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Nuss-Allergie – ein Notfall

Krankheiten
Haben Kinder eine Nussallergie, ist eine Aufklärung des Kindes und des Umfeldes des Kindes, zum Beispiel Kindergarten oder Schule von größter Wichtigkeit.

Schon einige Krümel können für das betroffene Kind gefährliche Auswirkungen haben.

Nüsse oder Erdnüsse sind Bestandteil vieler Lebensmittel - also immer ein Blick auf die Inhaltsstoffe werfen.

Eine allergische Reaktion kommt meist wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Plötzlich bekommt das Kind keine Luft mehr, es entstehen blitzartig rote Flecken auf der Haut, das Kind kratzt sich und zu guter Letzt erbricht es.

All das kann auf eine allergische Reaktion hindeuten, eine sogenannte Lebensmittelallergie. Besonders häufig ist diese Allergie gegen Erdnüsse und Nüsse.
Nussallergie bei Kindern
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Sabine Schnadt, Nahrungsmittelallergie-Expertin beim Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) erklärt, dass im schlimmsten Fall die allergische Reaktion zu einem sogenannten anaphylaktischen Schock führt. In den meisten Fällen beginnt es mit einer Hautreaktion, nämlich zu Rötungen, Schwellungen und Juckreiz. Häufig sind mehrere Organsysteme gleichzeitig oder nacheinander betroffen.

Sollte ein Kind zum ersten Mal auf Nüsse allergisch reagieren, nachdem es welche gegessen hat, sollten Eltern schnell handeln. So der Allergologe Kopp, der die Kinderpneumologie und -allergologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Lübeck leitet. Weiter führt er aus, dass alles in der ersten halben Stunde nach der Nahrungsmittelaufnahme hochgradig gefährlich sei. Das heißt, dass man Sorge haben muss, da sich die Symptome schnell verschlechtern könnten.

Kommt es zu oben genannten Symptomen, sofort den Notarzt rufen (Tel: 112).

Eile ist geboten, wenn es im Magen-Darm-Bereich zu typischen Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und heftigen Bauchkrämpfen kommt. Lebensbedrohlich wird es, wenn die Atemwege betroffen sind. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Verengung der Luftröhre (Trachea) kommen oder zu einem Asthmaanfall. Bei beiden Situationen kann es zum Atemstillstand kommen und zum anschließenden Kreislaufversagen.

Genau auf diese Symptome sollten Eltern oder das Betreuungspersonal (Kita, Schule) achten, so Kopp.

In solch einer Situation sollten sich die Eltern nie selbst ans Steuer setzen, um das Kind zum Arzt oder in die Klinik zu bringen – immer den Notarzt verständigen (Tel.: 112).

Nur der Notarzt hat die Mittel dem Kind zu helfen und sicher in die Klinik zu bringen.

In der Klinik folgt eine Diagnose, warum es zu solch einem Zwischenfall kam. Dabei kann ein Bluttest helfen. Besser ist, laut Kopp, jedoch ein aufwendigerer Test in der Klinik, wo das Kind kleinste Mengen unter Überwachung isst. Stellt sich dabei heraus, dass der Körper tatsächlich auf Erdnüsse oder Nüsse reagiert, sind sie ab sofort tabu.

Inhalt

Wichtig
Anaphylaktische Schock – Notfall
Allergie–Typen – Behandlung – Therapie
Es kommt nach der Anamnese zu folgenden Tests
Auslöser meiden (Allergenkarenz)
Beschwerden lindern
Ursache behandeln - Spezifische Immuntherapie
Wichtig: Ist eine Nussallergie festgestellt worden, gibt es für Nussallergiker Notfallmedikamente, die sie immer bei sich haben. Sie sehen aus wie ein dicker Kugelschreiber und nennen sich „Pens“. In der Handhabung sind sie sehr einfach zu bedienen. Kommt es zu einer allergischen Reaktion setzt man den Pen auf den Oberschenkel auf und drückt den Auslöser. Das ist die wichtigste Maßnahme, und „da darf man keine Scheu haben, die einzusetzen", sagt Kopp.
Auch Erzieher und Lehrer sollten über die Essensregeln ihres Kindes aufgeklärt werden und im Notfall bescheid wissen, wie sie den Penn mit dem Adrenalin einzusetzen haben.

