Listeriose – durch Listeria monocytogenes (Bakterien)
Symptome
Listeriose wird durch das Bakterium Listeria monocytogenes verursacht. In Deutschland gab es in den vergangenen Jahren ca. 350 Fälle jährlich.
Die Infektion tritt fast immer nach dem Verzehr von verunreinigten Lebensmittel auf, da Listerien überwiegend in tierischen Produkten zu finden sind. In seltenen Fällen kann es aber auch durch eine Verunreinigung in nichttierischen Lebensmittel zu einer Infektion kommen, wie zum Beispiel durch Salate.
Meist läuft eine Infektion mit dem Bakterium Listeria monocytogenes glimpflich ab, gerade bei gesunden Betroffenen. Für Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann die Listeriose aber auch lebensbedrohlich werden. Die Listeriose wird mit Antibiotika behandelt.
Inhalt
Listeriose – Symptome
Symptome einer leichten Listeriose
Symptome einer manifesten Listeriose
Symptome einer Listeriose bei Schwangeren - neonatale Listeriose
Symptome einer Listeriose bei Neugeborenen
Diagnose einer Listeriose
Behandlung einer Listeriose
Prognose und Krankheitsverlauf – Listeriose
Vorbeugung - Listeriose
Listeriose – Symptome
Das Bakterium besiedelt in erster Linie den Intestinaltrakt, also den Darmkanal, im weiteren Sinn auch den Verdauungstrakt, d. h. der gesamte Bereich, der für die Verdauung von Nahrungsmitteln von Bedeutung ist (Speiseröhre, Magen, Darm und Anhangdrüsen).
Bei einem gesunden Menschen kommt es selten zu einer Infektion und vor allem noch seltener zu einer Erkrankung. Meist ist die Erkrankung mit einer leichten uncharakteristisch fieberhaften Reaktion verbunden.
Neuere Studien haben aber aufgezeigt, dass sich nach dem Verzehr kontaminierter Lebensmittel auch bei gesunden Menschen eine schwere fieberhafte Gastroenteritis einstellen kann.
Gefährdet sind vor allem abwehrgeschwächte Personen, wie zum Beispiel Neugeborene, alte Menschen, Patienten mit chronischen Erkrankungen (z.B. Tumoren, AIDS) oder Glukokortikoid-Therapie, Transplantierte und Schwangere.
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Symptome einer leichten Listeriose
Das Bakterium Listeria monocytogenes kommt über das Essen über den Magen-Darm-Trakt in den Körper. Somit ist dieser Bereich als erster von Beschwerden betroffen. Die Betroffenen entwickeln dann folgende
Symptome:
- Fieber
- Muskelschmerzen
- Erbrechen
- Durchfall
- Abgeschlagenheit
- ein Krankheitsgefühl
Das sind Symptome, die einer Grippe ähnlich sind.
Bei einer leichten Listeriose klingen die Beschwerden in der Regel innerhalb weniger Tage wieder ab.
Symptome einer manifesten Listeriose
Bei einem schweren Verlauf der Krankheit kann es aber auch zur Sepsis kommen, die klinisch nicht von einer Sepsis anderer Ursachen unterschieden werden kann. Zudem kann es dann zu einer eitrigen Meningitis kommen und vereinzelt kommt zu einer Enzephalitis. Hier kommt es zu weiteren Symptomen, wie diversen neurologischen Ausfällen, Ataxie und/oder Bewusstseinsstörung.
Bei solch einem Verlauf einer Listeriose kann jedes Organ befallen werden und es kann zu unterschiedlichen verschiedenen lokalisierten, eitrigen Infektionen, wie z.B. Arthritis (rheumatischen Erkrankung), Endokarditis (Entzündung der Herzinnenhaut) oder Konjunktivitis (Entzündung der Bindehaut) kommen.
Symptome einer Listeriose bei Schwangeren - neonatale Listeriose
Besonders häufig betroffen von einer Listeriose sind Schwangere. Die Infektion läuft bei ihnen meist symptomarm ab. Häufig erinnern sie an einen leichten grippalen Infekt. Es besteht jedoch die Gefahr, dass sich die Listeriose in der Schwangerschaft über den Mutterkuchen (Plazenta) auf das ungeborene Kind überträgt. Dann besteht eine sehr hohe Gefahr für eine Früh- oder Todgeburt. Eine Übertragung der Listeriose während des Geburtsvorganges auf das Neugeborene ist möglich.
