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Masern- ein Klassiker unter den Kinderkrankheiten

Krankheiten
Masern ist ein Klassiker neben Röteln oder Mumps unter den Kinderkrankheiten. Diese Infektion wird von Eltern häufig unterschätzt.

Die Krankheit wird von Viren ausgelöst und ist hoch ansteckend. Eine Infektion mit Masern ist keine harmlose Kinderkrankheit, denn jeder zehnte Betroffene hat Komplikationen. Der Ausschlag am ganzen Körper sieht dramatisch aus, ist aber das kleinste Problem. Masern-Viren, genauer Paramyxo-Viren, schwächen das Immunsystem und greifen Organe an, wie z. B. die Lunge, Leber oder Darm sowie das Hirn. Nisten sie sich im Gehirn ein, können sich dort die Nerven entzünden und es kann zur sogenannten Masern-Enzephalitis kommen. Im schlimmsten Fall kommt es zu körperlicher und geistiger Behinderung. Die Entzündung kann sogar zum Tod führen.

Es gilt aber, wer einmal Masern hatte, bekommt sie nie wieder. Denn das Immunsystem kennt den verursachten Keim und hält passende Abwehrstoffe, sogenannte Antikörper parat.

In Deutschland ist die Häufigkeit von Masern-Erkrankungen stark zurückgegangen. Es kommt aber immer wieder zu Krankheitsfällen, da unter anderem eine gewisse Impfmüdigkeit besteht. Zunehmend trifft es auch Jungendliche und junge Erwachsene, die keinen Impfschutz gegen Masern haben.
Inhalt

Übertragungsweg
Masern verlaufen in zwei Phasen
Weiteres zu Masern
Impfung gegen Masern
Sollte ein Kind die Masern durchmachen?
Bild: clip-dealer
Übertragungsweg

Der Übertragungsweg der Masern-Viren ist ausschließlich von Mensch zu Mensch. Fast jeder Kontakt einer ungeschützten Person und einem Erkrankten führt zu einer Ansteckung, selbst noch aus einer vermutlich sicheren Entfernung von einigen Metern.

Die Übertragung der Erreger erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Beim Husten, Niesen oder Sprechen können sich die Erreger in kleinen Speichel-Tröpfchen über die Luft verbreiten und eingeatmet werden.
Masernparty

Manche Eltern schicken ihren Nachwuchs auf sogenannte Masernpartys. Die Kinder sollen sich dort anstecken, um ein für allemal vor der Krankheit geschützt zu sein. Fachleute halten diese Partys für eine schlechte Idee, denn eine Masernerkrankung ist kein Kinderkram oder klarer gesagt eine geistige oder körperliche Behinderung ist kein Spaß mehr, wenn man bedenkt das bei jeder 10. Erkrankung Komplikationen auftreten.

Eltern ziehen solche Partys vor, weil immer noch die Behauptung vorherrscht, dass eine Masernimpfung gefährlich sei. Richtig ist aber, dass jede Impfung Nebenwirkungen haben kann. Dazu zählen Schwellungen an der Einstichstelle oder allergische Reaktionen, auch kommt es bei ca. zwei Prozent der geimpften Kinder zu sogenannten Impf-Masern. Das ist eine leichte Maserninfektion, wobei die Symptome einer Erkrankung wesentlich harmloser ausfallen. Es kommt hier nur zu mäßigem Fieber, ein wenig Ausschlag und ein wenig Husten und Schnupfen.

Durch das Impfen kann sich sogar das Hirn entzünden. Allerdings passiert das viel seltener als bei den echten Masern: Von einer Million geimpfter Kinder bekommt eines diese so gefürchtete Masern-Enzephalitis. Steckt sich ein Kind hingegen mit echten Masern an, ist das Risiko der Hirnentzündung sehr viel höher: Ein Kind von tausend ist dann betroffen. Das Risiko bei einer Impfung ist also um ein Vielfaches niedriger.
Die Masernerkrankung

Hat sich Ihr Kind mit Masern angesteckt, dauert es eine Weile, bis man es bemerkt. Das Immunsystem benötigt acht bis zehn Tage um sichtbar auf die Viren zu reagieren.