Oftmals reagieren Erzieher/innen und Lehrer/innen erst ablehnend. Umfangreiche Informationen zum Thema, klare Vereinbarungen, ein Notfallplan und die genaue Erklärung des Notfallsets können Vorbehalte aber abbauen
Anaphylaktische Schock - Notfall

Der Anaphylaktische Schock ist die schlimmstmögliche allergische Reaktion des Körpers - schnelles und richtiges Handeln ist jetzt wichtig.
Von allen Schockarten ist es der akuteste, da er innerhalb von Minuten zum Tode führen kann.

Die Ursachen sind vielfältig, sie reichen von allergischen Reaktionen auf Medikamente, Nahrungsmittel, Insektenstiche usw.

Erkennen

  • Unruhe, Juckreiz, Schwindel, Schüttelfrost, Angst, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • Hautreaktion, Ödeme, Quaddeln
  • Ateminsuffizienz
  • Krampfanfall
  • Bewusstseinsverlust
  • Kreislaufstillstand

Maßnahmen

  • Rettungsdienst verständigen (Tel.: 112)
  • Bewusstseinskontrolle (Puls, Patient ansprechen)
  • Patient beruhigen
  • Flachlagerung, Beine hoch
  • Bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage
  • Aspiration verhindern
  • Bei Herzkreislaufversagen mit der Wiederbelebung beginnen
  • Eintreffen des Rettungsdienstes abwarten
Allergie–Typen – Behandlung - Therapie

Allergietypen I bis IV:

Die verschiedenen Allergien werden, je nach Art wie das Immunsystem auf den fremden Stoff reagiert, in verschiedene Allergietypen eingeteilt.
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Typ I – Allergien: Bei rund 90 % aller Allergie-Typen liegt diese Reaktion vor. Unter Typ 1 Reaktionen fallen z. B. Heuschnupfen, allergische Konjunktivitis (allergische Bindehautentzündung), allergische Nesselsucht (Urtikaria), Nahrungsmittel- und Insektengift-Allergien. Die allergische Reaktion wird durch eine erhöhte Bildung von IgE Antikörpern (Immunglobuline E sind Eiweiße, die körperfremde Stoffe abwehren) gegen ein bestimmtes Allergen hervorgerufen. Die Antikörper sitzen auf der Mastzelle, die über das IgE an der Oberfläche ihr Allergen erkennt und nach Allergen-Kontakt sofort Histamin und andere Stoffe ausschüttet, die die allergische Reaktion hervorruft. Dies geschieht sofort nach Kontakt mit dem Allergen, weswegen dieser Reaktionstyp auch als Allergie vom Soforttyp genannt wird.
Typ II – Allergien: Hier bildet das Immunsystem Antikörper gegen Bestandteile der Oberfläche von Körperzellen. Wenn die Antikörper diese Zellstrukturen erkennen, aktivieren sie das Abwehrsystem. Dieses wiederum bekämpft die Körperzellen. Deshalb sprechen Mediziner auch vom zytotoxischen Allergietyp. Das bedeutet so viel wie „giftig für Zellen“. Dieser Typ II kommt z. B. als Reaktion auf Medikamente oder bei einer Blutgruppenunverträglichkeit vor.
Typ III – Allergien: Bei dieser Form der Allergie bilden sich Immunkomplexe aus Allergenen und Antikörpern, die sich im Gewebe (zum Beispiel in der Niere) oder in Blutgefäßen ablagern können. Es kommt hier z. B. zu Gefäßentzündungen, einer sogenannten Vasculitis allergica. Erkennen kann man die Vasculitis allergica z. B. an punktförmigen dunkelroten Einblutungen an Beinen oder Gefäßen. Dazu kommen kann es auch hier durch eine Reaktion auf Medikamente oder einer Blutgruppenunverträglichkeit. Es handelt sich in aller Regel um schwerwiegende Erkrankungen, die spezielle Untersuchungs- und Behandlungsmethoden erfordern.
Typ IV – Allergien: Bei diesem Allergietyp liegen zwischen Kontakt des Allergen und Krankheitszeichen zwischen 24 bis 48 Stunden. Mediziner nennen diesen Typ auch Spättypallergie. Bei den Typ-4-Reaktionen werden für die Reaktion keine Antikörper benötigt, sondern die Allergene aktivieren direkt bestimmte Immunzellen (T-Zellen = T-Lymphozyten), die dann das umliegende Gewebe schädigen. Typische Allergien aus dieser Gruppe sind das allergische Kontaktekzem (z.B. ein Ekzem gegen Nickel-haltigen Ohrschmuck) und das atopische Ekzem (Neurodermitis). Beim atopischen Ekzem liegt möglicherweise aber zusätzlich auch eine IgE-Reaktion, also eine Typ-1-Allergie vor.
Manche Menschen haben eine anlagenbedingte Bereitschaft auf harmlose Stoffe, wie Baum- oder Gräserpollen, mit einer IgE-vermittelten Allergie zu reagieren. Ärzte nennen diese Veranlagung atopische Diathese oder atopische Konstitution. Betroffene mit dieser Veranlagung haben häufiger Heuschnupfen, allergisches Asthma bronchiale oder Nahrungsmittelallergien als andere. Zudem neigen diese Menschen zu trockener Haut, die unter Umständen zu einer Neurodermitis (atopisches Ekzem) führt. Die Neurodermitis zählt jedoch nicht zu den allergischen Erkrankungen. Oft tritt sie sogar ganz ohne den Einfluss von Allergenen auf. Erbliche Besonderheiten der Hautstruktur sind ein wichtiger Krankheitsfaktor.
Es kommt nach der Anamnese zu folgenden Tests

