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Bilder: pixabay website5

Wundversorgung bei Verletzungen durch Gewalteinwirkung

Notfall

Durch Gewalteinwirkung, Hitze und Kälte, Säuren und Laugen, Strahleneinwirkung oder elektrischer Energie kann Haut und Gewebe verletzt werden.


Eine Begutachtung der Wunden findet unter folgenden Kriterien statt

  • Wundart, z. B. Platz-, Quetsch-, Schnitt- oder Brandwunde

  • Ort der Verletzung

  • Wundtiefe

  • Evtl. Mitverletzung von Organen

  • Schwere der Blutung

  • Evtl. Vergiftung


Verbände dienen dazu

  • Einen Schutz zu gewährleisten

  • Einen weitere Vergiftung oder Infektion mit Krankheitskeimen vorzubeugen

  • Wundsekrete aufzusaugen

  • Ruhigstellung des betroffenen Bereiches zu erreichen und Schmerzen zu lindern


Die benötigten Materialien befinden sich in jeder guten Hausapotheke bzw. im Verbandskasten, der im Auto mitgeführt werden muss.


Die vorklinische Wundversorgung besteht aus keimfreier Wundauflage und Befestigung, das zu verwendende Material richtet sich nach Art und Größe der Wunde.

Verbände
Bild: fotolia.de

Durchführung

Sterile Wundauflage entfalten und auf die Wunde legen, die Ränder mit Pflaster befestigen. Bei Wunden im Bereich der behaarten Kopfhaut, des Hand-, Fuß-, Knie- bzw. Ellenbogenbereiches mit einer Mullbinde befestigen. Wenn der Verband zu fest angelegt wurde (erkennbar an venöse Stauung bzw. bläulich rote Hautverfärbung) Verband lösen und neu anlegen. Bei zu lockerem Verband (Verrutschen des Verbandes), Wundversorgung nicht entfernen, sondern mit weiterem Verbandsmaterial sicher befestigen.

An der Unfallstelle verbietet sich auf jeden Fall eine eingehende Wundreinigung, Berührung der Wunde mit den Händen, eine Desinfektion der Wunde oder ein Zurücklegen von eventuell ausgetretenen Organen, wie z. B. Darm, Hirn, die aus den Wunde klaffen.

Fremdkörper verbleiben bis zur endgültigen Versorgung in der Klinik in der Wunde. Die Fremdkörper werden durch den anzulegenden Verband umschlossen, hierbei wird die Eintrittsstelle mit z. B. Mullbinden abgepolstert, um weitere Schäden durch Bewegung des Fremdkörpers zu vermeiden.

Bei Amputationsverletzungen wie z. B. Ohr, Hand oder große Hautbezirke kann die moderne Chirurgie häufig gut Ergebnisse bei der Wiederherstellung erzielen. Voraussetzung ist eine optimale Erstversorgung des Patienten und ein sachgemäßer Umgang mit dem Amputat.

Die Durchführung der Maßnahmen bei dieser Art von Verletzungen sieht wie folgt aus

  • Wunde versorgen und Blutung stillen

  • Wundbereich großzügig abdecken

  • Sollte die Blutstillung nicht gelingen, trotz Druckverband, ist eine Abbindung ange-zeigt.

  • Achtung: absolut letzte Maßnahme, nur wenn alle anderen Mittel versagen.

  • Stumpf hochlagern, um Ödeme vorzubeugen

Amputatsversorgung

Bei Amputationsverletzungen, wo keine vollständige Abtrennung erfolgt ist, keine Trennung herbeiführen (eine kleine Hautbrücke versorgt das Amputat immer noch gut).

  • Reinigungsversuche am Amputat unterlassen

  • Amputat, wie vorgefunden, in steriles Verbandsmaterial einwickeln

  • Amputat in einen Beutel legen

  • Einen zweiten Beutel mit Wasser und Eis füllen

  • Den ersten Beutel mit dem Amputat in den zweiten Beutel mit Wasser und Eis legen und fest verschließen

  • Der abgetrennte Körperteil darf auf keinen Fall direkt mit dem Wasser bzw. dem Eis in Kontakt kommen

  • Kann das Amputat nicht gekühlt werden, so soll es zumindest steril eingewickelt werden.

