Quendel (Thymus serpyllum) – Naturheilkunde
Heilpflanzen
Der Quendel ist in Mitteleuropa heimisch. Die Kräuterpflanze ist den kargen Landschaften angepasst und hat nur geringe Ansprüche an seinen Standort. Die Kräuterpflanze wird auch als der wilde Bruder des echten Thymians bezeichnet.
So kann man den Quendel ähnlich medizinisch einsetzen wie den Thymian. Er hilft gegen Husten, stärkt die Verdauung und lindert Frauenbeschwerden. Auch gegen entzündliche Hautprobleme und Gelenkschmerzen kann man diese vielfältige Heilpflanze verwenden.
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Inhalt
Weitere volkstümliche Namen der Pflanze lauten
Quendel (Thymus serpyllum) – Pflanzenbeschreibung
Quendel (Thymus serpyllum) – Geschichte
Quendel - Verwendete Pflanzenteile und Inhaltsstoffe
Quendel (Thymus serpyllum) – Heilwirkung
Quendel (Thymus serpyllum) – Anwendungsbereiche
Quendel (Thymus serpyllum) – Nebenwirkungen/Kontraindikation
Quendel (Thymus serpyllum) – Anwendung
Äußerliche Anwendung
Quendel (Thymus serpyllum) - Verwendung in der Küche
Weitere volkstümliche Namen der Pflanze lauten
Der Quendel ist unter vielen volkstümlichen Namen bekannt.
So zum Beispiel unter den Namen
- Feld-Thymian
- Sand-Thymian
- Kückenkümmel
- Kundenkraut
- Kinderkraut
- Wilder Thymian
- Arznei-Thymian
- Breitblättriger Thymian
- Immenkraut
Quendel (Thymus serpyllum) – Pflanzenbeschreibung
Der Quendel ist der kleine Bruder des Thymians. Beide Pflanzen gehören zwar zur selben Gattung, dennoch hat der Quendel gegenüber dem Thymian einige Unterschiede, die vor allem im Aroma zu suchen sind.
Die Pflanze ist wie der Echte Thymian eine mehrjährige, frostbeständige Pflanze. Da wo er wächst, breitet er sich regelrecht wie ein Teppich aus. Die Pflanze verholzt sich jedoch nicht so wie der Echte Thymian. Sie hat eine Wuchshöhe von maximal 10 bis 15 cm.
Eine lange Wurzel reicht beim Quendel in den Boden. Von dort aus breitet sich eine Pflanze bis zu einem Quadratmeter aus und bildet einen würzig duftenden Teppich.
Die Blätter sind schmal, oval und sehr klein. Der Duft der Blätter ist sehr balsamisch.
Ab Mai blüht der Quendel. Die Blüten sind rosafarben bis violett und stehen in Kugeln oder Ähren.
Der wissenschaftliche Name der Pflanze lautet Thymus serpyllum und sie gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler (Lamiaceae).
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Quendel (Thymus serpyllum) – Geschichte
Schon aus der Antike gibt es Berichte von Plinius Secundus, der den Quendel als Heilpflanze beschreibt. Plinius schreibt, dass der Quendel schon 200 v. Chr. ein Teil des berühmten Theriaks gewesen sein soll, ein Heiltrank, der gegen Gifte aller Art schützen sollte.
Hildegard von Bingen erwähnt den Quendel unter der Bezeichnung „Quenula“ und empfahl ihn bei z. B. Husten und Erkrankungen der Bronchien sowie verschiedene (nicht näher definierte) Frauenleiden.
P.A. Matthioli erwähnt den Quendel in seinem Kräuterbuch gegen Bluthusten, zur Entgiftung von Schlangenbissen und Wurmbefall, bei Kopfschmerzen und bei Husten.
Ein weiterer Verfasser eines Kräuterbuches (1560), Hieronymus Bock, empfahl den Quendel z. B. zur Behandlung von Lungen-, Leber- und Milzleiden sowie für die Stärkung des Magens.
Quendel - Verwendete Pflanzenteile und Inhaltsstoffe
Medizinisch verwendet werden von der Pflanze die Blätter und das Kraut.
Quendel - Inhaltsstoffe
- Ätherische Öle
- Camphen
- Bitterstoff
- Gerbstoff
- Pinen
- Borneol
- Thymol
- Gerbsäure
- Carvacrol
- Citronellol
- Flavone
- Geraniol
- Terpineol
Quendel (Thymus serpyllum) – Heilwirkung
Quendel wirkt ähnlich wie Echter Thymian: Er hat antibakterielle, antivirale und entzündungshemmende Eigenschaften. So eignen sich seine Extrakte besonders zur Behandlung von Bronchitis und anderen Atemwegserkrankungen
- antibakteriell
- schweißtreibend
- beruhigend
- blutstillend
- menstruationsfördernd
- geburtserleichternd
- krampflösend
- entzündungshemmend
- schleimlösend
Quendel (Thymus serpyllum) - Anwendungsbereiche
In der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) werden die Extrakte des Quendels ähnlich eingesetzt wie die Extrakte des Thymians. Die Extrakte helfen gegen Husten, stärken die Verdauung und lindern Frauenbeschwerden. Zudem helfen sie bei Hautproblemen und Gelenkschmerzen.
