Weißdorn – Heilpflanze für das Herz
Heilpflanzen
Die pflanzlichen Wirkstoffe des Weißdorns sind für eine milde Wirkung zur Stärkung des Herzens bekannt.
In Studien wurde festgestellt, dass der Weißdorn die Herzkranzgefäße erweitert. Es kommt so zu einer besseren Durchblutung des Herzmuskels und zu einer Erhöhung der Schlagkraft. Weißdorn ist praktisch frei von Nebenwirkungen. So ist der Weißdorn das Mittel der Wahl, um ein schwaches Herz zu behandeln.
Durch seine üppigen Frühlingsblüten und später durch glänzende rote Früchte fällt der an Wegrändern und Hecken stehende Weißdorn auf. Der Weißdorn gehört zur Pflanzenfamilie der Rosengewächse (Rosaceae).

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Weitere volkstümliche Namen der Pflanze lauten
Bezeichnet wird die Pflanze z. B. auch als: Christdorn, Haakäsen, Zaundorn, Weißheckdorn, Heinzelmännerchen, Hagapfel oder Mehlbeere.
Weißdorn – Pflanzenbeschreibung
Der Weißdorn ist ein Strauch oder Baum, der bis zu acht Meter hoch wachsen kann und auf der gesamten Nordhalbkugel im gemäßigten Klima heimisch ist.
Überwiegend wächst er an Waldrändern oder Hecken an besonders sonnigen Standorten. Der Weißdorn kann sehr alt werden. Einige Exemplare wurden auf ein Alter von 500 Jahren durch moderne Methoden geschätzt.
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Die Äste der Pflanze sind weit verzweigt und haben eine gräulich, glatte Rinde. Die Äste sind mit ca. 2 cm langen Dornen besetzt.
Der Weißdorn hat insgesamt eiförmige glänzende Blätter mit mehreren Ausbuchtungen.
Nachdem die Blätter im Frühjahr gewachsen sind, bildet die Pflanze im Mai und Juni ihre weißen Blüten. Die Blüten sehen ähnlich wie eine Apfel- oder Kirchblüte aus und stehen in Trugdolden. Bis August entwickeln sich aus den Blüten rote glänzende Früchte.
Weißdorn – Geschichte
Der Weißdorn wurde schon im Altertum als Heilpflanze genutzt. Zum Beispiel wurde ein schwer kranker Mensch durch ein aus Weißdornzweigen geflochtenes Tor geführt, um gesund zu werden. Es sollten so die bösen Geister der Krankheit abgestreift werden. Dieses Ritual wurde bis in das 18. Jahrhundert beibehalten.
Um sich zu schützen, trugen die Römer Amulette aus Weißdornholz und das Vieh wurde geschützt durch Weißdornzweige, die über die Stalltüren hingen.
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In engem Zusammenhang steht der Weißdorn mit der Fruchtbarkeit, aber auch mit der Keuschheit.
Erstmalig wird der Weißdorn als Heilpflanze von Dioscurides im 1. Jahrhundert erwähnt. Seit dem 14. Jahrhundert nutzten Heilkundige den Weißdorn als herzstärkendes Mittel.
Die ersten wissenschaftlichen Untersuchungen zu den Heilkräften der Pflanze wurden von französischen und englischen Ärzten im 19. Jahrhundert durchgeführt.
Im Jahr 1990 war der Weißdorn Heilpflanze des Jahres.
Weißdorn - Verwendete Pflanzenteile
Verwendet werden von der Pflanze die Blüten, die Blätter und die Früchte.
Weißdorn - Inhaltsstoffe
Die wirksamsten Inhaltsstoffe der Pflanze befinden sich in den Blättern und Blüten. Sie enthalten spezielle sekundäre Pflanzenstoffe so z. B.: oligomere Procyanidine.
