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Naturheilkunde bei Babys, Kleinkinder, Kinder und Jugendlichen

Krankheiten
Schon dem Baby können Mittel aus der Naturheilkunde bei Schmerzen und Erkrankungen helfen.

Ernährung, Bewegung, Wassertherapie und Ordnungstherapie/ Lebensordnung, dass sind die fünf Säulen der Heilpflanzenkunde.

Arzneimittel, die aus Pflanzen hergestellt werden, haben weniger Nebenwirkungen, als Medikamente, die synthetisch hergestellt werden.

Die pflanzlichen Medikamente werden Phytopharmaka genannt. Viele Eltern geben diesen Medikamenten den Vorrang, wenn ihr Baby krank ist. Phytopharmaka ist vielseitig einzusetzen. So helfen sie zum Beispiel als Tees bei Erkältungen oder Verdauungsbeschwerden.

Tinkturen, Wickel oder Salben aus Heilpflanzen lindern zahlreiche Beschwerden, wie zum Beispiel Verdauungsbeschwerden (Kümmelöl), einen wunden Bauchnabel (Arnikasalbe) oder Augenentzündungen (Ringelblumentinktur).

Pflanzliche Arzneimittel können die Schmerzlinderung und den Heilungsprozess unterstützen.

Zu beachten ist jedoch, dass der Einsatz von naturheilkundlichen Medikamenten genauso eine exakte Dosierung verlangt, wie der Einsatz chemisch-synthetischer Arzneimittel.

Daher sollte man immer seinen Kinderarzt um Rat fragen, bevor man naturheilkundliche Medikamente anwenden will.
Inhalt

Einige Beispiele naturheilkundlicher Behandlung
Verletzungen des Säuglings während der Geburt
Einige Beispiele naturheilkundlicher Behandlung

Bauchschmerzen: Nach der Geburt muss sich das Baby erst einmal an die neue Form der Ernährung gewöhnen. So sind Verdauungsstörungen und Bauchschmerzen bei ihnen nicht selten.

Kommt das Baby nicht zur Ruhe, es schreit und man nimmt Blähungen wahr, kann man es mit Fenchel- oder Rotbuschtee versuchen zu beruhigen. Ein weiterer Tipp, man legt dem Baby ein warmes Kirsch- oder Dinkelkernsäckchen auf den Bauch.

Bei Stress bietet es sich zudem an, dem Säugling sanft und im Uhrzeigersinn den Bauch zu massieren – dafür eignet sich gewärmtes Kümmelöl.

In manchen Fällen können Bauchschmerzen aber auch ein ernstzunehmendes Symptom für Krankheiten sein: Leidet Ihr Baby gleichzeitig unter Fieber, einem über Tage andauernden Brechdurchfall, starker Schmerzempfindlichkeit am Bauch, einer mangelnden Gewichtszunahme oder unter blutigem Stuhlgang, sollten Sie sofort einen Kinderarzt aufsuchen.
Bauchnabel ist wund: Ist plötzlich der Nabel des Säuglings geschwollen, blutig, eitrig oder riecht faulig, kann man die Wundheilung unterstützen. Die entzündete Stelle kann mit Salben, die beispielsweise Sanddorn, Ringelblume oder Arnika enthalten, behandelt werden. Vor der Behandlung sollte der entzündete Nabel jedoch von einem Kinderarzt oder der Nachsorgehebamme begutachtet werden.
Je nach Schwere der Entzündung wird die Nabelentzündung folgendermaßen behandelt:

Die Behandlungsmaßnahme richtet sich nach der Schwere der Entzündung. Im frühen Stadium wird die Wunde lokal desinfiziert und mit antiseptischen und antibiotischen Salben behandelt. Das Ergebnis der labortechnischen Untersuchung gibt Aufschluss darüber, ob eine Therapie mit Antibiotika eingeleitet werden muss. Auf jeden Fall muss der Arzt den Zustand des Babys und den Heilungsprozess der Entzündung engmaschig überwachen bzw. kann es auch zu einem stationären Krankenhausaufenthalt kommen.
Bauchschmerzen beim Baby
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Blähungen: Bekannterweise kommt es zu Blähungen unter anderem durch Verschlucken von Luft oder durch die Bildung von Gasen im Darm.
Wenn das Baby schreit, ständig die Beinchen an den Leib zieht und es dann auch noch im Bäuchlein rumort, liegt die Diagnose nah, dass das Baby Blähungen hat.