Pricktest: Dies ist die häufigste Hauttestmethode für den Allergie-Typ I. Der Arzt träufelt je nachdem welcher Allergieauslöser in Verdacht steht, entsprechende Allergenlösungen auf die Innenseite der Unterarme und sticht sie mit einer Lanzette leicht in die Haut. Wenn jetzt das Immunsystem auf den Fremdstoff reagiert, bildet sich auf der Haut innerhalb von 15 bis 20 Minuten eine Quaddel, die sich rötet.
Bluttest: Der Bluttest wird meist zur Ergänzung zum Pricktest durchgeführt. Im Labor werden die IgE Antikörper im Blut bestimmt, die speziell gegen bestimmte Allergene gerichtet sind.
Epikutantest: Besteht der Verdacht auf eine Kontaktallergie nach Typ IV Allergie, wenden die Mediziner den Epikutantest an. Zur Durchführung des Tests kleben die Ärzte Allergenzubereitungen für rund 48 Stunden auf den Rücken. Wenn das Immunsystem reagiert, bilden sich Ekzeme oder es entstehen Bläschen.
Provokationstest: Bei diesem Test träufelt der Arzt Allergielösungen direkt auf die Nasenschleimhaut oder auf die Augenbindehaut. Besteht der Verdacht auf eine Lebensmittelallergie, nimmt der Betroffene die verdächtigen Lebensmittel direkt ein.
Dieser Test muss ärztlich überwacht werden und findet üblicherweise in einer Klink statt, denn es kann zu schweren allergischen Reaktionen kommen, die eine sofortige Behandlung erfordern. Solche Tests werden nur durchgeführt, wenn Anamnese, Pricktest und die Blutuntersuchung erfolglos waren, eine klare Diagnose zu stellen.
Auslöser meiden (Allergenkarenz): Nach feststehender Diagnose, der Auslöser der Allergie ist erkannt, muss man versuchen den Auslöser zu meiden. Dadurch unterbricht man die Reaktionskette des Immunsystems und verschafft sich zunächst etwas Ruhe. Im Alltag bringt das oft Einschränkungen mit sich oder aber es lässt sich nicht ohne weiteres vermeiden, da es kaum möglich ist Pollen im Frühjahr auszuweichen, genauso wie Hausstaubmilben oder Tierhaare, wo die Allergene auch meist in der Luft liegen. Die Behandlung dieser ersten Stufe versucht daher entsprechende Alternativen für den Allergiker zu finden, insbesondere dann, wenn Medikamente oder Lebensmittel nicht vertragen werden.
Spezifische Immuntherapie
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Beschwerden lindern: Häufig können bestimmte Medikamente die Beschwerden von Allergikern lindern. Antihistaminika unterdrücken zum Beispiel die allergische Reaktion, indem sie die Wirkung des Gewebshormons Histamin blockieren. Zudem werden kortisonhaltige Präparate empfohlen, die die Entzündungsherde im Körper stoppen können. Die Muskeln und Bronchien werden häufig mit Beta-2-Sympathomimetika behandelt. Das bewirkt, dass die Muskeln und Bronchien erschlaffen, wodurch die Atemwege sich erweitern. Der Arzt passt die Medikamente jedem Patienten individuell an, um mögliche Überempfindlichkeiten gegenüber den Wirkstoffen sowie den Nebenwirkungen für jeden Patienten zu berücksichtigen.
Ursache behandeln - Spezifische Immuntherapie: Ein weiterer Behandlungsansatz ist es, den Ursprung der Allergie anzugehen. Bei dieser Therapie versuchen die Allergologen durch eine spezifische Immuntherapie oder Hyposensibilisierung den Körper mit sehr geringen Mengen des Auslösers langsam an das Allergen zu gewöhnen und das Immunsystem unempfindlich zu machen. Wobei es leider nur sehr wenige Krankheitsbilder für Allergene zurzeit gibt.
Fazit: Sind Kinder von einer Erdnussallergie betroffen ist eine Aufklärung des Kindes und seines Umfeldes von größter Wichtigkeit. Das fängt im Kleinkindalter an und hört nie auf. Bereits das kleine Kind sollte wissen, wie Erdnüsse aussehen und wie sie verpackt sind. Es ist wichtig, dass der Nachwuchs weiß, dass es die Nüsse auf keinen Fall essen darf.
Begriffe wie zum Beispiel Sterben sollte man jedoch nicht verwenden, eher dass die Allergie sehr krank machen kann. Zudem sollte das Thema Erdnussallergie immer wieder Thema sein, so dass es nicht in Vergessenheit gerät.
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Ab dem Grundschulalter kann das Kind immer mehr mit einbezogen werden, da es anfängt die Zutatenliste selbst zu lesen. Auch kann es jetzt über den Inhalt des Notfallsets und deren Anwendung aufgeklärt werden.