Erkrankte sind ansteckend bereits etwa 5 Tage bevor der Ausschlag sichtbar wird. Nach Auftreten des Hautausschlages ist man noch für 4 Tage ansteckend. Wer eine Masern-Erkrankung überstanden hat, ist lebenslang vor einer erneuten Infektion geschützt.

Die Masern-Erkrankung zeigt sich mit hohem Fieber, Husten, Schnupfen und Entzündungen im Nasen-Rachenraum sowie Entzündungen der Augen-Bindehaut. Erst nach einigen Tagen bildet sich der typische Hautausschlag, der im Gesicht und hinter den Ohren beginnt und sich dann über den ganzen Körper ausbreitet. Der Ausschlag am ganzen Körper sieht dramatisch aus, ist aber das geringste Problem. Die Masern-Viren schwächen das Immunsystem und greifen auch innere Organe an.
Masern verlaufen in zwei Phasen

Phase 1- das Kind bekommt bis zu 39 Grad Fieber, es fühlt sich matt, die Nase läuft, es hustet, die Augen tränen und das Gesicht wirkt verquollen. Der Zustand des Kindes gleicht dem Stadium einer schweren Erkältung. Das Kind reagiert zusätzlich empfindlich auf Licht. Dieses Symptom der Lichtempfindlichkeit ist nicht typisch für eine Erkältung.

Dass es sich um eine Masernerkrankung handelt, erkennen Sie spätestens, wenn Sie rote Flecken auf der Wangenschleimhaut entdecken. In der Mitte der roten Flecken sitzt ein weißer Fleck. Dies sind die sogenannten Koplik-Flecken. Nach drei bis vier Tagen fällt das Fieber wieder und die Körpertemperatur sinkt auf fast normale Werte.

Phase 2- es fängt dann der Hautausschlag an, zuerst hinter den Ohren. Danach breiten sich die roten Flecken über das Gesicht und Rücken bis hin zu den Armen und Beinen aus. Das Fieber kommt zurück und kann manchmal bis über 40 Grad ansteigen.

In dieser Phase geht es dem Kind wirklich schlecht. Das Kind liegt teilnahmslos im Bett, ist weinerlich und hat keinen Appetit mehr. Zusätzlich wird es durch eine triefende Nase, Husten, Durchfall und tränende Augen gequält. Am vierten Tag dieser Phase erreicht der Ausschlag die Füße und das Fieber gehr zurück. Dem Kind geht es jetzt meist wieder besser und die Krankheit ist nach zehn bis vierzehn Tagen überstanden.
Komplikationen

Bei 10 bis 20 Prozent der Erkrankten führen die Masern zu Komplikationen. Je älter der Patient ist, desto wahrscheinlicher ist ein schwieriger Krankheitsverlauf.

Sollte das Fieber jedoch nicht abklingen, greifen die Viren lebenswichtige Organe an und man sollte sofort einen Arzt aufsuchen.

Es kann auch vorkommen, dass die Viren den Schleimhäuten so zusetzen, dass Gewebe zerstört wird. Dann blutet Ihr Kind aus der Nase, aus dem Mund oder aus dem Po. Durch die Schwächung des Immunsystems können auch Bakterien den Körper befallen, die sonst keine Chance hätten den Körper zu befallen.

In diesem Fall sprechen die Fachleute von einer Superinfektion. Zum Beispiel können sich Bakterien im Mittelohr ansiedeln und es kommt zusätzlich zu einer Mittelohrentzündung. Weitere Folgen können auch eine Lungenentzündung, eine Hepatitis oder eine Bronchitis sein.

Eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation ist die gefürchtete Hirnhautentzündung. Von etwa tausend kranken Kindern bekommt eines dieser Erkrankten die sogenannte Masern-Enzephalitis. Das Kind ist in diesem Fall meist nicht mehr bei Bewusstsein, hat Krämpfe und epileptische Anfälle, manche Muskeln sind gelähmt. In wenigen Fällen gehen die Symptome nicht zurück. Manche Kinder bleiben gelähmt oder geistig behindert und im schlimmsten Fall sterben die Kinder an der Masern-Enzephalitis.

Eine weitere schwerwiegende Masernkomplikation ist die sklerosierende Panenzephalitis (SSPE). Diese Erkrankung tritt erst Jahre nach einer Masern-Infektion auf und verläuft immer tödlich. Bei der SSPE siedeln sich die Erreger während der Maserninfektion im Gehirn an und vermehren sich Jahre später und zerstören das Nervengewebe. Ein besonders hohes Risiko besteht für Kinder, die als Säuglinge mit Masern in Kontakt gekommen sind.
Weiteres zu Masern

  • Masern ist eine Meldepflichtige Krankheit.
  • Die Erkrankten sollten in der akuten Erkrankungsphase Bettruhe einhalten und isoliert werden.
  • Sollten Sie einen Arzt aufsuchen, müssen Sie die Arztpraxis über den Verdacht auf Masern informieren, damit die Praxis Schutzmaßnahmen vor dem Besuch ergreifen kann.
  • Eine eigentliche Behandlung der Masern-Erkrankung gibt es nicht. Es werden nur die Symptome behandelt, wie z. B. Fiebersenkung.
  • Da Masern eine Viruserkrankung ist helfen keine Antibiotika, da sie hier wirkungslos sind. Antibiotika kommen nur in Betracht, wenn eine bakteriell verursachte Komplikation hinzu kommt.
  • Erkrankte an Masern dürfen keine Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten besuchen und es besteht nach dem Infektionsschutzgesetz ein Tätigkeits- und Besuchsverbot. Eine Wiederzulassung ist nach Abklingen der Beschwerden und frühestens am 5. Tag nach dem Auftreten des Hautausschlags möglich.
Impfung gegen Masern

Die ständige Impfkommission empfiehlt eine Impfung gegen Masern. Vorzugsweise soll sie mit einem sogenannten MMR-Kombinationsimpfstoff erfolgen, der neben Masern zeitgleich auch vor Mumps und Röteln schützt.

Die Impfung gegen Masern wird im Kleinkindalter empfohlen. Die erste Impfung liegt meist zwischen dem 12. Und 15. Lebensmonat und die zweite Impfung liegt zwischen dem 15. Und 23. Monat. Zwischen beiden Impfungen sollten mindestens vier Wochen liegen. Erst nach der zweiten Impfung gibt es einen vollwertigen Schutz. Wenn das Kind in einer Gemeinschaftseinrichtung aufgenommen werden soll, kann die MMR-Impfung bereits ab einem Alter von 9 Monaten erfolgen.

Kinder und Jugendliche, die nicht geimpft wurden, sollten diese Impfung so schnell wie möglich mit zwei Impfdosen nachholen.

Auch bei Erwachsenen, die nach 1970 geboren sind und keine Masern-Erkrankung hatten oder nur einmal geimpft worden sind und der Impfstatus unklar sein sollte, sollten sich gegen Masern impfen lassen.

Mitarbeiter im Gesundheitsdienst oder in Gemeinschaftseinrichtungen, wie z. B. Kindergärten, Schulen sowie Mitarbeiter, die mit der Betreuung von Personen mit stark geschwächtem Immunsystem arbeiten, wird empfohlen sich gegen Masern impfen zu lassen.
Sollte ein Kind die Masern durchmachen?

Davon rate ich ab. Es ist grundsätzlich besser, der Krankheit vorzubeugen, als sie durchzumachen. Masern zählen zwar zu den typischen Kinderkrankheiten, sind aber sehr belastend und können zu Komplikationen führen. Bricht die Krankheit zudem erst später im Jugend- oder Erwachsenenalter aus, verläuft sie noch viel schlimmer.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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