Viele Babys leiden in den ersten drei bis vier Lebensmonaten an Blähungen. Diese Zeit wird auch als Dreimontaskolik bezeichnet. Bisher ist medizinisch noch nicht genau geklärt, wie es dazu kommt.

Am wahrscheinlichsten ist jedoch, dass das unausgereifte Verdauungssystem der Säuglinge daran schuld ist. In den meisten Fällen hört die Kolikphase etwa im vierten Lebensmonat auf.

Bei Blähungen des Babys können Heilpflanzen wie zum Beispiel Kamille, Melisse, Anis oder Kümmel helfen. Helfen kann auch das sogenannte Fliegerschiff: „Legen Sie Ihr Baby in Bauchlage auf einen Ihrer Unterarme. Seinen Kopf stützen Sie mit Ihrer Hand. Möglich ist auch die umgekehrte Variante, bei dem der Kopf Ihres Kleinen in Ihrer Ellbogenbeuge ruht.

Eine leichte Bauchmassage, indem man ein paar Minuten lang mit dem Zeige- und Mittelfinger behutsam im Uhrzeigersinn kleine Kreise zieht beruhigt den Magen-Darm-Trakt.

Öle oder Salben aus der Apotheke können diese Massage unterstützen. Fragen Sie Ihren Kinderarzt, was er empfiehlt.
Schnupfen: Meist hängt ein Schnupfen beim Baby mit einer Erkältung oder Grippe zusammen. Schnupfen ist für Babys besonders dann belastend, wenn sie noch nicht gelernt haben, durch den Mund zu atmen. Auch sind für das Baby das Trinken und Schlafen in dieser Zeit der Erkältung anstrengend.
Um den Schnupfen beim Baby zu behandeln gibt es eine Reihe an Mitteln aus der Naturheilkunde, welche die angeschwollenen Schleimhäute der Nase beruhigen und ein besseres Durchatmen ermöglichen.

Helfen können Extrakte folgender Heilpflanzen:

Thymian, Kamillenblüten oder Linden- und Holunderblüten. Fragen Sie ihren Kinderarzt oder Apotheker nach der besten Wahl.

Die Inhaltsstoffe der Heilpflanzen lösen den Schleim und durchwärmen das Gewebe. Durch die Durchwärmung wird die Durchblutung gesteigert. Krankheitserreger können so schneller von Stoffen des Immunsystems erreicht und besser abtransportiert werden.
Zahnen: Bei den meisten Babys brechen die ersten Zähne zwischen dem fünften und zehnten Monat durch. Häufig ist das mit Schmerzen verbunden.
Einige Beispiele, wie man dem Baby helfen kann:

Massieren Sie mit Ihrem sauberen Finger um das angeschwollen Zahnfleisch. Üben Sie dabei etwas Druck aus. Die massierende Bewegung verschafft Ihrem Baby eine kurzfristige Linderung der Schmerzen.

Vanilleessenz: Neben der Fingerdruckmassage können Sie zusätzlich Vanilleessenz auf das Zahnfleisch auftragen. Vanille enthält Substanzen, die beruhigend wirken.
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Nelken: Das ätherische Nelkenöl ist sehr wirksam bei Zahnschmerzen, darf aber, da es für Ihr Baby viel zu stark wäre, nur in verdünnter Form (mit Olivenöl verdünnen) auf das Zahnfleisch massiert werden.

Kauen: Lassen Sie Ihr Baby auf etwas herumkauen. Das kann zum Beispiel ein Beißring sein (in der Drogerie erhältlich), eine gekühlte Karotte, Brotrinden und Apfel oder auch Ihr Finger. Auch hier verschafft der Druck auf das Zahnfleisch und die Kühle eine lindernde Wirkung.