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- Oligomere Proanthocyanidine
- Crataeguslacton (Crataegussäure)
- phosphorsaure Salze
- Glykosid Oxyacanthin
- ätherisches Öl
- Calcium
- Trimethylamin
- Gerbstoff
- Aluminium
- Saponin
- Fructose
- Kalium
- Natrium
Weißdorn – Heilwirkung
Das besondere der Heilwirkung liegt daran, dass das Herz gestärkt wird und dass fast keine Nebenwirkungen auftreten. Folgende Heilwirkungen wird der Pflanze zugeschrieben:
- beruhigend
- durchblutungsfördernd
- gefäßerweiternd
Weißdorn - Anwendungsbereiche
Das wichtigste Anwendungsgebiet für den Weißdorn ist das Herz. Vor allem, wenn ein altersgeschwächtes Herz Probleme macht. Das sogenannte Altersherz. Aber auch viele andere Erkrankungen rund ums Herz kann man mit dem Weißdorn behandeln.
Anwendung des Weißdorns z. B. bei:
- Altersherz
- Angina Pectoris
- Herzrhythmusstörungen
- Kreislaufstörungen
- Arteriosklerose
- Bluthochdruck
- Erschöpfung
- Schlaflosigkeit
- Schwindel
- Wechseljahresbeschwerden
- Niedriger Blutdruck
- Nervosität
- Reizbarkeit
Weißdorn – Nebenwirkungen
Beim Weißdorn sind keine Nebenwirkungen bekannt.
Weißdorn - Anwendung
Man kann den Weißdorn wahlweise als Tee, Tinktur oder als Fertigpräparat anwenden. Inzwischen ist wohl die Weißdorntablette die häufigste Einnahmeart.
Jedoch haben nach wie vor der Tee und die Tinktur ihre Berechtigung.
Teerezept: Für den Tee nimmt man ein bis zwei Teelöffel Weißdornblüten oder Blätter oder man mischt beides. Das wird dann mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen. Der Sud muss 10 Minuten ziehen. Danach wird abgeseiht. Den Tee trinkt man in kleinen Schlucken. Bei Bedarf kann man den Tee mit Honig süßen.
Ein bis drei Tassen täglich.
Bei Weißdorntee benötigt man keine Pause nach 6 Wochen, wie bei anderen Heilpflanzen.
Weißdorn Früchtetee (Beeren): Die Früchte werden mit einem Mörser leicht zerstoßen, damit sich die Wirkstoffe im Wasser besser lösen. Man nimmt ein bis zwei Teelöffel der zerstoßenen Früchte und gibt sie zusammen mit einer Tasse Wasser in einen Topf. Das Wasser wird kurz aufgekocht. Der Tee muss zehn Minuten ziehen und wird dann abgeseiht. Getrunken wird der Tee in kleinen Schlucken. Bei Bedarf, wie oben beschrieben, mit Honig süßen.
Ein bis drei Tassen täglich.
Herz-Teemischung: Für eine Teemischung für das Herz nimmt man als Hauptbestandteil:
- 50 g Weißdornblüten (oder Blätter oder beides)
- 30 g Herzgespann
- 20 g Verbene (Zitronen-Verbene- Zitronenstrauch)
Auf eine Tasse Tee kommen ein bis zwei Teelöffel. Die Mischung wird mit kochendem Wasser übergossen und für 10 bis 15 Minuten zur Seite gestellt. Danach wird abgeseiht und der Tee in kleinen Schlucken getrunken.
Weißdorn – Tinktur
Rezept: Es werden in einem Schraubdeckelglas zerstoßene Weißdornfrüchte, auf Wunsch auch getrocknete Weißdornblüten, gefüllt. Man übergießt alles mit Doppelkorn oder Weingeist, bis alle Pflanzenteile bedeckt sind. Die Mischung bleibt für zwei bis sechs Wochen stehen, um ordentlich durchzuziehen.
Danach wird abgeseiht und die Flüssigkeit wird in eine dunkle Flasche gefüllt.
Von dieser Tinktur kann man ein bis dreimal täglich 10 bis 50 Tropfen zu sich nehmen. Kommt einem die Tinktur zu kräftig vor, verdünnt man sie mit Wasser.
Weißdorn – Homöopathie
Unter den Namen Crataegus ist der Weißdorn in der Homöopathie bekannt. So wird auch die homöopathische Tinktur Crataegus ähnlich hergestellt wie die selbst gemachte.
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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.

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