Als wichtigster Einsatzbereich der Extrakte des Quendels sind Erkrankungen der Atmungsorgane.
Quendel bekämpft durch seine antibiotischen und entzündungshemmenden Eigenschaften Husten und Erkältungen, die durch Krankheitserreger verursacht wurden.
So hilft der Quendel zum Beispiel bei:
- Halsentzündung
- Heiserkeit
- Husten
- Asthma
- Verdauungssystem
- Blähungen
- Durchfall
- Bronchitis
- Erkältung
- Magenbeschwerden
- Verdauungsschwäche
- Luftröhrenkatarrh
- Reizhusten
- Periodenkrämpfe
- Unterleibskrankheiten
- Wechseljahresbeschwerden
- Mundgeruch
- Hustenkrampf
- Keuchhusten
- Entzündete Wunden und schlecht heilende Wunden
- Sodbrennen
- Gelenkschmerzen
- Rheuma
- Quetschungen
- Ekzeme
- Gesichtsrose
- Gürtelrose
- Schlaflosigkeit
- Verrenkungen
- Verstauchungen
- Epilepsie
- Nervenschwäche
Quendel wird auch als Frauenkraut benannt, da die Extrakte zum Beispiel Menstruationskrämpfe lindern können, die Menstruation fördern können und den Zyklus regulieren können.
Quendel (Thymus serpyllum) – Nebenwirkungen/Kontraindikation
Während der Schwangerschaft sollte der Quendel nicht in großen Mengen verwendet werden.
Quendel (Thymus serpyllum) - Anwendung
Am besten gegen Husten, Verdauungsprobleme, Frauenkrankheiten und Nervenschwäche hilft ein Quendeltee.
Teerezept: Man übergießt einen Teelöffel voll Quendelkraut mit einem Viertelliter kochendem Wasser. Der Sud sollte fünf bis zehn Minuten ziehen und wird danach abgeseiht.
Den Tee kann man mit etwas Honig süßen.
Pro Tag sollten nicht mehr als 2 bis 3 Tassen getrunken werden.
Äußerliche Anwendung
Äußerlich angewendet, am besten mit einer Quendel-Tinktur, kann man die Folgen kleiner Unfälle, wie z. B. Quetschungen und Prellungen oder aber Wunden und Hautentzündungen behandeln.
Den Tee kann man zudem für Bäder, Waschungen oder für Umschläge verwenden.
Quendel (Thymus serpyllum) - Verwendung in der Küche
Der Quendel in vom Geschmack her nicht ganz so pikant wie der Echte Thymian ist dafür aber schärfer.
Quendel ist ein kräftiges Gewürz für die mediterrane Küche, ähnlich wie sein kultivierter, südländischer Bruder Thymian.
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Verwendung findet der Quendel zum Beispiel in Gerichten wie z. B.:
- einer Gemüsepfanne
- zum Würzen und Verfeinern von Kartoffelgerichten
- bei Fisch und Meeresfrüchtengerichten
- bei Fleischgerichten
- als Hauptgewürz für mediterrane Salate
- als Gewürz für vegetarische Bratlinge
- bei einem Omelette oder Rührei
- als Zutat für Dressings und Marinaden
Fazit: Der Quendel ist schon seit dem Mittelalter eine in Europa beliebte Heil- und Gewürzpflanze. Seit vielen Jahrhunderten ist es auch als Frauenkraut bekannt und findet in der Volksmedizin eine Vielzahl von Verwendung, da es in fast ganz Europa in der freien Natur zu finden ist. So wurde es schon immer von Kräutersammlern für die Küche als Gewürz zur besseren Verdauung von fetten Speisen gepflückt oder auch als Heilmittel bei Katarrhen der oberen Luftwege eingesetzt.
Die Extrakte des Quendels sind ähnlich wirksam wie die Extrakte des Thymians. Nur ist Quendel im Handel seltener anzutreffen. Getrocknetes Quendelkraut gibt es in vielen Kräuterläden sowie auf einigen Online-Marktplätzen. In Supermärkten ist es praktisch nicht anzutreffen, da für die Würzung von Speisen meist der echte Thymian verwendet wird.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.