Blutstillung

Zur vordringlichsten Aufgabe der Ersthelfer gehört das Erkennen und Stillen von lebensbedrohlichen Blutungen. Sie hat Vorrang vor allen anderen Hilfeleistungen. Durch Druckpolster (Druckverband) werden Wundränder und eröffnete Gefäße komprimiert. Dadurch wird erreicht, dass der Blutausstritt zum Stillstand gebracht wird. Druckpolster sollten elastisch sein und die Wundränder überdecken. Mehr als 90% der Blutungen lassen sich durch diese Maßnahme stoppen.

Durchführung

  • Während der Durchführung, nach Ausschluss einer Fraktur die Blutungsquelle möglichst über Herzniveau halten (Arme, Beine)

  • Wundauflage steril auf die Wunde legen

  • Wundauflage mit einigen Bindegängen fixieren

  • Druckpolster (z. B. Verbandspäckchen) auf den Wundbereich legen und weitere Bindegänge unter mäßig vermehrten Zug über das Druckpolster wickeln

Bei einem Druckverband mit dem Dreieckstuch wie folgt vorgehen

  • Sterile Kompresse auflegen und das Druckpolster fixieren.

  • Das Dreieckstuch zu einer Krawatte falten und über das Druckpolster legen und die Enden gleichmäßig mit leichtem Zug über das Druckpolster wickeln. Beim Festkno-ten muss der Zug beibehalten werden.

  • Bei Blutungen am Kopf oder Oberschenkel ist es oft notwendig zwei Dreieckstuch-krawatten zusammenzubinden.

  • Ständig kontrollieren ob eine ausreichende Durchblutung stattfindet.

  • Blutet der Verband durch, weitere Druckpolster anbringen.

Abbindung

Die Abbindung sollte nur erfolgen, wenn sämtliche Blutstillungsmaßnahmen an den Extremitäten nicht den gewünschten Erfolg bringen.
Großflächige, zerfetzte und stark blutende Wunden.
Amputationsverletzungen einer Extremität, wenn die Blutstillung am Stumpf nicht gelingt.
Fremdkörper, die in stark blutenden Wunden einen Druckverband unmöglich ma-chen.
Offene Frakturen an Arm oder Bein mit gleichzeitiger starker Blutung.

Regeln beim Abbinden

Bei Abtrennung von Extremitäten und starker Blutung kann versucht werden, die spritzende Arterie zu klemmen (gelingt nur bei großen Arterien und muss mit einer Gefäßklemme durchgeführt werden!). Ist diese Maßnahme nicht zielführend, muss die betroffene Extremität abgebunden werden. Das Abbinden der Extremität darf keinesfalls mittels Schnüren, Drähten oder anderen zu dünnen Materialien erfolgen. Abgebunden wird immer im Mittelteil der Extremitätenknochen - nicht über Gelenke abbinden! Die Abbindezeit sollte 90 min nicht überschreiten und muss dokumentiert werden.

Durchführung einer Abbindung am Oberarm

  • Wenn möglich zu zweit vorgehen.
  • Der betroffene Arm wird von Helfer 1 hochgehalten, der die Arterie an entsprechen-der Stelle abdrückt.
  • Helfer 2 bereitet eine Dreieckstuchkrawatte vor und legt sie um den Oberarm, er zieht die Enden in entgegengesetzter Richtung gleichmäßig an und verknotet die Enden unter Beibehaltung des Zuges.

Durchführung einer Abbindung am Oberschenkel

  • Eine Dreieckstuchkrawatte locker um den Oberschenkel legen.
  • Zwischen Krawatte und Oberschenkel einen Knebel führen, anheben und drehen bis die Blutung zum Stehen kommt.
  • Vorsicht, keine Haut mit eindrehen, evtl. ein verpacktes Verbandstuch unterlegen.
  • Am Ende den Knebel mit einer weiteren Dreieckstuchkrawatte befestigen.

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Bitte beachten Sie: Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch. Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen oder Arzt.

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