Auch mögen es die Babys auf einem kalten Waschlappen herumzukauen. Dieser sollte jedoch mehrfach täglich gewechselt werden, der Hygiene wegen.

Eis: Schmerzbetäubende Wirkung hat auch ein Beißring aus dem Gefrierfach oder das entzündete Zahnfleisch mit einem Eiswürfel kühlen.

Stillen: Babys, die unter Zahnungsschmerzen leiden, wollen meist häufiger gestillt werden. Das Saugen und der Hautkontakt wirken beruhigend und schmerzlindernd. Zudem beugt Stillen Fehlstellungen der Zähne vor.

Fußzonenreflexmassage: Durch sanftes Streicheln und Kneten an den Kuppen der Babyzehen, dort liegen die Reflexzonen der Zahnleisten, kann dem Baby beim Zahnen geholfen werden.
Verletzungen des Säuglings während der Geburt

Verletzungen des Säuglings können während des Geburtsvorgangs zum Beispiel durch einen zu engen Geburtskanal entstehen. Beim Baby kann es zu Quetschungen kommen. Folgen davon können beispielsweise Zerrungen und Blutergüsse sein. Einige Heilkräuter können den Heilungsverlauf von Blutergüssen beschleunigen. So ist zum Beispiel das Johanneskraut in Form von Johanniskrautöl, mehrmals auf die Stellen aufgetragen, sehr hilfreich. Auch ein Osteopath kann dem Säugling helfen. Er versucht die Verformung der Schädelknochen durch behutsamen Druck oder Zug von außen zu „modellieren“.
Milchschorf: Beim sogenannten Milchschorf handelt es sich um einen krustigen Hautausschlag am Kopf und im Gesicht des Babys. Die gelb-bräunlichen Krusten tauchen meist nach dem dritten Lebensmonat am Kopf auf. Gegen Milchschorf helfen Pflanzenheilmittel vom Wilden Stiefmütterchen. Sie helfen gegen den Juckreiz und den auftretenden Hautrötungen.
Augenentzündungen: Bei Babys sind Augenentzündungen gar nicht so selten. Häufig kommt es zu einer infektiösen Bindehautentzündung. Plötzlich schwellen die Bindehäute an. Die Augen sind verklebt und mit Eiter oder zähem Schleim belegt. Helfen kann, nach Absprache mit dem Kinderarzt oder Nachsorgehebamme, eine Ringelblumentinktur aus der Apotheke.
Eine Bindehautentzündung tritt bei Kindern relativ häufig auf. Meist ist die Bindehautentzündung harmlos, wenn auch ausgesprochen unangenehm für Ihr Kind, und lässt sich mit naturheilkundlichen Mitteln gut behandeln.

Bei einer Bindehautentzündung sollte das Baby grundsätzlich einem Arzt (Augenarzt) vorgestellt werden. Denn ohne augenärztliche Untersuchung können Sie nicht sicher unterscheiden, was der Grund für die Bindehautentzündung ist. Folgende Ursachen sind häufig:

  • Fremdkörper, z. B. Sandkörnchen
  • Bindehautreizung durch äußere Einflüsse wie Rauch, Chlorwasser, grelles Licht
  • Infektionen durch Bakterien oder Viren bei Babys: verstopfter Tränenkanal mit nachfolgender Infektion

Das klassische Heilmittel gegen Bindehautentzündung ist Augentrost.

Augentrost (Euphrasia officinalis) ist die klassische Heilpflanze für Beschwerden der Augen. Zum Beispiel bei Bindehaut- und Augenlidentzündungen sowie Tränenfluss.
Fieber: Fieber wird fälschlicherweise immer als Krankheit bezeichnet. Fieber ist aber keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom. Es zeigt, dass das Baby mit einer Krankheit kämpft.
So können sich bei hohen Körpertemperaturen Viren und Bakterien nicht mehr so gut vermehren.