Symptome einer Listeriose bei Neugeborenen
Unterschieden wird beim Neugeborenen die Frühinfektion und die Spätinfektion.
Bei der Frühinfektion kommt es zu Beschwerden während der ersten Lebenswoche und bei einer Spätinfektion kommt es zu Beschwerden ab der zweiten Lebenswoche.
Bei der Granulomatosis infantiseptica oder Frühinfektion kommt es zu folgenden Symptomen:
- Blutvergiftung (Sepsis)
- Atemnotsyndrom
- Eiteransammlungen (Abszessen)
- Knötchenbildungen (Granulomen)
Bei einer Spätinfektion leiden die Babys häufig an einer Gehirnhautentzündung (Meningitis).
Diagnose einer Listeriose
Prüfen Sie zuerst Ihre Symptome.
So zum Beispiel:
- fühlen Sie sich krank?
- haben Sie Fieber?
- ist Ihr Immunsystem geschwächt?
- Sind Sie schwanger?
Haben Sie den Verdacht, dass Sie an einer Listeriose-Infektion, verursacht durch den Erreger Listeria monocytogenes leiden, gehen Sie umgehend zum Arzt.
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Der Arzt wird auf Verdacht einer Listeriose jeweils eine Probe aus Blut, Stuhl, Rückenmarksflüssigkeit (Liquor), Vaginalsekret, Wochenfluss, Eiter oder Fruchtwasser (bei einer Schwangerschaft) nehmen. Im Labor wird versucht aus diesen Proben den Erreger anzuzüchten um ihn nachzuweisen.
Sollte der Verdacht bestehen, dass die Infektion durch den kürzlichen Verzehr von Lebensmitteln erworben wurde, heben Sie die verdächtigen Speisereste auf und lassen Sie diese ebenfalls im Labor untersuchen.
Behandlung einer Listeriose
Behandelt wird die Listeriose mit Antibiotika. Das hier am häufigste verwendete Medikament ist das Antibiotikum Ampicillin in Kombination mit einem Aminoglykosid. Auch gut wirksam gegen Listeriose sind andere Antibiotika wie Erythromycin, Cotrimoxazol oder Tetrazykline.
Zu beachten ist, dass eine antibiotische Therapie mindestens drei Wochen andauert. Andernfalls kann es zu einem erneuten Ausbruch der Listeriose kommen.
Bei Komplikationen, wie zum Beispiel einer Gehirnentzündung (Enzephalitis), sollte die antibiotische Therapie auf sechs Wochen ausgeweitet werden.
Prognose und Krankheitsverlauf – Listeriose
In den meisten Fällen verläuft die Listeriose mild und heilt innerhalb weniger Tage ohne Folgen aus.
Nur bei Betroffenen, insbesondere bei immungeschwächten Menschen, kann die Erkrankung sehr ernst verlaufen, sogar bis zum Tod. Dazu kann es kommen, wenn sich im Rahmen einer Listeriose eine Blutvergiftung (Sepsis) entwickelt. Kommt es zu einer Sepsis endet diese in 20 % der Fälle tödlich. Im Falle einer Gehirnhautentzündung durch die Listerien sterben etwa 13 Prozent der Betroffenen.
Vorbeugung - Listeriose
Da in den meisten Fällen eine Listeriose auf verunreinigte Lebensmittel zurückzuführen ist, ist die beste Vorbeugung auf rohes Fleisch zu verzichten.
Essen Sie nur gut durchgebratenes Hackfleisch. Auch Fisch und Fleisch immer vollständig garen oder braten.
Das frische Gemüse für Salate sollte immer gut gewaschen werden. Auch dazu gehört sich die Hände regelmäßig zu reinigen sowie das Geschirr und Küchengeräte zu reinigen.
Vakuumverpackte und schnell verderbliche Lebensmittel sollten nach dem Kauf schnell verarbeitet werden.
Sollten Sie Kontakt mit einem Listeriose-Erkrankten haben, sollten Sie die üblichen Hygienemaßnahmen, wie zum Beispiel eine anschließende Händedesinfektion, einhalten.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.