schüssler Salz Nr. 7 (Magnesium Phosphoricum)- bei starken Schmerzen.
Osteopathie: Die Osteopathie bietet in vielen Fällen bei einer Leistenzerrung erste Hilfe, da bei dieser Alternativ-Medizin der Mensch als Ganzes im Vordergrund steht.
Am Anfang einer jeden Therapie, die durchschnittlich fünf bis sechs Sitzungen dauert, steht ein ausführliches Vorgespräch. Der Osteopath erkundigt sich in diesem Gespräch nicht nur um die aktuellen Beschwerden, sondern auch nach zurückliegenden Krankheiten, Verletzungen, nach seelischen Belastungen, Ernährungsgewohnheiten sowie nach Lebensgewohnheiten. Zudem werden Körperhaltung und Bewegungsmuster des Patienten genau beobachtet. Wenn der Patient zuvor bei anderen Ärzten in Behandlung war, fließen auch diese Befunde, etwa die Laborbefunde, in die Behandlung mit ein.
Alternativ-Medizin bei einer Leistenzerrung
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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