Fieber ist also ein wichtiger natürlicher Abwehrmechanismus des Körpers, dem nicht gleich durch fiebersenkende Maßnahmen entgegengewirkt werden muss.
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Die Körpertemperatur kann je nach Tageszeit schwanken, so ist sie häufig abends höher als morgens.

Bei Neugeborenen oder jungen Säuglingen ist manchmal die Fähigkeit mit Fieber zu reagieren noch nicht richtig ausgeprägt. So dass bei ihnen auch bei einer Messung von normaler oder nur leicht erhöhter Temperatur dennoch eine Infektion vorliegen kann.

Deshalb wird bei Säuglingen bis zum Alter von ca. 1 Monat schon ab 38° Celsius von Fieber gesprochen.

Körpertemperaturen von normal bis hohem Fieber:

  • 36,5 bis 37,5° Celsius: normale Körpertemperatur eines gesunden Kindes.
  • 37,6 bis 38,4° Celsius: erhöhte Temperatur.
  • Ab 38,5° Celsius: Fieber.
  • Ab 39° Celsius: hohes Fieber

Maßnahmen bei Fieber:

  • Bettruhe
  • jede halbe Stunde etwas zu trinken anbieten
  • Temperatur regelmäßig kontrollieren
  • sich dem Kind besonders zuwenden
  • nur leicht verdauliche Speisen anbieten
  • bei Schwitzen häufig die Wäsche wechseln
  • Wadenwickel
  • Heilpflanzen wären zum Beispiel Thymian, Lindenblüten oder Kamille

Einen Arzt konsultieren, sollte man bei Fieber immer.

Auf jeden Fall, wenn weitere Symptome hinzukommen:

  • bei zusätzlichen Krankheitszeichen wie Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen
  • bei länger als 1 Tage anhaltendem Fieber (älteres Baby, Kleinkind unter ca. 2 Jahre)
  • bei Babys bis ca. 3 Monate immer
  • bei schubweisem oder wiederholt auftretendem Fieber
  • wenn das Kind nicht ausreichend trinkt
  • wenn Fieber, trotz fiebersenkender Maßnahmen, nicht sinkt
  • bei Fieberkrampf – immer

Bei starkem oder bleibendem Fieber wird der Arzt fiebersenkende Mittel (Zäpfchen, Saft) verschreiben.
Windelpilz: Beim Windelpilz, auch Soor genannt, handelt es sich um eine starke Entzündung der Haut im Windelbereich. Soor kann während der gesamten Windelzeit auftreten. Übertragen wird er durch direkte Berührung oder indirekt durch Nahrungsmittel oder Hygieneprodukte.
Um die Windeldermatitis sicher diagnostizieren zu können, müssen die Beschwerden genau begutachtet werden. Besteht zusätzlich zur Windeldermatitis der Verdacht auf eine Infektion mit Bakterien oder Hefepilzen, wird in der Regel ein Abstrich für eine mikrobiologische Untersuchung notwendig. Der Arzt sollte sich mit dem Krankheitsbild auskennen und die Windeldermatitis von anderen, ähnlichen Erkrankungen, wie zum Beispiel Schuppenflechte, Ekzeme oder einer Infektion mit Herpesviren abgrenzen.

Ist es einmal zu einer Windeldermatitis gekommen, sollten man auf Reinigungstücher, Salben, Cremes und Seifen möglichst ganz verzichten, bis die Windeldermatitis verschwunden ist.

Zur Behandlung einer leichten Windeldermatitis, kann man nach Rücksprache mit dem Kinderarzt zum Beispiel Kamille verwenden. Auch eignen sich zur Behandlung Bärlapp, Ehrenpreis, Eiche, Ringelblume, Thymian und Salbei. Die genannten Heilkräuter wirken heilend und sind auch pilztötend und austrocknend.

Ist es ein schwerer Fall von Windeldermatitis, sollte man auf Cremes zurückgreifen, die zum Beispiel Nystatin enthalten. Nystatin ist ein wichtiger Wirkstoff gegen bestimmte Pilzerkrankungen.

Zudem kommt eine Behandlung mit einem schwach wirksamen Hydrokortison in Frage.
Windeldermatitis
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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