Das Kind sollte darauf sensibilisiert werden, sich regelmäßig vor dem Essen die Hände zu waschen, nur selbst mitgebrachte Lebensmittel zu essen, nur eigenes Geschirr zu verwenden, nur seine Trinkflasche zu benutzen und sich von Erdnüssen fernzuhalten und Erwachsene meiden, die Erdnüsse verzehren. Auch sollte das Kind darauf hingewiesen werden, bei geringstem Unwohlsein einen Erwachsenen zu verständigen.

Bei der Ernährung müssen die Eltern die Verpackungen und Etiketten auf Lebensmitteln genau nach deren Inhaltsstoffe studieren. Denn in vielen alltäglichen Lebensmitteln wie Brot, Margarine, Kartoffelmischungen, Kekse, Marzipan, Nougat, Schokolade, Naschwaren oder Müslimischungen sind Erdnüsse enthalten.

Sollten sie auf den ersten Blick keine Erdnüsse in der Ware vermuten, achten Sie zudem auf den Zusatz „Kann Spuren von Nüssen enthalten“.

Die Spuren von Nüssen in der Ware entstehen bei gemeinsam genutzten Produktionsanlagen der Lebensmittelindustrie.

In Restaurants müssen nach der Allergeninformationsverordnung alle Gerichte mit Erdnussprodukten mit einem „E“ gekennzeichnet sein. So erkennt der Allergiker sofort was er essen darf und was nicht.

Bislang kann eine Erdnussallergie nicht geheilt werden. Eine Verbesserung der Symptome dank Hyposensibilisierung, die etwa bei Heuschnupfen oder Insektengiftallergien eingesetzt wird, wurde bislang nur in Studien getestet.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.
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